Leserunde

Leserunde zu "Kim Jiyoung, geboren 1982" (Cho Nam-Joo)

Kim Jiyoung, geboren 1982 -

Kim Jiyoung, geboren 1982
von Nam-joo Cho

Bewerbungsphase: 04.02. - 18.02.

Beginn der Leserunde: 25.02. (Ende: 18.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Kiwi Verlags – 20 Leseexemplare von "Kim Jiyoung, geboren 1982" (Cho Nam-Joo) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Der Weltbestseller aus Korea – über 2 Millionen verkaufte Exemplare weltweit.

Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.

»Cho Nam-Joos knallharte, aber subtil formulierte Abhandlung eines durchschnittlichen Frauenlebens, dessen leise Enttäuschungen wie Gift wirken, war in Korea eine Sensation. Und auch wir können daraus lernen.« Meike Schnitzler, Brigitte, 20. Januar 2021

ÜBER DIE AUTORIN

Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman »Kim Jiyoung, geboren 1982« hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und wurde bereits erfolgreich verfilmt. Sie lebt in Korea.

20.03.2021

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 21. März 2021 um 08:31

Tatsächlich? Erfunden? Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, sie nachzuprüfen.

Thema: Lektüre, Teil I
dj79 kommentierte am 21. März 2021 um 09:51

Ich kann nichts Vernünftiges finden, daher der Gedanke. Komisch ist auch, dass die Quellen übersetzt und nur übersetzt und nicht zweisprachig dastehen. Ich hatte so erfundene Quellen 2018 bei einem Roman von Deutschen Buchpreis kennen gelernt. "Sültzrather" stand auf der Longlist, war für mich allerdings nicht zu lesen, weil der Autor es mit den Quellen übertrieben hat.

Thema: Lektüre, Teil I
jojo007 kommentierte am 27. Februar 2021 um 09:37

Ich habe zunächst auch einmal nur bis zum Jahr 1994/1995 gelesen und mir einen kleinen Überblick verschafft. 

Der Schreibstil Cho Nam-Joo´s ist sehr nüchtern und übersichtlich, was zu einer unvoreingenommen Betrachtung der Dinge beiträgt. Die Fußnoten verdeutlichen: es wird nichts dramatisiert, sondern von Tatsachen gesprochen. Eine erschütternde Klarheit!

Während des Lesens bin ich oft sauer über viele Dinge gewesen. Nicht, dass eine arme Familie kein Geld hat, um den Kindern farblich passende Schulsachen zu kaufen, ist das Problem, sondern dass dieser Luxus immer nur den Jungen zuteil wird. Oder, dass Misuk, trotz besserer Noten, arbeitet, um das Studium der Brüder zu finanzieren und ihre eigenen Träume nie verwirklichen kann. Oder, dass Sunbun gezwungen ist, ihre Familie allein durchzubringen, weil ihr Mann zu "zart" für die Arbeit ist. 

Doch eben das ist das Problem. Diese Ungleichheit zieht sich durch alle Generationen. Es war halt schon immer so! Man kann niemandem konkret die Schuld für diesen Missstand geben. Natürlich ist das Verhalten der Männer falsch, die egoistisch sind und immer nur nehmen, aber das der Frauen, die sich aufopfern und immer nur geben, auf eine gewisse Weise auch. Und trotzdem ist keiner von ihnen Schuld. Wir haben keine Vorstellung davon, wie es ist, in einer solchen Gesellschaft aufzuwachsen, deshalb steht es uns nicht zu, zu urteilen. Wenn man als Junge immer eingetrichtert und vorgelebt bekommt, dass einem gewisse Dinge zustehen, nimmt man dies vielleicht als selbstverständlich hin und bei den Mädchen ist es eben umgekehrt. Ich will hier niemanden in Schutz nehmen, der Egoismus dieser Männer ist immer noch ein Fehlverhalten, auch wenn es ihnen so beigebracht wurde. Doch das eigentliche Problem ist es, dass es fast unmöglich ist, solche Strukturen zeitnah aufzubrechen.

Obwohl ich glaube, dass auch den koreanischen Männern ihre Tyrannei zumindest zu Teilen bewusst ist. So möchteich zumindest Jiyoungs Lehrer lobend erwähnen, derzwar sehr streng ist, aber Jiyoung hilft und sich bei ihr entschuldigt, als er seinen Irrtum erkennt. Was für uns selbstverständlich ist, hätte dieser Mann nach den Normen seiner Gesellschaft keinesfalls tun müssen und ist deshalb ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Sein fanantisches Verhalten bei der Essensausgabe lässt sich mir nur so erklären, dass er als Kind vielleicht einmal Hunger gelitten hat und irgendwie traumatisiert ist, was sein Verhalten jedoch nicht rechtfertigt. 

Auch Daehyon ist kein reiner Tyrann. Er liebt seine Frau und seine Tochter und arbeitet viel, um beiden ein gutes Leben zu ermöglichen. Leider ist er jedoch blind für das, was seine Frau quält, er kann es wahrscheinlich garnicht verstehen, weil er nie in der Situation war, etwas zu Gunsten eines anderen aufgeben zu müssen. 

Thema: Lektüre, Teil I
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 27. Februar 2021 um 10:08

Ja, ich glaube es war der Autorin wichtig zu belegen ,dass es so war, sich auch nichts vorwerfen zu lassen .Und ich denke sie vetritt genauso die Ansicht " das es halt so war " also mehr erklärend, wie es zu solch einem Missstand kam, ohne zu beschönigen und auch ohne einer Parteidie Alleinschuld zu geben.

Es wird spannend sein zu sehen in wie Weit es Verbesserungen in der Gesellschaft gibt. Ich befürchte aber alles muss, damit es besser wird. Das erste Kapitel lässt vermuten, dass Jiyoung fast zerbricht daran

Ich finde es toll ,dass du ein Diagramm zu den Familieverhältnissen machtest, ich werde es mir nachher in Ruhe mal anschauen

Thema: Lektüre, Teil I
solveig kommentierte am 01. März 2021 um 13:49

Eine echte Fleißarbeit und eine gute Übersicht! Super.

Thema: Lektüre, Teil I
dj79 kommentierte am 20. März 2021 um 20:29

Danke, dass Du die Entschuldigung des Lehrers hier nochmals erwähnst. Ich hatte mich beim Lesen mehr über den Spruch "Was sich neckt..." geärgert und somit der Entschuldigung kaum einen Wert beigemessen. Jetzt im Nachhinein ist mir bewusst geworden, dass es ihn gewisse Überwindung gekostet haben muss, sich bei einem Mädchen zu entschuldigen. Noch besser hätte mir eine Entschuldigung vor der ganzen Klasse gefallen.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
solveig kommentierte am 27. Februar 2021 um 10:42

Wie meine "Vorschreiber/innen" schon angemerkt haben, es ist ein durchaus vielsagendes Buchcover. Der Hintergrund besteht aus einer modernen Stadt, die irgendwo auf der Welt existieren könnte, nicht nur in Korea; Im Vordergrund der gesichtslose Frauenkopf, in den der Leser ein beliebiges Gesicht hinein interpretieren kann - das alles deutet auf eine allgemeine Thematik. Die rote Grundfarbe soll vermutlich die Aufmerksamkeit auf das Bild ziehen, erinnert mich aber doch sehr an asiatische Länder. Ist es nicht so, dass die Farben Rot, Gelb, Weiß, Schwarz und Blau, die hier auftauchen, (in Korea) symbolhaft für die Elemente stehen? Hier verweist das Cover wieder zurück auf speziell die Protagonistin, finde ich.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Galladan kommentierte am 28. Februar 2021 um 09:08

Die Farbe springt einen direkt an und das leere Gesicht verdeutlicht hier um was es geht. 

Ich hatte das Cover einer Kollegin vor 14 Tagen gezeigt und die sprach mich direkt drauf an, dass das Buch jetzt da ist. Sehr hoher Wiedererkennungsfaktor.

Thema: Wer hat gewonnen?
Büchergarten kommentierte am 01. März 2021 um 11:37

Mein Buch ist leider noch nicht bei mir angekommen - ich steige mit ein, sobald es mich (hoffentlich ganz schnell) erreicht hat! :)

Thema: Wer hat gewonnen?
dj79 kommentierte am 02. März 2021 um 19:04

Mir fehlt mein Exemplar auch noch. Vielleicht kommt es ja morgen. Sobald es da ist, fange ich an.

Thema: Wer hat gewonnen?
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 12:16

Meines hat mich erreicht und ich hoffe Dein Buch ist mittlerweile auch bei Dir angekommen! :)

Thema: Wer hat gewonnen?
dj79 kommentierte am 09. März 2021 um 19:29

Nein, leider nicht, aber Aline versucht es noch möglich zu machen und steht mir hilfreich zur Seite.

Thema: Lektüre, Teil I
Nele33 kommentierte am 01. März 2021 um 13:54

Nachdem ich nun den ersten Abschnitt gelesen habe, kann ich wieder nur feststellen wie froh ich bin in Deutschland aufgewachsen zu sein.

Mir gefällt sehr gut die Distanziertheit mit der geschrieben wurde, ein gutes Zeitzeugnis.

Was eine Ungerechtigkeit sich schon auf den ersten Seiten zeigt: Alleine die Essensverteilung.

Ich kann mich allerdings noch an meine Kindheit erinnern, da bekam auch der Opa und meine Onkel vom Sonntagsbraten zuerst und die größten Scheiben. Meine Oma hat da immer drauf geachtet und immer erst als Letzte genommen, falls dann noch was da war. Dies ist jetzt fast 50 Jahre her. Das gibt mir doch die Hoffnung, dass sich auch in Korea was geändert hat und noch ändert.

Die Familienstrukturen sind so anders als hier, der Junge steht im Mittelpunkt und wird von allen Seiten unterstützt.

Die Fussnoten finde ich zum Weiterlesen super.

Thema: Lektüre, Teil I
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 01. März 2021 um 17:11

Ja, es ist bei uns auch noch gar nicht so lange her dass ausgerechnet so geht . noch in den 70er durften Frauen so einiges nicht ohne ihre Ehemänner entscheiden

Thema: Lektüre, Teil I
Nele33 kommentierte am 01. März 2021 um 19:14

das stimmt, meine Schwiegermutter brauchte da noch die schriftliche Erlaubnis meines Schwiegervaters um arbeiten zu gehen. Für uns unvorstellbar heute.

Thema: Lektüre, Teil I
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 01. März 2021 um 22:47

Oder ein eigenes  Bankkonto zu Eröffnen, oder den Führerschein zu machen.

Wenn du von deinem Großmutter und Großvater erzählst wirkt es weit weg , bei mir waren es die Eltern ( dies ist wahrscheinlich dem Generationenunterschied hier geschuldet)

Thema: Lektüre, Teil I
Nele33 kommentierte am 02. März 2021 um 11:12

Das denke ich auch.

Thema: Lektüre, Teil I
kysha81 kommentierte am 07. März 2021 um 15:37

Ich bin 1981 geboren und damit fast gleich alt wie Jiyoung. Das was sie als Ungerechtigkeiten im Leben ihrer Mutter beschreibt kenne ich auch gut von meiner Mutter. Ihr Bruder bekam von meiner Großmutter auch immer zuerst was auf den Teller und wurde schulisch viel mehr gefördert und hatte viel größere Privilegien als sie. Als ich dann das erste Mal meinen Freund meiner Großmutter vorstellte, war dieser ihr auch wichtiger als ihre Enkelin...

Ich bin sehr froh, dass wir bei meiner Geburt in Deutschland schon weiter beim Thema Gleichberechtigung waren, als dies in Korea der Fall gewesen zu sein scheint. Ich selber musste - im Unterschied zu Jiyoung -in der Schule keine Ungleichbehandlung mehr erleben.

Thema: Lektüre, Teil I
solveig kommentierte am 01. März 2021 um 14:20

Traditionen zu durchbrechen ist in jeder Gesellschaft schwierig, vor allem, wenn es für Männer so schön bequem war/ist.

Das Ungleichbehandeln von Mädchen und Frauen ist ja leider nicht nur auf Korea beschränkt. Insofern möchte ich auch nochmal auf das Buchcover verweisen, dessen "leeres" Gesicht m.E. nicht nur auf das einer Asiatin beschränkt ist; ich könnte mir gut auch das einer (als Beispiel) Marokkanerin oder Türkin hier vorstellen. Und auch bei uns sind noch lange nicht alle Vorurteile ausgeräumt. Hier nun also Korea, ein Milieu, das der Autorin natürlich vertraut ist, und dessen Fakten sie (wie Ihr schon geschrieben habt) in Fußnoten belegt. Ob sich in den vier Jahren, seit Cho Nam-Joos Buch herausgekommen ist, viel verändert hat?

Was mir auffällt, die Autorin schreibt ziemlich distanziert, sachlich, dennoch werden Emotionen beim Leser geweckt. Traditionell akzeptieren die handelnden Personen die Gegebenheiten ohne Widerspruch -  außer vielleicht Suhyon, Jiyoungs Schwägerin. 

Thema: Lektüre, Teil I
AhabsDaughter kommentierte am 02. März 2021 um 16:15

"Traditionen zu durchbrechen ist in jeder Gesellschaft schwierig, vor allem, wenn es für Männer so schön bequem war/ist."

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Für einen allein, oder wenn man denkt, man sei allein, ist es schier unmöglich. Selbst, wenn Jiyoung die Ungerechtigkeiten auffallen, hält sie sich doch eher zurück. Es muss erst unttragbar werden, bis sie sich beschwert. Ich bin gespannt, ob Jiyoung noch "rebellischer" wird.

Thema: Lektüre, Teil I
lebensbetrunken kommentierte am 03. März 2021 um 20:09

Stimme dir absolut zu, was das Brechen mit den Traditionen angeht! Das ist ein so schwieriger und vor allem auch langwieriger Prozess! Das fällt mir beispielsweise auch sehr in meiner Familie auf, wenn man die verschiedenen Generationen betrachtet. Sowohl bei meinen Großeltern als auch bei meinen Eltern ist es völlig "normal", dass die Frau den Haushalt komplett allein macht, allein einkaufen geht, allein kocht und das immer! Ich finde das so erschreckend, wie unselbstständig die Männer teilweise sind!  Und bin sehr froh, dass es zumindest in meinem Umfeld unter Gleichjährigen absolut nicht mehr so ist. 

Bei einer Sache muss ich dir allerdings widersprechen! Ich denke auch, dass das leere Gesicht nicht nur auf eine Asiatin beschränkt ist - und es passt genauso zu Türkinnen und Marokkanerinnen - aber genauso doch auch zu deutschen Frauen! Klar, sind wir hier in manchen Teilen vielleicht privilegierter und gleichberechtigert, aber in so vielen auch nicht! Das zeigt sich immer besonders krass an dem Beispiel Mutterschaft, finde ich. 

Thema: Lektüre, Teil I
Galladan kommentierte am 03. März 2021 um 21:49

Ich glaube, dass es im Augenblick in den meisten technisch entwickelten Gesellschaften verschiedene Grade der Gleichstellung gibt. Das hat was mit Erziehung zu tun, nicht mal unbedingt mit Bildung. Da wo noch viel Tradition eingeflossen ist, ist es immer schwieriger Gleichberechtigung zu bekommen. Ein Punkt ist auch: was für Berufe ergreifen Frauen? In der Kommunalpolitik finanzieren sich die Kandidaten selbst. Können sich Frauen mit den schlechter bezahlten Stellen das leisten? 

Ich fand es erschreckend, das Biden mehr oder weniger von Freunden (70+) abgelehnt wurde, weil er eine Frau als Vice ausgesucht hatte. Wir fanden Biden zwar 1000 mal besser als Trump, aber unsere Stimme hätte seine Vice gehabt. Die Frau hat was, was Biden eindeutig fehlt. Traurig, dass sie in einem Land wie den USA keine Chance gehabt hätte weil sie eine Frau ist. 

Genau deswegen ist dieses Buch so wichtig. Es stößt Diskussionen an die wir traditionell nicht hätten. Es gibt Menschen die Frauen als Leitung ablehnen. Es gibt Menschen die in ihrer Blase leben und das nicht mal bemerken. Dieses Buch ist deshalb jeden Cent wert. Es bringt Menschen dazu nach zu denken. Dummerweise meist die, die noch nicht völlig geistig eingeschlafen sind. Wer von denen die sich wehren sollten würde so ein „langweiliges“ Buch lesen?

Thema: Lektüre, Teil I
wandagreen kommentierte am 04. März 2021 um 00:09

Hundertprozent d'accord. Aber das Buch ist viel leichter zugänglich als ein Sachbuch und kann ganz leicht gelesen werden. Insofern gibt es eine Chance. Es soll auch verfilmt werden oder ist schon. Noch leichteren Zugang. Auf "unterhaltsamem" Weg muss es in die Köpfe derer, die es am meisten angeht.

Thema: Lektüre, Teil I
Lily911 kommentierte am 17. März 2021 um 21:26

Ja, ich stimme zu, dass das Buch eine leichtere Kost ist als ein normales Sachbuch. Es kommt mir so vor, als würde ich eine Biographie einer Figur in der Erzählperspektive lesen. Spannend, schockierend und wirklich packend, wenn mal einmal angefangen hat. Ich habe den Titel in Google eingegeben und wie es aussieht gibt es eine Verfilmung dazu von 2020 (Trailer von 2019). Habe mir den Trailer angesehen und es sieht gut aus! :D Ich hoffe auch, dass mehr Meschen Zugang zu diesem Buch finden. Auch wenn man nicht in diesem "Korea" lebt, gibt es heuzutage immer noch genug Benachteiligungen, die Frauen "erdulden" müssen, das längst überholt ist!

Thema: Lektüre, Teil I
solveig kommentierte am 04. März 2021 um 11:44

Das waren nur zwei (krassere) Beispiele. Es gilt, denke ich, für die meisten Nationen.

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 01. März 2021 um 19:04

Sexuelle Belästigung in der Schule und auf dem Heimweg.

Es gibt keine Anzeichen von Auflehnung. Zuhause sagt Jis Schwester der Mama die Meinung. Und Ji und die Mama kommen ins Nachdenken.

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 09:12

Ich weiß Wanda, ich bin auch ein bisschen enttäuscht, ich hatte mir für den Roman an sich von der Erzählweise auch mehr versprochen, so ist es eher ein Bericht. So wie der erste Teil so hätte es sein sollen

Thema: Lektüre, Teil II
einstein kommentierte am 07. März 2021 um 13:34

vielleicht ist diese "reservierte" erzählweise auch etwas typisches - ich habe ein paar bücher aus dem asiatischen raum gelesen und mir ist bei allen dieser eher berichtende erzählstil aufgefallen, der die gefühle der personen nicht ausführlich beschreibt und ausbreitet, eher nur andeutet. so als würde es nicht direkt ausgesprochen und der leser müsste es selbst interpretieren.

 

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 07. März 2021 um 15:49

Ja, das sehe ich auch so. Aber dennoch ist es hier anders. Bei Ishiguro z.B. kann ich viel stärker mit den Personen mitfühlen, auch wenn deren Emotionen nicht benannt werden, sondern erschlossen werden müssen.

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 08. März 2021 um 19:27

Der Erzählstil schon... mich stören die vielen Zahlen im Text

Thema: Lektüre, Teil II
dj79 kommentierte am 23. März 2021 um 16:50

So unterschiedlich ist die Wahrnehmung;). Ich mag die vielen statistischen Angaben. Aber ich bin Sucherin kleiner Freak, was das angeht.

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:15

Ich finde gerade diese nüchterne Erzählweise über diese unterdrückte Lebensweise dieser Frauen am Ende des letzten Jahrhunderts (!!!) passend und ja, in der Tat, eine zurückhaltende Art wie es den Asiaten liegt. (wobei ich mich auch sehr schwer tue mit "die Asiaten" - sind wir "Europäer" nun auch extrem unterschiedlich!)

Thema: Lektüre, Teil II
dj79 kommentierte am 23. März 2021 um 16:56

Vom Schreibstil her finde ich diesen Zweiten Teil etwas anstrengend, nicht dass er herausfordernd ist zu lesen, sondern er ist so wenig abwechslungsreich, dass das Lesen mittlerweile langatmig wird. Ich komme mir vor, als würde ich seit Stunden von einem Nachrichtenticker penetriert werden.

Thematisch ist der Roman weiterhin interessant für mich.

Thema: Lektüre, Teil II
Bibliophilia kommentierte am 07. März 2021 um 21:31

Die Erzählweise bzw. die Schreibweise ist für den asiatischen Raum relativ typisch. Ich bin mit dem Buch bereits fertig und ich finde zum Schluss klärt sich der Schreibstil auch nochmal auf.

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 01. März 2021 um 22:39

Es bewegt sich ein bißchen was , die Mädchen fangen an zu rebellieren und zumindest die Ungerechtigkeiten wahrzunehmen
Aber die ständigen sexuellen Belästigungen und die Demütigungen die damit einhergehen und die wie es scheint ganz normalin der Koreanischen Gesellschaft waren,machen wütend
Ich Verband Korea eigentlich er mit Gehemmtheit und Züchtigkeit, tja wohl nur die Mädels
Und da ist wieder das Argument "du bist selbst schuld weil du einen zu kurzen Rock getragen hast". Natürlich ist es vielleicht besser in manchen Gegenden keinen kurzen Rock anzuziehen , aber im Gegenzug ist man natürlich kein Freibrief  für die Männer und die Mädels sind  auf keinem Fall Schuld und dann wird sie noch ausgeschimpft. So toll ,dass die Frau ihr sagt dass es doch mehr liebevoll dann Männer gibt als übergriffige.
Nun ist die Diskrepanz der neueren koreanischen Industriegesellschaft da, zwischen es ist selbstverstänlich dass Mädchen in die Schule gehen/ Bildung erlangen und dem was sie tatsächlich  Karriere mäßig erreichen können. Den Dekan hätte ich schütteln können. Übbrigens find ich den Beruf der Lehrerin auch bei uns in Deutschland einer der Berufe für Frauen um Familien Beruf in Einklang zu bringen, gerade was den Wiedereinstieg  betrifft und ggf. Teilzeit.  In vielen Unternehmen istwird dies den Frauen auch in Deutschland schwer gemacht. 
Aber es ist trotzdem erstaunlich in welcher Geschwindigkeit Korea andere Industrieländer in der  Einstellung Frauen und Bildung aufgeholt hatten. wahrscheinlich zu schnell für die Gesellschaft
Die Begeisterung die ich im ersten Teil für die gute Recherche verspürt habe verpufft so langsam.  Dadurch dass sie im laufenden Text so viele Prozentzahlen verwendet, wirkt der Roman eher wie ein Sachbuch und die fiktive Geschichte verkommt zu einem Mittel zum Zweck

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 09:18

"Übbrigens find ich den Beruf der Lehrerin auch bei uns in Deutschland einer der Berufe für Frauen um Familien Beruf in Einklang zu bringen, gerade was den Wiedereinstieg  betrifft und ggf. Teilzeit."

Vielleicht als Grundschullehrerin hast Du die Möglichkeit. An einer weiterführenden Schule wird es äußerst schwierig (Nachmittagsunterricht, langwierige Unterrichtsvorbereitungen, Klausurkorrekturen  -  da hängen auch viele Wochenenden dran und ein großer Teil der unterrichtssfreien Wochen; wirkliche Ferien sind eigentlich nur die Sommerferien!). Aber so wird dieser Beruf von vielen Nicht-Lehrern halt gesehen.

 

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 09:43

Muss ich doch noch mal korrigieren; auch als Grundschullehrer bist Du mit Vor- und Nachbereitungen sehr gefordert. Da reichen oft die Abendstunden nicht.

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 09:44

Ich wollte zuerst Grundschullehrerin schreiben ,hatte es auch so stehen Ich habe das Grundschule extra weggemacht ,damit es nicht so aussieht ,haha typisch Frauenberuf in Hinsicht des Anspruchs. Mir ist es sehr bewusst wie viel Vorbereitungszeit eine Unterrichtstunde braucht, auch Korrekturen et cetera Zwei meiner Freundinnen eine Deutsche und eine Engländerin sind Lehrerinnen. Auch so wenn man nicht gerade ignorant ist, bekommt man schon mit wie viel Arbeit das alles ist. Ich bezog mich aber hauptsächlich auf Teilzeit und Berufswiedereinstieg. Ich selbst bin Heilpädagogin und mir wurde es in einer großen Behindertenwerkstatt versagt Teilzeit zu arbeiten, ich hätte nur noch klagen können

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 12:50

Das ist mir schon klar, aber Teilzeit im Lehrerberuf bedeutet häufig, dass Du trotzdem täglich (wenn auch für weniger Stunden) in der Schule bist, von Konferenzen, Elternabenden, Schulveranstaltungen etc. ganz abgesehen. Diese Erfahrung jedenfalls haben etliche in meiner Bekanntschaft gemacht.

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:17

Ganz genau, das koreanische wirtschaftswachstum ist dem kuturellen davongelaufen. Sprich, die wirtschaftliche Situation des Landes, viele Einwohner ist binnen kürzester Zeit extrem gut geworden, aber sie sind noch mental in traditionellen Rollen verhaftet.

Thema: Lektüre, Teil II
kysha81 kommentierte am 14. März 2021 um 14:58

Ich habe mich gefragt, warum ich nicht so richtig emotional in das Leben von Jiyoung eintauche, obwohl es doch so viele Erlebnisse gibt, die wütend und traurig machen sollten. Daher finde ich deinen Vergleich mit einem Sachbuch sehr treffend. Für mich steht das Leben der Protagonistin als Beispiel für die sachliche Beschreibung des Lebens von Frauen in dieser Zeit in diesem Land. Ich finde es aber schade, dass man so wenig von ihren Gefühlen erfährt. Aber vielleicht fehlt mir auch einfach die Erfahrung mit asiatischen Schriftsteller*innen.

Thema: Lektüre, Teil II
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 18:48

Dadurch dass sie im laufenden Text so viele Prozentzahlen verwendet, wirkt der Roman eher wie ein Sachbuch und die fiktive Geschichte verkommt zu einem Mittel zum Zweck

Stimmt, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber jetzt, wo du es sagst, schließe ich mich hundertprozentig an.

Thema: Lektüre, Teil II
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 08:49

Die allgemein verbreitete und geduldete sexuelle Belästigung hat mich sehr erschrocken. 

Egal wie priviligiert die Männer auch aufgezogen werden, das Unwohlsein der Frauen bei ihren Handlungen, geschweige denn die psychischen Folgen müsste auch ihnen bewusst sein. Stattdessen wird die Schuld für ihr Handeln immer in einem Fehlverhalten der Frauen gesucht. Ich meine, wenn sie von frühauf gezwungen sind, als Schuluniform einen Rock zu tragen, wie können sie da später nur Röcke tragen? 

Außerdem ist es heuchlerisch, wie sich die Väter verhalten! Niemand möchte gerne, dass seine Tochter missbraucht wird, missbraucht aber die Töchter anderer, so auch ein älterer Mann bei einem Geschäftsessen(vgl. S.136). 

Und dass die Frauen weniger verdienen, als die Männer, das hat man sich fast schon gedacht.

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 09:14

Das Bewusstsein und das Verhalten der Männer war noch nicht bereit für die modernere Gesellschaft ,für sie waren die Frauen immer noch ein Objekt zum besitzen

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 09:20

Zum Glück denken beileibe nicht alle Männer so  -  aber kennst Du irgendeinen Staat, in dem es nicht reichlich dieser Exemplare gibt? Ich glaube nicht, dass es auf Korea und seine Gesellschaft beschränkt ist.
 

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 09:48

Bei uns gibt's vielleicht auch solche, aber im Großen und Ganzen wirst du hier in Deutschland in Ruhe gelassen.

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 02. März 2021 um 12:56

1. Dann gäbe es keine Vergewaltigungen. 2. Und sex. Belästigung kann subtil sein. 3. Klar, sind auch nicht alle Frauen Unschuldslämmer. Sie setzen auf Provokation. Das kann aber nie eine Entschuldigung sein. (Männer sind halt so).

 

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 14:28

Vergewaltigungen wird es leider auch in Deutschland weitergeben auch noch in 50 ,oder 100 Jahren. Aber die Mehrheit der deutschen Männer lassen die Frauen in Ruhe .

 

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 03. März 2021 um 09:38

Einverstanden. Alle Veränderung dauert ... Korea ist ja grundsätzlich weit ... die gesetzlichen Vorgaben sind teilweise da. Jetzt muss man das einbringen.
 

Thema: Lektüre, Teil II
dj79 kommentierte am 23. März 2021 um 17:20

Ich bin da ganz bei dir, Wanda. Sexuelle Belästigung ist näher bei uns als wir denken. Sobald die Herren, die dazu neigen (und nur die meine ich hier), etwas Mut angetrunken haben, können sie ihre Hände nicht mehr am eigenen Körper halten. So kann es ganz schnell bei einem Kundenessen beispielsweise zu ungewollten Berührungen und unangebrachten Bemerkungen kommen. Selbst erlebt. Dann muss die Entgegnung richtig böse sein, damit diese Herren kein dummes Zeug machen. Ekelhaft, wenn manche denken, sie könnten sich alles erlauben.

Thema: Lektüre, Teil II
dj79 kommentierte am 23. März 2021 um 17:07

Das Ungleichgewicht in den Verdienstmöglichkeiten von Männern und Frauen dürfte überall so sein. Frauen kommen auch bei uns im Land auf der Karriereleiter nicht so schnell voran wie ihre männliche Kollegen, selbst wenn das Kinderthema schon "erledigt" ist und sie sogar fachlich besser geeignet sind.

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 09:31

Ebenso nüchtern wie im ersten Leseteil führt Cho ihre Erzählung fort. Meiner Ansicht nach passt die erzählerische Distanz sehr gut; denn sie schildert Situationen, die Tausend andere Frauen (überall auf der Welt) womöglich ebenso oder ähnlich erleben. Jiyoung steht stellvertretend für viele andere. Sie kommt uns nur näher, weil die Autorin ihr einen Namen und eine Identität gibt, mit der wir wahrscheinlich eher mitfühlen, als bliebe alles anonym und allgemein. 

Das Problem von qualifizierten Frauen in höheren Stellungen oder auch Führungsebenen kennen wir doch hier auch. Warum ist in den 80er Jahren eine "Frauenquote" eingeführt worden? Und warum wird heute (!) wieder darüber diskutiert? Warum gibt es so viel mehr Frauen, die als Pflegerinnen, Erzieherinnen oder Grundschullehrerinnen arbeiten?

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 09:51

Mir kommt Jiyoung leider überhaupt nicht näher. Der ganze Roman geht vor lauter Berichterstattung unter, da bleibt fast nichts mehr für Charakterstudien etc

Thema: Lektüre, Teil II
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 10:45

Genau das ist das Problem. Vor lauter Unterdrückung ist es schwer Jiyoungs Charakter überhaupt auszumachen. Die Gesellschaft hat ihr Teile ihrer Identität geraubt und dies mit unendlich vielen Frauen in der gleichen Situation getan. Stattdessen bekommen sie vorgeschrieben, wie sie sich verhalten und was sie fühlen sollen. Deshalb, so individuell jede Person auch sein mag, ist es hier durchaus möglich, diese Frauen gleichzusetzen. Auch wenn sie unteschiedliche Dinge erdulden müssen, so sind sie doch alle durch den selben Missstand betroffen, eingeschränkt und gequält. 

Thema: Lektüre, Teil II
Nele33 kommentierte am 02. März 2021 um 11:16

Mit diesem Satz"Vor lauter Unterdrückung ist es schwer Jiyoungs Charakter überhaupt auszumachen" hast Du genau das ausgedrückt, wie ich es empfinde.

Sie hatte doch gar keine Möglichkeit einen wirklich eigenen Charakter zu bilden, von der Geburt an wurde alles aber auch wirklich alles vorgegeben.

Thema: Lektüre, Teil II
lebensbetrunken kommentierte am 03. März 2021 um 20:24

Der Satz "Vor lauter Unterdrückung ist es schwer Jiyoungs Charakter überhaupt auszumachen" ist so wahr! Danke, dass du meine Gedanken damit in Worte gefasst hast! Ich glaube genau darum geht es! Jiyoung hat nie die Möglichkeit bekommen, herauszufinden, wer sie ist und wer sie sein will. Sie weiß gar nicht, was sie eigentlich mag oder wie ihre Meinung zu bestimmten Themen lautet. Denn sie durfte nie lernen, eine eigene Meinung zu haben! Ich glaube deswegen ist es auch so schwierig für sie, erstmal kritisch denken zu lernen. Sie beginnt ja erst, Dinge zu hinterfragen.

Besonders das Job-Interview mit den zwei anderen Bewerber*innen fand ich sehr gut (gut im Sinne von heftig und anschaulich). Das so eine Frage überhaupt gestellt wird, ist die größte Unverschämtheit, die es gibt. Es war klar, dass die Frau, die ehrlich ihre Meinung gesagt hat, den Job nicht bekommt. Ich hätte nur echt gedacht, dass die andere Frau den Job bekommt. Aber man sieht wieder einmal: Hier reicht es aus, dass die Frauen Frauen sind und schon werden sie erneut abgelehnt...

Thema: Lektüre, Teil II
Samara42 kommentierte am 06. März 2021 um 16:56

Ich finde du hast den Inhalt des Buches genau getroffen. So spiegelt es sich auch mir wieder.

Thema: Lektüre, Teil II
einstein kommentierte am 07. März 2021 um 13:42

@jojo007: das trifft es für mich sehr gut! jiyoung als protagonistin ist in gewisser weise austauschbar, weil es ein schicksal unter vielen ähnlichen ist, die alle mit den gleichen problemen zu kämpfen haben.

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 12:52

Meines Erachtens stehen Charakterstudien bei Cho nicht im Vordergrund; ich habe denEindruck, sie versucht zu verallgemeinern.

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 14:25

Dan hätte sie doch lieber ein Sachbuch über die Lebensumstände der Frau im allgemeinen schreiben sollen.

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 03. März 2021 um 11:45

Die gibt es haufenweise!

Nein, der Roman erreicht seine Zielgruppe!

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 04. März 2021 um 10:57

Mich leider : (  nicht 

Dabei fing er so toll an

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 04. März 2021 um 11:41

Auf alle Fälle erreicht er mehr Leser, als ein Sachbuch es schaffen würde.

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 10. März 2021 um 16:05

Genau. Wer natürlich einen schönen Roman sucht, lyrisch und überhaupt - der erlebt eine Enttäuschung. Es ist ein politischer und ziemlich sachlicher Roman.
 

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:45

Stimme dir zu, exemplarisch nüchtern anhand von einer Person erzählt, aber eine Anklage an die gesamte Struktur der Gesellschaft!

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:46

Du triffst den Nagel auf den Kopf!

Thema: Lektüre, Teil II
kysha81 kommentierte am 14. März 2021 um 15:02

Ich kann deiner Einschätzung ebenfalls vollkommen zustimmen!

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 02. März 2021 um 10:45

Der nüchterne Stil stört mich gar nicht. Im ersten Teil habe ich ihn nicht einmal als nüchtern betrachtet.

Aber es ist ganz klar kein Roman, der auf Verschmelzung des Lesers mit der Heldin aus ist.

Sehr zurückgenommen.

 

Doch stellt der Roman mithilfe von Yi die Diskriminierung von Frauen in der Gesellschaft dar. Es ist eigentlich ein politischer Roman, der sehr sehr wichtig ist.

Im übrigen meine ich, dass wir auch Parallelen in Deuschland (Europa) haben. Es hat sich etwas getan, aber es reicht noch nicht. Da ist schon allein das leidige Zweiklassensystem der Bezahlung. Gleiches Geld für gleiche Leistung? Nein. Überhaupt nicht.

Auch, dass in höheren Positionen das Gehalt ausgehandelt wird, ist ein Nachteil. Frauen trauen sich nicht, ein hohes Gehalt einzufordern. Männer haben da weder Hemmungen noch ein geringes Selbstbewusstsein.

Mei, ich weiß nicht mehr, wie weit Teil 2 geht. Sind wir schon da, wo sie ein Kind kriegt?

Die Berufswahl der Schwester? Sind wir da schon?  Ja, nö. Sonst hättet ihr nicht über den Lehrerberuf gesprochen.

Frauen bekommen schlechtere Noten per se. Weniger Ermutigung. Werden nicht wahrgenommen. Nicht unterstützt. Von den koreanischen Frauen wird immer noch erwartet, dass sie alles tun, um ihren Brüdern/Cousins das Studium zu fianzieren. Dann revanchieren sich die Männer aber nicht. Weil die Frauen auch nichts fordern und vorher nichts vertraglich festlegen.

Dieses Buch ist überfällig! Und ein Lichtblick obendrein. Endlich wagt es eine Frau, laut herauszuschreien, was für die Frauen nachteilig ist. Und den schönen Schein zu zerstören, dass Frauen ja alles werden können. Ja, können sie. Aber sie müssen doppelt und dreifach dafür schuften und trotzdem werden Männer bevorzugt befördert.

Das ist in D nicht so viel anders, meine Damen (und wenige Herren).

 

 

Thema: Lektüre, Teil II
solveig kommentierte am 02. März 2021 um 12:47

Der Punkt, der das Selbstwusstsein betrifft, ist tatsächlich ein Knackpunkt. Hier liegt eines der großen Probleme: noch immer wird unterschiedlich erzogen, sicher nicht mehr in dem Maße wie vor 30 Jahren (oder länger?), aber dennoch, vielleicht manchmal, weil man viele Dinge einfach von den Eltern übernommen hat. Gibt es eigentlich Untersuchungen, wie häufig Mädchen gelobt werden? Und Jungen? Nur mal als Beispiel.

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 02. März 2021 um 12:58

Mädchen wird gesagt, wie hübsch sie sind!

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 21:03

Doch, es gibt eine Menge Untersuchungen. Zum Beispiel die: Erwachsene reagieren anders auf ein Baby, wenn es rosa Kleidung trägt als wenn es blaue Kleidung trägt. Schon beim Säugling gibt es spezifische Erwartungen.

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:44

In der Tat. Hatte neulich ein Gespräch mit einer Mitmutter aus der Grundschule. Ich schlug ihr ein Buch zum Lesen vor, also für ihre Tochter. Ja, es war ein blaues Cover und optisch vielleicht eher für Jungs. Aber ich empfahl es, weil es witzig und gut ist. Da bekomm ich die Antwort: "Das ist nicht für Mädchen, das ist ein Jungsbuch" 

Ich war sprachlos...und das 2021 in Deutschland!

Thema: Lektüre, Teil II
AhabsDaughter kommentierte am 02. März 2021 um 20:39

Ich stimme dir zu, es ist auf jeden Fall ein politischer Roman, ein Aufschrei der Frauen.

Thema: Lektüre, Teil III
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 14:41

Die Empfindlichkeit in Hinsicht der Eheanmeldung verstand ich jetzt nicht so ganz, ich empfand das von ihr als überromantischer Verhalten . Im Gegenteil finde ich es schön wenn man sich offiziell zueinander bekennt, das hat auch etwas damit zu tun ,dass man Verantwortung füreinander übernimmt
Dass der Frau die Schuld zugeschoben wird unfruchtbar zu sein zeigt  wieder wie die Gesellschaft (auch die Frauen )dem modernen Korea nachhinkt. Ich ich mochte persönlich die Schwangerschaft sehr und arbeitete auch bis kurz vor dem Mutterschutz. Natürlich war ich in den ersten 3 Monaten müde und bin früh ins Bett und habe dann Musik gehört. Und ich hatte starke Wassereinlagerungen in den Beinen zum Schluss ( Hochsommer). Ich wollte zwar  kein weiteres Kind ,aber ich wäre gerne noch mal schwanger gewesen. :D  Ich fand es wunderschön. Natürlich gibt es viele Frauen denen es nicht so gut geht in der Schwangerschaft. Hier kam es mir  aber sehr verallgemeinert rüber" für all die Unannehmlichkeiten und Schmerzen einer Schwangerschaft"  als ob es wirklich allen so ginge .  ES war es eine jedoch eine  Unverschämtheit von dem Kollegen es als Vergünstigungen hinzustellen und wiederum sehr bezeichnend. 

Thema: Lektüre, Teil III
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 15:02

Ja, die Schwangerschaft wird zuerst von allen in Jiyoungs Umgebung von ihr verlangt und dann wird ihr alles Negative so lange vorgeworfen, bis sie ihr Kind fast nicht mehr lieben kann. Irgendwann möchte sie auch unbedingt einen Jungen bekommen. Das macht einen unendlich traurig.

Thema: Lektüre, Teil III
FIRIEL kommentierte am 07. März 2021 um 16:20

Gitte, wie schön, dass du die Schwangerschaft so positiv empfunden hast!

Im Buch ist das anders. Der Beruf spielt aber in Asien anscheinend eine ganz andere Rolle als bei uns; der ist das Wichtigste. Am Anfang des Buches heißt es, dass Jiyoungs Mann meist erst kurz vor Mitternacht nach Hause kommt. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Angestellten in Japan häufig ihren Urlaub gar nicht komplett nehmen, sondern lieber arbeiten gehen. In unseren Augen sind das workoholics, aber in der dortigen Kultur ist die Firma eine Zweitfamilie (oder sogar manchmal noch bedeutender als die erste).

Die Eheanmeldung ist ein Bekenntnis zueinander, ja, das sehe ich auch so. Aber hier geht es darum, welchen Namen die zukünftigen Kinder führen sollen. Auch in Deutschland nehmen meist die Frauen den Namen des Mannes an oder führen einen Doppelnamen; umgekehrt ist es viel seltener. Die Kinder heißen dann auch eher nach dem Vater, das ist wie im Buch. Dass Jiyoung dabei das Gefühl hat, wieder ein Stück zu verschwinden, kann ich nachvollziehen.

Und es kommt dabei ja nicht auf den Einzelfall an. Natürlich kann sich eine Frau bewusst für den Namen des Mannes entscheiden, wenn der ihr besser gefällt. Nur dass diese Entscheidung, die ja auch umgekehrt möglich wäre, eben doch nicht paritätisch ausfällt - das zeigt schon, dass irgendwo in manchen Köpfen immer noch der Mann der Familienvorstand ist. Ganz krass: Ich bekam einmal einen Brief an Frau [Name meines Mannes]... So wie Katja Mann Frau Thomas Mann war.

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:29

Aber kann man es einer Gruppe Menschen, z. B. Frauen in Deutschland, denn als negativ auslegen, wenn mehr Männernamen angenommen werden als anders herum - selbst wenn es deswegen ist, weil sie die Idee eines Familienvorstandes schön finden? Ist etwas denn nur richtig, wenn es genau 50/50 verteilt ist? Ich würde durchaus von mir sagen, dass ich eine emanzipierte Frau bin, aber den Männernamen annehmen finde ich nach wie vor eine schöne Tradition. Genauso finde ich es aber schön, wenn sich eine Familie für den Frauennamen entscheidet - beides zeigt doch ein Zusammengehörigkeitsgefühl :) Vielleicht bin ich da zu einfach gestrickt, aber ist nicht das richtig für das man sich frei entscheidet, auch wenn es nicht 50/50 verteilt ist? Das es natürlich auch Frauen gibt, die hier gesellschaftlichen Druck haben will ich nicht abstreiten. Vielleicht gab es ja sogar schon einen Mann, der nur geheiratet wurde, wenn er den Frauennamen annimmt ;) Ich hoffe mein lockerer Ton zeigt nur, wie offen ich hier für eine positive Einschätzung der Lage bin. Vieles ist hier mit Gefühlen verbunden und die müssen nicht immer negativer Natur sein: Bei uns fragt man zum Beispiel kleine Kinder "Wem gehörst na Du?" - sicher aus alten Redewendungen übrig geblieben. Ich sagte als Kind dann: "Meinem Papa" und empfinde es als absolut liebevolles Zugehörigkeitsgefühl und Stolz von seiten meines Papas zu ihm zu gehören. Andere würden den Besitzanspruch in dieser Redewendung vielleicht sogar verwerflich finden...

Thema: Lektüre, Teil III
wandagreen kommentierte am 10. März 2021 um 16:08

Männernamen als Familiennamen: Das sind wir halt einfach so gewohnt.

Aber wäre es immer umgekehrt gewesen, wären wir es ebenfalls so gewohnt.

Man muss sich das nur mal klarmachen. ich finde, der schönste Nachnamen sollte der Familiennamen sein, nicht automatisch der Männername.

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 11. März 2021 um 10:52

Und selbst "schön" liegt im Auge des Betrachters - kann von Gewohnheit oder Tradtion, wie bei den "Männer-Familiennamen" abhängig sein! ;)

Thema: Lektüre, Teil III
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 10:51

In der Tat! Aus Gewohnheit sollte man heutzutage nicht mehr handeln und sich "fügen". Eine gemeinsame Entscheidung für den einen oder anderen oder auch getrennte Namen ist aus meiner Sicht das entscheidende: die gemeinsame Entscheidung. Wo keiner aus irgendwelchen traditionellen Gründen zurück bleibt.

Thema: Lektüre, Teil III
CatiLesemaus kommentierte am 18. März 2021 um 21:59

Letztendlich kann das Paar entscheiden wie es will, aber es ist einfach traurig, dass einfach davon ausgegangen wird, dass der Mann den Namen vorgibt. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber doch eher weniger.

Ich selber bin keine Deutsche, bin Portugiesin, und dort hat der Nachname quasi keine Bedeutung. Man spricht sich eigentlich immer mit Vornamen an, deswegen war es für mich eine Ungewöhnung, dass der Nachname hier ein so wichtige Rolle einnimmt. Ich finde es auch ein bisschen schade, dass in Deutschland so extrem an den Familiennamen festgehalten wird. Wenn man als Ehepaar nicht den gleichen Nachname hat, ist jeder sofort verwirrt. Selbst ausstehende Kinder sind verwirrt. Außerdem dominiert der Nachname des Mannes immer noch sehr extrem. Da wünsche ich mir einfach, dass nicht einfach selbstverständlich angenommen wird, dass der Familiename der Name des Mannes ist. Bspw. ist mir einmal passiert, dass ich mit Frau [Nachname meines Freundes] in einem Hotel angesprochen wurde und wir waren auch Familie [Nachname meines Freundes], obwohl wir nicht mal verheiratet sind und obwohl ich mich mit meinen eigenen Namen als zweiter Gast angemeldet habe. An diese Selbstverstänlichkeit muss gearbeitet werden. Aber an sich soll jeder machen, wie er/sie es will. Einige Frauen mögen ihren Namen nicht, deswegen sind sie froh, wenn sie den los werden. Voll in Ordnung. Aber wenn ein Paar sich einig ist, dass es nur einen Familienname geben soll, gibt die Frau doch sehr oft nach und es wird sich für den Namen des Mannes entschieden, zumindest im Bekanntkreis ist das recht häufig passiert. Und das finde ich ziemlich traurig. In der Hinsicht ist manchmal doch wenig vom Freiheitsgefühl zu spüren. Ob es daran liegt, dass die Männer einfach dominanter sind oder Frauen eher kein Streit provizieren wollen oder Frauen es letztendlich nicht anders kennen oder oder oder, mag ich nicht beurteilen.

Ich persönlich brauche auch keinen gleichen Namen, um einen Zugehörigkeitsgefühl zu meinem Partner zu empfinden. Das funktioniert auch gut ohne. Wir sind nicht verheiratet, aber wenn wir irgendwann mal heiraten, wird jeder seinen Nachnamen behalten. Wie wir das mit möglichen späteren Kinder machen, mal schauen. Schade, dass man in Deutschland dem Kind keine zwei Nachnamen geben kann. Aber ich kenne es aus Portugal so, auch wenn dort der männliche Nachname doch meistens der ist, der dann dominiert.
 

Thema: Lektüre, Teil III
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 08. März 2021 um 18:45

Nein Firi, es ging um die Antwort" wie wir zu unserer Ehe stehen" auf ihre Frage was ändert sich mit der offiziellen Anmeldung " Danach schildert sie noch "seine Worte stachen ein winziges Loch ins Herz... Jiyoung glaubte nicht, dass Formalitäten wie eine Hochzeitszeremonie oder die Eintragung der Heirat ins offizielle Register etwas daran ändern würde, wie jemand zu einem anderen steht..." Seite 152
Natürlich geht es im weiteren darum dass es zwar formell möglich in Korea ist den Namen der Frau anzunehmen aber in der Praxis doch oft anders gehandhabt wird
Übrigens hat mein Mann den Doppelnamen( einen sehr langen) und wir entschieden uns so für meinen Namen als Familiennamen. :) ( nur so erwähnt ;) )

Thema: Lektüre, Teil III
FIRIEL kommentierte am 08. März 2021 um 19:27

Ja, zum Glück gibt es Fälle, wo man sich einfach aus sachlichen Gründen entscheidet, egal für welchen Namen, oder auch Fälle, in denen man das aus emotionalen Gründen tut. Mir gefällt halt nur nicht, wenn man das macht, weil man es eben so macht. Man kann ja schon hinterfragen, ob die Tradition für den eigenen Fall gut ist oder nicht.

Ich habe mich übrigens ganz traditionell für den Namen meines Mannes entschieden. Ich war froh, meinen Geburtsnamen los zu sein.

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 17:53

Ich verstehe sehr gut Jiyoungs Zögern bezogen auf die Eheanmeldung, dann bekommt ihr Dasein offiziell den Stempel: "Karriere beendet". Weiterhin habe ich nicht den Eindruck, dass Frauen sich im Zweifel in Korea scheiden lassen, falls sich der Ehemann nach dem offiziellen Akt als anderer entpuppt. Sie halten es lieber aus. Da gibt es ein gewisses Risiko. Nur weil sie einander versprechen, sich gleichermaßen um den Haushalt zu kümmern, heißt das nicht, dass es tatsächlich so kommt. Ich habe auch lange gezögert, bis ich nach langer wilder Ehe schließlich richtig geheiratet habe.

Was die Schwangerschaft betrifft, bin ich 100% d'accord. Ich liebte die Schwangerschaft, weil es einfach ein Wunder ist, was da in einem selbst abgeht. Auch mit den Geburten hatte ich Glück. Wenn ich nicht aus meiner Sicht schon zu alt wäre, könnte ich mir diese Zeit durchaus nochmal gönnen. Eins unserer Kinder hat allerdings anderthalb Jahre dafür gesorgt, dass ich mich wie ein Zombie gefühlt habe. Des nachts hatte ich nur minimalen Schlaf, 2-4 Stunden keinesfalls am Stück. Als die Elternzeit vorbei war, ging ich dann auch noch arbeiten. Ich fühle also deutlich mit Jiyoung, möchte aber mein Nachts-gern-wach-Kind nicht missen.

Thema: Lieblingsstellen
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 14:42

Die Kopfnüsse die der kleine Machobruder bekam

Thema: Lieblingsstellen
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 15:17

Ja, das war echt verdient!

Thema: Lektüre, Teil III
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 15:17

Das Ende war so trocken formuliert, dass es auf mich noch ernüchternder gewirkt hat, als das gesamte Buch zuvor.

Jiyoungs Psychiater erkennt, wie die Gesellschaft ihre Psyche zerstört hat. Das Selbe erlebt er bei seiner Frau. Einer seiner Mitarbeiterinnen ergeht es ähnlich. Er weiß jetzt, was das Problem ist. Er ist nicht bösartig und wünscht sich bessere Zustände für die weibliche Bevölkerung, mehr Gerechtigkeit in der Kinderbetreuung und am Arbeitsplatz. Und dann, nun dann stellt er fest, dass er besser keine Frauen mehr einstellt; die sind zwar fleißiger und oft auch schlauer, aber wenn die schwanger werden, tja, das bringt halt immer so viele Unannehmlichkeiten mit sich. 

Das Problem wird hier sehr deutlich. Von selbst wird sich nichts ändern. Solange nicht gesetzliche Richtlinien zum Schutz der Frauenrechte eingeführt und durchgesetzt werden, wird sich nichts ändern. So, wie es vorher ist, profitieren einfach zu viele Leute von. Außerdem könnte kein Mann in Korea sich je in die Lage einer Frau hineinversetzen, einfach weil er diese Diskriminierung nie am eigenen Leib erfahren musste. Die Änderungen müssten von den Frauen ausgehen und auf hoher Ebene festgehalten werden.

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:34

Ich denke die Änderungen müssen von einem gemeinsamen Dialog und Verständnis füreinander ausgehen. :) Eine Welt in der alle sich gerecht behandelt fühlen müssen Männer-Empfindungen in ein Gespräch zu Beginn genauso eingehen wie die der Frauen - und dann muss man einen Weg finden um den "richtigen" miteinander zu gehen, dem alle folgen können. Ich gebe Dir aber Recht, dass Gesetze oft zu Beginn einen nötigen Anstoß geben können. Aber ich möchte nicht alle Frauen-Empfindungen über die der Männer stellen. Keiner sollte sich anmaßen die Beweggründe des anderen ohne zu reden zu kennen.

Thema: Lektüre, Teil III
lebensbetrunken kommentierte am 10. März 2021 um 14:18

Du hast völlig recht! Ich fand das Ende aus der Sicht des Psychiaters auch besonders stark! Kurz war die Hoffnung da, dass es ein Mann gibt, der Kim Jiyoungs Probleme (und die aller Frauen) versteht und anerkennt. Doch letztendlich zeigt sich, ihn interessiert auch nur seine Firma - dafür kann er verheiratete Frauen auch gerne mal diskriminieren. Schade - aber ein sehr wichtiges und starkes Ende!

Ich denke auch, dass Gesetze und Richtlinien auf jeden Fall ein erster wichtiger Schritt wären! Aber ich glaube letztendlich bringen nicht einfach irgendwelche Änderungen auf Papir etwas, sondern die Gesellschaft und die Menschen an sich müssen etwas an ihrer Einstellung, Erwartung und ihrem Handeln ändern! Ich finde, das hat sich besonders gut in den Szenen gezeigt, als es um Kim Jiyoungs Job ging. Auch wenn es dort beispielsweise Mutterschutz gab (also der Frauen rechtlich zustand), haben sie ihn meist nicht genutzt, da sie dadurch ein schlechtes Ansehen in der Firma bekommen könnten. Und das ist wie eine Kettenreaktion, denn wenn eine Frau darauf verzichtet (nach dem Motto ich bin nicht faul und darauf angewiesen, ich schaffe da so), dann können alle anderen Frauen in diesem Unternehmen ebenfalls nicht ihre Rechte wahrnehmen - ohne ihr Ansehen zu verlieren. Also wirklich ein sehr krasser und trauriger Teufelskreis, aus dem nicht so leicht ausgebrochen werden kann.

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 18:12

Die Doppelmoral des Psycharters war gut herausgearbeitet. Sein Verstehen resultiert aus dem Mensch sein, Ehemann sein. Sein Kalkül entsteht dadurch, dass er gleichzeitig Unternehmer ist und eine Kosten-Nutzen-Betrachtung anstellt. Er überlegt indirekt, ob die tolle Atmosphäre, die eine Frau schafft, die monetären Aufwendungen wert ist.

Eigentlich ist das eine gute Frage. Wie viel ist eine gute Atmosphäre im Job wert? Kostenloser Kaffee, Tee und Wasser wird ja gern mal zur Verfügung gestellt. Was ist mit Sportangeboten direkt vor Ort? Oder was ist mit einem Betriebskindergarten? Diese Frage entspringen wohl eher meinem Wunschdenken. Bei uns im Unternehmen, wo gerade jede Sparmöglichkeit in Betracht gezogen wird, stellt sich die Frage, um wieviel sich die Reinigungskosten noch senken lassen? Das gibt mir zu bedenken, weil ich mich frage, ob die Dame(merkt ihr was?), die das erledigen muss, noch ordentlich dafür bezahlt wird.

Thema: Lieblingsstellen
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 15:21

S.74

Die Frau aus dem Bus, die Jiyoung ihren Schal bringt, um sie vor der Belästigung durch einen Mann zu bewahren.

Die Frauen müssen einander helfen!

Thema: Lieblingsstellen
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 16:14

Oh ja das war toll 

Thema: Lieblingsstellen
AhabsDaughter kommentierte am 04. März 2021 um 19:06

Die Bus-Szene bzw. die Hilfe der Frau war definitiv auch meine Lieblingsstelle!

Thema: Lieblingsstellen
Rapunzels_Turm kommentierte am 05. März 2021 um 11:26

Auch eine meiner Lieblingsstellen.

Thema: Lieblingsstellen
Samara42 kommentierte am 06. März 2021 um 17:07

Genau diese Stelle hat mich ein wenig getröstet.
Schwer von Lieblingsstellen zu reden in einem solchen Roman, aber ja, die gab es wohl doch.

Thema: Lieblingsstellen
lebensbetrunken kommentierte am 10. März 2021 um 20:20

Kann mich euch da nur anschließen, das war auch eine meiner liebsten Szenen! So liebenswürdig, herzlich und hoffnungsvoll! Ich bin sehr froh, dass es diese Frau in dem Roman gab! Das zeigt wirklich nochmal: Das Wichtigste ist gegenseitiger Support!

Thema: Lieblingsstellen
leseliebelei kommentierte am 15. März 2021 um 18:10

ja, eine sehr wichtige und bedeutsame Stelle!

Thema: Lieblingsstellen
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 15:24

Ja, das war großartig! Einfach hinschauen, mitdenken, handeln. WEnn es doch mehr solcher Menschen gäbe!

Thema: Lektüre, Teil I
AhabsDaughter kommentierte am 02. März 2021 um 16:12

Ich bin gut in das Buch reingekommen, es lässt sich wirklich flüssig lesen. Ich sehe Jiyoung als die koreanische Musterfrau (daher das leere Gesicht auf dem Cover), deren Leben so abläuft, wie das Leben der Frauen, deren Rolle sie zu Beginn einnimmt: immer in der 2. Reihe, sich aufopfernd für die Männer, ohne Dank und Anerkennung.

Ich musste beim Lesen daran denken, dass meine Mutter (sie ist Jahrgang 1949) auch noch so aufgewachsen ist. Das spiegelt sich meiner Meinung nach auch manchmal noch in ihrem Verhalten mir und meinem Bruder gegenüber wider. Mädchen wurden damals ja auch noch hauptsächlich auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet, sie hat keinen Beruf erlernt.

Zurück zum Buch: Ich stimme euch zu, diese Verhaltensmuster bei Männern und Frauen und ihre jeweilige Geschlechtsrolle, scheinen in Korea seit einigen Generationen weitergegeben worden zu sein. Jiyoungs Mutter weiß zwar, dass ihre Töchter es nicht leicht haben werden, sie alleine schafft aber nur kleine Verbesserungen, zum Beispiel die Zimmeraufteilung, ihr "Job" als Friseurin oder die größere Wohnung.

Jiyoungs Erlebnisse in der Schule empfand ich als ziemlich krass, vor allem die Situation beim Mittagessen. Immerhin hat der Lehrer ihr doch noch Glauben geschenkt. Ich hatte nicht damit gerechnet.

Ich finde es gut, wie die Autorin der koreanischen Gesellschaft den Spiegel vorhält. Der nüchterne Erzählstil liest sich wie ein Bericht. Mir gefällt es.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Kochbuch-Junkie kommentierte am 02. März 2021 um 16:54

Auch wenn mich das Buch als solches nicht anspricht finde ich das Cover sehr passend dazu. Das intensive rot mit einer gesichtslosen Frau passt sehr gut. Auch der Titel passt gut, sehr nüchtern, nur Fakten. Nichts emotionales.

Thema: Lektüre, Teil III
wandagreen kommentierte am 02. März 2021 um 20:15

"Von selbst wird sich nichts ändern. Solange nicht gesetzliche Richtlinien zum Schutz der Frauenrechte eingeführt und durchgesetzt werden, wird sich nichts ändern".

Selbst dann nicht. Gesetze allein können nicht ausreichen. Man muss auch in Anspruch nehmen, was einem zusteht. Das fing hier beim kommentarlosen Übernehmen des Familiennamens an. Und hört beim Sichschämen, weil man als Schmarotzer bezeichnet wird, noch lange nicht auf, Inanspruchnahme einer halben Stunde Gleitzeit.

Jedenfalls muss man zwar nicht gleich Autoreifen verbrennen, etc., aber jedesmal für sich Eintreten, seinen Standpunkt erläutern und konfrontieren. Das kostet alles Kraft. Vllt jedes zweite Mal den Mund aufmachen.

Das Buch fällt als Roman in diesem Abschnitt ab. Jiyoung wird nicht als liebende Mutter dargestellt, obwohl sie das zweifelsohne auch ist. Aber mit Heididei und Muttersein ist so schön, würde die Autorin, würde sie auf diese emotionale Schiene eingehen, ihre Botschaft abschwächen.

Jiyoung ist jetzt eine Platzhalterin für das gesamte Dilemma studierter Frauen in Korea. Dieses Buch i ein politisches Buch. Eines, das wichtig ist und das auf dem koreanischen Feld bereits Wirkung zeigte. Endlich eine Gesprächsgrundlage. Verfilmt wurde das Buch auch.

Aber auch wir können über die Alltagsdiskriminierung von Frauen im beruflichen Bereich nachdenken. Wir brauchen eine Frauenquote überall und ich kann das Argument "wenn man gut ist, schafft man es auch so" nimmer hören. Es ist so was von falsch. Frauen müssen immer noch zwischen Kind und Karriere wählen. Die Ausnahme bestätigt nur die Regel.

 

 

 

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Thema: Lektüre, Teil III
Galladan kommentierte am 03. März 2021 um 08:55

In meiner Umgebung ist es inzwischen mehr ein Eltern Problem Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Männer die sich nehmen was ihnen zusteht, nämlich Elternzeit, haben genau wie Frauen den Karriereknick, wenn sie längee als 3 Monate weg sind und sich in der Zeit tatsächlich um die Kinder kümmern. Drei Monate Auszeit nehmen, Kind bei der Oma parken und Garage aufräumen wird als ok angesehen. Bleibt Mann daheim und kümmert sich gleichzeitig um Wäsche und Co., wird er als faul bezeichnet. Von Frauen. Bei denen ist Emanzipation nämlich auch nur eingleisig angekommen. Wie im Buch angesprochen ist Hausarbeit und Kinderbetreuung in den Köpfen vieler Menschen nur ein Nebenjob. Erzähl mal der Mutter von 3 Kindern, dass sie nicht arbeitet. 

 

Thema: Lektüre, Teil III
wandagreen kommentierte am 03. März 2021 um 09:36

Ich kann dir nur recht geben, Galli. Die Frauen haben ja auch lange das patriarchalische Verhalten weitergegeben. Auch diese müssen natürlich umdenken.

Thema: Lektüre, Teil III
solveig kommentierte am 03. März 2021 um 11:09

Auf die Frage: "Arbeitest du nicht?" hat mal eine Freundin von mir sehr selbstbewusst gesagt: "Ich bin Familienmanagerin." Also Finanzministerin, Pädagogin, Nachhilfelehrerin, Köchin, Hausmeisterin ... etc.

Thema: Lektüre, Teil III
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 03. März 2021 um 11:33

Da hat sie genau richtig geantwortet . : ). Daumen hoch 

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:36

"...Von Frauen. Bei denen ist Emanzipation nämlich auch nur eingleisig angekommen."

Finde ich einen ganz wichtigen und tollen Satz! <3
 

Thema: Deine Meinung zum Buch
wandagreen kommentierte am 02. März 2021 um 20:20

Ich finde diesen Roman bahnbrechend.

Hier meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/die-verheizte-frau-das-politische-buch-2021

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 19:22

Fand ihn auch großartig!!! 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
AhabsDaughter kommentierte am 02. März 2021 um 20:49

Ich sehe viele Parallelen zu westlichen Gesellschaften und den Dingen, die Frauen weltweit widerfahren:

  • sexuelle Belästigung, aber das "Opfer war selbst schuld", weil es einen Rock trug, etc.
  • unterschiedliches Gehalt für gleiche Leistung
  • Bevorzugung von Männern, die nicht "irgendwann ausfallen" wegen einer Schwangerschaft für eine Stelle. Gibt es in sogenannten "Männerdomänen" auch in D immer noch (Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, IT-Branche...)
  • "Dumme", herabsetzende Fragen in Vorstellungsgesprächen (selbst erlebt...)

Trotz des sachlichen Schreibstils kann ich mich mit Jiyoung identifizieren, sie ist eine Frau wie ich, wie wir alle.

Nach der Szene, wo Ji im Bus Hilfe bei der älteren Frau suchte, dachte ich mir, dass es sicherlich eine Veränderung geben kann, wenn sich die Frauen zusammentun. Jiyoung konnte nicht wissen, dass die Frau ihr helfen würde. Doch diese wusste, was geschieht und auch dass es nicht Jiyoungs "Schuld" ist.

Mir gefiel es, dass auch die Mutter ihrem Mann gegenüber Klartext spricht, z.B. als er im betrunkenen Zustand sich selbst lobte, sie aber sagte, dass sie zum Beispiel die Wohnung gekauft hat.

Jiyoung lernt durch jede erniedrigende Erfahrung dazu, doch sie traut sich meist immer noch nicht, den Mund aufzumachen.

Thema: Lektüre, Teil I
Bibliophilia kommentierte am 02. März 2021 um 22:00

Mir hat der erste Teil auch sehr gut gefallen.
Zu dem "nüchternen und sachlichen" Stil möchte ich anmerken, dass er nur aus unserer westlichen Sichtweise so "nüchtern" erscheint. Er ist in meinen Augen eigentlich sehr typisch für den ostasiatischen Schreibstil. Wir sind vom westlichen Leseverständnis nur einfach eine sehr explizite Schreibe gewohnt, bei welcher man direkt mit der Nase auf alles gestoßen wird.
Allgemein sind die beschrieben Situationen mehr als schockierend. Vor allem, weil ich mich sogar in meiner Generation darin wieder finde. Und ich bin gerade mal Mitte Zwanzig. Leider ist mir, obwohl ich immer glaubte in unserer Gesellschaft bzgl. Gleichberechtigung sehr weit zu sein, schmerzlich bewusst geworden, dass dem leider überhaupt nicht so ist. Und das schockierte mich wirklich am meisten.
Ich bin sehr gespannt, was ich noch alles für Erfahrungen mit der Protagonistin erleben werden und wie dies ein Spiegel auch meiner selbst sein wird.

Thema: Lektüre, Teil I
Samara42 kommentierte am 02. März 2021 um 22:27

Ich bin nun auch zu dem ersten Abschnittsende gekommen und bin teilweise wütend und auch sprachlos gewesen. Keinesfalls auf die Autorin, denn ihr Stil ist gut so wie er ist, aber all diese Missstände hintereinander zu lesen, ist schlimm für mich. Auch ihre Erlebnisse in der Schule im besonderen. Traditionen, das Wort wird für mich leider immer negativ geprägter und ich hoffe ich kann meine Gefühle im Laufe des Lesens ablegen.
Natürlich kann man keinen einzelnen Personen Schuld geben, nicht den Männern im Einzelnen oder Allgemeinen, sie haben es so vorgelebt und eingetrichert bekommen. Es wird sich auch wohl in Zukunft wenig ändern.
Mir gefällt das Buch. Es ist wie es ist, schockierend und nervenaufreibend. Doch so wollte ich es ja.

Thema: Lektüre, Teil I
lebensbetrunken kommentierte am 03. März 2021 um 20:17

Stimme dir absolut zu! Ich finde den Einstieg bisher auch super - aber auch wirklich sehr nervenaufreibend. Ich werde meistens so wütend beim Lesen! Es ist einfach unglaublich, was für Ungerechtigkeiten normalisiert wurden, welche Erwartungen an die Frauen gestellt werden und wie den meisten (Männern) dabei nicht mal auffällt, wie unglaublich ungerecht alles ist!! Das Lesen wird glaube ich wirklich keine leichte Kost - aber es ist nun mal auch super wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und darauf aufmerksam zu machen!

Thema: Lektüre, Teil I
dj79 kommentierte am 20. März 2021 um 20:45

Also, ich muss gestehen, nicht unbedingt wütend zu werden. Das heißt allerdings nicht, dass mich die Lektüre vollkommen kalt lässt. Ich lese das Geschehen durch den nüchternen Schreibstil eher wie eine Dokumentation. Ich nehme die Ungerechtigkeiten wahr und staune. Ich frage mich, wie ein so hoch technisiertes Land eine dermaßen antiquierte Rollenverteilung haben kann? Hat es insgesamt so viele gebildete Leute, dass es problemlos auf die ebenfalls leistungsfähigen Frauen verzichten kann? Das ist sehr spannend für mich. Vielleicht erfahren wir in der Richtung noch mehr darüber.

Thema: Lektüre, Teil III
solveig kommentierte am 03. März 2021 um 12:52

Das ist schon bezeichnend: obwohl der Psychiater erkennt, welche Probleme Jiyoungs Psychosen zugrunde liegen, und sie auch auf andere, z. B. seine Ehefrau überträgt, ändert sich nichts  -  weil er wirtschaftliche und organisatorische  Probleme als wichtiger ansieht.

Berufstätig mit Kind/ern ist auch hier ein Dilemma; ganz besonders für Alleinerziehende. Das Gefühl, weder dem Kind voll und ganz gerecht zu werden, noch beruflich weiterzukommen, ist ganz schön unangenehm. Wenn man denn in seinem Beruf wieder einsteigen kann; für Jiyoung und viele andere Frauen sieht es da ja nicht rosig aus. Ein Psychiater allein wird nichts ändern, aber traurig finde ich schon, dass er selbst so absolut keine Konsequenzen aus seinen Erfahrungen zieht.

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:38

Denkst Du, dass er wirtschaftliche und organisatorische  Probleme "nur" als wichtiger ansieht? Ich denken schon auch, dass einige Firmeninhaber wirklich damit zu kämpfen haben und das das System es auch ihnen manchmal schwierig macht? Ohne die Auswirkungen für Frauen klein reden zu wollen!

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 18:25

"Das Gefühl, weder dem Kind voll und ganz gerecht zu werden, noch beruflich weiterzukommen, ist ganz schön unangenehm."

Ich finde, dieses Gefühl darf man sich nicht einreden lassen. Den Kindern geht es gut in der Kita, sie haben ihre Freunde dort, lernen den Umgang mit Gleichaltrigen sogar im Konflikt. Ganz nebenbei werden sie nach aktuellen Erkenntnissen auf die Schule vorbereitet. In dem Umfang, wie es in der Kita geboten wird, kann ich es zu Hause gar nicht leisten. Ich bastele und spiele gern mit meinen Kindern, aber nicht die ganze Zeit. Ich brauche auch die Bestätigung außerhalb der Familie und gehe gern meinem Job nach.

Thema: Lektüre, Teil III
AhabsDaughter kommentierte am 04. März 2021 um 19:05

Im letzten Abschnitt fiel mit noch einmal auf, dass die Männer in diesem Roman meist Unterstützung zusichern, es aber bei Lippenbekenntnissen bleibt. Ach, was möchte Daehyon nicht alles für Jiyoung und das Baby tun, nichts davon macht er. Und der Psychiater erkennt die Problematik, bleibt aber beim Bequemen. Das war meiner Meinung nach der Paukenschlag zum Schluss. Männer werden von sich aus nichts an der Situation der Frauen ändern, wenn die Alternative viel bequemer und bekannter ist.

Das Dilemma von Kind und Karriere findet sich in vielen Ländern, eine optimale Lösung gibt es nicht, aber immerhin bin ich froh, dass Deutschland noch recht gute Modelle und Finanzierung für eine Elternzeit bietet.

Traurig war, dass Jiyoung sich einreden hat lassen, lieber einen Jungen zur Welt bringen zu wollen und dass sie sich schämt, weil sie beschimpft wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich ein einziges Mal irgendwo auflehnt. Das Symptom ihrer Unzufriedenheit ist zwar letztlich das Annehmen multipler Persönlichkeiten, sich selbst helfen kann Jiyoung da aber schon nicht mehr. Sie hat immer nur alles geschluckt, wollte immer mit dem Strom schwimmen. Ich habe noch auf eine Wendung gewartet, leider vergeblich.

Insgesamt gefiel mir das Buch und ich empfinde es als richtig und wichtig, es zu lesen. Auch wenn man die meisten Aspekte weiblicher Diskrimination schon kennt, war es interessant, dieses Thema aus koreanischer Perspektive zu betrachten. Jiyoung war sozusagen die koreanische "Annette Musterfrau", stellvertretend für viele Frauen vieler Generationen.

 

Thema: Lektüre, Teil III
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 10:54

Stimmt, viele Männer sichern Unterstützung zu und ich finde ihre Antwort so treffend: das hier eigentlich nicht mal von Unterstüzung die Rede sein sollte, wenn es das Kind beider ist! Und nicht mal dieses Lippenbekenntnis wird eingelöst, sehr sehr bitter.

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 18:30

Sehr gut, deine Aussage. Das Wort Unterstützung impliziert, dass Kindererziehung, Haushalt und Co. Aufgabe der Frauen sind. Die Herren lassen sich lediglich herab zu helfen, wenn das schwache Geschlecht es nicht schafft. Auch wenn es eigentlich klar ist, hat deine Anmerkung diese Tatsache nochmal stärker in mein Bewusstsein geführt.

Thema: Lektüre, Teil I
Rapunzels_Turm kommentierte am 05. März 2021 um 08:09

Ich habe gestern mein Buch bekommen und gleich mal den ersten Abschnitt gelesen. :D
Ich bin wirklich schockiert mit welchen Missständen schon die kleinen Mädchen konfrontiert werden. Am schlimmsten fand ich allerdings die Abtreibung des Kindes. Die Verzweiflung muss so groß gewesen sein.. und das nur weil sich die Großeltern einen Jungen erhofft haben!
Der Schreibstil ist sehr gut. Dass der Erzähler so sachlich und eher distanziert ist, passt gut. Und dazu noch die Untermauerung der fehlenden Gleichberechtigung durch die Fußnoten.

Thema: Lektüre, Teil I
leseliebelei kommentierte am 10. März 2021 um 14:45

Ich habe das erste Kapitel im Wartezimmer beim Frauenarzt gelesen (selbst schwanger mit einem Mädchen!) und fand das wirklich, wirklich beklemmend zu lesen. Und es ist tatsächlich ja auch bei uns so, dass das Geschlecht den werdenden Eltern offiziell in den ersten 14 (?) Wochen nicht gesagt werden darf, selbst wenn es erkennbar wäre. Denn so lange sind Abtreibungen ohne medizinische Notwendigkeit legal und so soll verhindert werden, dass aufgrund des Geschlechts abgetrieben wird. Dass Menschen sich tatsächlich aufgrund des Geschlechts für eine Abtreibung entscheiden, finde ich wirklich gruselig. Und so hat es mich also sehr mitgenommen, diese Beschreibung, und auch die Gefühllosigkeit der anderen Personen...

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 13. März 2021 um 15:11

Das ist bei uns Gesetz? Wusste ich nicht. Danke für die Information!

Thema: Lektüre, Teil II
AhabsDaughter wunderte sich am 05. März 2021 um 15:24

Mein Beitrag zum 2. Abschnitt ist im falschen Unterthema gelandet:

Ich sehe viele Parallelen zu westlichen Gesellschaften und den Dingen, die Frauen weltweit widerfahren:

sexuelle Belästigung, aber das "Opfer war selbst schuld", weil es einen Rock trug, etc.
unterschiedliches Gehalt für gleiche Leistung
Bevorzugung von Männern, die nicht "irgendwann ausfallen" wegen einer Schwangerschaft für eine Stelle. Gibt es in sogenannten "Männerdomänen" auch in D immer noch (Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, IT-Branche...)
"Dumme", herabsetzende Fragen in Vorstellungsgesprächen (selbst erlebt...)

Trotz des sachlichen Schreibstils kann ich mich mit Jiyoung identifizieren, sie ist eine Frau wie ich, wie wir alle.

Nach der Szene, wo Ji im Bus Hilfe bei der älteren Frau suchte, dachte ich mir, dass es sicherlich eine Veränderung geben kann, wenn sich die Frauen zusammentun. Jiyoung konnte nicht wissen, dass die Frau ihr helfen würde. Doch diese wusste, was geschieht und auch dass es nicht Jiyoungs "Schuld" ist.

Mir gefiel es, dass auch die Mutter ihrem Mann gegenüber Klartext spricht, z.B. als er im betrunkenen Zustand sich selbst lobte, sie aber sagte, dass sie zum Beispiel die Wohnung gekauft hat.

Jiyoung lernt durch jede erniedrigende Erfahrung dazu, doch sie traut sich meist immer noch nicht, den Mund aufzumachen.

Thema: Lektüre, Teil II
leseliebelei kommentierte am 14. März 2021 um 17:07

ja, das Thema Victim blaming fand ich schon bei der Bus-Situation durch den Vater sehr hart! In der Bewerbungs-Situation wurde dann ja aber noch einmal deutlich, wie festgesetzt diese Denkweise in immerhin einer von drei Frauen ist - bestürzend!

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 15. März 2021 um 08:43

Ich fand auch das klang weniger überzeugt, als auswendig gelernt und so wieder gegeben wie man es von ihr erwartet? Nichts desto trotz ist es erschreckend...

Thema: Lektüre, Teil II
dj79 kommentierte am 23. März 2021 um 17:42

"Trotz des sachlichen Schreibstils kann ich mich mit Jiyoung identifizieren, sie ist eine Frau wie ich, wie wir alle."

Ich kann mich mit Jiyoung selbst nicht identifizieren, eher mit ihrer Situation. Habe auch schon anzügliche Bemerkungen geerntet auf Arbeit, habe schon einmal den Brückentag nach Christi Himmelfahrt nicht frei bekommen, weil ich eine Frau bin. Bei der Besetzung einer Abteilungsleiterstelle wurde wie im Buch ein Mann vorgezogen, obwohl ich schon Stellvertreterin war und besser ausgebildet bin.

Meine Reaktion auf derartige Vorkommnisse war aber ganz anders als die von Jiyoung. Meinen Unmut adressiere ich direkt an mein Gegenüber. Nach der Abteilungsleiter-Sache habe ich mir einen neuen, besser bezahlten Job gesucht. Das hat ca. 1 Jahr gedauert, bis ich ihn hatte. Dieser Schritt war und ist für mich sehr befriedigend.

Thema: Deine Meinung zum Buch
AhabsDaughter kommentierte am 06. März 2021 um 11:05

Hier ist nun meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/korea-modern-und-misogyn

Der Roman ist wirklich wichtig, hat mir aber leider nicht so viel Neues erzählt, daher 4 Sterne.

Thema: Lektüre, Teil I
herrzett kommentierte am 06. März 2021 um 13:00

Hmm. Ich bn ja schon nach dem ersten Abschnitt etwas hin und her gerissen. Cho Nam-Joo schafft es sehr nüchtern, klar und ohne Schnörkel von einer sehr traurigen zwei 'Klassengesellschaft' zu berichten. Irgendwie ist das Buch recht informativ und lässt mich immer wieder staunen, was in Korea für absurde Ansichten herrschen und sich über die Zeit fest verankert haben, sodass vieles einfach so hingenommen und kaum hinterfragt wird. Und wenn man dann so liest, dass 40% nun Klassensprecherinnen sind und die Mutter das schon als großen Fortschritt sieht. Ach, hmm. Auch diesen Punkt mit der Abtreibung bzw. dass Mädchen weniger wert sind als Jungen, finde ich immer wieder erschreckend, leider gibt es das ja in vielen Gegenden der Welt, von Zwangshochzeiten, Mitgiften und Co sind ja da auch nochmal so ein bescheidenes Phänomen. Und dass die Mütter und Schwestern das Geld verdienen sollen, damit ihren Söhnen/Brüdern ein gutes Leben 'auf dem Silbertablett' serviert wird und das alles so selbstverständlich ist... diese Fakten machen mich irgendwie so wütend und traurig zugleich. Und wenn man sich dann wieder bewusst wird, dass gerade das in den ärmeren, bevölkerungsreichenden Gegenden noch Gang und Gäbe ist.. puh.

Aber ich muss leider auch sagen, dass mir die emotionale Bindung zum Text sehr fehlt. Momentan nimmt mich das Schicksal/Erzählte eigentlich kaum mit... und dann frage ich mich ist das für Korea jetzt in dieser Form, dass eine Frau über die vorherrschenden Umstände spricht, schon ein Tabubruch, der für so viel Aufmerksamkeit sorgte oder woran liegt es? Aber vllt. kommt da ja auch noch ein bisschen was. Mal sehen.

Thema: Lektüre, Teil I
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 12:45

"Aber ich muss leider auch sagen, dass mir die emotionale Bindung zum Text sehr fehlt. Momentan nimmt mich das Schicksal/Erzählte eigentlich kaum mit..."

So unterschiedlich sind die Empfindungen! :D Ich war total erstaunt wie sehr mich das Geschehen beerühren konnte - trotz des ruhigen, unemotionalen Schreibstiles. Es erscheint mir dadurch noch viel realer!

Thema: Lektüre, Teil I
herrzett kommentierte am 11. März 2021 um 13:30

Hehe, ja. Das finde ich aber ehrlich gesagt auch sehr faszinierend und ich lese eure Beiträge dazu auch sehr gerne und hinterfrage mich und mein Leseverhalten ständig :D. Aber ich bin generell eher ein emotionaler Leser bzw. brauche irgendwas, was mich in das Beschriebene mit reinzieht. Durch diesen sachlichen, unaufgeregten Erzählstil hat man zwar verstärkt den Eindruck, dass die Autorin ein beispielhaftes, alltägliches Leben porträtiert, und das macht es dann auch so sehr real, aber bis auf Wut über einzelne Probleme, fühl ich da leider nix. Wobei man dann ja vielleicht auch wieder bedenken muss, dass ich halt auch keine eigenen Erfahrungswerte mitbringe.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 16:31

So, ich stolpere als Nachzügler hinterher. Und zu euren Kommentaren zum Titelbild habe ich nichts mehr hinzuzufügen! Es passt anscheinend wirklich gut zum Inhalt (soweit man das vor der Lektüre entscheiden kann), und das ist für mich immer ausschlaggebend. Die knallige rote Farbe schreit nach Aufmerksamkeit. Ob man das cover nun für ästhetisch gelungen hält oder nicht - in jedem Fall ist es gut überlegt.
 

Thema: Lektüre, Teil III
Samara42 kommentierte am 06. März 2021 um 17:06

Ich habe das Buch nun fertig gelesen und es hat absolut meinen Erwartungen entsprochen. Erst dachte ich dass diese Sachlichkeit im Erzählstil mich stört, doch dann erkannte ich dass ich sonst wohl an die Decke gegangen wäre und mir einen Boxsack hätte holen müssen wegen der gnadenlosen Ungerechtigkeit dieser Welt in der Frauen mit einem Wisch mundtot gemacht werden. Wie Vieh, das zwar reden kann, aber nicht darf. Und ja Kim Jiyoung ist für mich stellvertretend für Millionen Frauen auf der Welt, die in ein System hineingeboren werden aus dem sie nicht ausbrechen können. Dort wo die Mütter und die Großmütter schon drunter leiden mussten, es einfach so ist und man nichts ändern kann. Ein Leid darf man klagen, doch Hilfe kann niemand geben. Was soll ein einzelner Mann des ausrichten können? Das fragt jeder sich am Ende wohl und dann denkt er, gut dass mich das nicht trifft, ich habe einen Fortsatz vorne hängen und ich sehe zwar das Leid, doch am Ende riskiere ich nicht mein angenehmes oder halbwegs angenehmens Leben um Frauen zu helfen. Das bringt nichts das wird nichts...
Ich sehe viele Paralellen zu anderen Ländern und im Grunde  ist es ein politisches Klagelied, das ich gelesen und verstanden habe. Es ist wirklich so, bestürzend und ehrlich. Die Augen vor zu verschließen bringt nichts, nur Mut etwas zu schreiben wie Cho Nam-Joo.

Thema: Lektüre, Teil III
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 10:57

Gebe dir so recht. Mal wieder ein Buch seit langem, dass mich auch in der "lesefreien" Zeit andauernd beschäftigt hat.

Auch war die Sachlichkeit genau richtig um nicht wieder den Vorwurf der Weinerlichkeit zu bekommen in Südkorea. Lesenwert für jeden!

Thema: Lektüre, Teil III
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 10:58

Gebe dir so recht. Mal wieder ein Buch seit langem, dass mich auch in der "lesefreien" Zeit andauernd beschäftigt hat.

Auch war die Sachlichkeit genau richtig um nicht wieder den Vorwurf der Weinerlichkeit zu bekommen in Südkorea. Lesenwert für jeden!

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:12

Junge, Junge, (nicht Mädchen, Mädchen?), da gibt es schon im ersten Teil so viel, worüber ich mich aufregen kann...

Und ich kann mich nicht damit beruhigen, dass das ja Korea ist und bei uns alles viel besser ist. Ja, vieles ist anders, aber so einiges dann doch nur graduell und nicht prinzipiell.

Nehmen wir das Erntedankfest. Selbstverständlich fährt die junge Familie zu den Eltern des Mannes und nicht der Frau. Warum? Das wird nicht hinterfragt. Jiyoung macht das in der Rolle ihrer Mutter zum Thema, aber verstanden wird es nicht.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:18

einen post berichtigt, und schon landet er wieder im falschen thread. Immer wieder falle ich darauf rein...

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:18

Schon vorher: Die Familie fährt fünf Stunden mit dem Auto. Wer sitzt am Steuer? Der Mann. Wer kümmert sich um das Kind? Die Frau. Naturgegeben?

Schaut mal, wer bei uns am Steuer sitzt, wenn eine Familie zusammen verreist oder einkaufen fährt. Meiner Einschätzung nach ist es überwiegend der Mann, auch wenn die Frau genauso gut fahren kann. Und wer kümmert sich um die Kinder?

;-)

... weil sie das ja besser kann... Und meistens kann sie es ja tatsächlich besser, weil sie einfach viel mehr mit den Kindern zusammen ist und sie besser kennt. Da wäre so eine lange Fahrt für den Vater doch eine schöne Gelegenheit, sich mit seinem Kind zu beschäftigen...

Ich denke, das ist bei uns nicht viel anders als in Korea.

Thema: Lektüre, Teil I
dj79 kommentierte am 20. März 2021 um 21:03

Grundsätzlich bin ich bei den Themen Familienausflug mit dem Auto (hier etwas mehr) und Kinderhüten (hier etwas weniger) ganz bei Dir. Fakt ist, dass ich mich sehr gern von meinem Mann durch die Gegend kutschieren lasse. Nur bei weiten Strecken, wenn ich merke dass er müde wird, dränge ich darauf, selbst zu fahren. Fakt ist auch, dass die Kinder lieber von der Mutti getröstet werden wollen, seines nach Stürzen oder bei Stress mit den Freundinnen.

Dennoch möchte ich hier für die Väter eine Lanze brechen, die mit ihren Kindern HomeOffice und HomeSchooling sowie HomeKindergardenig unter einen Hut bringen, damit die zugehörigen Mütter weiter arbeiten gehen können. Es gibt sie tatsächlich. Mein Mann hat das im ersten Halbjahr der Lockdowns komplett allein geschultert. Glücklicherweise ist meine Firma jetzt auch endlich soweit, wodurch wir uns abwechseln können.

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 21. März 2021 um 08:35

Ja, es gibt sie, die Männer, die sich zu Hause engagieren. Meiner gehört auch dazu, zum Glück. Aber es sind zu wenige. Es liegt nicht immer an den Männern; manchmal wollen auch die Frauen sich das nicht aus der Hand nehmen lassen. Manchmal passt es auch familiär und charakterlich, dann ist es ja okay. Aber manchmal sind es eben auch strukturelle Gründe, und das sollte es hier bei uns nicht geben.
 

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:26

Ankunft, Mittagessen.

Der Mann ist erschöpft von der fünfstündigen Fahrt und legt sich zu einem kleinen Schläfchen hin. Wie geht es Jiyoung nach fünf Stunden Kinderbespaßung? Das wird nicht gefragt. Sie macht gemeinsam mit der Schwiegermutter den Abwasch und "erholt sich kurz bei einer Tasse Kaffee" - also vielleicht zehn Minuten Pause. Einkaufen, kochen, Abendessen vorbereiten, essen, abwaschen und bestimmt zwischendurch sich um das Baby kümmern, die Windeln wechseln und so weiter. "Während sie die frisch zubereiteten Köstlichkeiten genossen, hatten sie alle zusammen eine unbeschwerte Zeit." Tatsächlich?

Wer sorgt dafür, dass alle genügend zu essen und zu trinken haben, holt den Nachschlag aus der Küche, gießt Getränke nach? Bei uns war das unsere Mutter. Und mein Vater sagte immer: "Ina, nun setz dich doch endlich!" Aber auf die Idee, selbst aufzustehen und die Kartoffelschüssel aufzufüllen, darauf kam er nicht.

Thema: Lektüre, Teil I
kysha81 kommentierte am 07. März 2021 um 15:46

Ich musste gerade ein wenig schmunzeln, denn den Satz "Nun setz dich doch endlich" kenne ich von gemeinsamen Familienessen auch noch sehr gut. Nur hätte sich durch das Sitzenbleiben meiner Mutter der Teller halt nicht gefüllt ;-)

Thema: Lektüre, Teil I
dj79 kommentierte am 20. März 2021 um 21:08

Solange mein Vater arbeiten war, unterschreibe ich Deinen Betrag ohne Einschränkungen. Jetzt ist er schon ein paar Jährchen zu Hause und bereitet mit meiner Mutter Partys vor, er schnippelt und brutzelt. Auf der Party selbst ist er dann wieder nur für die Getränke verantwortlich. Es ist wirklich zum Schmunzeln. Aber was sagt es über uns selbst aus, dass wir darüber schmunzeln?

Thema: Lektüre, Teil I
kysha81 kommentierte am 28. März 2021 um 17:36

Eine spannende Frage. Mein Vater hat meine Mutter auch mehr unterstützt, als er in Rente gegangen ist. Aber der Haushalt blieb trotzdem im Wesentlichen ihre Aufgabe. Wobei Sie das meiner Einschätzung nach auch gar nicht gewollt hätte, dass sich an dieser Rollenverteilung etwas ändert.

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:31

Suhyon spricht es deutlich an, dass die viele Hausarbeit nicht unbedingt sein muss. Ihre Mutter versteht das gar nicht - sie identifiziert sich mit ihrer Rolle als Hausfrau und holt sich so ihre Bestätigung. Ist Suhyon wirklich fortschrittlicher? Sie hat zwei Söhne und sagt, sie hätte gern ein Mädchen. Ist das dann ein nettes Püppchen zum Spielen, weil die Stammhalter ja schon geboren sind und die Pflicht erfüllt ist oder ist sie wirklich emanzipiert? Ich bin gespannt, ob wir in den folgenden Teilen mehr erfahren.

Thema: Lektüre, Teil I
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 06. März 2021 um 19:38

Das sage ich auch immer ,dass vieles in der Hausarbeit nicht sein muss und man es lockerer sehen sollte. In der Generation meiner Mutter hat man sogar Unterhosen gebügelt und Handtücher. Warum?

Thema: Lektüre, Teil I
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 15:21

Dafür fallen mir mehrere Gründe ein. Z.B. als zusätzliche Reinigungshilfe, es hilft sicher, weitere Keime abzutöten. Oder weil das Gebügelte weicher und kuscheliger wird. Oder zum Platzsparen, von gebügelten Geschirrtüchern zumindest (eigene Erfahrung) lassen sich viel mehr stapeln als von ungebügelten.

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:44

Ich setze jetzt viele Einzelposts, weil man dann besser das jeweilige Thema kommentieren kann, als wenn ein riesenlanger Aufsatz so viel auf einmal beinhaltet.

Nun also die Grundschulzeit. Über den Lehrer habt ihr ja oben schon einiges geschrieben. Das (langsame) Essen regt ihn bei allen Kindern auf; was der Grund dafür ist, erfahren wir nicht. Das Problem wird eigentlich nicht gelöst, nur die Ungerechtigkeit wird durch das Abwechseln beseitigt. Dass das für Jiyoung eine wichtige Erfahrung ist, glaube ich. Der Lehrer, ein Mann, hat ihre Schwierigkeiten mit dem Sitznachbarn zwar beobachtet, aber ganz anders interpretiert als sie. Schön, dass er das Mädchen dann doch ernst nimmt.

Aber wie ist das bei uns? Vordergründig sind Jungen und Mädchen in der Schule gleichberechtigt. Aber meines Wissens gibt es zahlreiche Untersuchungen, die belegen, dass Lehrer wie Lehrerinnen sich mehr um die Jungen kümmern, dass Jungen häufiger aufgerufen werden, dass sie den größeren Teil der Redezeit bekommen. Bewusst ist das den Lehrern nicht. Oder gehen wir noch eine Stufe zurück, in den Kindergarten: Wer hilft mehr beim Aufräumen, Jungen oder Mädchen? Wer übernimmt freiwillig hauswirtschaftliche Arbeiten, eher Jungen oder Mädchen? Wer hilft anderen Kindern beim Anziehen? Ich denke, auch hier sind es überwiegend Mädchen. Und wie kommt das? Ist das angeboren? Wird es, natürlich völlig unbewusst, anerzogen, von Eltern und Erzieher*innen? Da im Kindergarten weitaus mehr Frauen arbeiten als Männer - sind sie eher ein Rollenvorbild für Mädchen als für Jungen? Und wer macht in den Familien die Hausarbeit, die Frau oder der Mann? Wie viele "Hausfrauen" gibt es bei uns, wie viele "Hausmänner"?

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:51

Nur ganz kurz, sonst flippe ich aus: Natürlich wird ein Sohn gewünscht, ein Stammhalter. Und wenn es dann ein Mädchen ist? Dann ist die Mutter schuld. Was biologisch völliger Quatsch ist. Aber wie viele Königinnen, Fürstinnen etc. wurden von ihrem Mann abserviert, weil sie nur Töchter bekamen und keine Söhne! Dass Geburtenkontrolle mit Geschlechtsauslese Hand in Hand geht, hören wir hier ja oft von Asien, insbesondere wenn die Zahl der Kinder und damit der Versuche beschränkt ist.

Wo werden nur all diese Kronprinzen später eine Frau finden??

Thema: Lektüre, Teil I
wandagreen kommentierte am 06. März 2021 um 18:59

Das ist doch kein Problem, Firi, die werden all schwul.

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 19:02

Wenn sie damit glücklich sind, ist es ja kein Problem. Aber auch sie haben den Auftrag, einen Sohn zu zeugen; das funktioniert bisher nur mit einer Frau.

Thema: Lektüre, Teil I
einstein kommentierte am 07. März 2021 um 13:16

das problem gibt es ja in etlichen ländern, in denen aufgrund von geburtenkontrolle eine art geschlechtsauslese stattfindet: es gibt mehr männer als frauen, die männer haben probleme eine frau zu finden und eine familie zu gründen, frust und wut und sexuelle übergriffen sind die folge.... 

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 07. März 2021 um 15:46

Schlimm. Und ich glaube nicht, dass Eltern so weit denken, wenn sie (evtl. nach Abtreibung) nun ihren ersehnten Kronprinzen und Stammhalter haben. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage müssten einige Dekaden später die Mädchen erwünscht und hofiert werden - aber daran glaube ich nicht...

Thema: Lektüre, Teil I
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 18:59

So, jetzt aber wirklich die letzte Bemerkung zum ersten Abschnitt: Ich finde Jiyoungs Mutter Misuk toll. Mit 14 Jahren muss sie als Fabrikarbeiterin unter gesundheitsschädigenden Bedingungen arbeiten. Da das zum Wohle der Familie ist, hinterfragt sie es nicht - erst zehn Jahre später, als sie merkt, dass es nicht zum Wohl der ganzen Familie war, sondern nur für ihre Brüder.

Jetzt opfert sie sich für ihre Kinder auf. Sie verhätschelt ihren Sohn, aber sie versucht auch, ihre Töchter zu stärken. Und sie ist eindeutig viel klüger und innerlich stärker als ihr Mann. Und wie geschickt sie dafür sorgt, dass ihre Töchter das Zimmer bekommen: Sie argumentiert mit der Großmutter. Und sie gibt den Mädchen eine weltweite Perspektive...

... bye the way: Als wir aus einer kleinen Etagenwohnung in ein Haus umzogen, gab es dort drei Kinderzimmer, aber wir waren vier Kinder. Wer hat sich ein Zimmer geteilt? Meine Schwester und ich. Meine beiden Brüder hatten jeder ein eigenes Zimmer. Der Gerechtigkeit halber muss ich allerdings auch hinzufügen, dass die beiden fünf Jahre im Alter auseinanderlagen. Was da nun ausschlaggebend war, Alter oder Geschlecht, weiß ich nicht.

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 20:50

Nach wie vor finde ich, dass es zwar große Unterschiede zwischen der geschilderten Lebenswelt in Korea und unserer in Deutschland gibt, aber das sind selten Gegensätze, sondern oft nur graduelle Differenzen oder zeitliche (wenn man als Vergleich Deutschland vor zwanzig, dreißig Jahren nimmt).

Mittelschule und Oberschule - Jiyoungs Jugend: Ich denke, hier und heute geht es sehr viel freizügiger zu. Aber immer noch werden einem Jungen eher Freiheiten zugestanden als einem Mädchen. Ist es wirklich das Gleiche, wenn sich hier ein Junge bzw. ein Mädchen besäuft? bekifft? Sex hat? Ein Mädchen mit wechselnden Freunden wird schnell als Schlampe angesehen, ein Junge mit wechselnden Freundinnen als Frauenheld. Das ist nicht gleich.

Klasse finde ich die wenigen Bilder von Frauensolidarität: In der Grundschule den Protest gegen die ungerechte Esseneinteilung, die Initiative der Frau im Bus, die Jiyoung schützt. Und die Szenen, in denen sich die Mutter lautstark zu Wort meldet und beweist, dass sie sehr viel mehr auf dem Kasten hat als ihr Mann.

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 21:01

Start in den Beruf: Klar, das ist hier leichter. Heutzutage haben Mädchen in Deutschland im Schnitt höhere und bessere Schulabschlüsse als Jungen. Sie finden auch überwiegend gut in den Beruf hinein, das ist in jedem Fall besser. Aber guckt man mal etwas weiter, sieht es anders aus. In den höheren Etagen sind die Frauenquoten erschreckend niedrig; in den Chefetagen sind sie die absolute Minderheit.

Da spielt sicherlich vieles mit: Sie bekommen weniger Chancen; Männer in den Machtpositionen halten zusammen und wollen unter sich bleiben; manche Männer können sich nicht vorstellen, unter einer Chefin zu arbeiten. Frauen werden abgehängt, weil sie durch eine Babypause den Anschluss verpasst haben; die Kindererziehung und Hausarbeit sind nicht paritätisch aufgeteilt, so dass eine Mutter es schwer hat, Beruf und Familie zu vereinbaren; einer berufstätigen Mutter wird schnell unterstellt, sie sei eine Rabenmutter; Frauen haben das ganze Dilemma so verinnerlicht, dass sie gleich gar nicht erst zum Konkurrenzkampf mit den Männern antreten. (Oder sind sie zu klug, um sich das anzutun?)

Aber wie man das hier in Deutschland verbessern kann, ist mir schleierhaft. Eine Frauenquote ist für mich keine Lösung. Dass jemand nur aufgrund seines Geschlechtes eine Position erhält, darf nicht sein - weder bei Männern noch bei Frauen. Aber wie ändert man das? Seht ihr da klarer als ich?

Thema: Lektüre, Teil II
einstein kommentierte am 07. März 2021 um 14:04

ich bin bei dieser frage auch hin- und hergerissen. wichtiger wäre aus meiner sicht, dass für frauen die familiengründung nicht zur benachteiligung im job führt, weil sie durch elternzeit oder arbeitszeitreduzierung weniger chancen auf gute jobs oder karriere haben. oder weil die anforderungen an eine höhere position sich aufgrund der vielen überstunden, dienstreisen usw. nicht mit dem familienleben vereinbaren lässt. und dass es normal wird, dass auch männer elternzeit nehmen (und ich meine nicht so einen alibi-monat) oder in teilzeit arbeiten, um zeit für die familie zu haben. also: wenn frauen UND männer von ihren jobs erwarten, dass sie sich mit familienleben vereinbaren lassen und nicht einer von beiden auf geld, karriere oder traumberuf verzichten muss, weil der sich nicht mit dem kinderwunsch vereinbaren lässt.

 

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 07. März 2021 um 15:54

Ja. Also muss eine Veränderung wieder auf mehreren Ebenen stattfinden: Einerseits privat, denn Vater und Mutter müssen sich gleich in der Familie engagieren, und andererseits gesamtgesellschaftlich, denn die Erwartungen und die Rollenzuschreibungen müssen sich ändern, aber parallel auch die Strukturen.

Und: Es sollte auch kein Druck aufgebaut werden, dass eine Frau unbedingt arbeiten gehen muss. Es gibt auch Familien, in denen alle Beteiligten mit der traditionellen Rollenverteilung glücklich sind.

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:13

Ich denke auch es liegt viel an den Strukturen und ich sehe schon, dass sich hier etwas tut - auch wenn es natürlich noch viel Luft nach oben gibt. Und für mich das wichtigste: Es sollte nie an Verständnis mangeln - weder für die Frau die gerne Hausfrau ist, noch für den Mann der lieber Mechaniker ist als Hausmann, noch für das kleine Mädchen, das gerne hört das es hübsch ist, den Sohn der Kindergärtner werden will, den Betrieb der mit zu vielen Frauen in Schwangerschaftszeiten seine Arbeit nicht mehr erledigen kann,... Ohne den Versuch von Verständnis für die Situation oder das Gefühl eines anderen ist für mich kein Dialog mit Veränderungen möglich. Selbst hier in der Buch-Besprechung wird mir viel zu viel verallgemeinert, auf die Männerwelt gehauen,...

Thema: Lektüre, Teil II
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 08. März 2021 um 18:18

Danke für deinen Beitrag Büchergarten <3 <3 :) , der gefiel mir von vorne bis hinten

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 09. März 2021 um 14:01

Danke! :) Das freut mich jetzt wirklich sehr! <3

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:08

Ich bin auch ganz klar gegen eine Frauenquote. Der Beste sollte den Job bekommen, nicht der mit einem bestimmten Geschlecht! Da stelle ich mir vor mein (nicht existierender) Sohn hätte sich das erkämpft, wäre der Beste für den Job und dann kommt eine ungeeignete Frau und wird ihm deswegen vor die Nase gesetzt. Außerdem muss man hier für mich sehr differenzieren: Wir haben mittlerweile auch Frauen im Büro, die nur wollen und nehmen und verlangen und das auf Feminismus schieben - das ist so manchem Mann gegenüber nicht gerecht. Außerdem wird nie davon geredet, welcher Druck auch auf unseren Männern lastet. Es gibt sicher auch Männer die gerne daheim bleiben würden und auf denen der Druck der Gesellschaft lastet der Ernährer zu sein. Ich sags ehrlich: Ich mag Feministinnen nicht, weil es um gleiche Chancen und Verständnis für alle gehen sollten - Männer wie Frauen. Das ist mir zu einseitig und in der Sache auch wieder nicht gerecht. Außerdem möchte keine Frau, dass nur Männer über ihre Empfindungen sprechen/urteilen. Ebensowenig möchte ich es mir anmaßen zu wissen wie es so manchem Mann in Deutschland geht. Da hilft nur ein guter Dialog, gemeinsam daran arbeiten, sich zuhören, hineinversetzen,...aber sicher nicht alles pauschal zu verurteilen und den Finger zu heben. Es gibt genug Arbeit für uns alle, damit jeder - ob Mann oder Frau - sich gerecht behandelt fühlt!

Monolog Ende - Entschuldigt! :D

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 08. März 2021 um 19:23

Monolog klasse - keine Entschuldigung nötig, im Gegenteil...

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 09. März 2021 um 14:28

Sehr nett, dass Du Dir für diese Antwort Zeit genommen hast! :) Freut mich!

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 10. März 2021 um 16:02

"Da stelle ich mir vor mein (nicht existierender) Sohn hätte sich das erkämpft, wäre der Beste für den Job und dann kommt eine ungeeignete Frau und wird ihm deswegen vor die Nase gesetzt".

Da halte ich dagegen. So ist es umgekehrt doch ewig gewesen. Männer bekamen den Job, obwohl es besser qualifizierte Frauen gab. Und der Männerklüngel hält auch heute noch zusammen. Für eine Zeitlang - nicht für immer - geht es nur mit Quote!

Man muss hier das Große und Ganze sehen. Und darf nicht im Kleinen und Persönlichen stecken bleiben.

Thema: Lektüre, Teil II
FIRIEL kommentierte am 10. März 2021 um 21:18

Das sehe ich anders. Sicher, oft haben Männer den Vorzug bekommen (und bekommen ihn manchmal immer noch), auch wenn die Frau besser geeignet war. Aber das umzukehren ist meines Erachtens keine Lösung. Ich finde, dass es rein nach Eignung gehen muss und der Pimmel-Faktor keine Rolle spielen darf, weder positiv noch negativ. Es muss dann aber auch Möglichkeiten für Teilzeit geben (sowohl für Männer als auch für Frauen), verlässliche Kinderbetreuung und und und. Und im Privaten eben auch neben gleichen Rechten gleiche Pflichten.

Und ob es dem "Großen und Ganzen" dient, wenn man nun ungeeignete Frauen nimmt, wage ich zu bezweifeln. Bei gleicher Eignung eine Frau vorzuziehen und sie dann auch zu unterstützen, das lasse ich mir gefallen, mehr nicht.

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 11. März 2021 um 10:49

Und "nur" weil es jetzt lange andersrum so war/ist, wäre es für dich in Ordnung? Für mich wäre das nur umgekehrte Ungerechtigkeit und dann ist man selbst auch nicht besser als die Vergangenheit es war... Aber ich verstehe den Wunsch nach gezielter Veränderung.

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:41

Stimme dir zu!

Spannende Debatte und ich muss aus eigener Erfahrung auch dazu meine Meinung äußern: 

Ich war zunächst gegen die Quote, heute bin ich dafür. Die Grundlage ist IMMER, wenn es zwei gleichwertige Kandidaten für eine Position gibt, sollte es eine Frau werden. Sprich, das Argument, des besser qualifizierten Mannes ist keines, weil es so auch nicht gelebt wird.

Warum die Quote? Ganz klar, weil jede:r Chef:innen sich gerne Personal um sich schart als direkte Mitarbeiter/Führungskräfte, die einem selbst ähnlich sind. Folglich so lange Männer im boys club turnen, dann ist die (vielleicht auch unbewußte) Entscheidung meist eher FÜR einen Mann. Heißt auch erstmal nicht gegen die Frau, aber eben eher "like for like". Es gibt unzählige Führungskräfte, die zugeben "ich bequatsche lieber mit meinem direct reports was bei einem Bier, da hab ich irgendwie mit einer Frau ein ungutes Gefühl". Und großartig ist, dass genau diese Artikulation des Fakts zu einem AKTIVEN umdenken führen kann. Aber das muss aktiv passieren und das geht nur mit Druck und Quote. 

Sprich wenn die Quote eine Weile präsent war, dann ist es auch auf der Führungsebene gemischt und eine echte Gleichberechtigung. Ich bin daher für eine Quote auf Zeit und entsprechend der vorhandenen Ausgangsbasis. Sprich, habe ich 100 Mitarbeiter im Verhältnis 40 Frauen und 60 Männer und möchte 5 Führungspositionen besetzen sollte hier quotal besetzt werden, sprich 2 Frauen & 3 Männer und so sollte sich das bis nach oben durchziehen. Ich halte nix davon aus dem Nichts 50% alle Gremien mit Frauen zu besetzen, auch das muss erarbeitet werden. Die Beförderung stocken nicht erst wenn es um die Besetzung der Aufsichtsräte geht, dass passiert leider schon voher. 

Dann die leidige Debatte um die Hausfrauen, die immer wieder hoch kommt. Um die Damen, die zu Hause bleiben wollen, geht es doch gar nicht. Klar, teil unserer Kultur sollte immer bleiben und sich verstärken, dass jeder so leben darf und kann wie er/sie selbst möchte. Es geht aber um die Frauen, die aufsteigen WOLLEN und kompetent sind, aber immer wieder neue Männer vor die Nase gesetzt bekommen. Darum geht es.

Und Männer die noch nicht verstanden haben, dass Gleichberechtigung auch ihnen zugute kommt in dem auch ihre Rechte gestärkt werden (Elternzeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Erwartungsdruck), diese Herren werden sicher durch eine strukturell veränderte Arbeitslandschaft auch positiv zu den Veränderungen Stellung beziehen. Muss aber eben erst passieren und ergo: Quote auf Zeit bringt uns alle als Gesellschaft weiter!

Thema: Lektüre, Teil II
kysha81 kommentierte am 14. März 2021 um 15:15

100% Zustimmung. Mir geht es ganz genau so. Je älter ich wurde, desto mehr habe ich gemerkt, wie schwierig es als Frau ist, in Führungspositionen zu gelangen. Erst wirst du schief angesehen, weil du Kinder bekommen könntest. Wenn man dann Kinder hat, könnten diese ja krank werden. Wenn man keine Kinder hat, ist man eine verbitterte Emanze. Im Zweifel entscheidet sich der Chef dann für einen Mann. Es ist auch wissenschaftlich belegt, dass man Menschen fördert, die einem ähnlich sind. Deshalb sind diverse Chefetagen so wichtig. Und dafür braucht es zumindest jetzt am Anfang die Quote!

Thema: Lektüre, Teil II
herrzett kommentierte am 11. März 2021 um 13:05

Oh, ich weiß gar nicht ob ich mich nun dazu äußern darf oder nicht... gefühlt ist Mann bei solchen Themen ja gar nicht so erwünscht.
An sich fänd ichs jedoch mehr als toll, wenn wir das irgendwann Mal hinbekommen würden, wenn es rein um die Leistung ginge. Das geht allerdings weit über die Mann und Frau Unterscheidung hinaus. Oft spielt die Herkunft oder die sexuelle Orientierung auch noch eine Rolle oder vielleicht sogar die Optik. Daher empfinde ich persönlich dieses nach außen hin gewollte tolerante, multikulti-Ding auch schwierig. Andersrum und ich meine ich habe diese Gedanken in einem Gespräch von Dunya Hayali aufgeschnappt, braucht man zunächst diese Quoten, um das vorherrschende System und die bestehenden Denkweisen zu durchbrechen... die Frage ist dann nur, wann aus einer Quote einfach ein Selbstläufer wird und wann es wirklich nur noch Leistungsbeurteilungen gibt... und wenn man dann dieses Buch liest, weiß man dann auch wieder, warum solche Maßnahmen notwendig sind. 
Ich fürchte ja an sich wirds leider nie so weit kommen und es wird nie wirklich gerecht sein, aber wer weiß.

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 11. März 2021 um 14:41

"Oh, ich weiß gar nicht ob ich mich nun dazu äußern darf oder nicht... gefühlt ist Mann bei solchen Themen ja gar nicht so erwünscht."

Wäre doch schlimm, wenn zum Thema Gerechtigkeit nur Frauen ein Sprachrecht hätten!! "Nicht erwünscht" wäre da sogar eine bodenlose Frechheit!

Thema: Lektüre, Teil II
einstein kommentierte am 14. März 2021 um 09:53

ich danke euch für die total interessante diskussion! ich war unentschlossen, was die frauenquote betrifft, aber nach den beiträgen von wandagreen, Nil und herrzett ist das für mich keine frage mehr des OB sondern des WIE... es geht ja auch gar nicht darum, über eine quote eine unqualifizierte frau statt eines qualifizierten mannes einzustellen. sondern bei gleicher qualifikation zu verhindern, dass der arbeitgeber sich lieber für den mann entscheidet, weil bei einer frau zwischen 20 und 45 automatisch im kopf die alarmlampe angeht - "oh gott, die will bestimmt bald kinder / hat bereits kinder / ist schwanger usw." (habe ich leider selbst oft erlebt als betriebsrat, wenn ich bei personalentscheidungen beteiligt wurde). ich finde es aber auch wichtig, diese quote zu begrenzen, wie Nil das beschrieben hat, bis ein bestimmtes verhältnis zwischen männern und frauen im unternehmen erreicht ist - das kann ja z.b. der anteil von männern und frauen an der bevölkerung sein. 

Thema: Lektüre, Teil II
cebra kommentierte am 18. März 2021 um 18:23

Eine Frauenquote ist für mich keine Lösung. Dass jemand nur aufgrund seines Geschlechtes eine Position erhält, darf nicht sein - weder bei Männern noch bei Frauen. Aber wie ändert man das? Seht ihr da klarer als ich?

Klarer sehe ich ganz sicher nicht. Aber nachdem ich Jahrzehnte vergeblich darauf gehofft habe, dass sich nur durch Bewusstmachung der Ungerechtigkeit ein Gleichgewicht einpendeln würde, bin ich mittlerweile FÜR eine Frauenquote. Es gibt wenig zu verlieren, einen Versuch ist es wert, denke ich. Und wenn dann von einem neuen ausgeglichenen Startpunkt aus wieder begonnen würde, wäre eine Frauenquote vielleicht hinfällig, weil überflüssig.

Thema: Lieblingsstellen
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 21:14

Ebenso meine: Die Kopfnuss S. 65/66

Die Frau im Bus und ihr abschließender Satz: "Trotzdem möchte ich dir sagen, dass es da draußen weitaus mehr liebevolle Männer gibt." S. 75

Die Mutter, die trotz der Zwänge, in denen sie gefangen ist, nach besten Kräften versucht, ihre Töchter zu ermutigen: "Sie hätte mehr darauf drängen müssen, dass ihre Tochter ihre Träume verwirklichte, statt den gleichen Weg zu wählen wie sie selbst. Es war schwierig zu erkennen, ob sie aus Mitleid mit der Tochter weinte oder mit der jungen Frau, die sie selbst einmal gewesen war." S. 82

Die Mutter, die ihrem Mann die Meinung sagt: z.B. S. 84, 85, S. 100 ("Zur Hälfte? Eher siebzig zu dreißig.")

Thema: Lieblingsstellen
Büchergarten kommentierte am 10. März 2021 um 08:49

Diese Stellen haben mir auch besonders gut gefallen! :) Und obwohl es so traurig ist, fand ich auch die Momente sehr eindringlich, wenn Jiyoung in andere Rollen schlüpft.

Nicht mehr aus dem Kopf (wenn auch im negativen Sinne) geht mir bis jetzt aber auch vor allem die Stelle mit den Kameras an den Mitarbeiterinnen-Toiletten, bei denen die Frauen dann sogar noch beschuldigt werden Familien zu zerstören.

Thema: Lektüre, Teil III
Nele33 kommentierte am 07. März 2021 um 12:25

Nun habe ich das Buch auch zu Ende gelesen. Es war für mich doch sehr distanziert und erinnert auch ein wenig an die feministische Literatur der 70-iger Jahre in Deutschland, die ich damals auch alle gelesen habe.

Das Schlusswort vom Psychiater finde ich echt schon so was von Katastrophal, dass es fast wie Satire auf mich wirkt.

Insgesamt ein Buch welches wichtig ist, aber an einigen Punkten durch für mich zu distanziert war.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Nele33 kommentierte am 07. März 2021 um 12:38

Nun hier meine Rezension, mir hat das Buch leider nicht viel Neues erzählen können:

https://wasliestdu.de/rezension/altbekanntes

Danke, dass ich es hier in der Leserunde lesen durfte.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
kysha81 kommentierte am 07. März 2021 um 15:16

Ich schließe mich auch im Wesentlichen den vorherigen Kommentaren an. Das rot springt ins Auge und das leere Gesicht passt sehr gut zum Klappentext. Ich hätte das Buch als 1981 geborene schon aufgrund des Titels in die Hand genommen, weil ich der gleichen Generation wie die Protagonistin angehöre. Ich frage mich, ob die gelbe Skyline diejenige von Seoul ist.

Thema: Lektüre, Teil III
FIRIEL kommentierte am 07. März 2021 um 16:26

Das Schlusskapitel ist dann die Krönung. Der Psychiater kann, nach einigen Irrtümern, Jiyoung verstehen. Mehr noch: Er kann sich auch einfühlen, weil er das bei seiner Frau ähnlich erlebt. Was für eine Katastrophe - eine hochbegabte Frau vertieft sich in Grundschulmathematik! Sie regrediert also, oder sollen wir knallhart sagen, sie verblödet? Ihr Mann hat gute Wünsche für sie, aber anscheinend tut er nichts. Und seine Schlussfolgerungen für die Arbeit sind wieder nur auf Bequemlichkeit ausgerichtet.

Grrrr...

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 18:36

Ja, wir sollten es knallhart sagen! Die eine dreht durch, die andere verblödet. 
 

Ach so: und es war ja klar, dass der Psychiater ein Mann sein muss. Eine Psycharterin kümmert sich zu Hause um Mann, Kind und Haushalt, das ist so gemein. Ein Teufelskreis quasi, eine Falle, der Frau kaum entkommt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
solveig kommentierte am 07. März 2021 um 16:58

Ganz herzlichen Dank noch einmal für dieses Leseexemplar. Das Buch hat mir gut gefallen und nach einigem "Sackenlassen" hier nun meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/ein-zeichen-setzen

 

 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
Bibliophilia kommentierte am 07. März 2021 um 21:47

Ich finde dass vielen Leser*innen teils der Kontext zu dem Buch fehlt.

Ich fand das Buch bahnbrechend, vor allem wenn man bedenkt, wie weit Südkorea in Hinsicht auf die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen hinterher hinkt (und das ist noch euphemistisch asugedrückt) und nun sich dank dieses Buches endlich so viel in Gang gesetzt hat. 

Die oft kritisierte nüchterne Schreibweise löst sich in soweit auf, als dass der Psychater einen Bericht über Jiyoungs leben verfasst. Neben der Tatsache dass ein nüchterner Schreibstil typisch für den ostasiatischen Raum ist, handelt es sich in dem Buch eben auch um einen Bericht. Weiterhin macht der zurückgenomme Erzählton die Selbstverständlichkeit von Misogynie noch offensichtlicher.

Weiterhin finde ich es gerade gut, dass den Leser*innen mit dem Buch ein Spiegel vorgehalten wird, statt ständig mit dem Finger auf Probleme in der Gesellschaft zu zeigen. Gerade das empfinde ich als wichtig, denn nur wenn Hinterfragungen und Reflektionen in den Menschen selbst entstehen, kann dies zu langfristigen Änderungen führen. Es wäre zu kurzfristig gedacht, alle Probleme aufzuzeigen und dann zu erwarten, dass sich von nun an die Positionen in der Gesellschaft verschieben.

Besonders gut gefielen mir die quellenunterfütterten Stellen, durch die ich weiterführende Informationen recherchieren konnte. Genau das machte die Probleme noch so viel realer.

Insgesamt wünsche ich mir, dass viele Frauen und Männer dieses Buch lesen. Denn auch wenn sich die Handlung des Buches in Südkorea abspielt, finden frauenfeindliche Situationen nicht nur dort statt, sondern sind ein Problem in den unterschiedlichsten Gesellschaften.

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Bibliophilia kommentierte am 07. März 2021 um 22:03

https://wasliestdu.de/rezension/bahnbrechendes-buch

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 12:15

Auch mich kann das Cover sehr überzeugen! Es sticht aus der Menge heraus, das leere Gesicht symbolisiert viel Frauen rund um die komplette Welt und besonders überrascht hat mich das Format! Ich hatte mit einem „normal großen“ gebundenen Buch gerechnet – das kleinere, handliche Format gefällt mir sehr gut! Der dunkel abgesetzte Buchrücken sticht nochmal aus der Gestaltung heraus und ein Lesebändchen wäre für mich der krönende Abschluss gewesen!

 

Thema: Lektüre, Teil II
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:17

Ich kann die Rückmeldungen zum zurückgenommenen Schreibstil der Autorin, hier in der Leserunde, gut verstehen. Für mich ist er allerdings absolut perfekt gelungen, um mir die Fakten mit Fußnoten klar vor Augen zu führen und mich doch mit der Geschichte emotional zu verbinden. Es ist keine Verbindugn wie in vielen Romanen die mich tief mitleiden lassen. Oft ist es eher ein Erschrecken ob der Wahrheit und der Realität hinter den Worten.

Besonders ging es mir in diesem Abschnitt so bei der Szene mit der Belästigung und dem kurzen Rock bzw. dem Alten Herrn... Br... Ich musste gleich an die Kurz-Doku von Joko und Klaas zur Belästigung von Frauen denken und der Frage nach der Kleidung die sie dabei trugen.

Thema: Lektüre, Teil II
wandagreen kommentierte am 10. März 2021 um 16:05

Hier gehe ich mit.

Thema: Lektüre, Teil II
leseliebelei kommentierte am 14. März 2021 um 17:11

Während ich mit dem Einstieg (Herbst 2015) sprachlich und von der Schreibweise so meine Probleme hatte, in das Buch zu finden, empfinde ich die biographischen Rückblicke als sehr, sehr gelungen. Für mich "reicht" es so, wie es geschrieben ist, um mich zu erreichen und die Botschaft zu übermitteln.

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 08. März 2021 um 13:47

Auch ich habe das Buch beendet und bin sehr froh es gelesen zu haben. Der Schreibstil hat mir bis zum Schluss gefallen und für mich perfekt für den Transport des Realismus der täglichen Erlebnisse gepasst. Ich habe aber anscheinend doch auch anderes aus dem Buch gezogen als andere Leser hier: Für mich geht es nicht nur darum wie Frauen in einer Männerwelt oder unter alten Traditionen leiden. Für mich geht es auch viel um gegenseitiges Verständnis und die Möglichkeit dieses überhaupt zu erwerben. Ich kenne viele tolle Männer, die ebenfalls Familenoberhäupter, Alleinverdiener, Familiennamensgeber sind und doch absolut keine blinden Unterdrücker. Ebenso kenne ich Frauen die im Job bewusst die Mutter- oder Feministinnen-Karte spielen um Bevorzugung vor Männern zu erhalten, die tagtäglich auch hart arbeiten. Ich denke es gibt hier kein schwarz oder weiß, aber viel gemeinsame Arbeit um Gleichberechtigung nach allen Seiten besser umzusetzen - Frauen sind angehalten ihre Empfindungen auch klar zu kommunizieren. Das zeigt für mich auch, dass Jiyoung dies nicht konnte, ihr Mann zwar versuchte sie zu verstehen, er dadurch aber auch scheiterte...

Thema: Lektüre, Teil III
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 08. März 2021 um 19:25

Dein Satz gefällt mir: " Frauen sind angehalten ihre Empfindungen auch klar zu kommunizieren"
Und ich möchte es noch erweitern: und sich einen Ehemann aussuchen, der offen ist dafür ist Verständnis hat und natürlich darauf eingeht. Hier ist das gemeinsame Verständnis wichtig dieselben Grundsätze/ Lebensmodelle und manchmal Kompromisse
Wie Büchergarten schon sagt es gibt durchaus so tolle Männer

Thema: Lektüre, Teil III
FIRIEL kommentierte am 08. März 2021 um 19:34

Büchergarten, ich stimme dir in weiten Teilen zu: Jeder und jede muss sich bemühen. Aber ein kleines bisschen ist in meinen Augen das Private eben doch politisch, und neben individueller Benachteiligung (aus welchen Gründen auch immer) gibt es auch strukturelle. Wenn Jiyoungs Mann erst um Mitternacht nach Hause kommt, kann er seiner Frau gar nicht mit der Tochter oder im Haushalt helfen. Da müssen auch gesellschaftliche Veränderungen her. Und zum Glück schließt sich das ja nicht aus. Jeder kann privat schon viel umsetzen, und wenn wir das alle tun, dann ändert sich auch das Bewusstsein und es wird viel leichter, gesellschaftlich/strukturell/politisch etwas zum Positiven zu wandeln.

Also schimpfen wir nicht auf die koreanischen Männer oder auf die deutschen, sondern tun wir als Frau oder als Mann (oder auch als "divers") auf unserem Platz alles, um den Anderen als Person wertzuschätzen.

Thema: Lektüre, Teil III
Büchergarten kommentierte am 09. März 2021 um 14:35

Da bin ich ganz bei Dir! Ich denke da geht privates und gesellschaftliches möglichst Hand in Hand und bedingt sich sicher auch.

:) Absolut!

Thema: Lektüre, Teil III
kysha81 kommentierte am 28. März 2021 um 19:26

Ein schönes Schlusswort, dem ich mich nur anschließen kann!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Samara42 kommentierte am 09. März 2021 um 12:57

https://wasliestdu.de/rezension/es-ist-in-jedem-fall-kein-buch-das-leich...

Hier ist meine Rezension :)

Thema: Deine Meinung zum Buch
Büchergarten kommentierte am 10. März 2021 um 10:07

Anbei, mit herzlichem Dank für das Leseexemplar, meine abschließende Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/trotz-sehr-zurueckgenommenem-schreibstil...

Thema: Lektüre, Teil I
leseliebelei kommentierte am 10. März 2021 um 14:33

Leider bin ich etwas verspätet gestartet bzw. hatte am Anfang ein bisschen Probleme, reinzufinden. Jetzt habe ich aber den ersten Abschnitt beendet und werde mal aufholen! :)

Thema: Lektüre, Teil I
wandagreen kommentierte am 10. März 2021 um 15:59

Alles klar, ich lese noch, was du schreibst.

Thema: Deine Meinung zum Buch
lebensbetrunken kommentierte am 10. März 2021 um 20:17

Noch einmal ganz lieben Dank für dieses so gute und wichtige Buch! Und danke für den spannenden Austausch in der Leserunde!

Hier ist meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/ein-so-kraftvoller-und-erschuetternder-r...

Thema: Lektüre, Teil I
Lily911 kommentierte am 11. März 2021 um 09:21

Gott, leider bin ich seit einer Weile nicht mehr zum Lesen der Lektüre gekommen. Ich bin gerade mit einem Teil durch (Herbst 2015) und habe den Abschnitt 1982-1994 vor mich! :D

Auf jeden Fall musste ich mich erstnal einlesen, aber dann ging es auch gut. Jiyoung Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen ist wirklich krass. Da frage ich mich, ob es wirklich ein Hineinversetzen ist oder ob sie mehr die Seelen und Verhalten der Frauen um sich herum aufnehmen kann (wie kann sie sonst brisante Informationen wissen, wenn sie sich nur in ihnen hineinversetzt?) Ist sehr merkwürdig, aber auch spannend zu lüften! :) Ich werde mir noch die anderen Kommentare durchlesen (habe sonst Angst jetzt gespoilert zu werden)

Thema: Lektüre, Teil II
herrzett kommentierte am 11. März 2021 um 13:12

Für mich hat dieser zweite Teil ja so ein bisschen verloren. Ich kann mich nach wie vor der Protagonisten nur schlecht nähern. Zwar greift Cho Nam-Joo weitere Misstände und Probleme auf und das ja auf eine recht informative Art, aber irgendwie...hm. Teilweise hatte ich leider in diesem Abschnitt auch so ein bisschen die Lust an dem Roman verloren und weiß eigentlich noch nicht mal so wirklich wieso. Ich denke mir nun einfach, dass der erste Teil 'neuer' von den Eindrücken her war, dieser zweite Abschnitt ist dann ja doch schon 'weltlicher' zu betrachten und leider nicht mehr ganz so erschreckend. Also erschreckend im Sinne von neu erschreckend und vom Problem her recht bekannt. Und diese Ernüchterung ist dann für mich selbst auch schon wieder erschreckend. Falls nun überhaupt jemand versteht, was ich meine. 

Thema: Lektüre, Teil II
dj79 kommentierte am 23. März 2021 um 18:10

Ich kann mir ganz gut vorstellen, was du meinst. Im ersten Abschnitt war ich überrascht von den Umständen in Korea. Ich hatte das nicht erwartet, also diese regelrechte Unterdrückung der Frauen. Etwas naiv ordne ich wohl unterbewusst Unterdrückung ganz allgemein totalitären Staaten zu. Mein Irrtum und die Unterdrückung an sich haben mich ganz schön aufgeregt. Im zweiten Abschnitt werden einfach nur mehr Beispiele aufgezählt, lax gesprochen. Deshalb wurde es auch für mich zunehmend müßig, konzentriert und voll bei der Sache weiterzulesen.

Zudem warte ich auch auf die Auflösung zu Jiyoungs Hineinschlüpfen in traditionelle Frauenrollen. Generell mag ich es nicht so gern, wenn das auf den letzten drei Seiten passiert.

Thema: Lektüre, Teil III
herrzett kommentierte am 11. März 2021 um 14:07

Vom letzten Abschnitt nehme ich nun eigentlich hauptsächlich tiefgreifende Fragen mit... was muss wirklich geschehen, damit sich endlich was ändert? Wieso reicht es nicht aus, wenn Probleme erkannt werden, dass da was angegangen wird? "Hat ein Gesetz oder ein System Einfluss auf die Wertvorstellungen eines Menschen? Oder richten sich die Gesetze und Institutionen nach den Werten der Menschen?"

Und dann beschätigt mich diese aufgebrachte Frage dieser Studentin "Wie kommt man auf die Idee, sich schwängern zu lassen, wenn man dann mit seinem dicken Bauch in der U-Bahn zur Arbeit muss?". Was ist denn am Ende wichtiger? Karriere oder Familie? Also für mich wärs eindeutig die Familie und irgendwie bin ich dann wieder froh, dass es in Deutschland dann Mutterschaftsurlaub und Co gibt, man sich hier dann doch mehr für die Familie einsetzt, auch wenn da noch sehr viel Luft nach oben ist.

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 18:42

"Wie kommt man auf die Idee, sich schwängern zu lassen, wenn man dann mit seinem dicken Bauch in der U-Bahn zur Arbeit muss?"

Hier hat wohl die Studentin ein anderes Kalkül. Klingt für mich so, als hätte sie kein Problem mit dem klassischen Schicksal der werdenden Mutter. Arbeiten wird sie nur so lange, bis sie den richtigen Mann gefunden hat, der sie angemessen versorgen kann.

Thema: Lektüre, Teil I
CatiLesemaus kommentierte am 12. März 2021 um 22:33

Ich musste mich am Anfang ein bisschen an den Schreibstil und auch an den Namen gewöhnen. Irgendwann ging es dann ganz gut.

Der Anfang war auf jeden Fall schon mal krass. Jiyoung zeigt ganz klar, dass es ihr nicht gut geht, aber so richtig helfen will ihr auch keiner. Alle nehmen es nur persönlich und sehen nicht, dass sie Hilfe braucht. Auch wenn ihr Mann ein Psychiater aufsucht, ist das Ganze mit Scham verbunden.

Die Kindheit fand ich echt erschreckend, aber auch später. Vor allem das Leben der Mutter war echt nicht einfach. Aus China war mir bekannt, dass Söhne bevorzugt werden, aber das scheint wohl in Asien noch in andere Ländern ein Problem zu sein. Heftig dass die Mutter nur auf Grund des Geschlechts abgetrieben hat und das gesellschaftlich anerkannt ist. Auch krass, dass die Mutter und ihre Schwester Geld für das Studium der Brüder aufbringen mussten. Von denen wird sie finanziell nun nicht unterstützt. Aber umso schöner, dass sie sich nun ein bisschen mehr in ihren Rahmen für ihre Töchter einsetzt. Schade, dass sie ihre Träume aber nicht verwicklichen kann.

Die Grundschule ist natürlich nicht ohne. Die Mädchen werden ziemlich klein gehalten und das scheint sich dann erst nach und nach zu ändern. Diese Ausrede, dass er Junge sie nur mag und deswegen ärgert, ist unter aller Sau. Wird auch hier oft verwendet.

Diese ganze Geschichte mit dem Essen habe ich nicht verstanden. Ich weiß nicht, was die Lehrer davon haben, die Schülerin zum Essen bzw, zum schnellen Essen zu zwingen.

Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig, wie es mit Jiyoungs Leben weiter geht.

Thema: Lektüre, Teil I
dj79 kommentierte am 20. März 2021 um 21:17

Das mit dem Reindrängen des Essens hatte ich so wahrgenommen, dass es eine neue und längst nicht selbstverständliche Errungenschaft war, zweimal die Woche Schulspeisung anbieten zu können. Vielleicht gab es bei dermaßen vielen Kindern pro Jahrgang auch noch hungrige/hungernde Kinder. Sie sollten sich wenigstens in der Schule richtig satt essen.

Thema: Lektüre, Teil I
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:01

Es ist so unfassbar! Beim Lesen dieses Romans geht mir ständig durch den Kopf: Wie konnte ich das nicht wissen? Wieso ist Süd-Korea noch so rückständig gewesen in den 80er Jahren?

Wahnsinn! Da sind in Europa die 68er wild gewesen und eine ganz neue emanzipierte Generation (zu der ich auch gehöre, da ich auch zu Beginn der 80er Jahre geboren bin)  und dann am anderen Ende der Welt in einem Land, dass auch einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg erlebte, sind die klassischen Rollenmodelle unverändert. Ich bin so was von sprachlos.

Das es eklatante Unterschiede in Asien gab und noch bis heute gibt, das war mir bewußt, aber das Südkorea selbst in den 80ern noch beweinte, wenn eine Mädchen und nicht ein Junge zur Welt kam. Eine Katastrophe!

Ihr seht, dass Buch wühlt mich auf. Liegt es daran, dass auch ich weblich bin? Ich hoffe nicht! Das geht uns alle an!

Es ist so nüchtern, so gut geschrieben, dass man es als alltäglich wahrnimmt, obwohl sie von so unfassbarerer ungleichbehandlung schreibt. Szenen, wie die der Mittagessensausgabe, wo IMMER die Jungs zuerst dran kommen oder die Belästigungen von männlichen Mitschülern an denen sie selbst Schuld sind. Puuhhhhh....

Nüchtern und sachlich und gerade deshalb so wachrüttelnd. Wie ein "seht her, die Welt ist an so vielen Orten noch lange nicht so gleichberechtigt, wie wir es gerne hätten!"

Thema: Lektüre, Teil II
Nil kommentierte am 13. März 2021 um 15:13

Im zweiten Abschnitt begleiten wir Jiyoung in die Oberstufe. 

Die übergriffige Situation im Bus war schockierend und so bezeichnend zugleich. Sie erkennt die Gefahr und weiß, dass sie weder von Männern im Bus noch von anderen Frauen Hilfe erwarten kann. Aber dann hilft ihr diese Frau doch auf ihre Art, nie direkt, nie anklagend gegen die Männer, versteckt und doch abwehrend. Mut ist eine Gabe, die leider nicht jedem gegeben ist und ich schätze in einer so traditionell verhafteten Gesellschaft bedarf es noch mehr Mut um sich aufzubäumen und sich gegen die normale Handhabung zu stellen. 

Das sie dann vom Vater geschimpft wird, macht mich so was von fassungslos.

 

Großartig wie die große Schwester sich der Mutter stellt und in einen echten Dialog mit ihr tritt. Was für ein Fortschritt, was für eine Offenheit. Ein Meilenstein im Miteinander. Das ist wie ein Lichtblick in dieser doch zu patriarcharischen Gesellschaft.

 

Thema: Lektüre, Teil II
CatiLesemaus kommentierte am 13. März 2021 um 21:30

Ich muss gestehen, mit dem Schreibstil komme ich nicht zu 100% klar. Das ist aber wohl Gewöhnungssache.

Ich kann gar nicht darauf eingehen, was mich alles schockiert und wütend gemacht hat, denn dann müsste ich quasi das ganze Buch aufzählen.

Aber wer glaubt, dass das nur ein Problem in Südkorea ist, irrt sich ganz gewaltig. Auch hier in Deutschland ist/war es nicht viel besser.

Mal schauen, was der letzte Abschnitt bringt. So langsam kommen wir in die Gegenwart an.

Thema: Lektüre, Teil II
leseliebelei kommentierte am 14. März 2021 um 17:18

Ich bin jetzt erst mit dem zweiten Teil fertig geworden und unentschlossen. Während ich mich im ersten Teil mit der Gegenwartsszene eher schwer tat, finde ich die Rückblicke zur Biographie sehr, sehr interessant. So viele wichtige Punkte, die Jiyoung so sehr geprägt haben! So viele Missstände! Und so vieles davon ist für mich auch hier, auch heute noch aktuell. Natürlich nicht in gleichem Maße, wie in der Beschreibung, aber in Ansätzen. Unterschiedliche Erwartungen an Jungen/Mädchen bzw. Männer/Frauen, Rollenvorstellungen, Ungleichheiten,...

Sprachlich erreicht mich das Buch bzw. die Übersetzung auf jeden Fall. Ich mag den eher nüchternen Stil. Die Inhalte müssen für mich nicht weiter sprachlich aufgeladen werden, die Botschaft ist mir so stark genug. Ich mag die Fußnoten und Fakten sehr gerne, die noch einmal veranschaulichen, dass es eben nicht nur Einzelschicksal ist, sondern ein übertragbares Phänomen bzw. eine ganze Geschichte der Frau.

Ich finde es sprachlich übrigens immer wieder leicht holprig, aber es stört mich nicht, weil man hier sehr gut merkt, dass es sich eben um eine Übersetzung handelt und bei jedem Stolpern fällt mir das wieder ganz präsent ein und ich werde erinnert, dass es eben in erster Linie keine Geschichte von "hier" ist (was es aber eben in zweiter Linie genauso gut sein könnte).

Ich bin gespannt auf den Rest und die Erklärung zur Gegenwart.

Thema: Lektüre, Teil III
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 10:48

Im dritten Teil erklimmen wir mit der Protagonisten den negativen Höhepunkt ihers Daseins. Nun ist sie wieder zurückgeworfen in die traditionelle Rollenverteilung. Das Kind nimmt ihr jeglichen Handlungsfreiraum.

Der Schluss war extrem gelungen und bringt es auf den Schluss, wenn selbst der Therapeut so unreflektiert ist! Wahnsinn.

Sehr sehr gutes Buch. Ich habe es gerne gelesen!

Thema: Lieblingsstellen
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 11:00

Seite 139: Schicht für Schicht legte sich die Enttäuschung auf ihre Beziehung wie Staub auf den Kühlschrank oder das Badezimmerregal, für jeden erkennbar, aber unangetastet.

Seite 115: Manche Menschen schaffen es, andere zu beleidigen, und halten sich dabei vor lauter Gedankenlosigkeit auch noch für rücksichtsvoll.

Thema: Lektüre, Teil I
cebra kommentierte am 15. März 2021 um 16:43

Mir war bisher nicht klar, wie stark rollenverhaftet das koreanische Leben in der jüngeren Vergangenheit war. Wie selbstverständlch bin ich immer davon ausgegangen, dass ein wirtschaftlich fortschrittliches und westlich orientiertes Land sich in dem Zeitraum 82 - 94 bereits von alten Mustern befreit haben sollte.

Die nüchterne Sprache, die den Sachverhalten mehr Rechnung trägt als Emotionen, lässt alles sehr real wirken. 

Ein wenig Probleme habe ich mit den Namen. Die bleiben, weil sehr fremd, bei mir nicht so gut hängen.

Jiyoung zeigt ein sehr ungewöhnliches Verhalten: Gefangen in traditionellen Verhaltensweisen gemäß den Erwartungen, die von allen Seiten an sie gestellt werden, versucht sie einerseits, diese ERwartungen zu erfüllen. Andererseits verstört sie die Umgebung, indem sie in die Rollen anderer schlüpft und sie lebt. Auch das ist derart nüchtern beschrieben, ganz ohne dass man als Leserin die Chance bekommt, in sie hinein zu spüren, dass es noch nicht möglich ist, eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden. Ob sie sich dessen bewusst ist oder nicht.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 19:23

Vielen vielen Dank, dass ich dieses Buch mit euch zusammen erlesen düfte und diskutierne!

Hier meine abschließende Meinung zum Roman:

https://wasliestdu.de/rezension/suedkorea-rekordtiefstand-der-geburtenra...

Werde meine Rezension auch noch weiter auf anderen Plattformen und Online-Buchhandel-Shops teilen. 

Thema: Deine Meinung zum Buch
herrzett kommentierte am 17. März 2021 um 12:05

Ach, hmm. Ich bin ja von diesem Buch dann doch sehr stark hin und hergerissen. Einerseits finde ich es toll, dass dieser Roman so berichtend, klar und irgendwie auch streng daherkommt, andererseits hat es mich so überhaupt nicht berührt noch wirklich mitgerissen. Ich fand es dann am Ende auch ein bisschen schade, dass diese Geschichte keinerlei Perpektive bietet und sich Kim Jiyoung die ganze Zeit eigentlch nur angepasst hat... ich hätte mir da so ein bisschen mehr Stärke gewünscht, aber wahrscheinlich ist die Aussage und die öffentliche Auseinandersetzung für Korea schon recht krass. Nunja... meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/und-taeglich-gruesst-das-patriarchat-cho...

Thema: Lieblingsstellen
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 16:09

Meine absolute Lieblingsstelle ist der Moment, als Misuk der Kragen platzt ob der Empfehlung ihres Mannes an Jiyoung, anständig zu bleiben und zu heiraten. "Was redest du da Dämliches? In welchem Jahrhundert leben wir denn? ..." (S. 121)

Immer wieder scheint es im Buch durch, wie intelligent sie ist. Offenbar ist sie auch viel fortschrittlicher, als sie bisher gezeigt hat.

Thema: Lektüre, Teil II
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 18:41

Der persönliche Werdegang Jiyoungs, der immer wieder mit den Zahlen sozialkitischer Studien durchflochten wird, macht mir schwer zu schaffen.

Als Mutter von drei Töchtern (und einem Sohn) kann ich das Prinzip aber ganz und gar bestätigen.

Zwei der Töchter haben in Biologie promoviert. Und dann erst mal lange keinen Job gefunden. Eine wurde bei einem Vorstellungsgespräch tatsächlich gefragt, was sie denn machen würde, wenn ihre Kinder mal krank werden würden. Sie antwortete, die Frage ärgere sie. Und zwar, weil man sie einem männlichen Bewerber wohl nicht gestellt habe. Ihr Vorgesetzter bestätigte ihre Vermutung betreten. Sie bekam den Job.

Aber gerade weil ich um diese Problematik weiß, regt mich das Buch besonders auf. Jetzt, an der Stelle, wo Jiyoung nicht in die ersehnte neue Arbeitsgruppe versetzt wird und ich die Begründung dafür erfahre, frage ich mich, ob das der Fehler meiner Töchter war. Dass sie schon durch ihren WErdegang signalisieren, auf eine Position hingearbeitet zu haben, die man lieber männlich besetzt haben möchte. 

Korea ist so weit weg, aber die Parallelen sind unübersehbar.

Was ich allerdings ohne Weiteres glaube, ist die extreme Arbeitsbelastung und die Ausbeutung durch unbezahlte Überstunden oder Wochenendarbeit. Das ist sicher ein ganz anderes Kaliber als hier, zumindest bei legalen Arbeitsstellen. Wie schwierig es ist, eine Partnerschaft mit dem Job zu vereinbaren, geschweige denn eine Famile, kann ich mir lebhaft vorstellen.

Thema: Lektüre, Teil I
Lily911 kommentierte am 17. März 2021 um 21:12

So nun will ich mich auch melden :D

Ich hatte diesen Leseabschnitt seit einer Weile fertig gelesen, aber bin noch gar nicht gekommen meine Meinung kundzutun!

So als erstes muss ich sagen, dass Jiyoungs Vergangenheit sehr interessant ist, aber auch gelichzeitig gänsehauterregend und schockierend (wie auch die Geschichte mit ihrer Mutter). Es fängt schon bei der Mutter an, die sich schämen muss, dass sie nicht früher einen Jungen gebären konnte. Ich finde es schon echt abartig, wie viel Druck sie von der Außenwelt abbekommen hat und ihr Mann hat ihr dabei nicht geholfen, sondern sie in dem Glauben bestärkt, dass man unbedingt als drittes Kind einen Jungen bekommen muss. Das arme ungeborene Kind, das dadurch abgetrieben werden musste und die Jiyoungs Mutter, die unter diesem Druck leben musste. Als dann der Sohnemann geboren wurde, dann mussten die Mädchen erfahren was es heißt "benachteiligt zu werden".

Sonst musste sich die Mutter so hart wundarbeiten musste, damit die Familie überhaupt über die Runden kommen. Zum Glück konnte sie als Friseurin dann doch eine gute Arbeit finden, die körperlich nicht mehr so anstrengend war. 

Was die Bevorzugung des Jungen angeht. Die Mädchen haben es wohl nicht so so schlimm gesehen, da sie es als Selbstverständlichkeit abgetan haben, wenn ihr Vater und/oder kleiner Bruder vor ihnen das Essen bekam. Doch mit der Zeit merkte man dann auch, dass es ganz klar eine Bevorzung des Jungen und eine Benachteiligung der Mädchen gab. Mich hat es auch erstaunt, dass Jiyoung schon im Grundschulalter gehänselt wurde und das von einem Jungen, der sie "mag" (was lächerlich ist, man sollte den Jungen beibringen, dass so ein Verhalten eher vergräult, als einen wirklich seiner Geliebsten näherzubringen). Der Lehrer hat auch nur dann eingegriffen, als der Junge die eine Sache gestanden hat, aber hat an sich nichts unternommen.

Traurig fand ich auch die Sache mit der Mittelschule und der Essensausgabe sowie den Schuluniformregeln, bei denen es die Mädchen schlechter erwischt. Nur bei Auflehnung und Strafarbeiten, bei denen sich einige wenige Mädchen aufopfern musste, konnten sie Freiheiten gewinnen. Auch hier mussten die Mädchen den ersten Schritt wagen, um ihre Rechte anzuerkennen und faire Regeln zu bekommen.

Bin auch sonst gespannt wie es weitergeht!

Thema: Lektüre, Teil I
Lily911 kommentierte am 17. März 2021 um 21:12

So nun will ich mich auch melden :D

Ich hatte diesen Leseabschnitt seit einer Weile fertig gelesen, aber bin noch gar nicht gekommen meine Meinung kundzutun!

So als erstes muss ich sagen, dass Jiyoungs Vergangenheit sehr interessant ist, aber auch gelichzeitig gänsehauterregend und schockierend (wie auch die Geschichte mit ihrer Mutter). Es fängt schon bei der Mutter an, die sich schämen muss, dass sie nicht früher einen Jungen gebären konnte. Ich finde es schon echt abartig, wie viel Druck sie von der Außenwelt abbekommen hat und ihr Mann hat ihr dabei nicht geholfen, sondern sie in dem Glauben bestärkt, dass man unbedingt als drittes Kind einen Jungen bekommen muss. Das arme ungeborene Kind, das dadurch abgetrieben werden musste und die Jiyoungs Mutter, die unter diesem Druck leben musste. Als dann der Sohnemann geboren wurde, dann mussten die Mädchen erfahren was es heißt "benachteiligt zu werden".

Sonst musste sich die Mutter so hart wundarbeiten musste, damit die Familie überhaupt über die Runden kommen. Zum Glück konnte sie als Friseurin dann doch eine gute Arbeit finden, die körperlich nicht mehr so anstrengend war. 

Was die Bevorzugung des Jungen angeht. Die Mädchen haben es wohl nicht so so schlimm gesehen, da sie es als Selbstverständlichkeit abgetan haben, wenn ihr Vater und/oder kleiner Bruder vor ihnen das Essen bekam. Doch mit der Zeit merkte man dann auch, dass es ganz klar eine Bevorzung des Jungen und eine Benachteiligung der Mädchen gab. Mich hat es auch erstaunt, dass Jiyoung schon im Grundschulalter gehänselt wurde und das von einem Jungen, der sie "mag" (was lächerlich ist, man sollte den Jungen beibringen, dass so ein Verhalten eher vergräult, als einen wirklich seiner Geliebsten näherzubringen). Der Lehrer hat auch nur dann eingegriffen, als der Junge die eine Sache gestanden hat, aber hat an sich nichts unternommen.

Traurig fand ich auch die Sache mit der Mittelschule und der Essensausgabe sowie den Schuluniformregeln, bei denen es die Mädchen schlechter erwischt. Nur bei Auflehnung und Strafarbeiten, bei denen sich einige wenige Mädchen aufopfern musste, konnten sie Freiheiten gewinnen. Auch hier mussten die Mädchen den ersten Schritt wagen, um ihre Rechte anzuerkennen und faire Regeln zu bekommen.

Bin auch sonst gespannt wie es weitergeht!

Thema: Lieblingsstellen
cebra kommentierte am 18. März 2021 um 18:43

"Sowenig man seine Kinder aus mangelnder Liebe in die Obhut eines anderen gibt, um selbst arbeiten zu könne, so wenig übernimmt man zu Hause die Kindererziehung, weil man seinen Beruf nicht gerne ausübt." (S. 171)

Dieser eine Satz drückt das ganze Dilemma aus. Für mich eine unglaublich starke Aussage.

Thema: Deine Meinung zum Buch
CatiLesemaus kommentierte am 18. März 2021 um 21:42

VIelen Dank, dass ich dieses Buch lesen durfte. Durch den Hype hatte ich etwas höhere Erwartungn gehabt, war aber trotzdem super interessant zu lesen!

https://wasliestdu.de/rezension/interessant-und-schockierend-1

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
dj79 kommentierte am 20. März 2021 um 21:54

Ich bin nun auch in den Roman eingestiegen und fasziniert von der klaren, berichtenden Erzählweise der Autorin, die keine Vorwürfe macht, keine Partei ergreift. Sie überlässt den Leser*innen sämtliche Wertungen. Trotz der Nüchternheit im Stil liest sich der Einstieg für mich sehr angenehm. Ich muss mich ein bisschen bremsen, um das Gelesene von Zeit zu Zeit auf mich wirken zu lassen.

Die Benachteiligungen von Frauen und Mädchen sind schon erschreckend oder verstörend. Trotzdem berühren mich die Missstände noch nicht so, wie ich denke, dass es sein müsste. Ich versuche hier mal eine negative Hitliste, der Dinge, die mich am meisten irritieren. Damit die Auswertung für Euch spannender ist, hier wie früher im Fernsehen das Ergebnis in umgekehrter Reihenfolge, also von regt mich ein bisschen auf hinzu regt mich megamäßig auf:
Platz 6: Mann fährt Auto, Frau beruhigt das Kind

Platz 5: Kochen, Backen, Braten und hinterher wieder aufräumen

Platz 4: Frauen arbeiten zur Finanzierung der Ausbildung ihrer Brüder

Platz 3: Jungen bekommen als ersten etwas zu Essen, Mädchen danach

Platz 2: Abtreibung eines Mädchens 

Platz 1: Generation für Generation gibt dieses ungerechte Rollenkonzept weiter.

Zwischen Platz 3und 4 viel mir die Entscheidung schwer. Hätte auch andersrum sein können.

Warum regt mich das mit der Reihenfolge beim Essen auf? Vermutlich weil ich beim Mittag bei meinen Schwiegereltern mal ein Stück Fleisch mit meinen Kindern teilen musste, damit der Opa zwei Stücken hatte. Diese Situation war sehr befremdlich für mich. Lieber würde ich selbst ganz auf Fleisch verzichten oder insgesamt kleinere Stücken schneiden, als meinen Gästen etwas vorzuessen, wenn diese gleichzeitig leer ausgehen. Glücklicherweise hatte ich die Situation erfasst und konnte so das mir aufgetane Stück verteilen.

Bei der Abtreibung von Mädchen musste ich unwillkürlich an das massenhafte Töten von männlichen Küken denken, die in der Eierproduktion nicht gebraucht werden. Glücklicherweise soll das abgeschafft werden. Hoffentlich gelingt das auch.

Thema: Lektüre, Teil III
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 20:30

Der letzte Abschnitt macht nochmals deutlich, dass es für die Frauen fast kein Entrinnen gibt. Für einen neuen Job nach einem Kind müssen sie sich unter Wert verkaufen, weil sie nicht in ihrem originären Beruf arbeiten können. Um flexibler bei der Arbeitszeit zu sein, bleibt ihnen lediglich die Möglichkeit einen Mindestlohn-Job auszuüben. Unter dem ohnehin vorhandenen Gehaltsgefälle macht es leider auch finanziell keinen Sinn, dass der Mann auf Teile seines Einkommens verzichtet, um beispielsweise "nur" 6 Stunden zu arbeiten. Ich hatte auch den Eindruck, dass die normale arbeitende Bevölkerung auf das Gehalt des Mannes angewiesen ist.

Insgesamt macht mir die Doppelmoral zu schaffen. Sowohl Frauen als auch Männer haben sie inne. Beispielhaft kann hier ihre Chefin genannt werden, die sich nicht für Jiyoung stark gemacht hat, damit sie in die Projektgruppe kommt. Ihre Mutter und weiblichen Verwandten sind auch nicht wirklich besser. Sie nötigen Jiyoung quasi zum Kind, ohne ihr mitzuteilen, welche Auswirkungen ein Kind auf ihr weiteres Leben hat. Extrem empfinde ich den Psychiater, der sowohl bei Jiyoung als auch bei der eigenen Frau die Ursache-Wirkungs-Kette durchschaut, aber den Kreis durchbrechen tut er auch nicht. Es ist eine Schande.

Thema: Lieblingsstellen
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 22:19

In diesem Roman fällt es mir schwer, Lieblingsstellen oder Zitate zu benennen. Dazu fehlt mir das romanhafte, das Wohlfühlen schafft. Das ist hier allerdings gar nicht schlimm, thematisch finde ich es sogar richtig gut, dass hier nicht romantisiert wird.

Was mir hier sehr gut gelungen erscheint, sind die Quellenangaben, von denen ich inzwischen doch denke, dass sie echt sind. Im ersten Abschnitt hatte ich angenommen, dass die Quellen erfunden sind. Letztlich ist die tatsächliche Echtheit für mich nicht mehr wichtig, weil allein durch die punktgenaue Verwndung der dokumentarische Charakter des Romans gestützt wird.

Thema: Deine Meinung zum Buch
dj79 kommentierte am 25. März 2021 um 16:32

Der Roman behandelt ein wichtiges Thema, kann Selbstreflexion anstoßen. Auch wenn es zwischendurch etwas langatmig wurde, gefällt er mir insgesamt doch ziemlich gut.

Hier ist meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/vielleicht-ein-impulsgeber

Vielen Dank nochmal für das Freiexemplar.

Thema: Deine Meinung zum Buch
cebra kommentierte am 25. März 2021 um 21:59

Vielen Dank, dass ich dieses interessante Buch lesen durfte.

Für die verspätete Rezension möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen. Mehrere Augenoperationen haben meinen Zeitplan in den vergangenen Wochen gehörig durcheinander gebracht.

https://wasliestdu.de/rezension/gleichberechtigung-versus-tradition-und-...

Thema: Lieblingsstellen
kysha81 kommentierte am 28. März 2021 um 19:41

Mir hat auch das Gespräch von Unyoung mit ihrer Mutter über die Berufswahl gefallen (S. 77-80):

"Warum sollte ich wegen einer Zukunft, die niemand vorhersagen kann, jetzt darauf verzichten, das zu tun, was ich machen möchte?" "Ja, du hast Recht. Ich hätte das mit dem Lehramt nicht aufbringen sollen. Also dann kümmern wir uns jetzt darum, dass du gut auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet bist."

Thema: Deine Meinung zum Buch
kysha81 kommentierte am 04. April 2021 um 17:47

Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte.

Durch einen familiären Trauerfall bin ich leider nicht dazu gekommen, die Rezension zeitnah zu schreiben. Hier ist sie nun aber:

https://wasliestdu.de/rezension/kim-jiyoung-steht-stellvertretend-fuer-v...

Thema: Deine Meinung zum Buch
einstein kommentierte am 07. April 2021 um 20:18

Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Buch lesen durfte und vor allem auch für die guten und nachdenklich machenden Diskussionen in der Leserunde! Meine Rezension: 

https://wasliestdu.de/rezension/macht-wuetend-und-nachdenklich-ein-absol...

 

 

Thema: Lieblingsstellen
einstein kommentierte am 07. April 2021 um 20:20

Meine Lieblingstelle im Buch: Wie Kim Jiyoungs Mutter ihr nach der Geburt zuflüstert "es tut mir leid, mein Schatz" klingt für mich, als würde sie sich bei ihr im Vorgriff dafür entschuldigen, was sie als Mädchen und Frau alles aushalten werden muss. (S. 28)

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