Leserunde

Leserunde zu "Kreiseziehen" (Maggie Shipstead)

Kreiseziehen -

Kreiseziehen
von Maggie Shipstead

Bewerbungsphase: Bis zum 05.05.

Beginn der Leserunde: 12.05. (Ende: 02.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "Kreiseziehen" (Maggie Shipstead) zur Verfügung. 

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

In den Weiten des Himmels gibt es keine Grenzen

Marian Graves ist ein Wildfang von Kindesbeinen an. Im heimatlichen Montana sucht sie stets das nächste Abenteuer und scheut keine Gefahr. Besonders angetan hat es ihr das Fliegen – sie träumt davon, über den Wolken zu schweben. Aber um ihr Ziel zu erreichen, muss sie Hindernisse meistern und Opfer bringen. 1950 startet Marian den Versuch, als erste Person die Erde in der Längsachse zu umrunden. Doch in der Antarktis verschwindet sie und lässt nur ein Logbuch zurück.

2014 verkörpert die skandalerschütterte Hollywoodschauspielerin Hadley Baxter die Rolle der zum Mythos gewordenen Marian Graves und begibt sich auf die ganz eigene Spurensuche dieser ungewöhnlichen Frau.

ÜBER DIE AUTORIN:

Maggie Shipstead wurde 1983 in Kalifornien geboren und studierte Amerikanische Literatur in Harvard. Anschließend besuchte sie den berühmten Iowa Writers’ Workshop, wo Zadie Smith sie unterrichtete. Für ihr Debüt ›Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit‹ erhielt sie den Dylan Thomas Prize. ›Kreiseziehen‹ ist ihr dritter Roman, stand auf der Shortlist für den Booker Prize 2021 und ist für den Women’s Prize for Fiction 2022 nominiert.. Harriet Fricke lebt in Hamburg und übersetzt Sachbücher und Romane aus dem Englischen.. Susanne Goga-Klinkenberg lebt als Übersetzerin und Autorin in Mönchengladbach und ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. Sie studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und ist seit 1995 freiberuflich für verschiedene renommierte Verlage tätig. Für dtv hat sie unter anderem Chris Cleave, Wendy Walker und Jessica Barry übersetzt.. Sylvia Spatz arbeitet als freie Lektorin und Übersetzerin aus dem Englischen, Italienischen und Französischen. Sie lebt mit ihrer Familie in Italien.

04.06.2022

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 380 bis 541

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alasca kommentierte am 18. Mai 2022 um 15:37

Ich fliege durch die Seiten, nicht gut, aber ich kann nicht aufhören. Dieses Buch ist der seltene Fall einer großartigen Sprache mit einer absolut fesselnden Handlung, die einen immer weiter zieht. Es gibt so viele kluge Sätze, so viele großartige Bilder und ungewöhnlichen Metaphern - aber nie strange oder gewollt, sondern absolut gekonnt.

Ich werde in naher Zukunft alles lesen, was die Autorin geschrieben hat, so viel steht fest. 

Ich versuche zu verstehen, worum es der Autorin geht. Kreise ziehen - ist das ihre Antwort auf die Standardfragen der Menschzeit - wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Antwort: Ins Nichts?

Weiteres Motiv: Frauen, die sich gegen ihre Rollenzwänge wehren. Was haben Hadley und Marian gemeinsam?

Vielleicht die männlichen Machtstrukturen, denen beide preisgegeben sind. Ihren Weg nicht gehen zu können ohne ein gewisses Maß an Prostitution. Bei Hadley die klassische Besetzungscouch, bei Marian die Notwendigkeit, ihre Familie (Wallace, Jamie) vor einem gefährlichen Mann zu retten. Dafür muss sie ihre Entmachtung in Kauf nehmen:

S. 407 "Bei der Hochzeit lässt man uns hochleben, doch danach müssen wir unser Territorium abtreten und uns wie eine besiegte Nation unterordnen."

Dagegen die Kompromisslosigkeit von Jamie, der als Mann andere Optionen hat und sich diese leisten kann. S. 399 "Wenn sie Jamie so anschaute, kam es ihr vor, als würde sie sich selbst als Mann sehen, voller Gewissheit, dass sich alles in Ordnung bringen ließ, voller Zuversicht, dass sich immer wieder eine neue Möglichkeit auftat."

Offenbar auch der Grund, warum Shipstead die Konstruktion der Zwillingsgeschwister gewählt hat: Gleiche Voraussetzungen, einziger Unterschied das Geschlecht. Eine literarische Versuchsanordnung.  

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wandagreen kommentierte am 26. Mai 2022 um 09:59

ich sehe das eher pragmatisch: Sie schreibt über weibliches Heldentum. Punkt. Dass die weiblichen Pioniere der Flugfahrt ins Visier genommen werden und ihren gebührenden Platz in der Geschichte bekommen, ist lobenswert. Davon abgesehen ... na ja.

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alasca kommentierte am 26. Mai 2022 um 23:07

Nenn mir doch mal eine Stelle, die du so naja findest. 

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wusl kommentierte am 30. Mai 2022 um 21:41

Ich sehe es auch so, dass es um Frauen geht, die selten erwähnt werden, die zu kurz kommen in der Geschichte. Nicht immer männliche Helden.

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wandagreen kommentierte am 27. Mai 2022 um 09:04

"Ich versuche zu verstehen, worum es der Autorin geht. Kreise ziehen - ist das ihre Antwort auf die Standardfragen der Menschzeit - wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Antwort: Ins Nichts?"

Ich habe nicht den Eindruck, dass sie derart philosophisch denkt. Ja, sogar überhaupt nicht. Den Teil, wo Marian in Alaska ist, der ist glatt "abgeschrieben" aus der Serie "Ausgerechnet Alaska". Erwähnt sie nicht sogar, dass Marian jemanden kennt, dessen Liebhaber alle durch seltsame Arten umkamen? Das ist aus der Serie. (Wie plöd, dass ich die kenne).

Was Shipstead macht, ist, dass sie - recht gekonnt - diverse Elemente aus diversen Genres mixt. Das ist m i r zu wenig innovativ. Natürlich immer auf dem Hintergrund von Booker Prize gesehen. Guck ich da weg, hab ich ein sehr nettes und unterhaltendes Abenteuerbuch, das sich mit der Fliegerei beschäftigt und da und dort mal ein paar Sätze "Anspruch" einfließen lässt. Thats all.

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nicigirl85 kommentierte am 28. Mai 2022 um 16:24

Also mir ist egal ob ein Buch mit Auszeichnungen, Bestseller oder ähnliches gelabelt ist, denn das heißt nicht automatisch dass es gut ist oder mir gefällt.

Für mich hat Shipstead bisher eine sehr gefällige Geschichte geschrieben, dir mir gefällt und mich mitreißt. Ich benötige da jetzt nicht unbedingt einen tieferen Sinn. Ich mag es, dass die Frauen ihren Weg gehen, auch wenn dieser nicht immer leicht ist. Und generell habe ich das Gefühl, dass die Frauen ausbrechen: Marian aus ihrer Ehe, Judith verlässt Jamie und angelt sich einen Franzosen als Ehemann (und ich fürchte fast dass sie das nur tat weil sie es schick findet mit einem Europäer verheiratet zu sein), Sally benutzt Jamie, um der arrangierten Ehe zu entfliehen...

 

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Marcsbuecherecke kommentierte am 30. Mai 2022 um 11:35

"Also mir ist egal ob ein Buch mit Auszeichnungen, Bestseller oder ähnliches gelabelt ist, denn das heißt nicht automatisch dass es gut ist oder mir gefällt."

 

Genau DAS ist die Einstellung, die in den letzten Jahren leider sehr viele BuchkäuferInnen verloren haben. Fand ich wirklich sehr schade in den letzten Jahren, in denen ich noch im Buchhandel gearbeitet habe. "Ich suche einen Bestseller als Geschenk für ...." und nicht mehr "Ich suche ein gutes Buch, das ....". Wirklich schade!

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nicigirl85 kommentierte am 30. Mai 2022 um 20:13

Ich bin so oft mit Bestsellern auf die Nase gefallen, dass ich lieber auf den Buchhändler, meine Bibliothekarin oder mein eigenes Buchgespür höre als mich von so etwas leiten zu lassen.

Und mein absoluter Horror immer wieder: diese Aufkleber "Bestseller" oder "Bestsellerautor", die das ganze schöne Buchcover verschandeln. Neulich habe ich ein Sachbuch gekauft und erst später bemerkt, dass dieser Vermerk nicht aufgeklebt, sondern aufgedruckt ist. Das war so furchtbar, weil es aussieht wie der Klebi (sogar leicht erhaben, dass man es erfühlen kann), aber man kann es nicht abmachen.

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wusl kommentierte am 30. Mai 2022 um 21:42

Ich finde schon, dass es Ansätze für etwas Tiefers gibt in diesem Buch. Aber dem Leser wird Raum gelassen, selber darüber nachzudenken. Es wird nicht alles plakativ ausgeschrieben.

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mohawk kommentierte am 11. Juli 2022 um 08:15

Die Serie kenne ich tatsächlich nicht. Deshalb fand ich das Ganze durchaus neu und gut zu lesen. Und die Tiefe - das Psychologische/Philosophische - hinter der Geschichte kann ich schon spüren. Ob alles so beim Leser ankommt oder ob das Angekommene so beabsichtigt war von der Autorin lasse ich mal dahingestellt. Aber es ist keineswegs oberflächlich erzählt. Man muss schon mitdenken.

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herr_stiller kommentierte am 20. Mai 2022 um 07:43

Im dritten Leseabschnitt hat sich ein bisschen das Interesse an den Figuren verschoben. Der Hadley-Part war etwas reduzierter, unspannender. Ihr Interesse an Redwood wächst, am Ende trifft sie auf Oliver und Alexei - vermutlich mit Folgen. Ansonsten waren ihre Parts eher dafür gedacht, weitere Figuren einzuführen, die am Film beteiligt sind, inklusive einer Frau, die Marian selbst getroffen hat, da ihre Mutter Jamie kannte. Sarah? Ist Jamie gar ihr Vater?

Spannender war dagegen Marians Teil bzw. die Geschichte der Zwillinge, auch in zwei größeren Blöcken über drei, vier Jahre zusammengefasst inklusive Geschichten aus der Luftfahrt und der Politik. Die Schwangerschaft, die Flucht vor Barclay, Jamies Weg zurück zu sich, das neue Leben in Alaska, die Nachricht von Barclays Tod - da steckte verdammt viel drin.

Interessant wird sein, wie Marian sich auf ihre letzten Jahre vor dem Flug begibt, welches Schicksal Jamie erwartet (warum war Marian bei Sarah oder einer ihrer Schwestern - und war Jamie dabei oder ist ihm etwas zugestoßen?) - und wie sich Hadleys Nacht mit Alexei auf die Filmproduktion und ihre öffentliche Wahrnehmung auswirken wird.

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wandagreen kommentierte am 26. Mai 2022 um 10:00

Die größere Zeitspanne tut dem Roman gut. Allerdings ist da auch alles drin, was den normalen Frauenroman ausmacht 'ggg*.

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alasca kommentierte am 26. Mai 2022 um 23:08

Was macht denn den normalen Frauenroman aus? Ich habe länger keinen mehr gelesen;-)

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wandagreen kommentierte am 27. Mai 2022 um 00:49

Seichte Figuren. Übertriebene Handlung. (Gefangenschaft auf dem Schloss, Entreissen des Diaphragma, Flucht). Dann gabs da mal im TV so eine Serie

"Ausgerechnet  Alaska" - und die Sequenzen als Marian in Alaska arbeitet, sind sehr nahe daran angelehnt.

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nicigirl85 kommentierte am 28. Mai 2022 um 16:26

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir genau das an dem Roman gefällt. Extrem seicht ist für mich aber was anderes so wie Rosamunde Pilcher oder Iny Lorentz.

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wandagreen kommentierte am 30. Mai 2022 um 23:51

Ich habe nicht gesagt, dass der Roman extrem seicht ist, sondern dass er Anteile vom Frauenroman hat, den ich dann definierte, als alasca nachfragte. (Du musst schon die ganze Unterhaltung lesen). Pilcher und Lorenz - natürlich! Frauenromane! hihi.

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nicigirl85 kommentierte am 01. Juni 2022 um 18:11

Mein Kommentar war keinesfalls böse gemeint, aber gerade das leicht Seichte mag ich besonders. ;-)

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wandagreen kommentierte am 09. Juni 2022 um 11:49

Lese ich jetzt erst: Made my day!
 

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oOoLeoOo kommentierte am 07. Juni 2022 um 11:02

Seicht finde ich an dem Buch gar nichts. Es ist ja kein romantischkitschiger Liebesroman wo ein bisschen rumgeflirtet wird und das war's. Es werden doch Themen angeschnitten und behandelt, die auch heute noch aktuell sind und gesellschaftliche Aufmerksamkeit benötigen. Z.b. Alkoholismus, Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe, die Unterordnung der Frau in der Ehe, das erwartete "Frau sein" und die Irritation wenn man davon abweicht, die (völlige) Abhängigkeit einer Frau sobald sie ein Kind hat und so weiter und so fort.

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wandagreen kommentierte am 09. Juni 2022 um 11:51

Das stimmt schon. Mir ist das alles nur ein bisschen viel auf einmal.
 

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mohawk kommentierte am 11. Juli 2022 um 08:18

Ich würde sagen, es hat viel Drama und Dramatik das Buch. Keine leichten sorgenfreien Leben. Das muss man mögen, das stimmt schon. Es liest sich nicht so einfach weg. Ich brauche sehr lange dafür.

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newra kommentierte am 29. Mai 2022 um 13:31

welches Schicksal Jamie erwartet (warum war Marian bei Sarah oder einer ihrer Schwestern - und war Jamie dabei oder ist ihm etwas zugestoßen?)

Bin mir gerade nicht sicher, ob ich etwas überlesen habe, aber Marian war doch bei Sarahs Mutter wegen der Abreibung. Jamie hatte die Vermutung  nach seiner Begegnungmit ihr und was er über ihre Ansichten als ehemalige Suffragette erfährt, dass sie diejenige sein könnte, die Marian hier helfen kann. Und so ist es ja auch: Die Mutter verhilft Marian dank ihrer Kontakte zu einer Abtreibung.

Die Frau die Hadley trifft, ist demnach eine von Sarahs Schwestern (vermutlich die jüngste). Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

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PeWie kommentierte am 21. Mai 2022 um 21:28

Die Frauen sind zwar den Männern untertan, aber haben irgendwie die Zügel in der Hand. Marian weiß was sie will und geht konsequent ihren Weg , wenn sie sich verbiegen oder nachgeben muss tut sie es, Hadley schwimmt mit dem Strom leistet keinen Widerstand und kommt so an ihr Ziel. Männer scheinen für beide nur das Mittel zum Zweck zu sein.

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alasca kommentierte am 21. Mai 2022 um 22:33

Na, ich weiß nicht. Marian wird von Barclay regelmäßig vergewaltigt. Dass sie sich vom Weg nicht abbringen lässt, ist richtig, aber niemand, der die Zügel in der Hand hat, muss so etwas auf sich nehmen. 

Das Gleiche gilt für Hadley. Die Casting Couch ist kein Spaß.

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PeWie kommentierte am 21. Mai 2022 um 23:27

Beide trennen ihren Körper von ihrem Geist. Sie nehmen den Missbrauch als gegeben hin. Er hat mit ihnen als Person nicht viel zu tun. Vielleicht weil es in ihrem Umfeld zur Normalität gehört. Verbrechen wie diese sind an der Tagesordnung. Als Frau gehört es in ihren Augen dazu, nichts wogegen man sich besonders wehrt. 

In der heutigen Zeit schreckliche Gedanken aber wenn man die Debatten darüber liest oder wenn Betroffene berichten klingt es an vielen Stellen immer noch so.

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alasca kommentierte am 23. Mai 2022 um 00:13

Das sehe ich diametral anders!

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mohawk kommentierte am 11. Juli 2022 um 08:20

Wie sollten die Frauen überleben, wenn sie es nicht verdrängten? Damals war das so - und ist oft sicher immer noch so. Wo es an Therapie und an Gesetzen und Staatsgewalt fehlt, da muss die Betroffene andere Wege suchen, um damit umzugehen. 

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newra kommentierte am 29. Mai 2022 um 13:35

Da bin ich ganz bei dir. Ich hätte von Marian erwartet, dass sie Barclay schon in dem Moment verlässt, als er ihr das Diaphragma gewaltsam entfernt und zerstört. Schließlich hat sie ab dem Tag das Fliegen verloren, was für sie einem Leben in einem Käfig gleichkommen muisste. Aber sie hält aus und nimmt erst dann Reiß aus als sie schwanger ist. Dies scheint der Moment zu sein, in dem ihr klar wird, dass sie sich mit Kind für immer an ihn bindet.

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Naraya kommentierte am 22. Mai 2022 um 16:13

Endlich ist Marians Beziehung zu Barclay Macqueen vorbei. Interessant fand ich, dass sie es erst schafft, aus allem auszubrechen, als sie ein Kind erwartet. Allerdings ist es auch verständlich, dass sie aus ihrer Sicht einem Kind nicht ein ähnliches Schicksal zumuten will, das sie selbst hatte. Was wohl in Barclays letztem Brief stand? Und ob Caleb wohl für seinen Tod verantwortlich ist? Ich denke doch und er hat Marian damit die Freheit geschenkt.

Der Handlungsstrang um Hadley lässt mich immer noch recht kalt, muss ich sagen. Sie scheint nicht recht verstehen zu können, dass es tatsächlich Männer gibt, die an ihr körperlich nicht interessiert sind und mit Alexei schläft sie trotzdem, obwohl er Frau und Kind hat. (Klar, moralisch gesehen hat er da die größere Verantwortung, aber warum tut sie sich das an?) Mit Oliver muss man jetzt ja wohl kein Mitleid haben, nachdem der nun eine Beziehung zu einer Minderjährigen hat.

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alasca kommentierte am 23. Mai 2022 um 00:17

"(Klar, moralisch gesehen hat er da die größere Verantwortung, aber warum tut sie sich das an?)"

Irgendwo, ich weiß grad nicht mehr wo, wird gesagt, dass es das Gefühl ist, gewollt zu werden. Dem kann sie nicht widerstehen. Das ist oft so bei Menschen, die in der Kindheit unter emotionaler Deprivation gelitten haben, und das ist ja bei ihr eindeutig der Fall. 

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nicigirl85 kommentierte am 28. Mai 2022 um 16:27

Ich bin voll und ganz bei dir was Hadley betrifft und ich weiß auch nicht, ob ich da noch richtigen Zugang finde. Ehrlich gesagt bin ich immer froh wenn ihre Abschnitte vorbei sind und zu Marian und Jamie gewechselt wird, dabei kann ich nicht mal genau sagen wieso oder was mich an ihrem Handlungsstrang stört.

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siko71 kommentierte am 22. Mai 2022 um 19:47

In diesem Leseabschnitt erfahren wir noch mehr über Marian. Sie hat sicch nun endlich von ihrem Ehemann getrennt, lässt sich das Kind wegmachen und nimmt ihr Leben wieder selbst in die Hand. Jamie bringt sie aus dem Heimathaus fort in der Hoffnung, dass es ihm dann wieder besser geht. Und das mit Erfolg.

Weniger interessant, fand ich die Abschnitte, als es um die Fliegerein von den anderen Frauen ging.

 

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alasca kommentierte am 23. Mai 2022 um 00:09

"Weniger interessant, fand ich die Abschnitte, als es um die Fliegerein von den anderen Frauen ging."

Fand ich superinteressant. Vor allem die Tatsache, dass ich von keiner dieser Frauen je gehört habe. Außer natürlich von Earhart. Aber sonst? Patriarchalische Geschichtsschreibung, wieder einmal. 

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herr_stiller kommentierte am 24. Mai 2022 um 10:47

Ich mochte die Teile auch. An Amelia Earhart denkt man ja immer, wenn es um Frauen in der Luftfahrt geht, aber dann hört es ja fast schon auf. Schön zu lesen, wer noch alles kleine und große Geschichte geschrieben hat - ich hatte immer gleich ein paar Wikipedia-Tabs offen bei der Lektüre. :)

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engi kommentierte am 26. Mai 2022 um 09:37

Ging mir wie dir, ich fand die Beschreibungen vergangener Pilotinnen aber auch Piloten mega interessant. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Lindbergh sich mit Goehring getroffen hatte und die Unterdrückung und schließliche Ermordung der Juden so lapidar abgetan, ja eigentlich verteidigt hatte ...

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wandagreen kommentierte am 26. Mai 2022 um 13:56

Diese Passage ist ein Höhepunkt im Buch!
 

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mohawk kommentierte am 11. Juli 2022 um 08:20

Ich habe bereits zwei andere Bücher über Fliegerinnen gelesen und fand die Abschnitte eine schöne Ergänzung meines Wissens.

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wandagreen kommentierte am 26. Mai 2022 um 09:14

Es passiert ja ziemlich viel. An Einfällen mangelt es der Autorin nicht. Aber auch nicht an Groschenheftanteilen.Nein, das stimmt nicht, aber ich weiß nicht, wie man diese Literatur nennt, mit Schlössern, Grafen und Frauen mit geheimnisvollen Männern.

In diesem LA finde ich durchaus einige schöne Sächelchen: ein kleiner historischer Ausflug über die Fliegerei - wobei der Schwerpunkt auf die Fliegerinnen gelegt wird - das ist ganz wunderbar; Kritik an Lindberg wegen seiner verblendeten politischen Einstellung. Auch die kurze Sentenz zu Lindberg hat mir gefallen. Seine Leistungen werden nicht geschmälert, aber in historischen Kontext gestellt. Dann fand ich eine literarische Beschreibung von LA - die allerdings über eine assoziative Aufzählung nicht hinausgeht - aber sie ist auch nebenbei eingestreut.

Was ich an dem Roman am meisten schätze, sind diese Einstreuungen, seine Sidekicks, die den Roman ein wenig von einer banalen ComingofAge Geschichte abheben, denn die Geschichte um Marian und Hadley ist doch nicht viel mehr als spannendes Jugendbuch. Besonders die Geschichte mit Bradley. Schurke entführt Jungfrau, sie befreit sich, Bösewicht wird tot gemacht. Hadley, ein Sternchen hat Sex mit diversen Kerlen und große Überraschung, ihre große Liebe ist ein Schwarzer. Haha! Selten so gelacht (Ironie aus).

Das Buch ist einfach Unterhaltungsliteratur, gute Unterhaltungsliteratur, sicher, aber kaum mehr. Gelegentlich ein paar Fünkchen Anspruch drin. Für die Shortlist des Booker hätte das nie reichen dürfen, wie ich finde. Das ist wieder reine Politik, weil weiblche Helden gerade angesagt sind.

Aber nichts gegen gute Unterhaltungsliteratur. Muss auch sein. Im Großen und Ganzen lese ich den Roman gerne. Dennoch - zu viel Prinzessin und Prinz, nur dass der Prinz ein Böser ist - aber doch eine Menge Victoria Holt und Daphne de Maurier drin. Sogar das Gutshaus ist da! Manderley ...

Und natürlich auch noch der sonderbare verschrobene und verkannte Künstler(säufer), der endlich Anerkennung findet.

 

 

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alasca kommentierte am 26. Mai 2022 um 23:10

"...ich weiß nicht, wie man diese Literatur nennt, mit Schlössern, Grafen und Frauen mit geheimnisvollen Männern."

Du meinst doch nicht Adelsromane? Jetzt ernsthaft? 

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wandagreen kommentierte am 27. Mai 2022 um 00:38

Jaaa, Elemente sind vorhanden. Die NajaSachen (ich kann mal auf bestimmte Sätze achten) sind vor allem die beiden Protagonistinnen. Sie sind so schwammig. Und so Jugendroman/coming of Age plus Adelsroman/unecht. Der ganze Roman krankt daran, dass es Marian Graves gar nicht gegeben hat. (So weit ich weiß). Angenommen Marian würde nicht fliegen - was bliebe dann übrig von dem langen Roman an Gehalt?

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alasca kommentierte am 27. Mai 2022 um 18:58

wanda, jetzt weiß ich, was mir so komisch vorkommt an deiner Kritik: Die Klischees, die du anprangerst, bringst du da selbst rein. JEDER Plot, genügend runtergebrochen, ist per se trivial, sonst würde er gar nicht funktionieren ("Boy Meets Girl"). 

Marian ist aus meiner Sicht eine sehr tiefgründige Figur. Auch ohne das Fliegen hätte sie diesen unbändigen Freiheitsdrang. Ohne ihre Loyalität würde es den Konflikt mit Barclay gar nicht geben. Und seit wann ist es für eine fiktive Figur ein Problem, wenn es sie nie gegeben hat?!

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wandagreen kommentierte am 27. Mai 2022 um 19:40

Ahhh, ja, ein bisschen hast du recht - aber eben nicht ganz. Kann es nicht sein, dass du es bist, die zu viel Geist in das Buch interpretiert? Es wird erst durch deine gedanklichen Ergänzungen toll. ja, natürlich hast du recht, einerseits mit jede Liebesgesichte ist eigentlich trivial ... aber hier ist so viel zusammengeflickt aus anderen Romanen, die ich "von früher" kenne. Wie gerne habe ich gelesen wie Aussteiger oder arme Leute sich in der Wildnis rumschlagen oder mit ihr ... das haben wir hier PLUS arme kleine Wildlady, wird gezähmt durch den Grafen (nur halt verklappt wie Wasser in Whisky) - amer verkannter Künstler, Waisenkinder, aufgepeppt durch die Geschichte weiblicher Fliegerei - ... als Abenteuerbuch und raffiniert zusammengekloppter Verkaufsschlager finde ich es gut, der Roman hat auch ein paar bessere Sentenzen, aber so insgesamt ... bleibt es halt ULiteratur. Die ist ja auch ok.

Nein, ich finde die Figuren nicht tiefgründig. Sondern so platt wie Flunder.

Antwort: Wenn das Buch versucht, wie ein Sachbuch rüberzukommen.

 

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alasca kommentierte am 29. Mai 2022 um 17:35

"Antwort: Wenn das Buch versucht, wie ein Sachbuch rüberzukommen."

Das versucht es doch gar nicht. Es spielt mit Sachbuch-Versatzstücken, um das Erleben der Figuren einzuordnen, insofern ist es auch ein Ideenroman. Das ja. Das kann man ihr vorwerfen. Nur haben Ideenromane meist das Problem, dass das Personal nicht als Identifikationsobjekt taugt. Das ist hier deutlich anders - wieder etwas, was Shipstead super gelungen ist. 

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wandagreen kommentierte am 27. Mai 2022 um 09:06

Adelsromane - ein bisschen verdreht und auf die Schippe genommen!

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engi kommentierte am 26. Mai 2022 um 09:33

Nächster Abschnitt geschafft und ich bin nachwievor begeistert. Hadley ist ein wenig in den Hintergrund gerückt, macht aber dadurch umso mehr Raum für die Geschichte von Marian und ihrer Familie, in die ich wunderbar eintauchen konnte. So viel ist passiert, tragisches aber auch schönes, und es macht mir riesig Spaß die Veränderungen erleben zu dürfen, die in den Personen vor sich gehen. 

Gleichzeitig gefällt mir, wie sich Vergangenheit und Gegenwart annähern zu scheinen. Es gibt gemeinsame Schnittstellen, die geschickt verwoben sind ...

Weiter geht's :)

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wandagreen kommentierte am 26. Mai 2022 um 10:09

Komponiert und gewebt ist das richtig gut, keine Frage. Dennoch: Frauenliteratur vom Schnitt Victoria Holt und Daphne de Maurier, aufgepeppt mit ein paar "modernen" Elementen, deshalb muss Alexei schwarz sein und man hält ihn im Strassenverkehr an und für einen Assistenten. Auf diesen Zug musste Schipstead auchnoch  unbedingt aufspringen, auch sonst fehlen keine Elemente der Unterhaltungsliteratur: im Wald die armen Waisen in Armut, sie kämpfen sich heldenhaft in ein besseres Leben; die arme Schöne und der Retter (der sich halt als Böser herausstellt), der verkannte Künstler, neues Leben  in der Wildnis - what is next? Ich kann in die allgemeine Begeisterung nicht so recht einstimmen.

 

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PeWie kommentierte am 26. Mai 2022 um 22:55

Anscheinend sind wir in der Minderheit, auch in finde dass das Buch unterhält aber es ist nichts Besonderes. Dafür gab es in den letzten Jahren zuviele Bücher mit den angeschnittenen Themen. Auch das Hadley als Schauspielerin die Geschichte von Marian aufgreift ist bisher nicht besonders ausgeprägt.

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wandagreen kommentierte am 27. Mai 2022 um 09:07

Es ist auf alle Fälle ein super Abenteuerbuch, vor allem für junge Leute. Teilweise ComingofAge. Lässt sich bestimmt super verkaufen.

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nicigirl85 kommentierte am 28. Mai 2022 um 16:28

Das glaube ich auch, es ist ein Buch, was eher die breite Masse anspricht. Nicht zu schwermütig aber auch nicht allzu seicht oder kitschig.

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nicigirl85 kommentierte am 28. Mai 2022 um 16:29

Ich spüre ehrlich gesagt noch so gar nicht, dass Hadley in den Fußstapfen von Marian steckt. Sie tritt für meinen Geschmack von Seite zu Seite immer mehr in den Hintergrund.

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nicigirl85 kommentierte am 28. Mai 2022 um 16:21

Ich finde es sehr faszinierend wie ganz nebenbei in die Geschichte die echte Geschichte und Entwicklung der Fliegerei eingewoben ist, so auch wie schnell die Entwicklung war und dass es Jahrzehnte keine Frauen als angestellte Pilotinnen gab. Heute ist das so extrem selbstverständlich geworden, dass man in den Urlaub fliegt und ähnliches.

Mir war klar, dass Marian irgendwann von ihrem Mann schwanger wird. Es tut in der Seele weh von den Vergewaltigungen zu lesen. Er hat jeden Respekt ihr gegenüber verloren. Bei der Abtreibung hatte ich noch Sorge, dass sie am Ende daran stirbt oder schwer erkrankt.

Und Jamie hat auch kaum Glück. Den ersten harten Liebeskummer um Sarah konnte ich so sehr verstehen. Seine beginnende Alkoholsucht fand ich sehr beängstigend, da glaubt man wirklich er schlägt die Karriere seines Onkels ein. Und dann lässt er sich von Sally, dem Mädchen das der malt auch noch benutzen. Der Zettel war echt leichtsinnig.

Dass Barclay mit allen Wassern gewaschen ist, dass war schon klar. Der hat seine Leute für alles.

Ich bin nach wie vor sehr angetan von der kompletten Geschichte und bin froh, dass ich noch einige Seiten vor mir habe.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 380 bis 541
newra kommentierte am 29. Mai 2022 um 13:40

Ich wollte gerade haargenau das gleiche zu Jamie schreiben. Ich fand den Wandel, den er in diesem Abschnitt vollzieht bemerkenswert: Er überkommt seinen Liebeskummer und Alkoholsucht und bekommt sein Leben wieder in den Griff. Meiner Meinung nach hat hier der Besuch von Marian mitgewirkt.

Schade, dass er bisher mit den Frauen so ein Pech hat, aber umso schöner, dass er als Künstler seinen Weg gefunden zu haben scheint. Auch toll war, dass er mit Wallace seinen Frieden schließt (in Seattle hat er die Verbindung zu Wallace ja immer etwas geleugnet bzw. sich seiner geschämt. Dadurch dass er selbst, zumindest zeitweise die dunkle Seite des Alkohols kennengelernt hat, scheint er Wallace etwas mehr verstanden zu haben).

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nicigirl85 kommentierte am 30. Mai 2022 um 20:15

Ja das fand ich auch toll. Zumal Jamie ja eigentlich "nur" eine Nebenfigur ist, da Marian ja die Hauptrolle spielt und dann wird sich für diesen tollen Charakter eben doch so viel Zeit genommen und seine Entwicklung aufgezeigt. Das hat mich sehr bewegt und ich denke, dass es auch viel damit zu tun hat, dass sie Zwillinge sind und ihre Verbindung zu einander ihn da aus dem Loch raus geholt hat. Ich hatte so Angst, dass der so endet wie sein Onkel.

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wandagreen kommentierte am 09. Juni 2022 um 11:53

"Ich finde es sehr faszinierend wie ganz nebenbei in die Geschichte die echte Geschichte und Entwicklung der Fliegerei eingewoben ist, so auch wie schnell die Entwicklung war und dass es Jahrzehnte keine Frauen als angestellte Pilotinnen gab. Heute ist das so extrem selbstverständlich geworden, dass man in den Urlaub fliegt und ähnliches." Kann ich mir das ausleihen?

Genau das ist das Verdienst des Buches. (Man hätte es aber auch ein wenig anders machen können mit weniger Drama, Baby).

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newra kommentierte am 29. Mai 2022 um 13:45

Vieles wurde weiter oben schon besprochen und diskutiert. Ich muss sagen, dass ich gedacht hätte, dass sich Marian durch Barclays Tod endlich wieder frei fühlen wird. Aber zumindest im letzten Kapitel versteckt sie sich ja immer noch in Alaska. Woran mag das liegen? Kann sie sich selbst nicht verzeihen, dass sie so lange bei Barclay geblieben ist? Muss sie erst Frieden mit sich selbst schließen, bevor sie das Einsiedlerleben aufgibt?

Ich bin echt gespannt, wie und wann die Idee für die Erdumrundung in ihrem Kopf Gestalt annimmt.

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Marcsbuecherecke kommentierte am 31. Mai 2022 um 11:22

Der dritte Abschnitt hat mich mittlerweile leider oft ein wenig zum Querlesen verführt. Irgendwie geht bei mir die Luft langsam raus. Die Beschreibungen der "Flaugaktivitäten" fand ich ganz spannend und auch die Tatsache, dass die Protagonistinnen anfangen ihr Leben wieder ein wenig selbst in die Hand zu nehmen waren noch ganz spannend, aber das war es dann auch leider schon ein wenig .....

Dennoch hält das Buch mich im Großen und Ganzen echt an der Leselaune und ich widme mich bereits dem nächsten Abschnitt.

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wandagreen kommentierte am 09. Juni 2022 um 11:54

Ich frage mich ebenfalls, ob man nicht hätte kürzen sollen und den einen oder den anderen Schicksalschlag herausnehmen hätte sollen.

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bibliothekszauber kommentierte am 07. Juni 2022 um 20:21

Obwohl wir schon über die Hälfte des Buches sind, kommen Hadleys Kapitel immer noch ziemlich kurz weg. Es macht den Eindruck, als wäre sie nur als Gegenpart eingebaut worden, um Marians Story zu unterstützen. Wenn dem so ist, gibt es aber in Hadleys wenigen Kapiteln zu viele Sachen, die eigentlich nichts zur Geschichte dazutun. Ich bin gespannt, ob die Schauspielerin noch mehr in den Vordergrund rückt oder nicht. 

Gefallen hat mir in diesem Abschnitt, dass Marians und Jamies Geschichte ein wenig schneller vorangekommen ist und man mehr über ihr Leben erfahren hat, ohne dass es durch langgezogene Passagen unterbrochen wurde. Gerade bei Marian ist ja unglaublich viel passiert. Erst die Vergewaltigungen in der Ehe, dann die Abtreibung und Flucht. Als sie schließlich vom Tod ihres Mannes hört, scheint sie erleichert, aber auch betrübt zu sein. 

Ich konnte diesen Teil viel schneller lesen als die beiden anderen davor. Ich mag Geschichten, die von der Handlung gezogen werden und in diesem Abschnitt ist so viel passiert.

Die Diskussionen, die hier teilweise entstehen, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich selbst bin keine Person, die unbedingt zu viel in das geschriebene Wort hineininterpretiert und sich fragt, was die Autorin wohl hinter ihren Worten versteckt und mir ist es auch ziemlich egal, ob die Autorin Elemente aufgreift, die anderswo schon einmal in ähnlicher Form benutzt worden sind.
Die Hauptsache ist, dass mich das Buch unterhält und das tut es - was ich sehr beachtlich finde. Jedes andere Buch mit einer so riesigen Seitenanzahl hätte ich schon längst weggelegt, wenn ich genauso lange schon am Lesen wäre wie mit "Kreiseziehen".

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bibliothekszauber kommentierte am 07. Juni 2022 um 20:22

Ich scheine ja auch die letzte zu sein. Die Leserunde ist ja auch schon vorbei. Naja, ich hoffe mir nimmt es keiner krumm, dass ich etwas langsamer lese :)

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wandagreen kommentierte am 09. Juni 2022 um 11:55

Nein, ich gehe eh noch mal alle LA durch, weil ich auch hinterherhinkte.

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Xana kommentierte am 19. Juli 2022 um 10:52

Mich macht es einerseits traurig, dass Marian, Jamie und Caleb sich kaum noch sehen, aber andererseits freue ich mich, dass sie immer füreinander da sind. Was Marians "Ehemann" ihr angetan hat, ist unfassbar. Da wollte ich am liebsten nicht so genau lesen..