Leserunde

Leserunde zu "Lieben" (Emilia Roig)

Lieben -

Lieben
von Emilia Roig

Bewerbungsphase: Bis zum 26.09.

Beginn der Leserunde: 05.10. (Ende: 26.10.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Hanser Berlin Verlags – 20 Freiexemplare von "Lieben" (Emilia Roig) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

// Bei diesem Beitrag handelt es sich um bezahlte Werbung, da der Hanser Berlin Verlag uns für die Leserunde Freiexemplare zur Verfügung gestellt hat. Diese Werbung wird allen Mitgliedern von "Was liest Du?" angezeigt. //

ÜBER DAS BUCH:

Der bisher persönlichste Text der radikal-ehrlichen Bestseller-Autorin und Denkerin Emilia Roig. Ein hoffnungsvolles Plädoyer für zeitgemäße Formen der Liebe und Fürsorge

Emilia Roig steht für radikale Veränderung. Ob sie das Ende rassistischer Unterdrückung oder das Ende der patriarchalen Ehe einfordert, es treibt sie die Sehnsucht nach Befreiung und Gerechtigkeit. Auch »Lieben« ist ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit, denn die Liebe sollte für alle sein. In einer patriarchalen Gesellschaft aber beansprucht die romantische Liebe alle Aspekte dieser Form der Bindung für sich: Begehren, Eifersucht, Intimität, Abhängigkeit, Zärtlichkeit. In ihrem ersten Essay gewährt uns Emilia Roig tiefe Einblicke in die eigene Biografie und revolutioniert dabei unser Verständnis von der Liebe: als eine transformative Energie, die uns nicht nur mit unserer Familie und unseren Freunden, sondern mit allen Menschen, der Natur und dem Kosmos verbindet. Ihr neues Buch ist eine Einladung zu mehr Solidarität, Empathie und Mut.

ÜBER DIE AUTORIN:

Emilia Roig ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Autorin der Bestseller "Why We Matter" (2021) und "Das Ende der Ehe" (2023). Roig ist Autorin zahlreicher Publikationen auf Deutsch, Englisch und Französisch und wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

24.10.2024

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
Mel0501 kommentierte am 07. Oktober 2024 um 18:18

Persönliche Sichtweisen der Autorin über Familie und feste Beziehungen in Kombination mit dem Thema Liebe. Manche Ausführungen sind etwas zu kurz für mich gehalten, da hätte ich gerne länger verweilt. Trotzdem bisher ein interessanter Einblick in die Welt und Erlebnisse der Autorin und wie diese sie beeinflusst haben.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
Lelu kommentierte am 13. Oktober 2024 um 16:51

Die Kürze fand ich auch etwas irritierend. Aber Roig versteht es treffend zu formulieren und von da aus überlässt sie es womöglich den Leser*innen, Gedanken und Themen weiterzuspinnen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
Sophia-liest kommentierte am 17. Oktober 2024 um 08:33

Ich finde auch, dass die Unterkapitel kurz, aber auf den Punkt getroffen sind und sie lassen dem Leser seinen eigenen Interpretations- und Diskussionsspielraum.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
Hornita kommentierte am 08. Oktober 2024 um 12:35

Zu Beginn hat mich die Struktur des Essays angenehm überrascht. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man das Thema Liebe aufteilen kann, fand aber die Bereiche Familie, Lover, FreundInnen, Natur, Tiere, Kosmos irgendwie gelungen. Es hat mich überrascht, dass die Autorin sehr offen mit ihrer Familiengeschichte umgeht und viele Geschichten teilt. Die Trennung zwischen Sex und Liebe macht in diesem Zusammenhang sehr viel Sinn.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
janinanas kommentierte am 09. Oktober 2024 um 10:38

Bisher ganz gut und interessant, obwohl ich viele Gedankengänge und Ansichten zur Vorstellung von Liebe bereits durch andere Literatur kenne. Am meisten hat mir der Teil über verschiedene Arten von Verwandtschaften gefallen (S.29), wie sie von Anthropologinnen beobachtet wurden. Ansonsten fand ich auch gut, dass erwähnt wurde, dass die Leistungsgesellschaft sich auch ins Dating geschlichen hat (S.35). 

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Naibenak kommentierte am 11. Oktober 2024 um 18:35

Oh ja, diese beiden Punkte fand ich auch super! Verwandtschaften und das Dating. Alles so viele Facetten von Liebe, die die Autorin benennt, finde ich sehr interessant, ganz abgesehen von ihrer persönlichen Geschichte (die Erlebnisse und wie sie damit umgeht), die mich sehr berührt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
Lelu kommentierte am 13. Oktober 2024 um 16:56

Diese zwei Aspekte fand ich auch großartig herausgearbeitet. Beide Gedanken sind mir auf ähnliche Weise schon begegnet, aber ich finde, Roig hat das besonders treffend herausgearbeitet.

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Dr. Fauchi kommentierte am 09. Oktober 2024 um 15:33

Bis hierhin eher eine Vergangenheitsbewältigung als ein pointiertes Essay.

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Lole kommentierte am 09. Oktober 2024 um 19:21

Der Rahmen des Essays wird direkt in den ersten Seiten geklärt. Das finde ich persönlich auch gut, beeinflusst mich aber direkt in meiner Erwartungshaltung. Es wirft  sofort auch Fragen auf: Wird die Autorin halten was sie verspricht? Möchte sie ihre subjektive Erfahrung zu einer allgemeinen Wahrheit und kollektiven Wahrnehmung erheben? Ist das nicht ein etwas ambitiöses Unterfangen ein Großes Ganzes in 120 Seiten zu stecken?

Der Text liest sich flüssig und ist auch ansprechend.

Ich finde aber immer wieder lose Fäden in dem Text, die einfach so stehen bleiben, ohne weitere Erklärung oder irgendwie das ihrige zum Text beizusteuern.

Bisher ertappe ich mich immer wieder dabei, den Blickwinkel als sehr normativ zu empfinden, das Bild der aufopfernden selbstlosen Liebe, dann diejenige, die konditionell bleibt, Konventionen, die eingehalten werden sollten und dann die Überraschung wenn dem nicht so ist, …

Zwar werden uns scheinbare tiefe Einblicke gewährt, sind aber weiterhin so sehr mit einem Tabu  belastet, dass ich mich als Leser nicht in die Ambivalenz einfühlen kann.

Der Text bleibt anekdotisch, obwohl er sich als tiefgreifend verstehen will. Er spricht einige interessante Ideen an, eigene oder die anderer Denker, nimmt sich aber nicht die Zeit mit diesen Gedanken in Dialog zu gehen oder mit ihnen zu spielen.

Bisher habe ich eigentlich mehr erwartet.

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Estrelas kommentierte am 13. Oktober 2024 um 11:18

Ich empfinde das ähnlich. Der Text geht in so viele Richtungen, dass mir der rote Faden fehlt und ich mich immer wieder frage, ob diese Episoden überhaupt zum Titel des Buches passen.

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Cranders kommentierte am 13. Oktober 2024 um 16:42

Da stimme ich auch voll zu. So ging es mir auch beim lesen. Roig spricht viel an, aber geht nicht in die Tiefe.

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nessabo kommentierte am 31. Oktober 2024 um 14:09

Stimmt total, wobei ich mich hier auch frage, inwieweit Tiefe der Anspruch an ein Essay sein kann.

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Lelu kommentierte am 13. Oktober 2024 um 17:24

Klar, werden konventionelle Liebes- und Beziehungskonzepte und das, was sie (vermeintlich) versprechen und bedeuten (können) oder wie sie funktionieren, neben neuere Konzepte von Beziehungen gestellt, aber gerade weil klar ist, dass die Autorin sich eher für unkonventionelle Arten ausspricht, ohne dabei zu verschweigen, dass sie selbst Opfer von internalisierten Liebeskonventionen ist, finde ich ich es gar nicht so normativ.

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Lole kommentierte am 13. Oktober 2024 um 18:13

Ich widerspreche nicht, dass sie die internalisierten Konventionen anspricht; dass sie sich aber klar dagegen ausspricht, habe ich nicht ganz so empfunden, beispielsweise durch den Stellenwert der Mutterliebe vs. Vaterliebe.

Die Darstellung bleibt Rollenbezogen, statt Personenbezogen, wodurch es in diese Konventionen reinspielt.

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Estrelas kommentierte am 11. Oktober 2024 um 17:13

Ich bin überrascht, welche Sichtweisen in diesem ersten Teil schon eingenommen werden, so gar nicht nur heiter Sonnenschein, woran der Begriff Liebe als erstes denken lässt. Insbesondere die Inzesterfahrung schockiert mich dabei. Doch selbst die Paarliebe wird differenziert betrachtet, es ist eben auch der Alltag und nicht nur die Phase der rosaroten Brille, das gefällt mir gut. Es tauchen neben feministischen Ansätzen auch sehr persönliche Erkenntnisse auf, wofür ich die Autorin respektiere.

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Naibenak kommentierte am 11. Oktober 2024 um 18:29

Wow, das Buch gefällt mir richtig gut. So wahnsinnig differenziert schreibt die Autorin über das Lieben, wie ich es mir auch gewünscht habe :) und irre, wie persönlich es dabei auch ist! Das ist sehr schmerzhaft zu lesen zum Teil! Wie auch in den anderen Büchern über das Leben aus dieser Reihe, sind immer wieder Gedankenansätze durch schöne Zitate untermauert. Das finde ich klasse. Interessant auch immer dann, wenn die Herkunft des Zitates erläutert wird. Besonders überrascht hat mich die Erklärung zur homophoben Liebe - wo sie ihren Ursprung hatte, und dass es früher völlig anders war. Total interessant, solche "Ausflüge!

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Estrelas kommentierte am 13. Oktober 2024 um 11:22

Aus der Reihe hat mir bisher "Altern" am besten gefallen. Elke Heidenreichs Erzählweise zu folgen, war einfach, ihre Sicht wie immer pointiert und manchmal auch etwas frech.

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Naibenak kommentierte am 14. Oktober 2024 um 08:08

Das stimmt, "Altern" ist einfach mitreißend und humorvoll im Großen und Ganzen. Das war insgesamt auch "einfacher" zu verstehen. Ich muss nämlich sagen, dass bei "Lieben" (und auch bei "Schlafen") der "Sachbuchanteil" deutlich mehr Raum einnimmt und es dadurch nicht immer ganz einfach ist, den Ausführungen zu folgen (ohne entsprechendes Hintergrundwissen).

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Kochmicha kommentierte am 11. Oktober 2024 um 19:45

Die Autorin spricht sehr offen über ihr persönliches Verhältnis zur Liebe

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Cranders kommentierte am 12. Oktober 2024 um 18:23

Die Kapitel sind recht kurz und daher schnell zu lesen. Roig kratzt sehr an der Oberfläche der Themen und dennoch wird genug erzählt, worüber man nachdenken und diskutieren kann. Ich fand den Teil des Kapitels zu den Lover liebenden besonders gut, als sie hervorhebt, dass Liebe keine begrenzte Ressource ist, sondern grenzenlos. Dadurch wird klar, dass Polyamorie nicht die Liebe schrumpfen lässt, sondern noch mehr Liebe generiert wird. Das sind auch meine Erfahrungen, die ich bisher machen konnte und stimme ihr da zu.
Ihre Erlebnisse, die sie als Kind und Teenager erlebt hat, hat mich überrascht und sehr traurig und wütend gemacht. Vor allem auch ihre Erfahrungen mit der Abkehr der Familie.
Kurzum mir gefällt der Anfang des Buches sehr gut.

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Adelebooks kommentierte am 17. Oktober 2024 um 09:40

Findest du es oberflächlich? Rein emotional geht die Autorin durchaus in die Tiefe finde ich, obwohl der Text eher knapp ist.

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Cranders kommentierte am 17. Oktober 2024 um 10:31

Ja tatsächlich schon. Emotional finde ich auch nicht wirklich, dass die Autorin in die Tiefe geht.

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Lelu kommentierte am 13. Oktober 2024 um 16:49

Anfangs hab ich durch die vielen Zitate nicht gut reingefunden, aber mittlerweile ... Roigs Buch liest man nicht mal eben so nebenbei. Manche Absätze muss ich zwei- oder sogar dreimal lesen, weil ihre Gedanken, Sätze, Analysen absolut pointiert und dabei so treffend sind. Nicht selten habe ich mir gedacht: "Genau das!" Die Verpflichtung einerseits und das Versprechen anderseits, die man in familiären Beziehungen hat und sucht, die Projektionen und Erwartungen und der Druck, die einen in partnerschaftlichen Beziehungen fühlt. Ich bin begeistert, dass Roig auf so wenigen Seiten so treffend die Strukturen von Beziehungen auseinandernehmen kann. 

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Adelebooks kommentierte am 17. Oktober 2024 um 09:39

Das hat mich auch überrascht. Ich dachte zunächst ein dünnes Büchlein, das schnell gelesen ist, aber auch ich lese es noch nebenbei und bleibe oft an Sätzen und Gedanken hängen.

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Naibenak kommentierte am 14. Oktober 2024 um 08:08

Ich empfinde diesen Essay bisher im übrigen nicht als oberflächlich. Ein Essay ist eine knappe Abhandlung. Und ja klar, "Liebe" ist etwas so facettenreiches, dass man - würde man jeden Gedanken tiefgründig ausarbeiten, sicherlich einen dicken Wälzer bekäme am Ende ;) Von daher ist dies für mich kein Kritikpunkt. Ich mag es, dass die vielen Facetten mehr oder weniger ausführlich angesprochen werden. Allein die Gedankengänge, die angestoßen werden, sind zum Teil sehr spannend für mich. Man könnte sich ja dann selbst mit den Themen, die einen besonders interessieren, noch intensiver beschäftigen.

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GAIA kommentierte am 15. Oktober 2024 um 10:06

Die Kürze hat mich zwar zunächst auch überrascht, aber ich finde es durchaus gelungen, wie die Autorin immer wieder kurz und knapp auf den Punkt kommt. Deshalb auch für mich kein großer Kritikpunkt, denn wie du sagst: Man könnte (und es wurden ja auch schon genügend) Wälzer über Wälzer zum Thema Liebe schreiben. Das Konzept dieser gesammten Essay-Reihe von Hanser gibt ja auch einen gewissen Rahmen vor, innerhalb dessen sich die Autorin auch nur bewegen kann. Meines Wissens sind all die erschienen Bücher eher dünnere Büchlein.

Bei mir wurden auch so einige Gedankengänge ausgelöst, die ich von diesem Text vorab nicht erwartet hätte!

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Adelebooks kommentierte am 17. Oktober 2024 um 09:38

"Bei mir wurden auch so einige Gedankengänge ausgelöst, die ich von diesem Text vorab nicht erwartet hätte!"

So geht es mir auch! Sehr gelungen!

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Sophia-liest kommentierte am 17. Oktober 2024 um 08:39

Ich denke auch, dass Emilia Roig da sehr pointiert vorgeht und es nicht anders möglich ist als ein paar Unteraspekte nur anzureißen, weil es sonst den Rahmen sprengen würde. Bisher gibt es gute Denkanstöße, die zur Diskussion und Weiterbearbeitung vom Leser selbst einladen.

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Adelebooks kommentierte am 17. Oktober 2024 um 09:37

Genau das gefällt mir auch sehr gut, dass die Gedanken anschlussfähig sind und zum Nachdenken anregen.

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nessabo kommentierte am 31. Oktober 2024 um 14:12

So sehe ich es auch. Zumal die Autorin ja auch einen mittelstarken Wälzer zu dem Thema geschrieben hat, der die Tiefe auf jeden Fall mit sich bringt.

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GAIA kommentierte am 15. Oktober 2024 um 10:03

Ich muss sagen, dass mir die einleitenden Worte der Autorin geholfen haben, den essayistischen Text besser einzuordnen. So macht sie gleich klar, dass sie hier ihre subjektive Sichtweise darlegen wird.

Im Folgenden unterlegt sie ihre Einstellungen immer wieder mit konkreten Zitaten und Quellen. Diese Herangehensweise gefällt mir sehr gut, wenngleich ich sagen muss, dass ich von der Kürze der beiden eigentlich ja sehr großen Themenfelder "Familie" und "Lover" überrascht war. Hier hätte ich gern noch mehr in die Tiefe gelesen, kann aber mit den erwähnten Erfahrungen, die die Autorin im Laufe ihres lebens gesammelt hat (sammeln musste) sehr gut verstehen, warum diese Themen für sie persönlich so kurz geraten sind.

Sehr gelungen finde ich, wie sie immer wieder anhand der gesellschaftlichen Normen darlegt, wie stark unsere Vorstellung von (romatischer) Liebe eingeengt ist. Gerade die Ausarbeitung der Idee, dass Liebe sich nicht aufteilt, sondern sich vergrößern kann durch mehr als eine monogame Beziehung war für mich augenöffnend. Da befand ich mich wohl selbst zu stark in den kapitalistisch-patriarchalen Strukturen verhaftet. :D

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Adelebooks kommentierte am 17. Oktober 2024 um 09:37

Du hast recht, die Darstellung ist sehr kurz. Und trotzdem finde ich die Gedanken darin gehaltvoll und anschlussfähig. Zumindest habe ich bisher trotz der Kürze nicht den Eindruck von Oberflächlichkeit. 

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Sophia-liest kommentierte am 16. Oktober 2024 um 15:39

Emilia Roig hat sich hier einem sehr facettenreichen und abstrakten Thema zugewendet, dass jeder Mensch anders deutet und daher auch, für mich, schwierig aufzugreifen und niederzuschreiben ist. Die Einteilung zu Beginn in größere Abschnitte und Bereiche fand ich daher sehr gelungen und sinnvoll. 

Zu Beginn dachte ich noch, dass dem "Lovers"-Abschnitt bestimmt der längste und größte Bereich zugeteilt ist, aber ich war überrascht, dass es relativ kurz gehalten wurde. Beim Begriff "Liebe" denke ich immer noch zuerst an Partnerschaft und eine Zweier-Konstellation ;)

Emilia Roig greift hier unterschiedliche Teilbereiche auf, die eine gute und angenehme Länge haben. Sie teilt viele gute Gedankengänge mit uns und vor allem habe ich den größten Respekt vor den Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit, die sie mit uns teilt und wie sie damit umgeht. Da der Bereich Freundschaft in ihrem Leben einen großen Stellenwert einnimmt, fand ich es nach der Einleitung nicht mehr verwunderlich, dass dafür andere Bereiche kürzer gehalten sind. Nicht immer gehe ich zu 100% mit ihren Ansichten konform, aber ihre Gedanken sind allesamt sehr lehrreich und lassen zu, dass man sich weiter damit beschäftigt. Von einem Essay erwarte ich gar nicht, dass es alles bis ins kleinste Detail schildert und erläutert - die Erklärungen der Autorin sind für mich schlüssig und werden gut beleuchtet. An manchen Stellen war es mir ein wenig zu viel des Guten von ihren persönlichen Erfahrungen - andererseits wird es bei so einem abstrakten Thema auch nie ganz ohne persönliche Schilderungen gehen. 

Ich habe den Abschnitt sehr gerne gelesen und bin gespannt, was die restlichen Seiten bringen :)

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Adelebooks kommentierte am 17. Oktober 2024 um 09:35

Puh, ich muss gestehen, dass ich dachte : so ein dünnes Büchlein, da bin ich schnell durch. Das Gegenteil ist der Fall, und nicht, weil es schwer geschrieben wäre, sondern weil ich immer wieder Innehalten muss, um das Gelesene zu verarbeiten und in Beziehung und Kontext zu setzen. Ich fand sehr gelungen wie die Autorin das vermeintliche Kleinfamilienideal entzaubert und Worte für das Schweigen in Familien findet. Das ist leider auch, was ich oft beobachte und als sehr unangenehm empfinde. Die Schlussfolgerung daraus einer Wahlverwandschaft war für mich überzeugend. 

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Nirvia kommentierte am 27. Oktober 2024 um 15:14

Die Erfahrungen mit der Familie konnte ich sehr gut nachvollziehen und zb auch den Punkt das sie ihre Schwestern weiterliebt obwohl sie sich abgewandt haben. 

Danach kamen so viele Formen der Liebe relativ kurz angerissen und nie sehr weit ausgeführt, so das es fast schon zu viel für mich wurde.

Wiederum sehr gut hat mir gefallen das sie Liebe und Sex absolut trennen möchte, denn das muss auch für mich nicht zwangsläufig zusammengehören.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 40
nessabo kommentierte am 31. Oktober 2024 um 14:07

Das war ein ganz kurzer Ritt, weshalb mir ein erster Eindruck echt nicht leicht fällt. Ich finde den Essay bislang gut lesbar, wenn auch recht dicht. Für mich hätten es auf den wenigen Seiten auch ein paar Referenzen weniger sein können.

Ich habe bereits "Das Ende der Ehe" gelesen und erkenne manche Aussagen daher wieder. Ansonsten fand ich die Erklärung zu Beginn, dass Essays trotz ihrer Subjektivität auch für andere Menschen relevant sein können, sehr interessant.

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Jazz kommentierte am 02. November 2024 um 11:20

Ich habe eine ähnliche Familienkonstellation wie Roig und bin daher sehr an ihren Gedanken interessiert. Persönlich bin ich nämlich aufgrund von Enttäuschungen eher vorsichtig mit der Liebe und frage mich jetzt schon daher, was sie als Schlussfolgerung am Ende stehen lassen wird. Ich befürchte, dass nlich viele, die sich der Liebe aufgrund von früheren Erfahrungen, entsagen, weil sie nicht als Alleinerziehende, Opfer etc. enden wollen, es nicht später einmal bereuen werden, es aber dann zu spät sein wird... Aber ich lasse mich von Roig auch gerne überraschen.