Leserunde

Leserunde zu "Liebewesen" (Caroline Schmitt)

Liebewesen -

Liebewesen
von Caroline Schmitt

Bewerbungsphase: Bis zum 16.02.

Beginn der Leserunde: 23.02. (Ende: 16.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Eichborn Verlags – 20 Freiexemplare von "Liebewesen" (Caroline Schmitt) zur Verfügung. Eine Leserprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Ein mutiger Debütroman voller Wucht

"Puff, puff machen die Liebesroman-Stereotype, während sie implodieren: Dieses Buch modernisiert ein ganzes Genre. Seine Figuren sind angedetscht und überfordert und tapfer und hoffnungsvoll, kurz: Sie sind wie wir." Mareike Fallwickl

Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich in meinem Körper wieder allein war. Ich lag in beiden Fällen daneben.

Lios Körper ist ihr Albtraum, daran ändert auch ihr Freund Max nichts. Als sie ungeplant schwanger wird, starrt sie nicht nur fassungslos auf den positiven Test, weil jemand wie sie doch gar nicht schwanger werden kann, sondern auch auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, Max von der Schwangerschaft zu erzählen, und genauso unfähig, diese zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst, prasseln Erinnerungen auf sie ein: an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und an all das andere, das sie für immer vergessen wollte. Zum ersten Mal stellt sie sich ihrer Vergangenheit - und riskiert damit, dass alles zusammenbricht.

Scharfsinnig, berührend und hochkomisch zugleich erzählt Caroline Schmitt von versehrten Körpern und Seelen, von der Kompliziertheit der Liebe und der großen Sprachlosigkeit, die alles umgibt. Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Befreiung.

ÜBER DIE AUTORIN:

Caroline Schmitt, Jahrgang 1992, studierte Journalismus an der University of the Arts London. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für Deutsche Welle, ZDF und funk. LIEBEWESEN ist ihr erster Roman.

19.03.2023

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 78

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 78
Rosmarin kommentierte am 26. Februar 2023 um 09:50

Mein Buch ist vorgestern eingetroffen und nachdem ich die ersten drei Sätze gelesen - und, zugegeben, noch einmal durchdacht habe - musste ich auch gleich weiterlesen.

Ich mag den Schreibstil von Caroline Schmitt, er ist modern, unterhaltsam, kurzweilig und doch auch tiefschürfend. Ich kann mich nicht ganz, aber doch immer wieder in Lio hineinversetzen. Erfreue mich an der unkomplizierten Freundschaft mit Mariam und empfinde das Zusammensein mit Max irgendwie rührend. Caroline Schmitt nimmt kein Blatt vor den Mund - bringt sie eigene Erfahrungen ein?

Lio's Vater finde ich irgendwie lässig, und Max Mutter beeindruckt mich! Ich bin gespannt, was Lio und Max noch erleben werden! Die Seiten fliegen nur so dahin...

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nikolausi kommentierte am 26. Februar 2023 um 14:47

Den Inhalt des Gesprächs zwischen Lio und Max Mutter finde ich aber schon etwas seltsam. Immerhin haben sie sich erst das erste Mal getroffen.

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Tara kommentierte am 26. Februar 2023 um 20:11

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir auch richtig gut, er ist erfrischend offen und einfach anders.

Die Freundschaft zwischen Mariam  und Lio finde ich einfach schön.
 

 

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Newspaper kommentierte am 27. Februar 2023 um 15:25

"Ich kann mich nicht ganz, aber doch immer wieder in Lio hineinversetzen. Erfreue mich an der unkomplizierten Freundschaft mit Mariam und empfinde das Zusammensein mit Max irgendwie rührend."

- Ich weiß auch noch nicht ob ich Lios Gedankengänge immer nachvollziehen kann ... aber irgendwie schon. Die Freundschaft zwischen den beiden Mädels find ich recht amüsant und schön zu lesen. Und die Dialoge zwischen Max und Lio sind eh der Knaller. Love it! 

Ich hab mich übrigens auch schon gefragt ob in dem Roman persönliche Erfahrungen niedergeschrieben sind. Vielleicht äußert sich die Autorin dazu ja noch. Wenn nicht, wirkt es ganz schön authentisch und realitätsnah. 

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Rosmarin kommentierte am 03. März 2023 um 08:59

"...persönliche Erfahrungen..."

Das ist ein ganz interessanter Aspekt! Denn nur dann kann man auch so darüber schreiben, schätze ich.

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darkola77 kommentierte am 03. März 2023 um 22:53

Diese Frage ist mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen und, wie ich merke, für mich von nur geringem Interesse. Im Allgemeinen steht für mich der Roman für sich, und ich lese ihn weitestgehend unabhängig von möglichen Bezügen zu dem*der Autor*in. Aber ich weiß und verstehe, dass es vielen dabei ganz anders geht.

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Deidree C. kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:01

Lios Vater finde ich eher nachlässig, nicht lässig. Zumindest etwas nachfragen hätte nicht geschadet und Lio vielleicht den Mund geöffnet - vielleicht.

Und so eine Schiegermutter wie sie Lio in Max´s Mutter hat, ich weiß nicht, die wäre mir etwas zu krass. ;-)

Aber ich stimme dir zu, auch ich hatte den Eindruck, dass da sehr viel Persönliches der Autorin drinstecken könnte.

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Rosmarin kommentierte am 03. März 2023 um 09:00

Die Schwiegermutter kommt mir ein bisserl wie ein "Alt-Hippie" vor - aber dafür wäre sie eigentlich schon zu alt ;o)

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darkola77 kommentierte am 03. März 2023 um 22:50

Mir geht es wie Dir: Die Seiten fliegen nur so dahin und ich über die Zeilen und erfreue mich an der frechen, unkomplizierten und in Teilen auch unkonventionellen Art des Erzählens. Wenn jetzt nicht wieder Corona dazwischenkommt - ach ne, sollte jetzt ja überstanden sein -, werde ich das Buch in Nullkommanichts durchschmökern. :-)

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:10

Lio's Vater finde ich irgendwie lässig, und Max Mutter beeindruckt mich!

Wirklich? Der kurze Moment mit Lios Vater machte auf mich eher den Eindruck, dass er nicht wirklich Interesse zeigt. Hätte er sonst nicht was gemerkt? Und Max Mutter mag jetzt ihr Leben im Griff haben, aber ihre Erziehungsmethoden sind doch recht fragwürdig. Am schlimmsten fand ich allerdings Lios Mutter bei den fragwürdigen Tauchübungen. Was sollte das denn? Und insgesamt kommen mir bei Lio etwas viele Traumata zusammen.

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daroe kommentierte am 26. Februar 2023 um 12:30

Von der ersten Seite an hat mir der Schreibstil und die moderne Sprachwahl gefallen. Wir erfahren wenig über das Aussehen oder die Gedanken der Figuren. Alles ist sehr oberflächlich gehalten, was mich nicht stört, denn es bleibt genug Raum für die eigenen Gedankenspiele. Warum empfindet Lio nichts? Irgendwann kommt raus, das sie vergewaltigt wurde und unter einem Trauma leidet, ihr augenscheinlich seltsames Verhalten ergibt plötzlich Sinn. Das Verständnis und die Zurückhaltung von Max gegenüber Lio finde ich allerdings eher beeindruckend, weil er ja nichts von der Geschichte weiß. Ich bin gespannt wie es weiter geht und freue mich auf den zweiten Teil.

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Newspaper kommentierte am 27. Februar 2023 um 15:27

"Wir erfahren wenig über das Aussehen oder die Gedanken der Figuren."

- Stimmt!  Ist mir erst aufgefallen nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe. 

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Leawin kommentierte am 03. März 2023 um 22:30

Geht mir auch so!

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Deidree C. kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:05

Ja, ich fand es für diese Geschichte auch passend, dass ich mir die Figuren selbst vorstellen kann/muss.

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:12

Das Verständnis und die Zurückhaltung von Max gegenüber Lio finde ich allerdings eher beeindruckend, weil er ja nichts von der Geschichte weiß.

Irgendwie passen die beiden zusammen, weil sie gleich verkorkst sind. Ich glaube nichtmal, dass es bei Max Zurückhaltung und Verständnis sind, sondern dass seine eigenen Probleme ihn im Griff haben. Er steckt jetzt schon in einer Midlife-Crisis und dann noch die Wut auf den Vater...

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nikolausi kommentierte am 26. Februar 2023 um 14:40

Huch, ich hatte gestern in Abschnitt I schon einen Beitrag eingestellt. Jetzt, wo die Seitenzahlen feststehen, ist mein Beitrag weg!

Also noch einmal: Mir gefällt das Buch recht gut. Lio hat ein schlimmes Trauma aus ihrer Kindheit (Vergewaltigung auf einem Dorffest). Schlimm ist, dass sie sich anscheinend niemandem anvertraut hat. Das Gespräch mit ihrem Vater bei ihrem Nachhausekommen ist merkwürdig. Die Mutter scheint in dem Haus die Hosen anzuhaben und wird oft gewalttätig gegenüber Lio. Und das nur, um eigenen Frust abzulassen. Lio war ein unerwünschtes Kind. Hoffentlich spricht Lio noch mit Max über ihre Probleme. Ansonsten dürfte es bald Probleme in dieser Partnerschaft geben.

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Tara kommentierte am 26. Februar 2023 um 20:17

Ich würde es Lio auch wünschen, dass sie sich Max gegenüber öffnen kann, aber bei dem was sie erlebt hat, bin ich mir gar nicht sicher, ob sie das kann.

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Deidree C. kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:15

Ich wünsche mir für die beiden ebenfalls, dass sie miteinander sprechen. Ist für eine gute gemeinsame  Zukunft wahrscheinlich unumgänglich.

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:16

Wie in so vielen umjubelten Romanen ist auch hier ein Thema eindeutig wieder das Kommunikationsproblem. In Gedanken wälzt Lio ihre Gefühle, deutlich ausprechen kann sie sie kein einziges Mal. Kein Wunder, dass sie, aber auch Max, so traurig und verloren wirkt. Ich verspüre hier nur selten die Freude am Leben und das meist, wenn Max sie aus ihr herauskitzelt.

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Tara kommentierte am 26. Februar 2023 um 20:09

Der Schreibstil von Caroline Schmitt gefällt mir. Er ist ungewöhnlich, gut zu lesen, irgendwie laut, aber auch sehr eindringlich.

Wir lernen Lio durch die Ich-Perspektive kennen, dennoch bleibt sie mir irgendwie fremd. Ihre Erfahrungen in der Vergangenheit sind heftig, dazu noch eine gewalttätige Mutter, da ist ihr Mißverhältnis zu ihrem Körper nicht verwunderlich. Sie ist sehr verschlossen und ein paar offene Worte gegenüber Max würden ihrer Beziehung sicherlich gut tun.

Ich muss gestehen, dass ich nach dem Klappentext etwas Anderes erwartet hatte, enttäuscht bin ich dennoch nicht, es ist nur einfach anders als erwartet.

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:18

Das mit der Erwartung verstehe ich, hatte auch zunächst mit etwas anderem gerechnet, aber die Leseprobe deutete schon an, dass es in etwa so kommen wird. Nun lasse ich die anderen beiden Abschnitte eben mal auf mich zukommen.

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christiane Fi kommentierte am 27. Februar 2023 um 06:48

Das Buch gefällt mir sehr! Ein wirklich ungewöhnlicher Schreibstil, der erfrischend und anders ist.

Ich mochte die Kommunikation beim Kennenlernen zwische Max und Lio ganz besonders.

Die Mutter finde ich auch richtig klasse. So sind Frauen, die in in den 60er Jahren Hippy oder Stone-Fan waren. Cool.

Ich hoffe, dass Lio sich auf Max noch einlassen kann.

Bin sehr gespannt wie es witergeht und werde jetzt schnell noch ein paar Seiten lesen.

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Newspaper kommentierte am 27. Februar 2023 um 15:35

Als ich angefangen hatte zu lesen, dachte ich mir nur so: "Huch, der Stil ist irgendwie anders als die, die ich letzten Wochen gelesen habe." Zunächst hatte ich erwartet, dass mir das alles zu modern ist aber nein ... einfach gut zu lesen, locker, erfrischend und eindringlich. 

Lios Art musste ich erst verstehen lernen. Mit der Offenbarung was ihr passiert ist, tut sie mir unglaublich leid. Ich wünsche mir sehr, dass sie und Max offen über ihre Probleme reden. Denn Kommunikation ist ja da, nur nicht so tiefsinnig. 
Den Moment als sie mit Max schlief, fand ich ganz schlimm bzw. als er ihr zuflüsterte, dass sie sich entspannen soll, weil es dann weniger weh tut. Sie hört genau diegleichen Worte wie auf dem Dorffest. Schrecklich!

Ich bin sehr gespannt wie sich die Geschichte entwickeln wird. 

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Pusteblümchen kommentierte am 28. Februar 2023 um 20:54

Mir tut Lio auch leid und ich denke, dass es für ihre Beziehung mit Max wichtig wäre, wenn sie über ihre Erlebnisse spricht.

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Deidree C. kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:18

Bei ihrem ersten mal miteinander schlafen, musste ich die Luft anhalten, war für mich emotional nicht leicht zu lesen.

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GAIA kommentierte am 01. März 2023 um 14:13

So ging mir das auch. Ich habe richtig die Luft angehalten. Wahrscheinlich hat Lio in dem Moment auch die Luft angehalten, bei ihrer Vorerfahrung!

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her_favourite_books kommentierte am 28. Februar 2023 um 15:37

Ich bin verliebt in den Schreibstil der Autorin. Ganz anders, wie ich so kenne. Die Dialoge zwischen Lio und Max gefallen mir richtig gut. Durch die Einfachheit bekommt die Story eine tiefere Note. Modern, unterhaltsam und flüssig zu lesen. Ich bin auf das Weitere gespannt. 

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Pusteblümchen kommentierte am 28. Februar 2023 um 20:44

Das Kennenlernen zwischen Lio und Max hat mir gut gefallen. Ihre Gespräche lese ich super gerne, allerdings sind sie bisher eher oberflächlich und ich hoffe, dass sich das noch ändert.

Ich mag den Schreibstil von Caroline Schmitt, er ist so anders als alles was ich bisher gelesen habe.

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Deidree C. kommentierte am 28. Februar 2023 um 20:57

Die Beziehung zwischen Lio und Max ist schon etwas speziell. Allerdings, wenn ich ihren Hintergrund bedenke zumindest aus ihrer Sicht verständlich. Mich würde interessieren, wie Max ihre Beziehung sieht, denn bis jetzt habe ich noch nicht mitbekommen, dass er ihre Vergangenheit kennt, dann würde mir seine Zurückhaltung, seine vorsichtige Art verständlicher sein.

Bisher haben wir einiges über die beiden erfahren, aber ganz greifbar sind sie mir noch nicht. Dass ich mir die Figuren selbst vorstellen muss, sehe ich eher als positiv. Mein Kopfkino kann so nach Lust und Laune arbeiten.

Ansonsten liest sich das Buch leicht. Die Geschichte fasziniert mich auf ihre eigene Art.

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GAIA kommentierte am 01. März 2023 um 14:09

Ich bin sehr gut ins Buch eingestiegen. Ehrlich gesagt, hatte ich damit gerechnet, dass die Geschichte an der Stelle einsetzt mit der Schwangerschaft. Aber letztlich finde ich es toll gemacht, dass wir ganz zu Beginn einer Beziehung, sogar noch vor dem Kennenlernen einsetzen. Ich wünschte mir wäre das Kennenlernen eines Partners so leicht von der Hand gegangen wie Lio (mit Unterstützung von Mariam!). Dass sie Probleme mit der Sexulaität hat, steht dann auch einem anderen Blatt. Aber Max und Lio unterhalten sich immer so locker flockig und haben immer eine gute Antwort parat.

Der damit verbundene moderne Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Es ist übrigens meines Wissen der erste Roman, den ich lese, der durchgängig gendert. Das gefällt mir ebenso, da es zeigt, dass so etwas auch in einem literarischen Text gut machbar ist.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Lio und Max entwickeln wird, so zackig wie sich der Text lesen lässt, werde ich das auch ziemlich schnell erfahren, denn das Buch liest sich richtig süffig runter.

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:14

Ich glaube, wenn wir bei der Schwangerschaft eingestiegen wäre, hätte mir etwas gefehlt. Aber ist nur ein Gedanke.

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milkysilvermoon kommentierte am 02. März 2023 um 14:27

Das mit dem Gendern hatte ich vorher schon irgendwo gelesen. Ich hatte Sorge, dass es die Lesbarkeit beeinflusst. Ich finde es aber tatsächlich überhaupt nicht störend - zum Glück!

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Leawin kommentierte am 03. März 2023 um 22:32

Oh, das mit dem Gendern ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Da werde ich in den nächsten Kapitel mal mehr drauf achten.

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:22

Mir ist es auch nicht aufgefallen, dann stört es ja auch nicht und ist gut.

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darkola77 kommentierte am 03. März 2023 um 23:11

Die Gsepräche zwischen Lio und Max sind zwar locker und von Wortwitz und Leichtigkeit geprägt, doch empfinde ich dies als immer verstörender, je länger ihre Beziehung bereits andauert. Wann kommen die Tiefe, Ehrlichkeit und Offenheit miteinander, wann hat der reine Plauderton ausgedient?

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Lesendundspielenddurchsleben kommentierte am 07. März 2023 um 21:47

Hmmm ich hab das Gefühl, dass die beiden so verletzt wurden bereits, dass sie sich dem gar nicht stellen wollen, auch nicht durch Teilen der Erlebnisse mit wem anderen. Ich hoffe gleichzeitig, dass das im realen Leben möglich kaum wer so macht.

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Mara S. kommentierte am 12. März 2023 um 22:18

Hey, das geht mir auch so. Soweit mir der Ezählstil der Autorin auch gefällt, aber die Dialoge zwischen Max und Lio sind mir zu unrealistisch. Mir fehlt mit dem Einstieg in die Beziehung irgendwie die Tiefe zwischen den beiden. Vor allem weil beide mit heftigen Themen zu kämpfen haben. Je mehr ich teilhabe an ihrer Beziehung, desto anstrengender empfinde ich beide miteinander und frage mich wirklich, was die beiden miteinander verbindet.

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:24

Das frage ich mich auch. Bisher ist das für mich nur Geplänkel, das über die wichtigen Themen hinwegtäuscht. In dem Sinn sehe ich da auch nicht die tolle Beziehung. Natürlich ist es wichtig auch herumalbern zu können, aber doch nicht ausschließlich. Irgendwann funktioniert das so nicht mehr.

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milkysilvermoon kommentierte am 02. März 2023 um 14:26

Mein Eindruck nach dem ersten Drittel ist auch positiv. Der Schreibstil gefällt mir, alles in allem, gut. Er ist zwar recht locker, aber nicht geschwätzig und ausschweifend. Jeder Satz sitzt und ist wohl dosiert. Die spritzigen Dialoge und Beschreibungen mit Wortwitz treffen meinen Geschmack. Nur an wenigen Stellen war mir die Sprache zu salopp.

Inhaltlich ist der Roman schwere Kost: eine Protagonistin, die von einem Bekannten vergewaltigt und von der Mutter misshandelt wurde, ein Protagonist mit Depressionen. Auch Lios Vater kommt mir seltsam vor: Ist er Alkoholiker und deshalb so teilnahmslos an Lios langem Wegbleiben? Alle Elternteile kommen hier irgendwie nicht gut weg. Auch Max' Mutter hat es übertrieben, als sie bei seiner Erziehung die Fehler ihrer Eltern nicht wiederholen wollte. 

Nun, da wir schon ein Drittel gelesen haben und von der Schwangerschaft noch keine Rede ist, muss ich sagen, dass der Klappentext wohl leider viel zu viel verrät. 

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darkola77 kommentierte am 03. März 2023 um 23:04

Mit Blick auf den Klappentext könnte ich das auch denken - wenn denn das Buch nicht vor dem ersten Kapitel noch mit Lios Aussage zu ihrer ungewollten Schwangerschaft einsteigen würde... :-)

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darkola77 kommentierte am 03. März 2023 um 22:45

Anders als Lio in Max habe ich mich in die beiden sofort, ohne zu zögern und mit ganzem Herzen verliebt. Jede*r ist für sich als Figur besonders, gemeinsam sind sie sowohl Widerspruch als auch Ergänzung zugleich. Max zieht mit Leichtigkeit, Freude und Enthusiasmus durch sein Leben und vor allem mit sehr viel Selbstvertrauen in sich, seine Fähigkeiten und seinen Körper. Doch hat er auch Schwermut, Trauer und - wie er selbst von sich sagt - Depressionen in sich, denen Lio an seinem Geburtstag gewahr wird.

Lio ist insofern das Gegenteil von Max, als sie zahlreiche Verletzungen und wohl sogar Traumata in sich trägt, die sie an einem unbeschwerten Umgang mit sich selbst, ihrer Körperlichkeit und Sexualität und damit auch in Begegnung, Beziehung und Auseinandersetzung mit anderen behindern. Freude und Glück scheinen bei ihr die Ausnahme zu sein, sind kostbare Momente, die sie zunehmend jedoch mit Max zu erleben vermag. Wenn da nicht ihre Versuche wären, mit ihm intim zu werden und ihm damit auch körperlich nah zu sein...

Der Roman liest sich tatsächlich ganz anders als ich erwartet hatte. Ich hatte ihn mir in Teilen schwer zugänglich und mit viel Ernst und Traurigkeit vorgestellt, doch dass ich an so vielen Stellen über Wortwitz und Inhalt lachen und diese damit meinem Mann vorlesen musste, hat mich sehr positiv überrascht. Nach dem ersten Leseabschnitt kann ich sagen, dass die Lektüre von "Liebewesen" mich vergnügt und glücklich und in gewisser Weise auch nachdenklich stimmt - in einem für mich bisher perfekten Verhältnis.

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Lesendundspielenddurchsleben kommentierte am 07. März 2023 um 21:44

So ging es mir auch, nicht ganz so krass mit Lachen, aber doch echt sehr viel leichter als gedacht!

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Hennie kommentierte am 04. März 2023 um 19:17

Gerade beendete ich eine andere Leserunde. „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin. Ein ungewöhnliches Buch mit einer kreativen Erzählkunst! Der Schreibstil von Caroline Schmitt ist krass anders. Sie erzählt frei von der Leber weg, schnörkellos, geradlinig, teils sarkastisch, teils zynisch, humorvoll bis salopp, leicht und doch bewegend.

Lio ist jung, hat aber in ihrem Leben schon einiges verkraften müssen. Das hinterließ bei ihr traumatische Spuren. Sie verhält sich sehr widersprüchlich. Obwohl sie Berührungen nicht mag, sie Nähe nur schwer ertragen kann, geht sie mit Max eine Beziehung ein. Ihre tiefe Verzweiflung darüber, dass sie anders fühlt, ergriff mich. Warum sie sich so entwickelte, erschloss sich mir, nachdem ich von der brutalen Art ihrer Mutter, der wie selbstverständlich und nebensächlich wirkenden Vergewaltigung auf dem Dorffest, der lässigen Uninteressiertheit ihres alkoholisierten Vaters las. Das dann ihr Freund Max die gleichen Worte beim Akt benutzt wie der Vergewaltiger, macht es für Lio noch schlimmer.

Es ist keine leichte Geschichte, die hier erzählt wird. Schon im ersten Drittel des schmalen Buches werden einem eine ganze Menge von Problemen serviert. Vielleicht sind es zu viele?

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Mara S. kommentierte am 12. März 2023 um 22:25

Witzig, "Morgen, morgen und wieder morgen" war auch meine Vorlektüre, hab nur etwas länger als du gebraucht und starte erst jetzt mit "Liebewesen". Der Kontrast zwischen beiden Erzählstilen ist schon krass, aber im ersten Moment fand ich Caroline Schmitts Geschichte sehr erfrischend und unterhaltsam. Als es allerdings dann darum ging, was ihr widerfahren ist und auch mit welchen Problemen sich Max rumschlägt bzw. nicht rumschlagen will, verstärkt dieser Plauderton extrem, wie ich die Probleme wahrnehme. Regelrecht verstörend.

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Hennie kommentierte am 13. März 2023 um 15:05

"...verstärkt dieser Plauderton extrem, wie ich die Probleme wahrnehme. Regelrecht verstörend."

Das habe ich genauso wahrgenommen.

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Anja123 kommentierte am 07. März 2023 um 07:19

Das Buch liest sich, bis auf gelgentliche Gedankensprünge, sehr gut. Dennoch habe ich noch keinen richtigen Zugang zur Handlung gefunden. Die Akteure erscheinen mir ziemlich "zerrissen" was wohl auf verschiedene Konflikte in der Kindheit und Jugend zurück zu führen ist. Bis jetzt bekommen Lesende jedoch nur sehr kurze Einblicke und Andreutungen in die Vergangenheit. In Lio kann ich mich noch nicht ganz hinein versetzen. Ihre Gedanken stehen im starken Gegensatz zu ihren Handlungen. Im Ganzen wift das Buch noch viele Fragen auf und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

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Hennie kommentierte am 13. März 2023 um 15:08

 "Ihre Gedanken stehen im starken Gegensatz zu ihren Handlungen."

Ja, das fand ich auch ziemlich widersprüchlich.

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Lesendundspielenddurchsleben kommentierte am 07. März 2023 um 21:31

Sorry, dass ich erst jetzt einsteige. Bei uns in der Familie hatten /haben alle Magen Darm und da konnte ich nicht in ein Buch schauen.
Ich fand wie die anderen schnell in die Geschichte. Ich war schon recht neugierig und auch gewappnet, weil ich über das Buch gelesen habe und mir gesagt wurde, man müsse die Geschichte in der "richtigen Verfassung" lesen. Umso überraschter war ich, wie locker und unkompliziert alles anfängt. Auch wenn sich das natürlich bald ändert... Ich habe das Gefühl, die Autorin springt etwas zwischen den Szenen, sodass ich gut aufpassen musste, um alles gut mitzubekommen und zu verstehen. Ich mag Max irgendwie. Er nimmt vieles hin und akzeptiert das Schweigen zur Vergangenheit...

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holdesschaf kommentierte am 15. März 2023 um 00:06

Ja... also...bisher weiß ich noch nicht, ob mir das Buch am Ende gefallen haben wird. Der Reiz beim Lesen besteht bei mir eher in der Reibung mit der/dem Protatonist*in. Sowohl Lio als auch Max sind so ganz anders, als alle Menschen, die ich kenne. Bei ihren Backgrounds ist es schon sehr verwunderlich, dass gerade sie aufeinandertreffen. Zwei Versehrte könnte man sagen, die sich ziemlich linkisch, aber mutig in eine Art von Beziehung hineinwagen, die nicht sehr körperlich ist, ja oft ziemlich vernunftgesteuert durchleuchtet wird. Im wahren Leben könnte ich vermutlich mit beiden nichts anfangen. Schon das Kennenlernen, bzw. die Kontaktaufnahme, die eigentlich Mariam vornimmt muten mir doch etwas weit hergeholt an. Oder ist das wirklich die Art, wie die Generation nach meiner datet? Auf dem Umschlag steht etwas davon, dass Caroline Schmitt mit den typischen stereotypen Klischees bricht. Das mag auch sein, aber authentisch kommt mir das Umkehren aller Klischees jetzt auch nicht vor. Mir ist das vermutlich wieder zu viel Aufsehen erregen um jeden Preis und dafür wird eben etwas konstruiert, was es noch nicht gab. Wobei, eine von einer Vergewaltigung traumatisierte Frau und ein Mann mit Vaterkomplex jetzt auch nicht neu sind. Nur vielleicht das Zusammentreffen und was sie daraus machen.

Ich habe noch keine Ahnung, worauf das hinausläuft, spüre aber eine gewisse Distanz zwischen mir und den beiden, ja selbst zwischen den beiden.

Der Schreibstil hingegen ist ganz eingängig, zum Glück auch nicht zu hochgestochen elegant, sondern eher frech und frei heraus, was mir allemal lieber ist. Ich bin gespannt, ob ich mit der Geschichte (bisher ist es das eher wenig, mehr ein Porträt) noch wärmer werde. Vielleicht ist es auch wieder so ein hochgelobtes Buch, dessen Reiz sich mir nicht erschließt. Wir werden sehen.
 

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