Leserunde

Leserunde zu "Liebewesen" (Caroline Schmitt)

Liebewesen -

Liebewesen
von Caroline Schmitt

Bewerbungsphase: Bis zum 16.02.

Beginn der Leserunde: 23.02. (Ende: 16.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Eichborn Verlags – 20 Freiexemplare von "Liebewesen" (Caroline Schmitt) zur Verfügung. Eine Leserprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Ein mutiger Debütroman voller Wucht

"Puff, puff machen die Liebesroman-Stereotype, während sie implodieren: Dieses Buch modernisiert ein ganzes Genre. Seine Figuren sind angedetscht und überfordert und tapfer und hoffnungsvoll, kurz: Sie sind wie wir." Mareike Fallwickl

Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich in meinem Körper wieder allein war. Ich lag in beiden Fällen daneben.

Lios Körper ist ihr Albtraum, daran ändert auch ihr Freund Max nichts. Als sie ungeplant schwanger wird, starrt sie nicht nur fassungslos auf den positiven Test, weil jemand wie sie doch gar nicht schwanger werden kann, sondern auch auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, Max von der Schwangerschaft zu erzählen, und genauso unfähig, diese zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst, prasseln Erinnerungen auf sie ein: an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und an all das andere, das sie für immer vergessen wollte. Zum ersten Mal stellt sie sich ihrer Vergangenheit - und riskiert damit, dass alles zusammenbricht.

Scharfsinnig, berührend und hochkomisch zugleich erzählt Caroline Schmitt von versehrten Körpern und Seelen, von der Kompliziertheit der Liebe und der großen Sprachlosigkeit, die alles umgibt. Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Befreiung.

ÜBER DIE AUTORIN:

Caroline Schmitt, Jahrgang 1992, studierte Journalismus an der University of the Arts London. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für Deutsche Welle, ZDF und funk. LIEBEWESEN ist ihr erster Roman.

19.03.2023

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 79 bis 150

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 79 bis 150
nikolausi kommentierte am 26. Februar 2023 um 14:45

Die Einzelheiten zu Lios Kindheit sind wirklich krass. Die Mutter gab ihr immer zu verstehen, unerwünscht gewesen zu sein. Und dann die regelmäßigen Prügelattacken mit dem Kochlöffel, um sich abzureagieren. Der Vater dürfte Alkoholiker gewesen sein, wenn er pro Abend drei Flaschen Wein leerte. Kein Wunder, dass Lio sich selbst und ihren Körper nicht mag. In ihrem Verhältnis zu Max hat sie oft Erniedrigungen auszuhalten. Dabei ist sie selbst die Stärkere der beiden. Sie hält zu ihm trotz seiner depressiven Phasen. Es wundert nicht, dass sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Kindheit kein Baby will.

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christiane Fi kommentierte am 27. Februar 2023 um 16:58

"Es wundert nicht, dass sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Kindheit kein Baby will."

Nein, dass wundert mich auch nicht. Traurig.

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her_favourite_books kommentierte am 07. März 2023 um 22:05

Das finde ich auch sehr traurig

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Tara kommentierte am 27. Februar 2023 um 21:11

Die Mutter gab ihr immer zu verstehen, unerwünscht gewesen zu sein. Und dann die regelmäßigen Prügelattacken mit dem Kochlöffel, um sich abzureagieren.

Das tat schon beim Lesen weh, ich kann und will mir gar nicht vorstellen wie scherzhaft es für ein Kind sein muss, zu spüren, dass es nicht gewollt und unerwünscht ist. 

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darkola77 kommentierte am 04. März 2023 um 23:10

Am meisten schmerzte mich die Vorstellung, dass Lio vor lauter Angst vor ihrer Mutter und auch einer falsch empfunenden Rücksichtsnahme ihr gegenüber es nicht wagte, nachts ihr Zimmer zu verlassen, um auf Toilette zu gehen. Sie erleichtert sich dagegen in ihrem Papierkorb. Wie groß muss ihre Furcht vor ihrer Mutter und die damit einhergende Verunsicherung in ihrem eigenen Verhalten sein, wenn sie sogar diesbezügliche Scham und Ekel überwindet.

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Newspaper kommentierte am 28. Februar 2023 um 16:29

Tolle Zusammenfassung, ich schließ mich deinen Worten an. Schön finde ich, dass du erwähnst, dass sie die Stärkere von beiden ist - das seh ich auch so. 
 

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:24

Ja genau, Lios Vater war mein dritter Punkt. Mit drei Flaschen WEin pro Tag würde ich ihn auch als Alkoholiker bezeichnen. Und sein Gespür für seine Tochter war auch nicht sonderlich ausgeprägt. In der Hinsicht war er ihr wohl nie eine Hilfe.

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darkola77 kommentierte am 04. März 2023 um 22:52

Die Erniedrigungen Lios in der gemeinsamen Partnerschaft kann ich in dieser Form nicht sehen, vielmehr kommt es nach meiner Eimschätzung zu Verletzungen, Streitigkeiten und Wut auf beiden Seiten. Erniedrigung würde ich dagegen als (dauerhafte) Abwertung eines*r Partners*in durch den die*die andere*n definieren, was ich bei Max und seinem Verhalten Lio gegenüber nicht erkennen kann. Ganz im Gegenteil: Max erscheint mir Lio gegenüber sogar als sehr geduldig, einfühlsam und sensibel, stößt mit Blick auf ihre vielfachen Traumata und Blockaden allerdings an seine Grenzen. Hilflosigkeit und unangemessenes Verhalten sind für mich eine direkte Folge dessen.

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holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:27

Ich sehe das auch keine Erniedrigung. Eher im Gegenteil. Ein anderer wäre längst weg und Max gibt sich immer noch Mühe. Er kann nichts dafür, dass Lio oft nicht aufrichtig zu ihm ist. Aber heutzutage tun sich insbesondere Frauen leicht, die Schuld gleich beim Mann zu suchen und "toxische Beziehung" zu schreien. In einer Beziehung müssen beide mitarbeiten. Diesem Prozess verweigert sich Lio immer noch erfolgreich. Mir wäre sie viel zu anstrengend. Klar sorgt sie sich auch um Max, wenn er seine depressiven Phasen hat. Doch er war von anfang an ehrlich. Sie hat immer noch nicht ausgepackt.

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holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:22

Es wundert nicht, dass sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Kindheit kein Baby will.

Sie ist die einzige, die es besser machen kann. Aber das wäre ja mal etwas, bei dem man sich Mühe geben und die eigenen Befindlichkeiten, die Lios Leben bestimmen, hintenan stellen müsste. Das wäre doch viel zu anstrengend. Sie denkt im Moment doch gar nicht an das arme Kind, sondern nur an ihr armes Selbst. In dem Fall wünsche ich sie auch keinem Kind als Mutter.

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christiane Fi kommentierte am 27. Februar 2023 um 16:53

Wahnsinn, was für ein krasser Abschnitt.

Wie traurig, dass Lio sich Max nicht anvertraut - weder zum Thema Vergewaltigung, noch über die Schwangerschaft redet sie mit ihm. Aber es ist ja gar kein Wunder, dass Lio kein Gespräch sucht, sie hat Kommunikation nie im Elternhaus gelernt.

Ich frage mich wie Max während seiner Depri-Zeit feiern gehen kann. Kann man das, wenn man morgens um 4 Uhr aufstehen muss? Unglaublich wie gut Lio mit Max Depressionen zurecht kommt, auch dass es sie nicht stört, dass er immer alleine weggeht.

Mir gefällt das Buch sehr. Kann gar nicht aufhören zu lesen und möchte unbedingt wissen, wie es witergeht. Ob sie das Kind behalten wird?

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Tara kommentierte am 27. Februar 2023 um 21:16

Aber es ist ja gar kein Wunder, dass Lio kein Gespräch sucht, sie hat Kommunikation nie im Elternhaus gelernt.

Genau das war auch mein Gedanke, sie kennt es nicht anders und über traumatische Ereignisse zu sprechen ist auch noch mal ein ganz ebsodnere Herausforderung, die vorraussetzt, dass sie das Elebete verarbeitet hat.

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nikolausi kommentierte am 28. Februar 2023 um 11:47

Vielleicht ist Max manisch-depressiv. Das würde vielleicht seine Feier-Orgien erklären. Insgesamt bleibt Max Gesundheitszustand eher nebulös.

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Rosmarin kommentierte am 28. Februar 2023 um 12:20

Das ist ein guter Punkt - so könnte es sein! Darauf bin ich nicht gekommen...

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Newspaper kommentierte am 28. Februar 2023 um 16:31

"Vielleicht ist Max manisch-depressiv."

- Jetzt wo du es geschrieben hast klingt das so logisch. Das würde total passen.

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Pusteblümchen kommentierte am 02. März 2023 um 20:58

Das hatte ich auch überlegt. Hoffentlich erfahren wir noch mehr zu Max, bisher finde ich ihn schwierig zu greifen.

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:27

Unglaublich wie gut Lio mit Max Depressionen zurecht kommt, auch dass es sie nicht stört, dass er immer alleine weggeht.

Wahrscheinlich ist auch das ein "Überbleibsel" ihrer Kindheit. Hat sie im Elternhaus nicht erlebt, dass jeder Elternteil macht was er will. Der eine ist unzufrieden und prügelt das Kinder, der andere trinkt. Und da nimmt sie es wohl einfach hin, dass Max alleine weggeht. Kommt vielleicht auch nicht auf die Idee mitgehen zu wollen.

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Pusteblümchen kommentierte am 02. März 2023 um 20:57

Mir tut es auch so leid, dass Lio nicht mit Max sprocht, für beide Seiten.

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holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:34

Ob sie das Kind behalten wird?

Ich könnte mir vorstellen, dass ich - egal wie sie sich entscheidet - mit der Geschichte unzufrieden sein werden. Denn interessant wäre dann, wie sie mit ihrer Entscheidung leben kann. Doch genau davon befürchte ich, werden wir dann kaum noch etwas lesen. Warum sollte man als Autor*in die "mess", die man konstruiert hat, auch auflösen. Am Ende jubeln womöglich sogar die Leser*innen, dass ihnen so viel Raum für eigene Gedanken gelassen wird. Wäre mir aber in dem Fall zu unbefriedigend. Mal schauen, ob mich das Buch da überraschen kann.

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Tara kommentierte am 27. Februar 2023 um 21:09

Der Abschnitt war wirklich heftig und das Buch hätte eine Triggerwarnung benötigt.

Lios gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper wird immer deutlicher und nachvollziehbarer. Auch ihre Kommunikationslosigkeit wundert mich immer weniger und das direkt aus zweierlei Gründen. Zum Einen hat sie es nie gelernt – weder durch ihren Vater, noch durch ihre Mutter - und zum Anderen ist sie durch ihre Erlebnisse traumatisiert, da fällt es schwer Worte zu finden und über die Ereignisse und alles was damit zusammenhängt zu sprechen.

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darkola77 kommentierte am 04. März 2023 um 22:56

Ich bin ehrlich gesagt keine Freundin von Triggerwarnungen, da in beinahe jedem Roman vielfältige und damit auch für manche Menschen besonders sensible Themen angesprochen werden. Grundsätzlich kann ich Deinen Hinweis aber gut nachvollziehen!

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her_favourite_books kommentierte am 07. März 2023 um 22:08

Ich sehe es genau so, es sollte unbedingt eine Triggerwarnung sein.

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holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:39

Der Abschnitt war wirklich heftig und das Buch hätte eine Triggerwarnung benötigt.

In meinen Augen sind diese ganzen Triggerwarnungen auch eine Erscheinung der modernen Gesellschaft. Überhaupt dieses ganze Getriggere. Jeder fühlt sich von allem getriggert. Klar easy, so kommt die Verantwortung für irgendwas, das man tut, natürlich einem anderen zu und nicht einem selbst. Eine Telefonnummer, die Hilfe bietet, finde ich richtig ab und zu. Der Rest... naja.

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daroe kommentierte am 28. Februar 2023 um 07:14

Was Lio als Kind aushalten musste, ist unfassbar. Ich kann ebenfalls verstehen, das sie deshalb kein Kind möchte.

Unfassbar finde ich allerdings auch wie viele Fragen ich mir zwischendurch beim Lesen stelle. Ich habe selten ein Buch gelesen, welches schonungslos die Fakten und wichtigsten Eckdaten raushaut, aber auch so viel offen lässt. Es gibt keine langen Beschreibungen oder seitenfüllenden Gespräche. Wenn ich ein Kapitel beendet habe und das Buch zur Seite lege, geht es in meinem Kopf weiter und ich mache mir über vieles darin Gedanken. Hatte Lio damals keine Freundin der sie sich hätte anvertrauen können? Hat der Vater nichts von den Prügelattacken mitbekommen? Leben die Eltern noch? Erstaunlich das Lio überhaupt eine Bindung eingehen kann. Sind das echte Depressionen bei Max? Kann man mit Depressionen abends feiern gehen? Warum immer alleine? Nie geht Lio mit, will sie nicht mit? Oder will Max sie nicht dabei haben?

Bisher finde ich Caroline Schmitts Buch sehr gelungen und so erfrischend modern anders, ich hoffe allerdings das diese Geschichte komplett ihrer Phantasie entsprungen ist.

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Rosmarin kommentierte am 28. Februar 2023 um 12:21

Dein letzter Satz! Da sagst Du was!!!

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Pusteblümchen kommentierte am 02. März 2023 um 21:00

Ich hoffe auch, dass es Fantasie ist, aber ich fürchte, dass die Handlung, wenn auch nicht genaus so, in ähnlicher Form immer wieder vorkommt. 

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holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:42

Gute Fragen, warum beantwortet die Autorin die nicht wenigstens zum Teil. Hat sie überhaupt Anworten darauf?

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Rosmarin kommentierte am 28. Februar 2023 um 12:28

Mir gefällt das Buch unheimlich gut, es ist so unglaublich direkt und ich komme mir manchmal ein bißchen vor, wie ein Voyeur ;o)

Lio's Vergangenheit verschlägt mir die Sprache. Es ist einfach unglaublich, was manche Menschen mitmachen müssen, und wie die Erlebnisse sie für das weitere Leben prägen. Zwar habe ich das Gefühl, Lio verdrängt das alles, aber sie findet einfach keine Möglichkeit, sich mitzuteilen. Die fortschreitenden SSW geben mir zu denken und ich hoffe, die beiden schaffen das irgendwie. Wohl braucht jeder seinen Freiraum - oder gehen sie sich bereits aus dem Weg? Verschließt Lio einfach die Augen vor der Zukunft? Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung weiterentwickelt und ich muss zugeben, das Buch fesselt mich! 

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:31

Mir gefällt das Buch unheimlich gut, es ist so unglaublich direkt und ich komme mir manchmal ein bißchen vor, wie ein Voyeur

Das ist ein guter und passender Vergleich.

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Newspaper kommentierte am 28. Februar 2023 um 16:41

Ich kann mich den bisherigen Meinungen nur anschließen - was für eine Story, was für ein Stil. Diese Nüchternheit kombiniert mit den Ereignissen, das passt einfach. 

Ich bin überhaupt nicht verwundert, dass Lio so ist wie sie ist. Sie ist das Paradebeispiel dafür, wie einschneidend, traumatisierend und beeinflussbar Erlebnisse aus der Kindheit (und später Leben) sind. 
Liebevoll und rührend finde ich die Momente mit dem Hund. Es scheint als würde das kleine Wesen was mit ihnen machen ... erwachsener/verantwortungsvoller. Ich vermute, dass genau diese Verantwortung dazuführen wird, dass sich das beide mit dem Kind überlegen werden. Nun, wenn Lio mit Max darüber reden würde. 

Ich bin gespannt ob sich die Autorin zum Inhalt nochmal äußern wird.

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:33

Ich vermute, dass genau diese Verantwortung dazuführen wird, dass sich das beide mit dem Kind überlegen werden. Nun, wenn Lio mit Max darüber reden würde. 

Anfangs dachte ich: muss das jetzt auch noch sein - ein Hund? Aber es scheint, dass er beiden wirklich guttut.

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darkola77 kommentierte am 04. März 2023 um 23:00

Noch vor dem ersten Kapitel erfahren wir als Leser*innen allerdings, dass Lio einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lässt - und dieser scheinbar nicht erfolgreich war. Der Entschluss, das Kind nicht auszutragen zu wollen, scheint also Oberhand gewonnen zu haben.

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Leawin kommentierte am 06. März 2023 um 17:56

Ich finde, das Vorwort verrät schon zu viel über den Verlauf der Geschichte...

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darkola77 kommentierte am 06. März 2023 um 18:16

Da kann ich Dir nur zustimmen...

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holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:47

Muss gleich nochmal am Anfang lesen... Aber wie konstruiert wäre das bitte? Gibt es eine Statistik über vorgenommene Schwangerschaftsabbrüche, die nicht funktioniert haben?

Ich fand schon Lios Annahme, sie könne wegen ihres so mitgenommenen unwirtlichen Körpers gar nicht schwanger werden, ziemlich abstrus. Es gibt zwar Stressfaktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen, aber darauf verlässt man sich doch nicht.
 

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GAIA kommentierte am 01. März 2023 um 17:08

Also dass Lio bei so einer Erfahrung mit ihrer Mutter, selbst starke Zweifel hat, ein Kind in die Welt zu setzen und selbst Mutter zu werden, ist nachvollziehbar.

Aber einen Schritt zurück: Der Sprung von 2 Jahren hat mich wirklich überrascht, da ich bei Max und Lio nicht damit gerechnet hätte, dass sie so lange es miteinander unter einem Dach aushalten. Meine Vermutung war eher, dass viel früher in der Beziehung der Ausrutscher passiert und Lio ungewollt schwanger wird. Ich fiebere richtig mit und möchte erfahren, ob Lio die Schwangerschaft Max gegenüber überhaupt erwähnen wird oder ganz allein entscheiden. Die Freundschaft mit Mariam ist hingegen nicht von Auf und Ab wie die Liebesbeziehung gebeutelt, sondern von einer beineidenswerten Souveränität. Mariam hätt' ich auch gern als Freundin. Die ist absolut toll. ;)

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:35

Ich fiebere richtig mit und möchte erfahren, ob Lio die Schwangerschaft Max gegenüber überhaupt erwähnen wird oder ganz allein entscheiden.

Wenn sie alleine entscheiden wird, gehtst du davon aus, dass sie das Kind nicht behalten wird. Irgendwie bilde ich mir ein, dass die Entwicklung der beiden schon in Richtung für das Kind weist - kann mich aber auch täuschen.

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GAIA kommentierte am 01. März 2023 um 19:06

Das hatte ich aus der vorangestellten Passage so mitgenommen:

„Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich in meinem Körper wieder allein war.
Ich lag in beiden Fällen daneben.„

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milkysilvermoon kommentierte am 03. März 2023 um 17:22

In einem Punkt würde ich widersprechen, nämlich bei Mariam: Ich finde es etwas daneben, dass sie einer Schwangeren erst mal Drogen und Alkohol anbietet. Solange die Abtreibung nicht zweifelsfrei entschieden ist, ist so etwas ein absolutes No-Go, meine ich.

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 17:22

Lio hat(te) es mehrfach schwer. Einmal diese Mutter – schrecklich. Ständig vor Augen zu haben, dass man unerwünscht ist und dann auch noch körperliche Misshandlung aushalten zu müssen, muss einem Kind einen Knacks bescheren (denke ich). Und dann kommt die Vergewaltigung dazu. Nachvollziehbar, dass sie jetzt Probleme mit ihrem Körper und ihrer Sexualität hat.

Bemerkenswert, dass sie trotzdem ihr Leben so im Griff hat.

Aber immer noch reden die beiden nicht wirklich miteinander. Weder über Lios Vergangenheit noch über die Schwangerschaft. Wie lange sind die beiden jetzt eigentlich zusammen? Zeitlich habe ich hier überhaupt kein Gefühl.

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GAIA kommentierte am 01. März 2023 um 19:11

Bemerkenswert, dass sie trotzdem ihr Leben so im Griff hat.

Viele Menschen, die eine oder mehrere von den Erfahrungen machen mussten, die Lio hinter sich hat, versuchen gerade ihr Leben in allen Belangen im Griff zu haben, die Kontrolle behalten, weil sie in den traumatischen Momenten keine Kontrolle über ihren Körper und ihr Leben hatten. Das führt sogar meist zu einer Überkompensation, so wie wir das am Anfang erfahren haben: Lio, die nur büffelt für die Uni, immer macht, macht, macht.

Das hat die Autorin wirklich sehr gut umgesetzt in ihrem Roman.

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Newspaper kommentierte am 01. März 2023 um 19:26

Diese Darstellung gefällt mir auch extrem gut! 

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Deidree C. kommentierte am 01. März 2023 um 20:39

Ja, das stimmt. So gesehen muss ich dir Recht geben. Nur die Kontrolle nie nie nie mehr verlieren.

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Pusteblümchen kommentierte am 02. März 2023 um 20:55

Lio musste wirklich viel ertragen. Die Prügelattacken der Mutter und der Vater trinkt, da fehlt eine Person, der sie vertrauen kann in der Familie komplett. Diese Erlebnisse prägen.

Zunächst hatte ich gedacht, dass das mit dem Hund keine gute Idee ist, aber er scheint den beiden gut zu tun.

Mir fehlt das Gespräch zwischen Lio und Max, ob sie das Kind behält oder nicht muss Lio entscheiden, aber ich fände es nicht richtig, wenn sie Max nicht einweiht.

… und Mariam ist ja wohl die beste Freundin, die man sich wünschen kann.

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Newspaper kommentierte am 03. März 2023 um 08:00

"...aber ich fände es nicht richtig, wenn sie Max nicht einweiht."

- Das finde ich prinzipiell immer besser. Es gehören ja schließlich zwei dazu.

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milkysilvermoon kommentierte am 03. März 2023 um 17:17

Lio hat Sorge, dass er das Kind behalten will und sie dann vielleicht in diese Richtung bedrängt. Aber letztlich ist es ihr Körper und damit auch ihre Entscheidung. Lio kann die Konsequenzen sehr gut absehen: die körperlichen Veränderungen und auch die Tatsache, dass das meiste an ihr hängen bleiben würde. Max ist unreif und erkennt die Tragweite nicht so gut. Er kümmert sich ja noch nicht mal um den Haushalt. Lio möchte einfach die Konfrontation mit ihm vermeiden. Ihr Entschluss steht fest. Ich finde das in diesem Fall nachvollziehbar, obwohl es in Beziehungen grundsätzlich solche Geheimnisse nicht geben sollte. 

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milkysilvermoon kommentierte am 03. März 2023 um 17:29

Ich lese den Roman nach wie vor sehr gerne, obwohl er inhaltlich noch schwerere Kost ist, als ich ohnehin erwartet hatte.

Den meisten Beiträgen hier stimme ich zu. Etliche Aspekte habt ihr bereits genannt. Ich würde gerne noch mal auf die Beziehung zwischen Max und Lio eingehen. Ich finde, dass Max Lio alles in allem nicht besonders guttut. In sexueller Hinsicht ist er meistens sehr rücksichts- und verständnisvoll. Aber er ist eigentlich noch recht unreif. Seine psychischen Probleme sind eine Belastung für Lio, die eigentlich selbst Unterstützung bräuchte und stattdessen ihrem Freund hinterher räumen und ihn bemuttern muss. Sie geht viele Kompromisse ein. Vermutlich zu viele. 

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darkola77 kommentierte am 04. März 2023 um 22:34

Auch der zweite Leseabschnitt hat sich flott und entspannt weggelesen - auch, wenn es der Inhalt nur in Teilen war. Wir erfahren zunehmend von den Misshandlungen und physischen und psychischen Grausamkeiten, die Lio in ihrer Kindheit durch ihre Mutter erleiden musste, können mehr und mehr begreifen, warum Nähe und Vertrauen und vor allem eine Liebe zu ihrem eigenen Körper nur unter Schmerzen und mit größter Überwindung für sie möglich sind. Trotz all ihrer Ängste, Sorgen und großen Bedenken lässt Lio sich darauf ein, ihre Beziehung mit Max auf eine neue Ebene zu überführen, indem sie sein Angebot und Wunsch, mit ihm zusammenzuziehen - wenn auch mit einigem Zögern - bejaht. Lios Befürchtungen scheinen dann auch einzutreffen, mit Streitigkeiten und Missverständnisses startet das Paar in seinem neuen Zuhause. Doch trotz aller Höhen und Tiefen erweist sich ihre Partnerschaft als für Lio unerwartet stabil - bis sie denn unerwartet und ungewollt von Max schwanger wird und alte Konflikte, Selbstzweifel und Versagens- und Verlustängste wieder die Oberhand gewinnen.

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her_favourite_books kommentierte am 07. März 2023 um 22:15

Den zweiten Abschnitt finde ich genau so direkt und nüchtern, wie der Anfang. Lio tut mir unglaublich leid. Was musste sie nur ertragen! Jetzt verstehe ich auch mehr, warum sie so ist, wie sie ist. Warum sie mit Max über die Schwangerschaft nicht sprechen will. In ihrer Beziehung fehlt eine klare Kommunikation. Ohne diese kann alles gar nicht so gut laufen. Die Autorin gibt mir bereits das Gefühl, dass diese Beziehung scheitern wird. Ich habe Angst, weiter zu lesen, weil ich glaube, dass es kein Happy End wird und dieser Gedanke macht mich so traurig.

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Lesendundspielenddurchsleben kommentierte am 08. März 2023 um 22:03

Gerade die Frage nach dem wohin in der Beziehung beschäftigt mich auch. Wie soll eine Beziehung funktionieren können, ohne miteinander ordentlich zu reden?

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Lesendundspielenddurchsleben kommentierte am 08. März 2023 um 22:02

Ich hab jetzt den Abschnitt durch und auch die ganzen Kommentare gelesen. In vielem stimme ich meinen njtleser*innen überein. Ich sehe manches aber für mich noch nicht so klar. Ist Max wirklich so sehr der weniger starke Part? Tut er ihr wirklich nicht gut? Ich hab eher das Gefühl, sie klammern sich aneinander wie zwei ertrinkende. Wenn man 2 Jahre zusammenlebt und so große Themen völlig ausklammert, verstehe ich ein Stück weit auch den Partner. Was ich echt nicht okay finde von ihm, ist, dass er vieles über ihren Kopf entscheidet und ihre Entscheidungen ziemlich beeinflusst durch seine Launen. Aber ich habe auch das Gefühl, das geht nur, weil sie selbst da auch nicht so unabhängig und stark ist...

Ich mag Miriam sehr als Freundin. Sie ist toll. Dennoch frage ich mich, wie diese Freundschaft so aussieht. Auch da ist ja vieles nicht so auf einer partnerschaftlichen Ebene/ auf einer Ebene einer Augenhöhe.

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Anja123 kommentierte am 09. März 2023 um 14:14

Den zweite Abschnitt des Buches finde ich sehr gut. Jetzt hält sich die Autorin nicht mehr nur an vage Andeutungen. Es werden Szenen aus Lios Vergangenheit beschrieben, die einem das Herz zerreißen. Ich fühle mit ihr mit und es verwundert mich nicht, dass sie so viel mit sich selbst ausmacht. Sie scheint auch sehr gut darin zu sein, ihre Gefühle zu verbergen. Daher ist es bewunderswert, wie viel Max doch mitbekommt und immer wieder versucht, ihr zu helfen.

Seine Depressionen, oder doch eher manisch-depressives Verhalten? gibt mir eher Rätsel auf. Die Mutter scheint nicht verkehrt zu sein. Es ist jedoch zu vermuten, dass es dennoch einen Auslöser für Max Probleme gibt/gab. ?

Die Schwangerschaft finde ich sehr gelungen beschrieben. Einerseits will sie das Kind nicht, andererseits hat sie sich offensichtlich noch nicht weiter um die Abtreibung gekümmert, obwohl die Zeit langsam knapp wird. Auch ist sie sehr gut informiert, wie weit ihr Kind entwickelt ist. Interesse, oder gar Muttergefühle scheinen also vorhanden zu sein, wenn der Covertext nicht etwas anderes behaupten würde...

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Hennie kommentierte am 11. März 2023 um 19:22

Es wird Zeit, dass ich in der Leserunde wieder aktiv werde.

Also ich muss schon zugeben, dass die Geschichte mich ganz schön runterzieht. Sie ist wegen der wenigen Seiten zwar schnell gelesen. Doch die Beschäftigung damit dauert bei mir noch immer an. Für mich stehen hinter und zwischen den Zeilen viele Dinge, die es in sich haben. Lio scheint mir doch tiefer gezeichnet zu sein von der unschönen Kindheit mit einer Mutter ohne jegliche Empathie für ihre Tochter, den hilflosen Vater sowie der wie beiläufig erfolgten Vergewaltigung durch einen Bekannten auf dem Dorffest. Das hat viel mit ihr gemacht. Ihre Traumata sitzen sehr tief.

Über dem Geschriebenen liegt eine beklemmende Atmosphäre.

Lio kommt mir zerrissen vor. Sie mag ihren Körper und Berührungen nicht, andererseits beklagt sie, dass sie keinerlei Erfahrungen sexueller Natur besitzt. Ihre Empfindungen und ihre Handlungen passen für mich nicht zusammen. Dazu kommt ihre Erfahrung als Biologin. Ganz genau sind die Entwicklungsstadien des Embryos in der jeweiligen Schwangerschaftswoche beschrieben und den Kapiteln vorangestellt. Warum kann sie Max nicht sagen, dass sie schwanger ist? Was sind das nur für Aussagen von Lio?

S. 121 „Morgens war ich meistens müder als abends.“ Das zeugt für mich davon, dass sie keinen Schlaf findet.

S. 124 „ Außerdem mussste die Natur doch ein Interesse daran haben, dass so jemand wie ich sich nicht fortpflanzte.“ - Oh, du meine Güte! Was für eine Ansicht!

Für mich stellt sich die Frage, ob es für Lio überhaupt einen passenden Partner gäbe!?

Sehr schwere Lesekost.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 79 bis 150
Mara S. kommentierte am 12. März 2023 um 22:34

Erschreckend was sich aus Lios Kindheit offenbart. Und die Wohnsituation mit Max find ich ja alles andere als glücklich. Lio scheint darauf getrimmt, schreckliche Situationen einfach auszusitzen und auszuhalten. Ich hätte ja schon dreimal das Weite gesucht. Aber ich bin auch nicht mehr in meinen 20ern und hab meine Erfahrungen bereits gemacht. Bin gespannt, ob sich Lio für das Kind entscheidet.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 79 bis 150
holdesschaf kommentierte am 16. März 2023 um 20:19

Der zweite Abschnitt plätschert mehr oder weniger dramatisch dahin. Schockierend natürlich Lios Offenbarungen über die Gewalttätigkeit der Mutter, dennoch irgendwie dick aufgetragen, dass sie dann auch noch Opfer einer Vergewaltigung war und jetzt als Krönung auch noch ungewollt schwanger, obwohl sie dem Sex eigentlich gar nichts abgewinnen kann. Mitleid hab ich keins mit ihr. Viel zu verantwortungslos geht sie mit sich, Max und ihren Möglichkeiten um. Ja klar, ich hab zwar Schmerzen und ein Trauma, trotzdem lass ich meinen Freund, den ich sowas wie liebe ab und zu ohne Verhütung ran. Wie Aufsehen erregend. Nein, das ist dumm und kann auch unter Einbeziehung ihrer Vergangenheit nicht schön geredet werden. Die Autorin macht es uns wirklich nicht leicht, diese sozial unterentwickelte und leichtsinnige Protagonistin zu mögen. Vielleicht liegt auch genau darin die Absicht.

Warum sie mit Max zusammenzieht? Ich weiß es nicht. Natürlich gibt es sofort Stress und im Prinzip verursacht alles, was Max eigentlich nur für sie tut, bei ihr Wut und somit genau das Gegenteil von dem, was er ihr zeigen wollte. Seine Versuche mit ihr über die Vergangenheit und ihr Verhältnis zu ihrem Körper und ihrer Seele zu reden, sind ihr zuwider. Sie müsste mal zu der Einsicht kommen, dass es ohne ihre Hilfe nicht geht. Max hingegen tut sich seinerseits schwer. Da sagt man doch einfach mal, vielleicht ist so monogam doch nicht das Wahre... Häh? Selbst wenn die Autorin schockieren möchte, ist mir das alles zu dick aufgetragen, konstruiert. Zu viel Leid liegt auf den Schultern einzelner und sie suhlen sich darin, anstatt sich dem zu stellen. Passt aber hervorragend in unsere mittlerweile ausgeprägte Gesellschaft von Mimimis. Nix mit: Be strong!

Ich weiß jetzt gar nicht, was ich mir für das Kind wünschen soll. Nichts liegt mir ferner, als so ein kleines Leben zu beenden, doch wünscht man ihm so eine Familie? Eltern, die nicht mal mit sich selbst klar kommen? Da bin ich echt überfragt und gespannt, was Lios Gedanken noch so hergeben. Vielleicht überzeugt sie mich ja noch, doch ich bin skeptisch.

Vom Schreibstil her, ließ es sich im zweiten Abschnitt wie ich finde noch flotter weglesen. Nur der Inhalt... naja. Da frag ich mich schon, was in der Autorin vorgeht.
 

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