Leserunde

Leserunde zu "Meine verlorene Freundin" (Milena Busquets)

Meine verlorene Freundin -

Meine verlorene Freundin
von Milena Busquets

Bewerbungsphase: Bis zum 14.07.

Beginn der Leserunde: 21.07. (Ende: 11.08.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Suhrkamp Verlags – 20 Freiexemplare von "Meine verlorene Freundin" (Milena Busquets) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Sie ist Autorin, Mitte vierzig, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, und obwohl ihre Beziehungsversuche meist scheitern, fühlt das Leben sich sehr behaglich an: Barcelona, der Sommer am Meer, die Körper, die Bars, eine beherzte Leichtigkeit. Bis ein Gespenst sie überfällt, eine jähe Erinnerung: an Gema, die allerbeste Kindheitsfreundin, die fünfzehnjährig unrettbar an Krebs erkrankte. Was wäre wohl aus ihr geworden? Wann hatten sie und Gema einander zuletzt gesehen? Und warum ist die Erinnerung an die verlorene Freundin so verblasst? Um dieser plötzlichen Erscheinung nachzuspüren, macht sie sich auf die Suche, geht Fotoalben durch und alte Schülerzeitungen, spricht mit den damaligen Freundinnen. Doch keine scheint sich zu erinnern. Keine außer ihr selbst – oder bildet sie sich das alles nur ein? 

Meine verlorene Freundin handelt von der Vergangenheit, die wir vergessen haben und die uns immer wieder heimsucht. Milena Busquets erzählt leicht und lebhaft und tiefgründig, von Liebe und Abschied und von einer Freundschaft, die weit über ihr viel zu frühes Ende hinaus fortzudauern scheint.

»So hellsichtig und warmherzig schreibt sonst niemand über das Abenteuer des Lebens.« 
El Cultural 08.12.2021

ÜBER DIE AUTORIN:

Milena Busquets, 1972 geboren, hat in London Archäologie studiert und lebt und arbeitet seither in Barcelona – sie war in Verlagen, in der Modebranche, als Journalistin und Übersetzerin tätig. Auch das wird vergehen (2016) war ein internationaler Bestseller, der auch verfilmt wurde. Meine verlorene Freundin ist ihr zweiter Roman, der sie als wichtige Autorin der spanischen Gegenwartsliteratur eindrucksvoll bestätigt.. Svenja Becker, geboren 1967 in Kusel (Pfalz), studierte Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft. Sie lebt als Übersetzerin (u. a. Allende, Guelfenbein, Onetti) in Saarbrücken.

13.08.2022

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
LisaH kommentierte am 24. Juli 2022 um 19:50

In diesem Abschnitt lernt man auch das Umfeld der Ich Erzählerin wie ihre Freundinnen oder das Familienleben besser kennen. Ich finde, die Situationen sind sehr realistisch beschrieben und fast in einem neutralen Ton gehalten. Daran, dass sie kaum eifersüchtig auf Virginia ist, merkt man, dass die Beziehung zu Bruno bröckelt. Trotzdem vergleicht sie sich mit Virginia, was ich unter den Umständen verständlich finde. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Maria_21 kommentierte am 24. Juli 2022 um 20:06

Die Ich-Erzählerin fängt plötzlich an, ihre Beziehung zu Bruno, anzuzweifeln. Warum! Irgendwie kann ich sie kaum einordnen! Sie schickt Bruno alleine nach Mallorca zu Virginia, obwohl sie anfangs auf sie eifersüchtig, war. Sie denkt auch darüber nach, sich von ihm zu trennen. Warum, weshalb? Ist sie eine oberflächliche Person, die keine Gefühle zeigen kann!

Ihre Erinnerungen wandern immer wieder in die Vergangenheit, in längst vergessene Zeiten, warum? Plötzlich ihre Suche nach Gema, was ist damals genau passiert und warum war sie nicht auf der Beerdigung! Diese Fragen scheinen sie sehr zu bewegen aber warum nach so langer Zeit?

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
LisaH kommentierte am 24. Juli 2022 um 20:28

Warum sie plötzlich nach Gema sucht, frage ich mich auch. Bruno und sie scheinen sich einfach auseinander gelebt zu haben, so wie ich den Teil verstehe. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Reem kommentierte am 31. Juli 2022 um 08:01

Die plötzliche Suche nach GEMA wirkt wie eine Ersatzhandlung.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Nil kommentierte am 08. August 2022 um 11:22

Ja, in der Tat! Als ob sie Gema sucht um nicht über ihre eigenen Beziehungswirren nachdenken zu müssen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
lulapat kommentierte am 01. August 2022 um 19:50

Ja, so formuliert sie es ja sogar selbst. Vollkommen sicher, scheint sie sich allerdings noch nicht zu sein. Aber es bedeutet für eine Beziehung schon mal nichts gutes, wenn der eine sich mit solchen Gedanken herumschlägt 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Nil kommentierte am 11. August 2022 um 16:08

Ich war auch recht verwirrt und dieses Buch ist schmal, aber so wirr, dass es doch kein einfaches Lesererlebnis ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Cindyjoer kommentierte am 25. Juli 2022 um 11:31

Im zweiten Abschnitt trifft sich unsere Protagonistin mit ihren Freundinnen um mehr über Gema herauszufinden. 

Freundschaften scheinen ihr aber eher lästig zu sein. Sie ist auch nicht besonders nett zu ihrer Freundin Beatriz. Ihr geht es nicht gut? Kein Grund sich so gehen zu lassen, keine gefärbten Haare. Sie hatte letzte Woche Probleme mit ihren Zähnen, ein größerer Eingriff? Keine Ahnung, wohl vergessen.... Ihre Mutter ist schwer krank? Ist sie doch schon seit Jahren.... 

Mir kommt sie sehr Ich-bezogen vor. Ihre Freundin Sandra kommt ungefähr genauso oberflächlich rüber, darum ist da das Verhältnis wohl auch ein bisschen herzlicher. Wenigs lässt sie sich nicht gehen, sieht top aus. Irgendwelche tiefgehenden Gespräche über Sorgen oder Gefühle? Fehlanzeige...dann lieber über Klamotten oder den aktuellen Kerl lästern. 

Aprops aktueller Kerl.... Bruno scheint ihr auch schon langweilig zu werden. 

Weitere Infos über Gema gibt es wenig. Ihr Tod war furchtbar, sie ist im Winter gestorben, oder doch im Frühling? 

Am Ende geben die Erinnerungsanzeigen wenigstens Aufschluss darüber dass sich jemand an Gema erinnert.  

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
ysmn kommentierte am 25. Juli 2022 um 12:15

Die Söhne sind mit ihren Vätern im Urlaub, auch Bruno ist auf Mallorca und so bleibt die Erzählerin alleine zurück in Barcelona. Sie will sich mit Gema beschäftigen und ihrem Schicksal nachgehen. Deshalb lädt sie ihre ehemaligen Schulfreundinnen ein, die allerdings auch nicht viel mehr wissen. Schließlich findet sie online die jährlichen Gedenkanzeigen, die für Gema aufgegeben wurden. Die Auflistung der Anzeigen fand ich übrigens etwas überflüßig, wie habt ihr das empfunden? Ich hatte nicht das Gefühl, dass es irgendwie zur Geschichte beigetragen hat. 

Davon abgesehen ist mir die Erzählerin häufig unsympathisch gewesen in diesem Teil. Weil sie zum Beispiel so sehr auf dem verlorenen Zahn der Freundin rumreitet oder auch weil sie den Freundinnen erzählt, dass Bruno sie langweilt, obwohl sie sich gar nicht sicher ist, dass das tatsächlich so ist. In einigen Momenten erschien sie mir viel zu oberflächlich.

Ich will kein vorschnelles Urteil treffen, aber bisher kommt mir Gemas Tod ein bisschen wie ein Aufhänger dafür vor, über das eigene Leben zu plaudern. Ich bin gespannt, ob sich das jetzt zum Ende hin noch ändern wird.

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Minijane kommentierte am 25. Juli 2022 um 18:49

 

Ja ich stimme Dir zu. Die Auflistung der Gedenkanzeigen ergeben für mich auch nicht wirklich Sinn. Sie zeigen höchstens, dass die Eltern ihre Tochter auch nach vielen Jahren noch so sehr vermissen, während die einst beste Freundin sich nicht mal mehr an die Jahreszeit erinnern kann, in der Gema gestorben ist.

Die oberflächliche Art der Ich-Erzählerin gefällt mir auch überhaupt nicht. 
Dass sie Bruno innerlich schon abserviert hat und ihre Freundin mit dem verlorenen Zahn aufzieht, ist schon unsympathisch. 
Man fragt sich auch wie es zu der plötzlichen Obsession kommt, mehr über Gema's Tod herausfinden zu wollen. Wird ihr mit den fast erwachsenen Kindern ihr Alter und die Endlichkeit des Lebens bewusst? 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
ysmn kommentierte am 26. Juli 2022 um 15:58

Ja ich stimme Dir zu. Die Auflistung der Gedenkanzeigen ergeben für mich auch nicht wirklich Sinn. Sie zeigen höchstens, dass die Eltern ihre Tochter auch nach vielen Jahren noch so sehr vermissen, während die einst beste Freundin sich nicht mal mehr an die Jahreszeit erinnern kann, in der Gema gestorben ist.

Ja, dass die Eltern über Jahre an die Tochter gedacht haben, wird dadurch gezeigt. Aber dafür muss man nicht einfach plump alle Anzeigen nacheinander abdrucken. Da entsteht irgendwie der Eindruck, dass Seiten gefüllt werden sollen, oder? Also es hat mir nichts gebracht und zur Geschichte hat es auch nicht beigetragen. 

Man fragt sich auch wie es zu der plötzlichen Obsession kommt, mehr über Gema's Tod herausfinden zu wollen.

Keine Ahnung, das finde ich auch nicht ganz nachvollziehbar. 

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Krani kommentierte am 26. Juli 2022 um 15:51

bisher kommt mir Gemas Tod ein bisschen wie ein Aufhänger dafür vor, über das eigene Leben zu plaudern

Jo. Mir auch.

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Reem kommentierte am 31. Juli 2022 um 08:05

So kommt es mir auch vor.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Nil kommentierte am 11. August 2022 um 16:09

Stimme dir voll zu!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Krani kommentierte am 26. Juli 2022 um 15:59

Die Protagonistin bleibt mir fremd. Seltsam, wie wichtig ihr Äußerlichkeiten sind. Seltsam, dass sie ihren Bruno in den Urlaub zu einer anderen Frau schickt.

Und wieso sie sich auf einmal für diese Kindheitsfreundin interessiert, wird mir auch nicht klar. Besondere Erinnerungen, die sie mit ihr verknüpfen würde, nennt sie nicht. Sie starb, das ist fast alles, was wir über sie erfahren.

Ihre Freundinnen verabschieden sich, weil es "schon spät" ist und besprechen noch auf der Treppe, wo sie als nächstes hingehen?

Worum geht es hier eigentlich? Was ist der Autorin wichtig?

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Reem kommentierte am 31. Juli 2022 um 08:06

Ich hoffe, wir bekommen noch eine Antwort darauf, worum es geht.

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Nil kommentierte am 08. August 2022 um 11:22

Die Protagonistin bleibt mir fremd. Seltsam, wie wichtig ihr Äußerlichkeiten sind. Seltsam, dass sie ihren Bruno in den Urlaub zu einer anderen Frau schickt.

Ja, geht mir ähnlich. Eine etwas bizarre Person.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Krani kommentierte am 26. Juli 2022 um 16:28

Die Protagonistin bleibt mir fremd. Seltsam, wie wichtig ihr Äußerlichkeiten sind. Seltsam, dass sie ihren Bruno in den Urlaub zu einer anderen Frau schickt.

Und wieso sie sich auf einmal für diese Kindheitsfreundin interessiert, wird mir auch nicht klar. Besondere Erinnerungen, die sie mit ihr verknüpfen würde, nennt sie nicht. Sie starb, das ist fast alles, was wir über sie erfahren.

Ihre Freundinnen verabschieden sich, weil es "schon spät" ist und besprechen noch auf der Treppe, wo sie als nächstes hingehen?

Worum geht es hier eigentlich? Was ist der Autorin wichtig? Ich habe keine Ahnung.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
nicolebrk kommentierte am 29. Juli 2022 um 00:05

Das die beiden noch auf einen Drink rausgehen wollen zeigt ja nur, dass sie die Protagonistin anlügen müssen, weil sie nicht mit ihr rausgehen wollen..

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
alasca kommentierte am 27. Juli 2022 um 11:28

Es geht immer noch nicht in der Hauptsache um die verlorene Freundin, eher reflektiert die Protagonistin die Rolle der Frauen in ihrem Leben. Gema scheint für niemanden außer ihren Eltern eine große Rolle gespielt zu haben, sie bleibt blaß, obwohl immer wieder ihre Klugheit, Güte etc. beschworen werden. Die Erinnerungsanzeigen der Eltern stehen im Kontrast zu der Erinnerungslosigkeit der Protagonistin und ihrer Freundinnen. Ich mag ihre Selbstironie, etwa wenn sie sagt, "Kurz war ich hin- und hergerissen zwischen Mitgefühl und meinem Naturell." Da musste ich lachen. Überhaupt finde ich den Text ziemlich witzig. Auch den Teil über das Sitzpinkeln. 

Wie die Protagonistin ihre Frauenfreundschaften beschreibt, finde ich sehr realistisch. Da ist nichts zu spüren von der vielbeschworenen Solidarität zwischen Frauen - es gibt sie nicht, daher muss sie ja auch ständig beschworen werden. Sie benennt die Ebenen, auf denen Frauen miteinander konkurrieren. Und die Bedeutung, die Frauen füreinander haben. Das finde ich alles schon sehr klug und scharfsichtig.

Aber wo die Autorin mit ihrem Buch hinwill, habe ich immer noch nicht verstanden. 

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Christine_Tarot kommentierte am 27. Juli 2022 um 22:29

Hier bekommen wir mehr Einblicke in das soziale Umfeld der Erzählerin, besodners ist auch ihre Beziehung zu Bruno . der wird sehr im Detail beschrieben - er ist in den Augen der Erzählerin gutaussehend und hat immer ein charmantes Lächeln im Gesicht, vor Allem, wenn er sich selbst im Spiegel betrachtet. Jedoch fühlt sich die Erzählerin teilweise als würde ihr Leben stagnieren, so war es doch vorher ein angenehemes Leben... sie bemerkt, dass ihr die Beziehung zu Bruno entgleitet. Auch gibt es eine lange Passage über die Vergangenheit, sie erinnert sich an Gema und wundert sich, warum das Mädchen nie auf den Schulfotos zu sehen ist. Der Gedanke an sie lässt sie nicht los. In diesem Abschnitt werden die Menschen, die sie umegeben ganz im Detail beschrieben, das was sie ausmachen, ihre Besonderheiten und Macken, aber auch dass, was sie täglich an Kleidung tragen. Sehr scharfsinnig geschrieben und eine interessante Auswahl an Gedanken.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
nicolebrk kommentierte am 29. Juli 2022 um 00:12

Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich etwas über die Protagonistin verzweifle. 

Einerseits muss ich sagen, dass ich ihre Art, den Lauf der Dinge, des Lebens, ihre Ansichten,... zu beschreiben, sehr schön finde. Ich finde, dass sie für viele Aspekte des Lebens interessante Wortbeschreibungen findet, die man sonst, will man so eine Situation beschreiben, nicht wirklich greifen kann. Irgendwie erinnert mich das Buch teilweise an eine Art ,,Stream of consciousness'', natürlich nicht in kruzen, abgehakten Sätzen wie sonst in einem Gedankengang, aber häufig scheint die Protagonistin von einem normalerweise wichtigen Aspekt in den nächsten zu huschen. 

Andererseits, und das habt ihr alle schon richtig beschrieben, ist die Protagonistin leider sehr oberflächlich, scheint zwar irgendwie zu wissen, was sie will, wer sie ist, aber sozial gesehen eher weniger mit Menschen anfangen kann. Sie wirkt auf eine verdrehte Weise extrovertiert, aber auch irgendwie introvertiert. Sie scheint ein sehr spezieller Charakter zu sein, bei dem man nie weiß oder nachvollziehen kann, was als nächstes geschieht. Ich finde es dennoch faszinierend, ihr bei bestimmten Dingen ,,zuzuhören''. Besonders schön fande ich die Passage, als sie meinte, dass man als Frau nicht seinen Vater oder Großvater in Männern sucht, aber immer in anderen Frauen die eigene Mutter. Das hat mich schon sehr zum nachdenken gebracht. 

Tatsächlich habe ich mir vorgenommen, das Buch, wenn ich fertig bin, aufjedenfall nochmal zu lesen. Ich glaube, ich lese es momentan viel zu schnell, da in jedem Satz vermutlich mehr Bedeutung steckt, als man zu Beginn glauben mag. Ich muss irgendwie sagen, dass mich die Anneinanderreihung der Todesanzeigen irgendwie etwas gelangweilt hat :( 

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Stardust kommentierte am 30. Juli 2022 um 21:08

Dieser Abschnitt läßt mich fast noch ratloser zurück als der letzte, ich habe noch keine Ahnug, wo die Autorin mit uns hinwill. Die Teile, die sich mit Gema beschäftigten, mit der Suche in der Erinnerung und Vergangenheit, mochte ich sehr. Aber warum sucht sie plötzlich nach ihr, so vertraut waren sie ja dann wohl doch nicht, jedenfalls nur in wenigen Jahren.

Die Beziehung zu Brno verstehe ich auch nicht und ich denke, sie versteht sich selber nicht und das macht sie unzufrieden mit allen, auch mit sich selber.

Ich hoffe, der nächste Abschnitt und das Ende bringen mir hier etwas Erleuchtung.

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Reem kommentierte am 31. Juli 2022 um 08:04

Die Suche nach GEMA, entspricht sie einer Suche nach dem Sinn des Lebens?

Aber warum genau interessiert sie das und andererseits zeigt die Protagonistin keinerlei Empathie bei den Gesprächen mit ihren Freundinnen?

Steckt noch mehr hinter dieser Suche?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
world-of-books kommentierte am 31. Juli 2022 um 13:00

Die Protagonistin ist sehr unsympathisch und ich hab das Gefühl, das es nicht die Intention der Autorin war, besonders da ich denke, dass das Buch autobiografisch sein soll und die Protagonistin als diese unglaubliche Frau dargestellt wird, die viele Männer abbekommt. Doch wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht, zeigt das sie sehr Ich-bezogen lebt. Dadurch wirkt jedoch ihre Interaktion mit ihren Kindern überraschend herzlich, als wäre sie eine andere Person, jedoch kommen die Kinder nicht häufig vor.

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lulapat kommentierte am 01. August 2022 um 19:55

Ich lese das Buch nach wie vor recht gerne, dennoch würde ich mir wünschen, dass wir den eigentlichen Antrieb der Protagonisten näher erfahren. Das sie sich an GEMA erinnern möchte, habe ich jetzt verstanden, aber da muss doch noch mehr kommen, ansonsten ergibt das für mich alles keinen großen Sinn. 
Sie gelangt wahrscheinlich über die vergessene Freundin dazu, sich über die Gefüge mit ihren Freundinnen, Eltern, insbesondere der Mutter, auseinanderzusetzen. Doch warum? Von dem was sie berichtet gab es da keine offensichtlich verarbeitungswürdigen Erlebnisse. Das was sie berichtet wirkt recht normal.

Mal sehen, was der letzte Abschnitt noch so bringt

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Mara S. kommentierte am 07. August 2022 um 22:32

Je weiter ich mit der Lektüre voranschreite, desto unsympathischer wird mir die Erzählerin. Das ist irgendwie spannend. Denn einerseits finde ich es sehr interessant, wie sie die Beziehungen zu anderen Menschen in ihrem Leben beschreibt, reflektiert und analysiert. Andererseits wirkt sie immer oberflächlicher auf mich. Kann sie sich auf andere Menschen wirklich einlassen? Es scheint, als würde sie von Mann zu Mann hüpfen und keiner sie allzu lange begeistern können, selbst so ein allseits begehrter Typ wie Bruno nicht. Sie kreist ständig um sich selbst und ihre (körperliche) Wirkung auf andere Menschen, vor allem Männer. Das in dieser Form so zu lesen, ist schon erstaunlich, weil es nicht sehr tiefsinnig wirkt - ich finde es aber dennoch sehr realistisch. Denn ich glaube, man macht das unterbewusst wirklich sehr häufig, wenn man durch seinen Alltag geht und anderen Menschen begegnet. Man schreibt es nur nicht für die Nachwelt auf. Ich weiß nur immer noch nicht, warum Gema im Moment so wichtig für sie ist. Warum kommt ausgerechnet jetzt die Auseinandersetzung mit ihrem Tod? 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
Noelas_books kommentierte am 08. August 2022 um 13:47

Im zweiten Abschnitt lernen wir mehr über das Umfeld der Erzählerin. Über ihre Freunde und Familie. Was ihr Problem mit Bruno ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen, würde aber annehmen, dass er ihr schlicht zu langweilig geworden ist. Ihre Freunde scheinen ihr ja eh nicht viel zu bedeuten, so wie sie sich verhält. Überhaupt finde ich sie sehr ich-bezogen und kann mit ihrer Art nichts anfangen. Die Suche nach Antworten zu Gemas Tod kann ich nicht nachvollziehen. Warum tut sie das nach all den Jahren?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 49 bis 98
lese_katzee kommentierte am 30. August 2022 um 22:15

Irgendwie ist das Buch nicht so wie gedacht. Das es wieder in den letzten Kapiteln des Abschnittes um gema geht finde ich klasse, der Rest ist irgendwie so hingezogen. Ja der schreibstil ist in einem Plauderton, allerdings weicht es öfter ab vom eigentlichen Thema des Buches. Auch ihre Beziehung versteh ich nicht, wieso macht sie nicht Schluss wenn sie doch angeblich so unglücklich ist?