Leserunde

Leserunde zu "Richter morden besser" (Thorsten Schleif)

Richter morden besser -

Richter morden besser
von Thorsten Schleif

Bewerbungsphase: Bis zum 14.07.

Beginn der Leserunde: 21.07. (Ende: 11.08.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Heyne Verlags – 20 Freiexemplare von "Richter morden besser" (Thorsten Schleif) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Der Richter, dein Henker 

Als junger Jurastudent träumte Siggi Buckmann davon, die Welt ein Stück gerechter zu machen. Als alter Hase im Richteramt schiebt er nur noch Dienst nach Vorschrift. In den Justizbehörden regiert die Bürokratie und sämtliche Urteile, die Siggi fällt, werden in Berufungsverfahren wieder aufgehoben. Erst der Tod eines obdachlosen Junkies rüttelt Siggi wieder wach. Als niemand die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen will, beginnt Siggi, die Dinge anders zu betrachten. Da er das System seit Jahrzehnten kennt, weiß er, wie man dessen Schwachstellen nutzen kann. Vielleicht kommt ja auch er selbst mit einem Verbrechen davon?

»Hätten Kommissar Schimanski und Richterin Barbara Salesch einen unehelichen Sohn gezeugt, wäre er der geistige Zwillingsbruder von Strafrichter Buckmann.« Karsten Dusse, Autor von »Achtsam morden«

»Hätten Kommissar Schimanski und Richterin Barbara Salesch einen unehelichen Sohn gezeugt, wäre er der geistige Zwillingsbruder von Strafrichter Buckmann.« ("Karsten Dusse")

ÜBER DEN AUTOR:

Thorsten Schleif, Jahrgang 1980, studierte Rechtswissenschaften in Bonn. Seit 2007 ist er Richter im Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Er war am Landgericht Düsseldorf und in der Verwaltung des Oberlandesgerichts Düsseldorf tätig. In den Jahren 2014 bis 2019 war er alleiniger Ermittlungsrichter für die Amtsgerichtsbezirke Wesel und Dinslaken. Gegenwärtig arbeitet Schleif als Vorsitzender des Schöffengerichts und Jugendrichter am Amtsgericht Dinslaken. 2019 und 2020 veröffentliche er zwei Sachbücher, es folgten zwei Hörbücher im Jahr 2021, »Richter morden besser« ist sein erster Roman. Seit 2016 ist Schleif ausserdem als Keynote Speaker tätig. Er lebt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Duisburg.

06.08.2022

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Flyspy kommentierte am 24. Juli 2022 um 19:00

Chantal will gegen Ercan aussagen. Gute Entscheidung, aber nicht gut für sie, leider, sie wurde anscheinend entführt und nach dem Fund in den Niederlanden ist sie wohl auch tot.Und jetzt noch ein "gefälliger" Justizminister, der seinen Einfluss nutzt um die Ermittlungen zu sabotieren. Eine Hand wäscht die andere, Gefälligkeiten werden eingefordert. Zustände sind das ...Der Autor lässt nichts aus. Thorsten Schleif hat ein Händchen für Charaktere, siehe auch Staatsanwalt Grau, „er meint es nicht so“... :-))
Hamid, der Referendar, war zu unvorsichtig bzw. hat die Sachlage unterschätzt, aber er lebt wenigstens noch! Die Figur des Hamid gefällt mir sehr gut, Siggi und er bilden ein gutes Gespann.Ich hatte mich auch schon gefragt, wie Siggi in den Fokus von Ercan geraten ist.Siggi ist zu sorglos, finde ich. Nach der Nummer mit Chantals Katze habe ich befürchtet, dass erst einmal Grisu in den Fokus gerät. Aber der dunkle BMW lässt darauf schließen, dass es schlimmer kommt und Siggis Tochter gefährdet ist. Und das ist knapp ausgegangen, die Polizei war schnell da. Siggi muss gut aufpassen.
Bisher ist es noch immer sehr interessant zu lesen, die Gedankengänge gefallen mir immer mehr.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Baerbel82 kommentierte am 24. Juli 2022 um 20:28

"nach dem Fund in den Niederlanden"

Woher weißt du das?

Bis S. 202 steht davon nichts oder?

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carola1475 kommentierte am 24. Juli 2022 um 22:14

"Bis S. 202 steht davon nichts oder?"

Doch, auf S. 125 oben.

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Flyspy kommentierte am 24. Juli 2022 um 22:46

Zumindest lässt sich der Satz "Fund in den Niederlanden" so interpretieren, dass sie tot ist. So habe ich es aufgefasst.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Baerbel82 kommentierte am 25. Juli 2022 um 10:58

"Fund in den Niederlanden"

Genau DAS steht da eben nicht. Sondern, dass sie in den Niederlanden wieder auftauchte.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Flyspy kommentierte am 25. Juli 2022 um 11:44

Dann habe ich das halt für mich anders interpretiert. Wird sich vielleicht auch noch aufklären.

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Martinchen kommentierte am 29. Juli 2022 um 10:02

Na, ja: sie tauchte wieder auf. Ich habe das ebenfalls so verstanden, dass sie tot ist. Und "auftauchen" ist hier sehr doppeldeutig.

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Susi kommentierte am 29. Juli 2022 um 23:15

Ich habe das auch so interpretiert, dass sie als Leiche wieder auftauchte. Also Tot augefunden wird.

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sandra66 kommentierte am 31. Juli 2022 um 16:32

Ich bin noch nicht so weit, aber nach den bisherigen zwar sehr amüsanten und bösen Wortspielen habe ich bei "Auftauchen" an Wasserleiche gedacht

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MamaLiestSchonWieder kommentierte am 26. Juli 2022 um 15:40

Die Figur des Hamid gefällt mir sehr gut, Siggi und er bilden ein gutes Gespann.

 

Es scheint ja einen nächsten Band zu geben, hoffentlich ist Hamid dann auch wieder dabei!

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Baerbel82 kommentierte am 24. Juli 2022 um 20:31

Teil 2, S. 77 bis S. 202:

Puh, ein langer Abschnitt.

Gewalt gegen Frauen geht gar nicht. Chantal ist eine Nette, aber auch ein bisschen naiv oder? Ich fürchte jedenfalls das Schlimmste…

Ayaz, ein Drecksack, ein Sadist. Nichtsdestotrotz niemand hat den Tod verdient. Selbstjustiz ist keine Option für mich.

Ansonsten, lässt sich flott und flüssig lesen. Und ja, ein Roman zum Schmunzeln. Aber ernst nehmen kann ich das nicht.

Der letzte Abschnitt muss die Auflösung bringen…

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Martinchen kommentierte am 29. Juli 2022 um 10:06

Gewalt gegen Frauen geht gar nicht. Chantal ist eine Nette, aber auch ein bisschen naiv oder? Ich fürchte jedenfalls das Schlimmste…

Das finde ich auch. Ja, Chantal finde ich sehr naiv. Möglicherweise ist Ayaz sehr charmant, höflich, zuvorkommend und großzügig aufgetreten. Chantal hat ihn erst durchschaut, als es zu spät war. Was mich hier noch aufregt, ist, dass sie einfach so die Tür geöffnet hat oder anders: wenn sie als Hauptbelastungszeugin auftreten sollte, hätte man sie vielleicht bitten sollen, woanders zu übernachten oder ihr jemanden zur Seite stellen sollen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
carola1475 kommentierte am 25. Juli 2022 um 10:50

Jetzt weiß ich, was Fredi für die Familie Buckmann getan hat, da hatte Ronja wirklich Glück! Und es gibt auch eine Verbindung zwischen Fredi und Siggi in Bezug auf die beiden Kinder, die vor Jahren von den Rasern totgefahren wurden, wenn ich Brittas Ausführungen im Gespräch mit Mark richtig verstehe.

Siggi hat sich dem System angepasst, aber trotzdem scheint er aufrecht und gerecht geblieben zu sein. Er gibt seinen Dienst nach Vorschrift auf und wird erfinderisch. Und stur ist er auch.

Die Ermittlungen gegen Ayaz bringen nicht viel und werden „von oben“ ausgebremst. Die einzige Belastungszeugin verschwindet, Hamid wird zusammengeschlagen, Kiana fast in ihrer Wohnung überfallen, Siggi auf der Straße verfolgt. Und der Oberstaatsanwalt Leiser stellt die Ermittlungen ein.

Woher weiß Ayaz von Siggi?

Das Schmunzeln ist mir eigentlich vergangen, wenn ich über den ganzen Klüngel lesen muss.

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Baerbel82 kommentierte am 25. Juli 2022 um 11:04

"Das Schmunzeln ist mir eigentlich vergangen, wenn ich über den ganzen Klüngel lesen muss."

Ja, das stimmt. Da kann man nur hoffen, dass das nicht die Realität, sondern überzeichtnet ist.

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Chuckipop kommentierte am 02. August 2022 um 11:50

Das ist sicherlich (hoffentlich!) stark überzeichnet. Trotzdem ist ganz bestimmt überall ein Körnchen Wahrheit oder mehr drin, so daß mir beim Lesen des Öfteren der Satz "Wenn es nicht so traurig wäre, müsste ich jetzt drüber lachen" durch den Kopf gegangen...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Baerbel82 kommentierte am 25. Juli 2022 um 11:10

"Woher weiß Ayaz von Siggi?"

Das war der andere Referendar, also nicht Hamid, sondern der andere (Name fällt mir grad nicht ein), der dann strafversetzt wurde.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
carola1475 kommentierte am 25. Juli 2022 um 11:24

Ja, jetzt habe ich das auch gelesen, kommt gleich am Anfang des 3. Leseabschnitts ;) auf S. 209.

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Baerbel82 kommentierte am 25. Juli 2022 um 11:43

Genau, der Neffe. Malte Brenda.

Sorry, falls ich gespoilert habe. Ich bin ja schon durch ;-)

 

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MamaLiestSchonWieder kommentierte am 26. Juli 2022 um 15:38

Das Schmunzeln ist mir eigentlich vergangen, wenn ich über den ganzen Klüngel lesen muss.

 

Das finde ich auch erschreckend, ob Thorsten Schleif hier wohl aus dem Nähkästchen plaudert? Hoffentlich hat er nur für die Dramatik in seinem Buch übertrieben...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
carola1475 kommentierte am 26. Juli 2022 um 16:31

Ich fürchte, er übertreibt nicht, sondern nennt die Dinge beim Namen. Er hat auch 2 kritische Sachbücher über unser Rechtssystem geschrieben, in denen er die Missstände aufführt. Und haben wir uns nicht alle schon darüber gewundert, wie viel Zeit oft vergeht, bis überhaupt ein Verfahren eröffnet wird, über milde Urteile oder gewitzte Anwälte, die unverständliche Freisprüche für ihre Mandanten erzielen?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
MAG kommentierte am 28. Juli 2022 um 13:26

...und aufgeregt darüber, dass offensichtlich Schuldige wegen eines Verfahrensfehlers freigesprochen werden (müssen)?!? :-/

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Susi kommentierte am 29. Juli 2022 um 23:19

Ich fürchte auch, dass er nicht übertrieben hat. Im Gegenteil. Ich denke, er hat vieles, worüber man sich aufregen und wütend werden kann hier mit Humor noch verharmlost.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Susi kommentierte am 31. Juli 2022 um 19:02

Die beiden Bücher interessieren mich sehr und ich habe sie direkt auf meine Wunschliste gepackt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Martinchen kommentierte am 29. Juli 2022 um 10:09

Ich hoffe auch, dass alles sehr überspitzt dargestellt wird, fürchte jedoch, dass diese Beschreibungen mehr Wahrheit enthalten als ich gut finde.

Insgesamt lohnt eine Diskussion darüber, würde hier jedoch den Rahmen sprengen. Ich habe schon gesehen, dass wohl einiges zum Thema zu finden ist. Da werde ich mich mal schlau machen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Susi kommentierte am 30. Juli 2022 um 11:06

Das Schmunzeln ist mir eigentlich vergangen 

Ja, mir auch. Solche Szenen sind gar nichts für mich. Aber das muß wohl sein, um nachvollziehbar zu machen, was einen ehrenwerten, anständigen Menschen mit hohen Moralvorstellungen dazu bringt, einen Menschen zu töten.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
chhotabhaaloo kommentierte am 25. Juli 2022 um 18:27

Auch vom zweiten Teil bin ich noch begeistert. Es sind zwar jetzt ein paar gewöhnungsbedürftige Szenen dabei gewesen, aber trotzdem bin ich aus dem Schmunzeln nicht rausgekommen.

Das Schicksal von Chantal ist nicht schön, zeigt aber mit was für einem ‚Freund‘ alle Beteiligten hier umgehen müssen. Ich bin gespannt wie sich das ganze auflösen wird und vor Allem, ob es gelingt Ayaz vor der nächsten Tat zu stoppen.

Ein sehr angenehmer Schreibstil, viele schöne Stellen, dieses Buch macht mir einfach nur Spaß!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Rose75 kommentierte am 28. Juli 2022 um 08:30

In diesem Abschnitt ist ja einiges passiert und es wurde deutlich, warum Siggi sich Fredi verpflichtet fühlt.    Dass die Freundin von Fredis Tochter, ausgerechnet ein  Ziehkind von Siggi war  und die beiden Männer dadurch  noch eine zusätzliche Gemeinsamkeit haben, ist zwar etwas viel Zufall, aber für mich noch in Ordnung. 

Was die ganzen Klüngeleien in den Behördenstuben angeht, glaube ich leider, dass da mehr dran ist, als man sich vorstellen kann.  Eine Hand wäscht die andere ... 

Was Chantal angeht, bin ich mir sicher, dass sie nicht mehr lebt.   Es gab zahlreiche Anspielungen diesbezg.    ( Cedric ist ein Problembeseitiger,  'tauchte' in den Niederlanden auf,...   )

Jetzt bin ich gespannt was es mit einem   Mord in mittelbarer Täterschaft und error in persona  auf sich hat,   Siggi und Hamid haben das als den perfekten Mord bezeichnet.   

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
MAG kommentierte am 28. Juli 2022 um 12:13

Teil 1 von 3 und bitte nur lesen, wenn dieser Abschnitt schon gelesen wurde, denn ich erwähne hier Details:

ich muss zugeben, dass meine Euphorie in diesem Leseabschnitt etwas gebremst wurde. Das mag einerseits daran liegen, dass der Autor die Szene in Kapitel 15 in allen Details schildert, eine erschreckend brutale Szene, die vor perfidem Sadismus nur so strotzt. Fürchterlich.

Andererseits liegt es vermutlich daran, dass mir manche Details unlogisch erscheinen, weil sie zu einem Zeitpunkt erwähnt werden, zu dem in diesem Fall der Richter und sein Gesprächspartner KHK Nick Hiller noch keine Kenntnis davon haben konnten: auf Seite 95 reden der Richter Siggi und KHK Nick über Ayaz` “Handwerkernummer“ mit Justin, haben von eben diesem Vorgehen aber erst ein Jahr später durch Justin selbst erfahren, siehe Seite 86 unten.

Zudem nimmt der letzte Satz auf Seite 96 die Spannung. Er mag als Hinweis gedacht sein, ist aber meiner Meinung nach eher eine Enthüllung.   

Es folgen ein zweiter und ein dritter Teil, weil mein Beitrag sonst zu lang und unübersichtlich geworden wäre. ;-)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
carola1475 kommentierte am 28. Juli 2022 um 16:28

"...Kapitel 15..."

Das zeigt, dass Thorsten Schleif weiß, was für Sitten in dem Milieu herrschen und verdeutlicht, was für ein sadistischer skrupelloser Drecksack Ayaz ist.

"auf Seite 95 reden der Richter Siggi und KHK Nick über Ayaz` “Handwerkernummer“ mit Justin, haben von eben diesem Vorgehen aber erst ein Jahr später durch Justin selbst erfahren..."

Hier hast Du wohl Recht. Obwohl Nick auf S. 86 von einer Bestrafungsaktion spricht. Er und Siggi können sich wohl denken, was ungefähr passiert ist, nur den genauen Hergang schildert Justin ein Jahr später.

"...der letzte Satz auf Seite 96..."

nimmt mMn nicht die Spannung, sondern steigert sie ;) Es ist ja nur eine Andeutung und verrät nicht, was Chantal passiert ist.

 

 

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MAG kommentierte am 28. Juli 2022 um 18:35

Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich Passagen (ich beziehe mich auf Seite 96) bzw. Aussagen im Buch aufgefasst werden, denn was Du als Andeutung empfindest, ist in meinen Augen viel mehr als das und eben zu viel. Genau wegen dieses Austauschs und der unterschiedlichen Sichtweisen auf das Gelesene ist so eine Leserunde einfach wunderbar. ;-)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Kathie kommentierte am 05. August 2022 um 06:37

Also mich machte der Satz auch neugieriger, was mit Chantal passiert ist. Aber ich hatte nur noch wenig Hoffnung.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
MAG kommentierte am 28. Juli 2022 um 12:15

Teil 2 von 3 und – wie gesagt - bitte nur lesen, wenn dieser Abschnitt schon gelesen wurde, denn ich erwähne hier Details:

Auch wirkt der Richter manchmal seltsam unbedarft, denn wenn ein Wagen, der auf seiner Hinfahrt ihm folgte und ihm deshalb auffiel, anschließend der Tochter folgt, dann werde ich doch in seiner exponierten Stellung und der aktuell gefährdeten Lage stutzig?!

Auf Seite 125 der nächste Hinweis auf Chantal, von der die Lesenden aber schon wissen, dass Chantal kein Glück hatte (siehe S. 96, die letzten 3 Zeilen). Und nun taucht sie an einem Küstenort wieder auf?! Da kann das „Auftauchen“ ja nicht im übertragenen, sondern nur im wortwörtlichen Sinne gemeint sein. Wieder stirbt die Spannung.

Von diesen in meinen Augen unlogisch wirkenden Stellen abgesehen, amüsiere ich mich aber weiterhin über so Passagen wie die bzgl. der mangelnden, technischen Ausstattung bei Gericht. Gut, dass der Richter für den Brand ein Alibi hatte. ;-))

Dass der Richter einen Hang zum Makabren hat, wird deutlich, als er „rein objektiv betrachtet“ Tobi als Begleiter seiner Tochter als „Kugelfang“ bezeichnet und damit als „ausnahmsweise nicht vollkommen schlecht“. Nein, nein, was geht da in des Richters Kopf vor? Dass er wiederholt etwas völlig Anderes denkt als dann anschließend sagt, ist aber nichtsdestotrotz immer unterhaltsam.

Es folgt ein dritter Teil, weil mein Beitrag sonst zu lang und unübersichtlich geworden wäre. ;-)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
MAG kommentierte am 28. Juli 2022 um 12:16

Teil 3 von 3 und – wie schon gesagt - bitte nur lesen, wenn dieser Abschnitt schon gelesen wurde, denn ich erwähne hier Details:

Und der Schalk im Autorennacken blitzt wieder auf. Da hat Duracell dem Richter die Gelegenheit gegeben, ihr gegenüber seiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen, und was macht er?! Er lässt „diesen Augenblick ungenutzt verstreichen". Zum Schießen! ;-))

Bedenklich stimmen mich die Einblicke in die Interna, nicht wissend, was davon reine Phantasie ist und was der Realität entspricht oder vielleicht auch von Beidem etwas?! Da werden Rechtsanwälte von ihren Mandanten unter Druck gesetzt, Absprachen getroffen und gemauschelt und der gerichtsinterne Klüngel ist ja fast unglaublich und sollte so grundsätzlich ;-) gar nicht reell sein, obwohl…. ;-)

 

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Susi kommentierte am 31. Juli 2022 um 18:06

Bedenklich stimmen mich die Einblicke in die Interna, nicht wissend, was davon reine Phantasie ist und was der Realität entspricht oder vielleicht auch von Beidem etwas?! Da werden Rechtsanwälte von ihren Mandanten unter Druck gesetzt, Absprachen getroffen und gemauschelt

Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass es so und noch schlimmer ist. Ich arbeite zwar im Krankenhaus, aber da ist es nicht anders. Und wenn ich die Interna von Freunden über deren Jobs höre, kann ich mir gut vorstellen, dass es überall so ist. Ob Handwerk, Büro, Ämter oder Post, warum soll es in der Justiz anders sein ? Da arbeiten ja auch nur Menschen. Die meisten sicher mit einem hohen Moralstandard und voller Pflichtbewußtsein, aber es wäre doch sehr unrealistisch, wenn es da keine schwarzen Schafe, Speichellecker, Ehrgeizlinge und inkompetente Leute gäbe.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
carola1475 kommentierte am 31. Juli 2022 um 21:14

Ich bin sicher, dass Du Recht hast :( 

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Martinchen kommentierte am 29. Juli 2022 um 10:26

In diesem langen Abschnitt gäbe es vieles zu kommentieren.

Es ist jetzt klar, was Fredi für Siggi Buckmann getan hat, was zeigt, dass vielen jungen Mädchen und Frauen ähnliches passieren kann. Nicht nur Chantal ist naiv, Ronja ebenso. Es wird absolut verständlich, warum Buckmann Fredis Tod nicht auf sich beruhen lassen kann. Ich kann seinen Ärger nach dem Einstellen der Ermittlungen sehr gut verstehen. Auf der anderen Seite finde ich, dass man aufgrund eines persönlichen Interesses ohne weitere Hinweise, Indizien oder gar Beweisen ein Verfahren nicht unendlich lange laufen lassen kann.

Die Idee, Gedanken und Worte voneinander zu trennen, finde ich gut. Manches entlockt mir ein Schmunzeln, obwohl vieles eben genau nicht zum Lachen ist.

Chantals Schicksal tut mir leid, ich schrieb in einem Kommentar dazu schon.

Diesen schwarzen BMW, den Buckmann und auch seine Tochter verfolgt, finde ich ominös. Ist es wirklich Ayaz, der den Richter und seine Tochter beschatten lässt? Oder geht es da doch um ganz etwas anderes?

 

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Susi kommentierte am 29. Juli 2022 um 23:13

Bin noch nicht durch mit diesem Teil, aber schockiert darüber, wie hier Beziehungen ausgespielt werden. Die Anrufe von oben :" Erinnern Sie sich, wie ich ihnen geholfen habe den Posten zu bekommen? Erinnern Sie sich, dass ich Ihre Fehler vertuscht habe ? Dann zeigen sie mir jetzt Ihre Dankbarkeit !"

Schrecklich ! Vor allem, da man weiß, dass es in der Politik wirklich so zugeht und Lobbyisten die Politiker oft in der Tasche haben. Wie Ohnmächtig muß man sich da fühlen, wenn man wie der Richter das Richtige tun will und der Gegner zieht paar Strippen und lacht sich eins.

Bei der Folterszene mit dem Hand an den Koffer nageln und der verbrannten Katze wurde mir ganz schlecht. Und auch die Schläge, die Chantal einstecken mußte. Furchtbar. Und wie schnell man in so eine Beziehung reinrutscht und nicht mehr rauskommt, weiß ich von meinen Patienten. Auch ärgert es mich in dem Zusammenhang immer, wenn die Leute sagen "Warum verlässt sie ihn nicht?" und quasi implizieren, dass die Frau durch ihr Bleiben selbst Schuld sei. Keiner Regt sich über den Schläger auf und fragt "Warum schlägt er die Frau ? Wie kann er das wagen ! Was für ein Mistkerl!"  Hier wird einer der vielen Gründe gezeigt, warum eine Frau oft nicht geht : Angst.

Das wollte ich nur kurz loswerden, bevor ich den Rest des 2. Teils lese.

 

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Chuckipop kommentierte am 02. August 2022 um 12:07

Torsten Schleif erschreckt mich ziemlich mit seinem Buch, das zwar vordergründig zum Schmunzeln anregt, mich aber ansonsten alarmiert und bewegt.

Celine und auch Ronja werden hier recht naiv dargestellt, einige der Männer sind echte Drecksäcke.

Die Szene mit der verbrannten Katze fand ich ganz schrecklich und auch was Celine sonst noch durchmachen muss. Ich bin nicht sicher, ob sie nun tot oder lebendig wieder auftauchte?! Aber ich befürchte eher tot...

Siggi versucht, ehrlich und gerecht zu bleiben, aber das ist wahrlich nicht einfach.

Mauscheleien ohne Ende, damit macht der Autor wirklich sehr deutlich, dass das Rechtssystem leider wohl nicht reibungslos so funktioniert, wie es sollte, sondern der "menschliche" Faktor ganz sicher häufig eine große Rolle spielt. Kleine Gefälligkeite, "Eine Hand wäscht die Andere", auch Drohungen und Erpressungen sind vermutlich öfter im Spiel, als der Laie denkt. In diesen Dingen bin ich (und die meisten anderen vermutlich auch) wohl ein wenig leichtgläubig, denn ich habe gelernt, dass ich mich darauf verlassen kann, dass unser Rechtssystem gerecht ist. Inzwischen hat sich da wohl einiges relativiert...

 

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ech kommentierte am 02. August 2022 um 13:57

Die beiden letzten Abschnitte habe ich gestern dann in einem Rutsch gelesen.

Im zweiten Abschnitt nimmt nun auch der Krimiplot ordentlich Fahrt auf und unser Richter muss erkennen, mit welchem harten Brocken er sich hier angelegt hat. Aber er lässt sich auch durch die Bedrohungen und die Einflussnahme seiner Vorgesetzten nicht einschüchtern, verhält sich meiner Meinung nach aber doch ein wenig naiv. Wird er Ercan Ayaz am Ende doch noch bezwingen und aus dem Verkehr ziehen können ?

Auch wenn der Grundton hier deutlich ernster und auch rauher wird, blitzt der feine Humor weiterhin immer wieder durch. Und auch mit Kritik an unserem Justizsystem wird hier wahrlich nicht gespart. Und da der Autor selber Richter ist, fürchte ich, dass vieles hier nicht unbedingt seiner Phantasie entsprungen ist, sondern durchaus auf realen Ereignissen beruhen könnte.   

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
sandra66 kommentierte am 02. August 2022 um 22:05

Nach dem zweiten Teil würde ich mir tatsächlich auch wünschen, dass manchen das "Handwerk gelegt würde" bzw. dass sie eine Strafe bekommen und damit meine ich nicht nur die "Straftäter", sondern auch die Menschen, die eigentlich gegen diese arbeiten sollten, aber bestechlich, faul, befangen oder sonstwie unbrauchbar sind.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Kathie kommentierte am 05. August 2022 um 06:47

Den 2. und 3. Teil habe ich ohne Unterbrechung gelesen.

Die Szenen mit der Grillkatze und dem Koffer waren mir etwas zu hart. Ansonsten fand ich die Gedanken-Aussagen des Richters, die Wortspiele, die schlagfertigen Antworten etc. wieder großartig.

Wenn man sich über das Justizsystem Gedanken macht, kann es einem auch übel werden.

 

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Susi kommentierte am 09. August 2022 um 15:38

Wenn man sich über das Justizsystem Gedanken macht, kann es einem auch übel werden.

Ja, ich finde das auch beängstigend.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 75 bis 202
Azyria_Sun kommentierte am 09. August 2022 um 16:30

So, kurz meinen ersten Eindruck, bevor ich mir eure Kommentare ansehe:

Mir gefällt das Buch wirklich gut. Ich mag diesen sarkastischen Humor wirklich gerne, das ist genau meins! Und spannend ist es auch und mit den: Aber das wussten wir da noch nicht-Kommentaren will man immer weiterlesen, weil man wissen will, was noch alles so kommt. Dieses Buch macht definitiv Lust auf mehr! Ich will unbedingt wissen, was mit Chantal ist - sie scheint ja in irgendeinem Gewässer versenkt worden zu sein. Was Özmir noch macht. Und sehr krass auch, wie da die quasi Vetternwirtschaft durchgesetzt wird. Nicht mit Verwandten, aber mit: Ich habe dir damals geholfen, jetzt hilf du mir.

Mal sehen, was der letzte Abschnitt noch bringt!

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