Leserunde

Leserunde zu "So reich wie ein König" (Abigail Assor)

So reich wie der König -

So reich wie der König
von Abigail Assor

Bewerbungsphase: 25.02. - 10.03.

Beginn der Leserunde: 01.03. (Ende: 22.04.) - aktualsiert -

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Insel Verlags – 20 Freiexemplare von "So reich wie ein König" (Abigail Assor) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Sarah, die sechzehnjährige, bildschöne Französin, hat nichts. Driss, der Sohn einer der wohlhabendsten muslimischen Familien hingegen hat alles, ist reich wie der König. Sarah beschließt, ihn zu verführen, ihn zu heiraten. Ihr Weg dahin führt sie durch die Stadt Casablanca, in all ihren Facetten: von den Armenbaracken mit den Prostituierten und Abgeschlagenen, wo Sarah mit ihrer Mutter lebt, bis in die Villenviertel auf den Hügeln, zu den reichen Jugendlichen, die jointsrauchend in üppigen Gärten an Pools sitzen und nachts durch die Clubs der Stadt ziehen – während sich unten, in den Baracken, alle nach einem Ort weit weg sehnen, einem unerreichbaren Ort. Sarah ist entschlossen, diesen Ort zu erreichen, ganz gleich, was sie dafür opfern muss.

So reich wie der König erzählt vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau im Casablanca der 1990er Jahre. Von einer pulsierenden Stadt voller Widersprüche und zwei jungen Menschen, für die die Liebe notgedrungen zur Verhandlungsmasse wird. Ein Roman von sinnlicher und poetischer Sprachgewalt, der zwischen Schönheit und Härte changiert.

ÜBER DIE AUTORIN:

Abigail Assor wurde 1990 in Casablanca geboren, wo sie aufwuchs, bis sie mit 17 Jahren nach Paris zog. Nach einem Studium der Philosophie und Soziologie widmete sie sich dem Schreiben und dem Film. So reich wie der König ist ihr erster Roman, mit dem sie für den Prix Goncourt de Premier Roman nominiert war und der in sieben Sprachen übersetzt wurde.
 

16.04.2022

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
Anna625 kommentierte am 13. April 2022 um 15:17

Der letzte Abschnitt, und ich muss sagen: Ich weiß nicht genau, wie das passiert ist, aber mit einem Mal mochte ich es dann doch wirklich gerne. Vielleicht lag es daran, dass ein paar Dinge hier konkreter wurden als sie es in den vorherigen Abschnitten waren, vielleicht habe ich mich auch einfach nur mit der Vagheit angefreundet, keine Ahnung. Möglich, dass es auch Sarahs charakterliche Entwicklung gegen Ende war - sie hat eingesehen, dass sie nicht mit Driss zusammen sein kann. Das ist natürlich sehr deprimierend und traurig und betont einmal mehr die hier unüberwindbaren Grenzen zwischen Arm und Reich, trotzdem fand ich das Ende gut so.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
AurelyAzur kommentierte am 22. April 2022 um 18:17

Mich überraschte es, dass Sarah sich gar keine Gedanken darüber gemacht hat, inwiefern sie ihn wirklich heiraten dürfte. Es ist eher ungewöhnlich dass reiche und angesehene Familien sich mit armen vermählen und in Vergangenheit hat es in solchen Fällen immer Ärger gegeben und die Person aus der ärmlichen Familie hatte das Nachsehen. Ich dachte mir gleich, dass das niemals bei Driss' Eltern durchgeht und er scheint auch nicht gerade Druck gemacht zu haben, sondern eher passiv zu sein.

Rührend war aber, dass er sich versucht hat für sie einzusetzen und sie am Ende nicht komplett fallen gelassen hat. Das spricht eindeutig für seinen Charakter!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
nicolebrk kommentierte am 15. April 2022 um 00:03

Tja, der dritte Teil ist nun auch vorbei und ich weiß noch gar nicht, was ich sagen soll. 

Sarah ist sehr leichtsinnig, die beiden sind leichtsinnig, weil sie sich die Welt so einfach vorstellen. Das Sarah und Driss einfach heiraten können, war ja von Anfang an zum Scheitern verurteilt, vor allem, da ja schon mehrmals im Buch durchgesickert ist, dass Driss nicht wirklich in die Fußstapfen seines Vaters treten kann und deshalb auch nicht einfach so heiraten kann, wie er möchte.

Was ich schön finde ist trotzdem die Leichtigkeit, Schnelligkeit und Vagheit des Buches. Das muss man mögen, aber es kam mir vor wie so ein kleiner minimaler Einblick in die Geschichte von Driss und Sarah, und sie nimmt mich mehr mit, als ich dachte. Vor allem das Ende ist zum Haare raufen, weil ich ihnen beide Sachen, Selbstmord oder Abhauen nach Amerika nicht zutraue; außerdem ist es offen, ob Sarah das Baby abtreiben wird oder nicht...

Oh man. Ich bin aber froh, weil ich sehr viel Wissen über Marokko, Casablanca, den Islam und diesen krassen Kontrast zwischen Arm und Reich mitgenommen habe. Es gibt schon sehr, sagen wir mal so, interessante Bräuche, das mit der Ziege am Opferfest kannte ich zwar schon, aber z.B. Küssen in der Öffentlichkeit eher ungesehen, dass man nicht alleine als Frau in ein Restaurant gehen darf,....

Sehr schön fand ich übrigens das Zitat ,,Doch die offenkundige Wahrheit sah er nicht: dass man die Ketten, die einen fesseln, besser vergoldet am Handgelenk trägt''. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
SunshineBaby5 kommentierte am 18. April 2022 um 01:11

Der letzte Abschnitt hat mir gut gefallen. Vor allem die letzten Seiten, in denen Sarah Driss nach einem erneuten Treffen fragt. Denn obwohl die Heirat nun ausgeschlossen ist will sie ihn treffen. Endlich geht es also nicht mehr nur ums Geld für sie. Das hat mir gefallen. Das Ende fand ich allerdings nicht so gut, da es alles offen ließ. Schade finde ich auch, dass beide nicht mehr Mut hatten. Bevor sie für immer in Fesseln leben oder sich in den Selbstmord stürzen (Klippen am Ende), könnte Driss auch Tickets nach Amerika für beide kaufen. Er könnte da sicherlich was einrichten. 

Der Einblick in das Leben dort hat mir gefallen. Ich mochte es das Buch zu lesen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
Anna625 kommentierte am 18. April 2022 um 08:09

Das Ende fand ich fast ein bisschen hoffnungslos, weil sich ja eigentlich für beide nicht wirklich etwas geändert hat. Sarah lebt immer noch in Armut und hat noch dazu ihr Kind abtreiben müssen, Driss muss sich immer noch an die Erwartungen seiner Familie anpassen. Wirklich entkommen sind sie beide nicht, oder zumindest wird das nicht deutlich durch das offene Ende.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
Sago kommentierte am 19. April 2022 um 19:59

Wenn das Ende zu offen gestaltet ist, so wie hier, bekomme ich das Gefühl, dass sich die Autorin aus der Erzählung hinausgemogelt hat. Als wäre eine Versprechung nicht eingelöst worden. Man ist der Geschichten über viele Seiten gefolgt, und dann wird man wie durch eine Drehtür hinausgeworfen, weiß in entscheidender Hinsicht weniger als zuvor.

Das fand ich schade. Das Ende war raffiniert inszeniert, wie so vieles, zum Beispiel das blutige Opferfest gleichzeitig mit dem Aufeinandertreffen mit Driss' Familie. Dennoch bleibe ich jetzt etwas unzufrieden zurück.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
SunshineBaby5 kommentierte am 20. April 2022 um 20:06

Ja, das trifft es gut!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 148 bis Ende
Salmian kommentierte am 21. April 2022 um 09:37

So, auch Teil 3 ist beendet und für mich war das Buch leider wirklich ein Flopp.
Dieser unfassbar vage Schreibstil mit seinen ständigen Abschweifungen ist zwar einfach zu lesen, geht mir aber doch gehörig auf die Nerven. Das ganze Buch wirkt irgendwie so, als ob die Autorin sich für das eigentlich schon Recht kurze Buch einfach viel zu wenig Story ausgedacht hat und es mit vagen Andeutungen irgendwie in die Länge zu ziehen versucht. Der erste und einzige Part, den ich endlich Mal etwas interessanter fand, war das Opferfest, aber auch hier stört mich wieder, dass Driss und Sarah so unfassbar naiv waren und wirklich dachten, ihr Plan würde funktionieren.
Mich stört es auch, dass Driss letztendlich nicht versucht hat, gegen seine Familie aufzubegehren, eigentlich hatte ich den Eindruck, dass zumindest er Sarah wirklich liebt.
Von offenen Enden bin auch ich einfach kein Fan, ich habe immer sofort das Gefühl, dass dem Autor kein befriedigendes Ende gefunden hat, weswegen er es einfach offen lässt. Mag ein stilistisches Mittel sein, gefällt mir aber einfach nicht.