Leserunde

Leserunde zu "Stille Befreiung" (Petra Hammesfahr)

Stille Befreiung -

Stille Befreiung
von Petra Hammesfahr

Bewerbungsphase: 11.03. - 24.03.

Beginn der Leserunde: 31.03. (Ende: 21.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des DIANA Verlags – 20 Freiexemplare von "Stille Befreiung" (Petra Hammesfahr) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Mit achtzehn will Sandra unbedingt der Bevormundung durch ihr Elternhaus entfliehen. Ronnie scheint dafür genau der richtige Mann zu sein. Die Warnungen ihrer Familie schlägt sie in den Wind, realisiert aber schon kurz nach der Hochzeit, dass sie einem Blender auf den Leim gegangen ist. Erst zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter schafft sie den Absprung. Mit der Kleinen zieht Sandra als Pflegerin für die schwerstbehinderte Rebekka in deren Haus. Jedoch die Hoffnung auf ein neues Leben zerbricht, als sie dort eines nachts überfallen wird. Noch ahnt sie nicht, dass der wahre Albtraum erst begonnen hat …

ÜBER DIE AUTORIN:

Petra Hammesfahr wurde mit ihrem Longseller »Der stille Herr Genardy« einem großen Lesepublikum bekannt. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, sie wurden mit Preisen ausgezeichnet und verfilmt. So ist die erfolgreiche Netflix-Serie »The Sinner« mit Bill Pullman in der Hauptrolle auf der Grundlage von »Die Sünderin« entstanden.

23.04.2022

Thema: Lektüre, Teil l

Thema: Lektüre, Teil l
Snowcat kommentierte am 31. März 2022 um 13:14

Beginn - Seite 141:

Ich finde den Schreibstil interessant, da ich ihn sehr ungewöhnlich finde, aber auch ein klein bisschen gewöhnungsbedürftig.

Auf mich wirkt er irgendwie altmodisch, aber das ist wohl einfach der ganz eigene der Stil der Autorin…

Auch die Handlung und Figuren empfinde ich als „altmodisch“: ich habe immer wieder das Gefühl ein Buch aus den 1980ern zu lesen – was jetzt nicht als negative Kritik gemeint ist!

Für mich persönlich passt die Handlung (in der Vergangenheit) nicht wirklich ins Jahr 2015 oder 2016, wenn ich richtig gerechnet habe.

!!!Achtung Spoiler im Folgenden!!!

Die Lebensumstände (die altmodische Ausstattung von Ronnies Haus/Wohnung, die sehr konventionellen Ansichten von Sandras Familie, und ihre unfassbare Leichtgläubig, erinnern mich total das Leben in den 1980ern!

Dass Sandras Bruder kein Problem damit hat, eine geschiedene Frau mit zwei Kindern zu daten – wer hat denn heute noch ein Problem damit? Und vorhandene Kinder sind ja nur ein Störfaktor, wenn man generell keine Kinder will, dachte ich jedenfalls.

Und in den 1980ern hat man noch jung und schnell geheiratet, ohne groß darüber nachzudenken, was das mich sich bringt. Ab Mitte der 1990 habe ich keine solch altmodischen Umstände mehr erlebt, und auch junge Menschen haben sich mit dem Heiraten mehr Zeit gelassen bzw. mehr darüber nachgedacht. Aber möglicherweise ist das nur meine persönliche Wahrnehmung bzw. war in meinem Umfeld so. Die Figuren wohnen ja in einem Kaff, da geht es vielleicht noch so zu…

Ich denke das die Bezüge zu den Kultfilmen, die zwar alt, aber keine echten Klassiker sind (wie ich finde) diesen „altmodischen“ Eindruck bestärken.

Sandras Motive sind aber auch für mich teilweise nachvollziehbar: wenn man so behütet und streng erzogen wurde, dann entwickelt man wohl so eine Art rebellisches Trotzverhalten, und ignoriert die negativen Folgen, die das für einen selbst haben kann…

Ich finde es auch mutig und authentisch, dass der Faktor Geld bzw. Geschenke erwähnt wird. Wenn man jung ist (evtl. immer) betrachtet man Geld, Geschenke und Dinge, die das Leben schöner machen, oft übermäßig als Bereicherung, evtl. sogar Freiheit. Oder wie beschrieben erhöhen „tolle Sachen“ bei manchen den Selbstwert.

Sandras Freundin ist toll: sie ist positiv und extrem tatkräftig! Klar, Sandras Lebensumstände schön zu reden ist irritierend, aber sie ist alles in allem hilfreich. Auch das sie ihr mal die Meinung sagt, ist gut. Das braucht jeder ab und zu!

Sandras Hoffnungen und später die Enttäuschung sind hautnah, und der Wechsel zw. Gegenwart und Vergangenheit sorgen für anhaltende Spannung! Die Geschichte ist voller Klugheit und leiser Ironie! Ich finde die Handlung bisher sehr mitreißend!