Leserunde

Leserunde zu "Tell" (Joachim B. Schmidt)

Tell
von Joachim B. Schmidt

Bewerbungsphase: Bis zum 07.04.

Beginn der Leserunde: 14.04. (Ende: 05.05.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Freiexemplare von "Tell" (Joachim B. Schmidt) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Joachim B. Schmidt greift nach den Schweizer Kronjuwelen und macht aus der ›Tell‹-Saga einen Pageturner, einen Thriller, ein Ereignis: Beinahe 100 schnelle Sequenzen und 20 verschiedene Protagonisten jagen wie auf einer Lunte dem explosiven Showdown entgegen. Keine Nach-, keine Neuerzählung, sondern ein Blockbuster in Buchform: ›The Revenant‹ in den Alpen, ›Braveheart‹ in Altdorf.

ÜBER DEN AUTOR:

Joachim B. Schmidt, geboren 1981, aufgewachsen im Schweizer Kanton Graubünden, ist 2007 nach Island ausgewandert. Er ist Autor mehrerer Romane und diverser Kurzgeschichten, Journalist und Kolumnist. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík.

07.05.2022

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 229 bis Ende

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Birte kommentierte am 18. April 2022 um 15:08

Im letzten Abschnitt kommt es nun zum erwarteten "Tyrannenmord" - der sich hier dann, in konsequenter Fortsetzung der bisherigen Erzählung nicht nur auf Gessler bezieht.

Gessler ist es wichtig, vor seinem Tod von Tell als Mensch erkannt zu werden und kommt zur Erkenntnis "...niemand will uns hier, alle wollen in Ruhe gelassen werden. Sie leben nach ihren eigenen Gesetzen und verteidigen sich in der Not eben selbst. Sie sind alle Tell."

Danach könnte man erwarten, dass es mit dem Freiheitskampf weitergeht - aber ich finde das von Schmidt gewählte Ende des Romans sehr stimmig. Insbesondere das letzte Kapitel, in dem dann auch Lotta, Tells jüngstes Kind, dann als alte Frau zu Wort kommt - so entstehen Legenden.

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Emswashed kommentierte am 19. April 2022 um 14:12

Sehr geschickt, sehr geschickt. Schmidt lässt offen, wie lange sich Wilhelm noch auf den Beinen gehalten hat. Er ist nicht nur dem Vater Taufer eine Erlösung von seinen Albträumen, sondern sucht auch noch Vergebung bei Peter.

Die Familie hält sich über Generationen hinweg bedeckt und gibt nichts preis. Ja, so können Legenden entstehen und Tell wird unversehens zum Anführer des Freiheitskampfes gegen die Habsburger. Aber eigentlich ist es auch egal, wieviel Tell dazu beigetragen hat, denn schließlich heißt es zum Schluss (und zu Gesslers Erkenntnis): Sie sind alle Tell.

Die Sterbeszenen waren schon ziemlich "ausufernd". Das hat mich nach dem vorangegangenen Tempo schon erstaunt, aber gleichzeitig hat es mich in die Richtige Stimmung gebracht, von der Geschichte Abschied zu nehmen.

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lex kommentierte am 30. April 2022 um 11:42

Mich hat vor allem belustigt,wie Schmidt, der Tell ja mit eine ganz konkreten Biografie ausstattet, am Ende doch wieder die Kurve hin zur Legende kriegt.

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Emswashed kommentierte am 30. April 2022 um 15:13

Ja, gut gemacht und sehr respektvoll.

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heike_e kommentierte am 19. April 2022 um 15:52

Ich finde das Ende klasse. Tell geht "in den Berg". So werden Legenden geboren. Er hat das bestimmt nicht beabsichtigt, er wollte wohl nur seinen Frieden mit Peter machen, aber so ist es gut für seine Familie (Walter lächelt....) und ganz nebenbei wird er zum Nationalheld und Anführer einer Revolte, von der er gar nichts weiß.

Gut gefallen hat mir, dass Walter seinen Frieden mit Wilhelm machen konnte und jetzt Familienoberhaupt wird. Man könnte es auch so sehen, dass Wilhelm Peters Platz eingenommen hat bis Walter so weit war.

 

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lex kommentierte am 30. April 2022 um 11:46

Ein schöner Gedanke. Tatsächlich scheint Tell einfach nirgends hin zu passen.... außer in die Berge. Am Ende wird es fast ein bisschen märchenhaft, was zur Sage Tell wunderbar passt.

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lesebrille kommentierte am 20. April 2022 um 08:14

Mir hat das Ende gut gefallen, Wilhelm geht am Hof der Familie vorbei in den Berg und wurde ungewollt zur Legende,Nationalheld.

Wäre er auf dem Hof geblieben, hätte die Familie leiden müssen und er auch. So hat er sich den Weg mit Peter geteilt und damit vielleicht versöhnt,Walter ist der neue besinnliche Hofbauer. Vater Taufer hat auch seinen Frieden gefunden mit Wilhelms Aussprache.

Der Rückblick mit Lotta als alte Frau und das nichts aus der Familie preisgegeben wurde,war auch sehr stimmig.

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lex kommentierte am 30. April 2022 um 11:49

Der Zeitsprung war geschickt gewählt - groß genug, um die Tell als Legende zu etablieren, aber immer noch nah genug an der Familie, wie sie sich Schmidt für Tell ausgedacht hat und somit ein schöner Abschluss.

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Runenmädchen kommentierte am 05. Mai 2022 um 21:35

Stimmt genau. Lotta scheint die emotionale Verbindung zwischen faamiliären Bezug und einer Legende zu sein. Zumal Lotta eigentlich kaum bis selten im Fokus stand, fand ich es toll, dass sie auch zu Wort kommt. 

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Peebee7474 kommentierte am 20. April 2022 um 09:12

Der letzte Leseabschnitt war sehr spannend und aufregend, aber auch sehr emotional. Wie Schmidt den Rachefeldzug von Tell geschrieben hat, fand ich genial. Wie auch schon im ganzen Roman wird man von Tell einfach unwiederbringlich mitgerissen. Klasse fand ich den Showdown mit Gessler und Haras - und genial, dass eine Bäuerin letztendlich den Ekel Harras umgebracht hat. 

Wenige Stunden später erfährt der Pfarrer und vielleicht auch Tell Erlösung ihrer Traumata durch den Missbrauch im Kindesalter - einfach indem sie darüber sprechen, was zu dieser Zeit bestimmt sehr selten war, vor allem unter Männern. Zuerst dachte ich das Thema muss hier nicht sein - da es aber in Wirklichkeit auch einfach da ist und man ohnehin immer die Augen davor verschließt - finde ich es doch sehr gelungen wie Schmidt das angegangen ist und kombiniert hat.

Stimmig war für mich dann auch das Ende - Tell geht seinen Weg und rettet dadurch die Familie. Zu kurz gekommen ist mir aber trotzdem die Beziehung zu Tell und seiner Familie, insbesondere Hedwig. Auch was das für die Bauern allgemein zu dieser Zeit bedeutet hat, hätte ich mir deutliche beschrieben gewünscht.

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Peebee7474 kommentierte am 20. April 2022 um 09:12

Der letzte Leseabschnitt war sehr spannend und aufregend, aber auch sehr emotional. Wie Schmidt den Rachefeldzug von Tell geschrieben hat, fand ich genial. Wie auch schon im ganzen Roman wird man von Tell einfach unwiederbringlich mitgerissen. Klasse fand ich den Showdown mit Gessler und Haras - und genial, dass eine Bäuerin letztendlich den Ekel Harras umgebracht hat. 

Wenige Stunden später erfährt der Pfarrer und vielleicht auch Tell Erlösung ihrer Traumata durch den Missbrauch im Kindesalter - einfach indem sie darüber sprechen, was zu dieser Zeit bestimmt sehr selten war, vor allem unter Männern. Zuerst dachte ich das Thema muss hier nicht sein - da es aber in Wirklichkeit auch einfach da ist und man ohnehin immer die Augen davor verschließt - finde ich es doch sehr gelungen wie Schmidt das angegangen ist und kombiniert hat.

Stimmig war für mich dann auch das Ende - Tell geht seinen Weg und rettet dadurch die Familie. Zu kurz gekommen ist mir aber trotzdem die Beziehung zu Tell und seiner Familie, insbesondere Hedwig. Auch was das für die Bauern allgemein zu dieser Zeit bedeutet hat, hätte ich mir deutliche beschrieben gewünscht.

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lex kommentierte am 30. April 2022 um 11:55

Ich fand das eigentlich alles sehr stimmig. Um zum Mythos zu werden, muss wohl vieles offen bleiben. Und Tell ist ja von Anfang an nicht in dem Sinne Teil der Gesellschaft und der Familie, wie man es sich idealerweise vorstellt. Er ist da und doch wieder nicht. Steht irgendwie außerhalb, ringt mit seinen inneren Dämonen, auch wenn es am Ende versöhnlich wird, wie es sich für einen Mythos gehört.

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vielleser18 kommentierte am 30. April 2022 um 16:40

Ja, so habe ich es auch gesehen. Zwischen ihm und Hedwig gab es nie viel Worte. es war eine Zweckehe. Am Ende hin hat sich Wilhelm offener gezeigt, er wirkte anfangs wie ein verschrobenen Eigenbrötler, habe ihn fast wie den Alm-Öhi gesehen. Aber man hat auch erfahren, was ihm in seinen Leben widerfahren ist. Der Missbrauch in der Kindheit/Jugend, das harte und vor allem einsame Leben auf dem Berg und der Verlust von Peter, dessen Tod er verschuldet hat. Daher ist es absolut verständlich, dass er eben so eine Figur ist, eine, die alles mit sich selbst ausmacht. Am Ende hat er sein Herz m.E. geöffnet, gemerkt, dass er Peters Sohn Walter liebt, er hat seine Familie nicht in Gefahr bringen wollen und sichelich gespürt, dass seine Verletzungen so schwerwiegend waren, dass er sich den Ort seines Endes selbst gesucht hat, dass waren die Berge, da wo er Peter verloren hatte, den er auch geliebt hat. Sein Verschwinden in den Bergen erzeugt dann einen Mhytos, Geschichten werden erzählt, ausgesponnen, eine Legende entsteht.....sehr toll hinbekommen von Joachim Schmidt.

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Susi kommentierte am 20. April 2022 um 16:31

Was für ein Buch und was für ein stimmiger, schöner Schluß.

So versöhnlich und friedlich. Das Schlimme ist vorbei. Man kann in der Sonne sitzen und genießen und hat seinen Frieden gefunden. Wenn auch nicht Willhelm, so doch seine Kinder und Enkelkinder. Auch dass Wilhelm im Berg verschwindet und in Frieden stirbt ist ein wundervolles Ende. Und auch wenn ich den ersten Teil sehr grausam fand, bin ich begeistert von dem Buch. Rundrum gelungen. Und ich finde es gut, dass Harras durch sein Schwert getötet wurde und die Frau Rache für ihre vergewaltigte Tochter nehmen konnte.

Schön, dass wir durch die alte Lotte erfahren, wie es danach weiter ging.

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lex kommentierte am 30. April 2022 um 16:52

Ich entschuldige mich schon vorab für eventuelle Tippfehler. Ich schreibe heute gezwungenermaßen übers Handy.
Mir hat das Buch super gefallen. Es wirkt sehr stimmig. Stil und Handlung, alles passt zusammen. Und ich konnte mal etwas für mein Allgemeinwissen tun.
Über das Ende habe ich eine Weile nachgedacht. Ist es zu pathetisch mit dem sich halbtot den Berg hinauf schleppenden Tell? Nein. Es muss so sein. Er muss verschwinden, um zur Legende werden zu können und zum Schutz der Familie vor Verfolgung. Und auch, weil er sich den Tod des Bruders niemals verzeihen wird.
Schön, dass wir Leser dann noch unser Harry-Potter-wie-alles-weiterging-Happy-End bekommen haben. Auch das fügte sich gut ein.
Bleibt nur meine Verwunderung über die Absichten der Nonne. :-D aber naja.... Gottes Wege sind manchmal eben unergründlich.

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Rose75 kommentierte am 03. Mai 2022 um 21:25

Ich bin mit dem Ende sehr zufrieden.  Wilhelm hat es zu Peter gezogen und irgendwie schließt sich der Kreis.  Im Berg wurden die beiden Brüder getrennt und am Ende wieder vereint. 

Von der Tell-Sage hatte ich nur halbwegs was in Erinnerung und jetzt im Nachhinein habe ich mir eine kurze Zusammenfassung auf youtube angehört.   Toll was der Autor aus dem Stoff gemacht hat. 

 

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Runenmädchen kommentierte am 05. Mai 2022 um 21:40

Das mit der Zusammenfassung auf YouTube ist eine gute Idee. Ist echt schon lange her, kann mich kaum an Details erinnern. Werde ich mir auch anhören, um auch Vergleiche ziehen zu können. 

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Runenmädchen kommentierte am 05. Mai 2022 um 21:40

Das mit der Zusammenfassung auf YouTube ist eine gute Idee. Ist echt schon lange her, kann mich kaum an Details erinnern. Werde ich mir auch anhören, um auch Vergleiche ziehen zu können. 

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Runenmädchen kommentierte am 05. Mai 2022 um 21:50

 

Was mir im letzten Abschnitt am besten gefallen hat, war die Symbolik... Die Brüder sind in den Bergen...

Ich hatte schlussendlich das Gefühl, dass alles gepasst hat und es genauso sein sollte wie es nun gekommen ist. Dass die Brüder wieder vereint sind, war Schicksal, es musste so kommen und der Autor (mittlerweile gehört er zu meinen Lieblingsautoren nach zwei Fünf-Sterne-Büchern) hat es emotional beendet, ohne zu übertreiben. 

Mir hat das Buch sehr gefallen, ich werde verdiente fünf Sterne vergeben. Meine Rezension verfasse ich am Wochenende.

Ich bedanke mich, dass ich das Buch in dieser Runde lesen durfte. Allerdings hatte ich die letzten Tage wieder Probleme, meine Leseeindrücke zu posten. Und je öfter es nicht funktionierte, desto kürzer verfasste ich meine Beiträge. Schon schade. Woran das liegt, erschließt sich mir nicht. Von daher war es die letzte Leserunde hier auf wld. 

 

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lielo99 kommentierte am 06. Mai 2022 um 10:08

Auch das Ende ist stimmig. Kein unnötiger Spannungsaufbau zum Schluss. Der Besucher und das Lied passen ebenfalls zur Erzählung. Das Buch ist eines meiner Highlights in diesem Jahr. 

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whatbabsreads kommentierte am 06. Mai 2022 um 14:57

Ich fand das Ende auch sehr stimmig und trotzdem offen genug, um für eine Sage bzw. den Mythos Tell genügend Raum zu lassen. Fand es auch passend, dass der Bär vom Anfang am Ende nochmal vorkommt und sich der Kreis insgesamt sehr schön schließt (auch mit dem Bezug zu Peter und Lotta am Schluss). Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde hier definitiv 5 Sterne vergeben! 

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whatbabsreads kommentierte am 06. Mai 2022 um 14:57

Ich fand das Ende auch sehr stimmig und trotzdem offen genug, um für eine Sage bzw. den Mythos Tell genügend Raum zu lassen. Fand es auch passend, dass der Bär vom Anfang am Ende nochmal vorkommt und sich der Kreis insgesamt sehr schön schließt (auch mit dem Bezug zu Peter und Lotta am Schluss). Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde hier definitiv 5 Sterne vergeben! 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 229 bis Ende
Runenmädchen kommentierte am 09. Mai 2022 um 08:26

"[…] dass der Bär vom Anfang am Ende nochmal vorkommt und sich der Kreis insgesamt sehr schön schließt."

Das mochte ich auch sehr. 

 

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