Leserunde

Leserunde zu „Tiger“ (Polly Clark)

Tiger
von Polly Clark

Bewerbungsphase: 05.11. - 19.11.
Beginn der Leserunde: 26.11. (Ende: 24.12.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Eisele Verlags – 20 Freiexemplare von „Tiger“ (Polly Clark) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

Eine faszinierende Reise in die äußere und innere Wildnis von Menschen und Tigern.

Für Frieda, eine englische Primatenforscherin, sind Tiger nichts als wilde Tiere, ihr fremd in ihrer rohen Aggression. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet, begegnet sie den Wildkatzen täglich. Nach und nach beginnt sie sich für das Wesen der Tiger zu interessieren; dann, sie zu verstehen, und schließlich, sie zu lieben. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga, der kleinen Sina, einem wilden Mädchen, und dem der Tiger auf überraschende Weise verbinden wird. Eine lyrische, abenteuerliche, sinnliche, schlicht gewaltige Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind, deren heimlich miteinander verknüpfte Leben tief im Zeichen des Tigers stehen.

"Dieses Buch ist selbst wie ein Tiger: zutiefst faszinierend, unberechenbar und von seltener Schönheit. Ein Roman über Tiere, der uns in unserem Menschsein berührt." Mareike Fallwickl

„Beunruhigend und Sogwirkung entfaltend … Eine teils grausame und an den Nerven zerrende Erkundung dessen, wie die Lebensräume von Menschen und Tieren aufeinanderprallen. Polly Clark vereint thrillergleiche Spannung mit dem ebenso rauen wie meditativen Sound einer persönlichen Entwicklungsgeschichte und erzählt mit der Beobachtungsgabe sowohl einer Dichterin wie einer Naturforscherin. Sie hat die spezielle Beziehung zwischen indigenen Völkern und den von ihnen ebenso gefürchteten wie verehrten Tieren auf besondere Weise erfasst. Die von der Vernichtung bedrohte Kreatur bildet das schlagende Herz dieses leidenschaftlichen, bemerkenswerten und hoffnungsvollen Romans.“ Guardian, 02.04.2020

Polly Clark wurde in Toronto geboren und lebt abwechselnd an der schottischen Westküste und auf einem Hausboot in London. Ihre Lyrik wurde mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, und ihr erster Roman Larchfield, für den sie den MsLexia Prize gewann, u.a. von Margaret Atwood, John Boyne und Richard Ford hochgelobt. Während ihrer Arbeit als Wärterin im Edinburgher Zoo begann sie sich für den vom Aussterben bedrohten Sibirischen Tiger zu interessieren. Für die Recherchen an Tiger reiste sie in die russische Taiga, wo sie im tiefsten Winter bei Temperaturen von -35°C lernte, wie man die Spur eines Tigers verfolgt. Tiger stand 2019 auf der Shortlist für den Scottish National Book Award.

 

26.12.2020

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 153 bis 294

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 153 bis 294
canyouseeme kommentierte am 30. November 2020 um 19:00

Der zweite Leseabschnitt hat sich genauso gut gelesen wie der erste, auch wenn Thomas mir weniger nahwar als Frieda.

Es ist spannend die letzten (und ja auch entscheidenen) Kapitel des ersten Teiles im zweiten Leseabschnitt zu haben und keine Trennung nach Teilen. :D

Echt heftig, was Frieda mit Luna passiert ist - früher oder später musste es wohl so kommen, wenn man zu Tigern in den Käfig geht. (Das ganze erinnert mich übrigens auf verquere Art an die Netflix Doku "Großkatzen und ihre Raubtiere" auch wenn der Kontext dort ein wenig anders ist...)

Ich bin gespannt, wie Thomas und Frieda aufeinandertreffen, bisher kann ich mir noch nicht vorstellen, wie das passieren soll. Es hat mich auch ein wenig gefordert den harten Cut von Frieda zu Thomas nachzuvollziehen. Dennoch fand ich auch diese Schilderungen spannend.

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Dajobama kommentierte am 02. Dezember 2020 um 20:19

Ja, ich war auf diesen krassen Wechsel von Frieda zu Tomas und dann noch Edit überhaupt nicht vorbereitet und irgendwie auch ein klein wenig gefrustet, so unvermittelt aus der Geschichte gerissen zu werden. Ich hoffe doch, dass sich dieser Kreis aus verschiedenen Schicksalen am Ende irgendwie zufriedenstellend schließen wird. Momentan kann ich mir das noch so gar nicht vorstellen...

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Corsicana kommentierte am 23. Dezember 2020 um 14:12

So ging es mir auch. Plötzlich - nach diesen dramatischen Ereignissen mit Frieda und dem Tiger - sind wir in Sibirien bei Tomas. Wieder Tiger. Aber ganz anders. Und dann ist das Tomas-Kapitel zuende. Und dann kommt Edit. Hängt das eigentlich zusammen? Sollte wohl. Bisher kann ich persönlich - außer, dass es um Tiger geht - nun so gar keinen Zusammenhang erkennen. Ist etwa einer der Tiger aus dem Reservat?

Trotzdem liest sich das Buch gut - aber manchmal ist es auch schon grausam. Wie die Natur. Manchmal möchte ich das vielleicht gar nicht so genau wissen. Und außerdem: Alle Protagonisen sind schwer belastete Menschen. Mental, aus ihrer Kindheit heraus. Keine leichte Kost.

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Corsicana kommentierte am 23. Dezember 2020 um 14:13

... so geht es mir auch... ich bin gespannt, ob und was für einen Zusammenhang es geben könnte.

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Gerda kommentierte am 07. Dezember 2020 um 02:43

Es ist wirklich krass. Frieda ist mir nicht wirklich sympathisch. Ich verstehe diese Art von Frau überhaupt nicht. Und nun Thom. Auch ein völlig kaputter Mensch. 
 

Wie werden die Beiden zueinander finden? Ich habe keine Idee. Bisher war mir der Tiger im Prolog noch am sympathischsten.

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Dajobama kommentierte am 02. Dezember 2020 um 20:25

Auch dieser Teil liest sich sehr süffig, auch wenn ich doch recht irritiert über den mehrmaligen plötzlichen Wechsel der Figuren war.... Hauptprotagonist ist ganz klar der Amurtiger. Die Details dazu finde ich schon sehr interessant und faszinierend. 

Sprachlich sind mir etliche etwas seltsame Schachtelsätze aufgefallen. Dennoch liest sich das Ganze überraschend flüssig. 

Ich konnte mich sowohl in Frieda als auch in Tomas irgendwie einfühlen, mit Edit wurde ich dagegen nicht ganz warm. Scheinbar wurde sie selbst aber von einem Tiger getötet und es ist ihre Tochter, die mit Tomas verschwunden ist. Ich bin wirklich gespannt, wie die Autorin den Bogen zurück zu Frieda schlagen will...

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lorireads kommentierte am 11. Dezember 2020 um 12:04

Bei dem "überraschend flüssig" kann ich dir absolut zustimmen! Durch die total spezielle Geschichte, die vorbelaseten Charaktere und die mehrfachen völlig abrupten Wechsel in eine gänzlich andere Geschichte müsste es eigentlich ja total schwer fallen, sich auf das Buch einzulassen und das auch immer wieder zu tun. Aber mir fällt es total leicht und die Seiten blättern sich fast wie von selbst um. Und sogar bei den Wechseln der Protagonisten kann ich nach ein bis zwei Seiten wieder umswitchen und mich daraus einlassen. 

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Corsicana kommentierte am 23. Dezember 2020 um 14:15

Ganz so leicht fällt mir die Lektüre nicht - dazu sind mir die Naturschilderungen (so schön sie auch sind) zu grausam-spannend. Und die Protagonisten sind doch sehr belastet und haben schwer zu tragen. Trotzdem lese ich das Buch gern - wenn auch mit Erholungspausen.

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isalo kommentierte am 05. Dezember 2020 um 16:15

Im zweiten Abschnitt führt Polly Clark den Leser in den Wald, die Taiga. Der Tiger ist der Zar, der König, die Gräfin, hier ist sein Revier.

Aber auch für Menschen bedeutet dieser Wald Heimat; sowie für Tomas, der im Tigerreservat seines Vater lebt oder Edit vom Stamm der Udehe, und Sina, ein Kind des Waldes. Auch von diesem Teil der Geschichte war ich schnell gefesselt. Es wird nie langweilig in diese mir so fremde Welt einzutauchen. Polly Clark findet Worte wie Farben eines Bildes, um die Natur und die Gefühle der hier lebenden Menschen zu beschreiben. Manche Sätze, manche Abschnitte musste ich zweimal lesen, manchmal musste ich aufhören zu lesen, um nachzuspüren.

Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht, wie die Hauptakteure Frieda und Tomas zusammenkommen und wie ihre Geschichte mit den Tigern in Verbindung gebracht wird.

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Morlin kommentierte am 08. Dezember 2020 um 19:40

Mann oh Mann – was für ein letztes Kapitel des ersten Abschnitts. Frieda, Frieda, warum machst du so etwas? Das hätte so böse ausgehen können.

Und nach diesem Aufreger wechselt das Buch nun in eine völlig andere Welt. Da hatte ich erst einmal mit zu tun. Ungern wollte ich Frieda nach dieser Aktion verlassen und so tat ich mich mit dem Wechsel des Protagonisten schwer.

Aber nach zwei Kapiteln bin auch ich in der Taiga angekommen. Nach dem Tiger im Käfig konnten wir nun mehr über den Tiger in der freien Wildbahn erfahren. Mir haben auch die „Kämpfe“ zwischen Vater und Sohn gut gefallen. Generell kann die Autorin Gefühle und Konflikte ihrer Protagonisten sehr gut beschreiben.

Im dritten Abschnitt habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich den Bezug zu Thomas erkannt hatte. Und auch der Prolog macht jetzt Sinn. Es scheint so, als würden sich die Fäden der verschiedenen Geschichten nun langsam zu einen Bild verweben.

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Fromme Helene kommentierte am 08. Dezember 2020 um 22:04

Die letzten 10 Seiten des Abschnitts fehlen mich noch - wundere mich gerade nur über die Leseabschnitte, die haben so gar nichts mit Sinnabschnitten zu tun. Besonders weil das Buch eine sehr strikte Einteilung hat.

Der Einstieg in den zweiten Teil hat mir nicht gefallen. Zu viel rückblickende Erzählung von Tomasz. Ein Charakter, für den ich lange gebraucht habe, Verständnis zu entwickeln. Insgesamt viel zu wenig Aktion in der Geschichte. Ausgerechnet das Einfangen des Tigerjungen und die Rettung von Sina, wir nur rückblickend mit ein paar Worten erzählt. Dabei wird es doch gar nicht so einfach gewesen sein, dass gefangene Junge allein durch den Wald zu transportieren, bis zum Auto war es mehr als eine Tagesreise durch den Schnee... Später die Trennung vom Vater, wieder nur im Rückblick. Warum hat der Autor diese spannenden Szenen weggelassen? Aus meiner Sicht ein Fehler. Der Abschnitt wäre wesentlich spannender gewesen.

Abschnitt drei beginnt mit Edit, Sinas Mutter - das wird mir aber erst später klar - wieder sehr introvertiert erzählt ohne große Aktivitäten. Auch hier habe ich Probleme warm zu werden. Der Tiger ist der roten Faden, der sich durch die Geschichte zieht. Mir ist es derzeit noch zu wenig. Es erinnert mich vom Aufbau an "Der Zopf" von Laetitia Colomiani - hochgelobt, aber da wurde ich auch mit den unterschiedlichen Protagonisten nicht warm.

Ich binde mich gerne an den Protagonisten und möchte seine Geschichte bis zum Ende begleiten, diese Episode, die einem übergeordneten Thema zugewiesen werden, machen mich nicht satt. Mal sehen mit welcher Verbindung Polly Clark aufwartet. Hoffentlich führt sie die Protagonisten noch in irgendeiner Form zusammen. Ich fände es schade, wenn es "nur" die Begegnung mit dem Tiger ist, die sie verbindet. Mach mich jetzt an die fehlenden 10 Seiten.

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Gerda kommentierte am 09. Dezember 2020 um 11:05

Ich bin auch gerade mit diesem Teil fertig geworden. Ja, da stimme ich dir zu. Da hätte man mehr daraus machen können. Die Schriftstellerin scheint aber mehr wert auf die Entwicklung aller Beteiligten zu legen. Wir kennen nun wohl all Hauptakteure. Selbst den Tiger. 
Leider sind mir die Personen noch nicht ans Herz gewachsen. Sie sind so fremd. Darum lese ich auch sehr langsam in diesem Buch.

 

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Corsicana kommentierte am 23. Dezember 2020 um 14:20

Ich persönlich lese gerne Romane, die mehrere Hauptpersonen und mehrere Zeitebenen habe. Mir macht es also nichts aus, wenn die Protagonisten wechseln. Aber hier fehlt mir bisher der Zusammenhang. Und Edit? Ermordet? Danke für die Hinweise - so weit hatte ich wohl noch nicht gedacht - aber dann machte es Sinn. Wobei dann noch der Zusammenhang zu Frieda fehlt. Kommt der noch?

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lorireads kommentierte am 11. Dezember 2020 um 12:10

Auch der zweite Abschnitt hat mir echt gut gefallen. Als die Perspektive plötzlich gänzlich von Frieda weg zu Tomas geschwankt ist, war ich zuerst echt überrascht, enttäuscht und auch ein bisschen sauer :D Ich finde es eigentlich gar nicht schön, wenn man mitten in einem Buch plötlich total aus der Handlung gerissen wird und einem dann mit dem bekannten Protagonisten plötzlich hunderte Seiten wegfallen, von denen man dachte, man würde noch mehr über die bisherige Geschichte erfahren. Da hab ich das Buch dann erstmal über Nacht weggelegt und es am nächsten Tag erst wieder weitergelesen (Gleiches jetzt beim zweiten Wechsel zu Edit). Aber erstaunlicherweise konnte ich mich schnell umstellen und mich auch von der Geschichte um Tomas gefangen nehmen lassen. Auch er ist ein sehr interessanter und kaputter Charakter, aber auch für ihn konnte ich Sympathien aufbauen. Ich fand auch interessant, wie dann über Edit die "Vorgeschichte" zur Geschichte über Tomas erzählt wurde, daher würde ich vermuten, dass auch die Handlung, die Tomas erzählt, noch vor Friedas Erlebnissen im Zoo geschah und so irgendwie wieder der Bogen zurückgespannt wird, damit man am Ende die Geschichte von Frieda, oder vielleicht auch die von Gabriel, besser verstehen kann. Ob ich diese unglaublich langen "Abstecher" in andere Geschichten wirklich gut finde kann ich, glaube ich, erst nach Beenden des Buches wirklich sagen, aber ich bin jetzt auch total neugierig auf das Ende dieses ungewöhnlichen Buches!

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Buchstabensucht kommentierte am 11. Dezember 2020 um 19:40

Bin auf Seite 165 und bin gerade froh, dass meine Hauskatze klein ist. :D

Auf jeden Fall kein Blümchenbuch. Ich les mal weiter. 

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Buchstabensucht kommentierte am 13. Dezember 2020 um 12:35

So, nun bin ich auch durch mit dem zweiten Abschnitt. Auch mir ist der Perspektivwechsel ein bisschen schwer gefallen, aber dann fand ich die Geschichte von Tomas und vor allem von Sina und ihrer Mutter auch spannend. Alles irgendwie zerrissene Charaktere, aber interessant.

Gut fand ich, dass das Schamanismus-Motto vom Anfang wieder aufgenommen wurde, mal schauen, ob uns da noch eine größere schamnistische Offenbarung mit Tiger bevorsteht gegen Ende des Buches. 

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kristall kommentierte am 13. Dezember 2020 um 15:37

De 2. Abschnitt hat mir richtig gut gefallen. Lunas Hintergrund fand ich sehr berührend. Das lässt wohl niemanden kalt. Frieda und Thomas sind beide interessante Figuren, auf deren aufeinandertreffen ich mich jetzt freue.

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darkola77 kommentierte am 13. Dezember 2020 um 15:41

Großartig konstruiert ist dieser Roman! Friedas Geschichte hat mir nach anfänglichem Zögern schon sehr gefallen, aber die Schilderung von Tomas' Leben hat mich dann gänzlich in ihren Bann gezogen. Mit Tomas die unwirtliche Taiga mit ihrer Kälte, Einsamkeit und ihren Gefahren zu durchstreifen, mit ihm gemeinsam den Spuren der Tigerin in die Vergangenheit zu folgen, an seiner Seite mit der Gegenwart und damit der tötlich verwundeten Unbekannten (bis dato!) und der völlig verschreckten Sina konfrontiert zu werden, war eine Reise, die mich atemlos gemacht hat. Und dann Edits Geschichte, von der ich zu Beginn noch annahm, sie steht beziehungslos zu der von Tomas - verbunden nur durch den Tiger als zentrales Element der Handlung und im Leben der Protagonisten - und die sich dann nahtlos in die von Tomas und Sina fügte - was für eine schöne Entdeckung! Und was für ein Kunstgriff der Autorin. Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt, wie sich Frieda in dieses Figurentableau einreihen wird, wie entsteht hier die Verbindung, was eint all diese Figuren?

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buecherleseratte plauderte am 19. Dezember 2020 um 11:45

Ich bin total deiner Meinung. 

Das Buch ist ganz anders als alles, was ich bisher gelesen habe, und dennoch fällt es mir total leicht, von der einen Geschichte zur anderen zu hüpfen. Die Schilderungen der verschiedenen Leben, alle im Zusammenhang mit dem Wald und dem "König" des Waldes - dem Tiger, sind alle total interessant und reißen mich jedes Mal mit in eine neue, aufregende Welt. 

Ich bin gespannt wie diese verschiedenen Geschichten noch weiter verwoben werden sollen, kleine Hinweise gibt es ja schon. Tatsächlich würde es mir (zu meinem Erstaunen) allerdings auch gar nichts ausmachen, wenn die Geschichten jeweils einzeln stehen bleiben würden. Jede einzelne Geschichte hat für mich eine solche Aussagekraft, dass ich sowohl über Frida, als auch über Tomas und Edit alleinstehende Bücher mit mehr Details kaufen und voller Freude und Sehnsucht nach Freiheit und Einsamkeit lesen würde. 

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Juliet17 kommentierte am 13. Dezember 2020 um 23:14

Hach, das Buch macht es mir etwas schwer. Ich hatte zu Beginn große Schwierigkeiten, mich auf Frieda einzulassen. Als mir das endlich gelungen ist, wechselte die Perspektive zu Thomas. Mit dem würde ich bis zum Schluss seines Abschnitts nicht warm, auch wenn ich irgendwie Verständnis für ihn aufbringen konnte. Und dann kommt mittendrin noch Edit dazu. Mein Interesse an Edit wurde erst geweckt, als man als Leser nachvollziehen konnte, dass sie Sinas Mutter ist. Aber ansonsten mutete alles eher seltsam an. Was war das nur für eine seltsame Anekdote mit der Melone?

Mir wird hier zu viel beschrieben und zu wenig gezeigt. Ich hab die ganze zeit das Gefühl, ich lese die Chronik von Personen die nichts miteinander zu tun haben - auch wenn natürlich klar ist, dass am Ende wohl alle miteinander zusammen kommen werden /sollen. Edit und Sina befinden sich mitten im Wald und man könnte so spannende Szenen daraus machen aber es wird Zeilen lang davon erzählt, wie ungewöhnlich es doch ist, dass ein kleines Kind weint, weil es mitten im Wald allein gelassen wird und dass das mit Tigerbabys ja doch viel einfacher geht? Die Charaktere sollen wohl alle irgendwie einen Schaden haben, Hauptsache die Autorin kann sich am Ende auf die Schulter klopfen, weil sie einen ganz absonderlichen und skurrilen Roman geschrieben hat.. Ich kann mich den anderen dahingehend anschließen, dass das Buch sich schnell lesen lässt. Ich hoffe wirklich, wir kommen wieder zurück zu Frieda, denn sie ist gerade die einzige, die mich interessiert. Vielleicht noch der Tiger, aber bisher wird mir noch nicht so ganz klar, wieso es überhaupt um einen Tiger geht...ich bin gespannt, ob es am Ende eine gute Auflösung geben wird!

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buechertraumzeiten kommentierte am 15. Dezember 2020 um 17:06

Für mich war der zweite Leseabschnitt schwächer als der erste und ich hatte mit einigen Längen zu kämpfen. Frieda's Teil hat mir deutlich besser gefallen als Thoma's Teil. 

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SalMar kommentierte am 17. Dezember 2020 um 13:24

Ich lese nun schon eine ganze Weile an dem Buch, aber tatsächlich hat das eher etwas mit meiner Zeit als mit dem Buch zu tun. Denn ich bin positiv überrascht, wie gut sich die Geschichte lesen lässt!

Es sind ja wirklich keine einfachen Figuren, mit denen man konfrontiert wird, aber trotzdem fiel es mir auch im zweiten Abschnitt leicht, in die Geschichte einzutauchen - obwohl ich, wie alle anderen auch, gerne noch eine Weile bei Frieda geblieben wäre.

Tomas als Person ist, finde ich, etwas schwer greifbar. Sein Abschnitt dreht sich ja hauptsächlich um die Personen um ihn herum. Trotzdem finde ich ihn interessant und ich bin sehr gespannt, wann er auf Frieda trifft, wenn die Geschichte wieder in die Gegenwart zurückkehrt.
 

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buecherleseratte schwadronierte am 19. Dezember 2020 um 11:34

Nach Ende des zweiten Leseabschnitts hat mich das Buch noch mehr in den Bann gezogen wie nach Ende des ersten. Zwar war ich auf den Perspektivwechsel absolut nicht vorbereitet, dennoch hatte jede einzelne Geschichte Elemente, die mich in den Bann zogen. Die absolute Magie, Einsamkeit und Kraft des Waldes der Taiga ist, was mich an Tomas fasziniert. Edit ist eine unglaublich starke weibliche Figur, die es schafft eine für sie unglückliche Situation zu verlassen und sich unter unglaublichen Umständen im Wald ein eigenes Leben aufzubauen.

Bisher sind dies für mich drei Geschichten, die nur durch lose Punkte zusammengehalten werden und ich bin sehr gespannt darauf, wie die Autoren diese Strähnen miteinander verflechten wird. Obwohl dies für mich gar nicht unbedingt nötig wäre. Jede der drei Geschichten könnte eigenständig für mich sein, jede der Geschichten könnte sogar ein eigenstehendes Buch sein. 

Ich bin gespannt was weiterhin kommt und freue mich, mich weiterhin von der Einsamkeit und Gefahr des Waldes faszinieren zu lassen.

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Yuliwee kommentierte am 19. Dezember 2020 um 18:01

Ich muss zugeben, der Wechsel zwischen den verschiedenen Geschichten kam für mich zu aprupt, anderseits konnte mich jede neue Geschichte sofort wieder in seinen Bann ziehen. Dieses Buch ist so anders wie andere Bücher, aber in einem positiven Sinn wenn man sich darauf einlassen kann. 

Super Schreibstil, macht mir grossen Spass zu lesen. Zu bemängeln ist wirklich nur die krassen Sprünge. 

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mileintube kommentierte am 22. Dezember 2020 um 08:35

Bei dem Kapitel habe ich gemerkt, wie gerne ich dann doch noch gerne bei Frieda weiter gelesen hätte. Wobei mir der Teil mit Tomas und Edit inhaltlich mehr zugesagt hat, als Frieda.