Leserunde

Leserunde zu "Was von Dora blieb" (Anja Hirsch)

Was von Dora blieb
von Anja Hirsch

Bewerbungsphase: 04.03. - 18.03.

Beginn der Leserunde: 25.3. (Ende: 15.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Penguin Verlags – 20 Leseexemplare von "Was von Dora blieb" (Anja Hirsch) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Großmutter und Enkelin — und ein ganzes Jahrhundert in Deutschland

Isa steckt in einer Ehekrise. Tief verletzt flüchtet sie an den Bodensee. Im Gepäck alte Briefe und Tagebücher ihrer rätselhaften Großmutter Dora. Um den Schmerz zu verdrängen, befasst sie sich mit deren Geschichte: Dora studierte in den 1920er Jahren zusammen mit dem Bergarbeitersohn Frantek und der extravaganten Maritz am Bauhaus des Ruhrgebiets, der heutigen Folkwangschule. Aus einer intensiven Freundschaft entsteht ein Liebesdreieck. Später heiratet Dora einen Verwaltungsdirektor der I.G. Farben. Gesprochen wurde darüber in Isas Familie kaum. Welche Rolle spielte Isas Großvater im Zweiten Weltkrieg? Und warum besuchte ihr Vater eine der berüchtigten Napola-Schulen? Je tiefer Isa in ihre Familiengeschichte vordringt, umso klarer wird ihr Blick auf Dora — und auf sich selbst. 

Ein ergreifender Roman über die Schwierigkeit der Kriegsenkelgeneration sich im eigenen Leben zu verankern und eine faszinierende Spurensuche, in der sich die Leserinnen und Leser immer wieder selbst begegnen.

ÜBER DIE AUTORIN:

Anja Hirsch, geboren 1969 in Frankfurt am Main, studierte in Freiburg im Breisgau, Kanada und Bielefeld und wurde in Germanistik promoviert. Sie arbeitet als freie Journalistin für überregionale Medien (u.a. Deutschlandfunk, FAZ, WDR), war Mitglied in Fachjurys (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium, Hotlistpreis der Unabhängigen Verlage) und lebt in Unna. »Was von Dora blieb« ist ihr Debüt.

17.04.2021

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218
Birte kommentierte am 02. April 2021 um 14:44

Den zweiten Teil fand ich in Teilen irritierend - was aber auch zum historischen Teil passt. Und in Isas Geschichte hatte ich kurz den Faden verloren - aber auch das passt ja zur Geschichte.

Da ich gerne auf einzelne Szenen noch konkreter eingehen würde, aber die Leserunde ja wohl verzögert gestartet ist (und ich keinen spoilern möchte), werde ich mich hier noch etwas zurückhalten.

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218
kommentierte am 03. April 2021 um 10:46

Den zweiten Teil fand ich in Teilen irritierend - was aber auch zum historischen Teil passt. Und in Isas Geschichte hatte ich kurz den Faden verloren - aber auch das passt ja zur Geschichte.

 

So, wie Du das ausdrückst, habe ich das tatsächlich auch empfunden. War echt nicht ohne der Abschnitt. Habe mich teilweise dabei erwischt, schnell über die heftigen Darstellungen zu switchen. 

Ja, genau. Das ist echt total stimmig alles.

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218
kommentierte am 03. April 2021 um 10:48

Da ich gerne auf einzelne Szenen noch konkreter eingehen würde, aber die Leserunde ja wohl verzögert gestartet ist (und ich keinen spoilern möchte), werde ich mich hier noch etwas zurückhalten.

 

Da bin ich schon gespannt, auf was Du da alles noch konkreter eingehst. Yep, das mit dem "nicht-spoilern-wollen" finde ich klasse. Deshalb halte ich meine Aussagen auch immer eher nicht so konkret, sondern schildere grob die Dinge, wie ich sie empfinde.

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218
Birte kommentierte am 05. April 2021 um 12:16

Da ja jetzt schon einige so weit sind - hier das, was ich zunächst zurückgehalten hatte:

Insgesamt hätte ich mir hier für die beschriebene Zeit (1927 - 1943) noch konkretere historische Informationen gewünscht. Aber da Doras Sicht geschildert wird (zumindest ist das anzunehmen, obwohl der Teilsatz „dass ich Lücken mit viel Fantasie ausfüllte“ (S. 135) mich ebenfalls ein wenig irritiert hat), die immer noch eher unpolitisch dargestellt wird, kommt hier wenig („sie würde Kraft brauchen, wenn sie weiterhin ihre Augen vor allem verschließen wollte“, S. 179). Auch wenn sie sich (aus Unsicherheit?) stark an den Erziehungsratgebern der Zeit orientiert, Gottfried tat mir da schon leid. Und über die Tätigkeit von Max als (leitender? - er wurde ja befördert, im Klappentext steht "Verwaltungsdirektor) kaufmännischer Angestellter bei der BASF/IG Farben hätte ich gerne mehr erfahren, der kurze Abriss der Erfindungen, den Gustav Isa gegenüber aufzählt, war mir da eigentlich zu wenig und trägt zum Themenkomplex IG Farben meiner Meinung nach auch nicht wirklich etwas bei.

Bei Isas Panikattacke hatte ich zuerst Schwierigkeiten, das Geschehene einzuordnen - sie als Erzählerin ja wohl auch, damit passt es dann wieder. Und dass sich mit Gustav etwas entwickeln würde, war abzusehen. In Bezug auf die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte hat der Abschnitt über die Ängste (S. 200) das Dilemma sehr deutlich gemacht - die Angst, sich zu sehr mit den Tätern, zu wenig mit den Opfern zu beschäftigten, aber auch die Angst, sich mit dem Täter-Großvater interessant machen zu wollen - „vor dem Großvater hatte ich Angst wegen der vielen Leerstellen“.

Die meisten Parallelen gibt es zwischen Isa und Dora in Bezug auf das Familienleben, mal sehen, ob Isa (wie nach Jahren auch Dora gegenüber Maritz) eine versöhnlichere Haltung einnehmen kann. Und im dritten Teil scheint es dann ja mehr um Gottfrieds Zeit an der Napola zu gehen, wie der Brief von Isas Mutter mit dem Tagebuch andeutet - hier merke ich, dass das, was in „all the light we cannot see“ über die Napola geschrieben wurde, mich eher Schlimmes in Bezug auf Gottfrieds Zeit dort erwarten lässt, was ja auch in Bezug auf das Tagebuch auf S. 214 angedeutet wird.

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Everly kommentierte am 10. April 2021 um 21:37

Mit Isas Panikattacke hatte ich auch Schwierigkeiten. Das hätte man eleganter, weniger verwirrend und trotzdem spannend bzw empathisch schreiben können.

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Sommerkindt kommentierte am 14. April 2021 um 21:30

Mich hat bei Doras Geschichte am meisten irritiert das sie scheinbar unter einer Käseglocke lebte und alles Schlechte alle Gräultaten der Nazis nur unbewusst wahrnahm bzw. ja verdrängte. Sie spricht von grauen Schatte, die dann auch am Tisch Platz nahmen.

Und dann die Angst von Isa ihr Großvater könnte zu den Tätern gehört haben. Bei seiner Position als leitender Angestellter bzw. später als Direktor war er bei der BASF direkt/indirekt Täter. Denn wie alle anderen Industrieunternehmen beschäftigte diese auch Zwangsarbeiter bzw. KZ Häftlinge. Nur aus Angst er war ein Täter sich nicht damit auseinander zu setzen ist auch nichts weiter als ein Verdrängungsmechanismus. Sich der Vergangenheit stellen und damit umgehen kann nur verhindern das sich die Geschichte je wiederholen kann.

Gut jetzt also auch noch die Napula Schule. Scheinbar grast die Autorin wirklich alles ab was man irrgendwie verbraten kann. Erst die Kunstschule, wo es mir vorkam als ob sie die ganzen Szenen fast an einer Historie angelehnt hätte. Selbst das kam nicht nur distanziert sondern auch so vor als ob der Leser gar keinen Drat zu den Figuren gewinnen sollte. Aber auch in dieser wenigen Seiten die den Vorspann zu den Aufzeichnungen ihres bilden nimmt die Autorin auch schon wieder die ganze Geschichte vorweg. Und das ist wirklich richtig frustrierend. Warum das lesen wenn man schon vorher weis. Der Jung bleibt weniger als ein Jahr und verbrennt dann die Uniform. Die Überleitung zum dritten Teil fand ich jetzt nicht so gelungen.

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Everly kommentierte am 15. April 2021 um 22:34

Gut zusammengefasst.

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:23

Mich hat bei Doras Geschichte am meisten irritiert das sie scheinbar unter einer Käseglocke lebte und alles Schlechte alle Gräultaten der Nazis nur unbewusst wahrnahm bzw. ja verdrängte.

 

Das stört mich auch sehr an der Geschichte. Wichtige historische Abschnitte werden übersprungen, aber Nichtigkeiten wie das Teeservice werden ausführlich erörtert. Es wird oft viel Fokus auf Nichtigkeiten gelegt in meinen Augen.

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wacaha kommentierte am 18. April 2021 um 15:15

Diesen Teilsatz mti „dass ich Lücken mit viel Fantasie ausfüllte“ (S. 135) fand ich auch sehr befremdlich. Nun wissen wir gar nicht mehr, was aus Doras Vergangenheit stimmt und was sich Isa ausgedacht hat.

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:20

Insgesamt hätte ich mir hier für die beschriebene Zeit (1927 - 1943) noch konkretere historische Informationen gewünscht.

 

Stimme ich zu. Für mich war da schon fast so das Gefühl da, als hätte man ein paar Seiten herausgerissen. Ein paar sehr viele. 

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kommentierte am 03. April 2021 um 10:44

Boah, dieser Abschnitt hat es echt in sich. War der vorherige schon nicht ohne, aber hier geht es so richtig ans Eingemachte.

Habe diesen Teil gestern, am Karfreitag gelesen und jetzt, im Nachhinein wurde mir bewusst, dass dieses Buch genau zur richtigen Zeit gelesen wird. Puh, klingt vielleicht jetzt weit hergeholt, aber, da steckt für mich viel Aufarbeitung drin.

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BOOKISH POETRY kommentierte am 13. April 2021 um 14:17

Ja, ich kann auch sehr viele Parallelen ziehen. Eine Person aus meiner etwas weiteren Verwandtschaft habe ich zum Beispiel so exakt in Gottfried wiedererkannt... krass.

Der Roman hilft mir tatsächlich durch seine Bündelung der Thematik, einige und einiges jetzt besser zu verstehen.

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Sommerkindt kommentierte am 14. April 2021 um 21:37

Für mich kratzt die Autorin nur an der Oberfläche und setzt sich nicht wirklich ernsthaft damit auseinander. Vor allem weil der Erzähler eventuelle Lücken sehr fantasievoll füllt. Ich denke sie macht es sich viel zu einfach. Die Figuren bleiben leider immernoch zu flach.

Nur weil sie einen Erziehungsratgeber jener Zeit zitiert und ein paar Aufzeichnung von Vater und Großmutter fantasievoll interpretiert würde ich nicht unbedingt sagen das sich sich ernsthaft mit der Zeit auseinander setzt.

Lediglich das kühle bzw. unterkühlte Mutter/Eltern- Kindbeziehung setzt sich über 3 Generationen durch und ist ein wiederkehrendes Muster das sich durch beide Teile gezogen hat.

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:26

Für mich kratzt die Autorin nur an der Oberfläche und setzt sich nicht wirklich ernsthaft damit auseinander. Vor allem weil der Erzähler eventuelle Lücken sehr fantasievoll füllt. Ich denke sie macht es sich viel zu einfach. Die Figuren bleiben leider immernoch zu flach.

 

Du sprichst mir aus der Seele. In Isas Abschnitt kommt auch irgendwo sinngemäß der Satz vor, dass sie Angst hat, die Vergangenheit ihrer Familie falsch aufzuarbeiten wegen der vielen Leerstellen. Diese haben die Leser auch zu Genüge präsentiert bekommen. Es ist wirklich so schade, denn Dora und Co. haben durchaus Potenzial.

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Chapialis kommentierte am 03. April 2021 um 21:58

Mit Teil 2 bin ich nun auch durch...

Leider muss ich sagen, dass der zweite Teil für mich deutlich schwächer ist, als der Erste. 

Einerseits schafft die Autorin wundervoll farbige Szenen, in denen gerade die 1920er lebendig werden und die durch gut recherchierte Details glaubwürdig und echt wirken. Andererseits finden sich aber auch viele ausführlich geschilderte Nebensächlichkeiten, die zur Geschichte nichts beitragen und das Lesen zäh gestalten. Auch nimmt die Lebendigkeit der Szenen nach dem ersten Drittel zunehmend ab und weicht ausgiebigen Introspektionen.

Dagegen bleibt vieles Entscheidende vage und unbeantwortet. Wir lernen die titelgebende Dora im ersten Drittel des Buches sehr gut kennen, sie wird dem Leser vertraut. Dann erfolgt plötzlich ein Zeitsprung von zehn Jahren, es ist 1937 und wir lesen zwar noch aus Doras Perspektive, erfahren aber kaum noch etwas über sie.

Hm...ich gehe mit gemischten Gefühlen in den dritten Teil...bin nach wie vor sehr gespannt, aber eben auch etwa skeptischer als zu Beginn. 

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kommentierte am 04. April 2021 um 09:00

Andererseits finden sich aber auch viele ausführlich geschilderte Nebensächlichkeiten, die zur Geschichte nichts beitragen und das Lesen zäh gestalten.

 

Solche zähen Leseabschnitte habe ich tatsächlich auch gehabt und dabei eher über die Stellen geflogen bin. Habe diese Stellen dann aber eher so gesehen, dass die Autorin hier die Geschehnisse und Hintergründe der Historie näher erläutern will. Das war mir dann auch einfach zu viel.

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kommentierte am 04. April 2021 um 09:02

Leider muss ich sagen, dass der zweite Teil für mich deutlich schwächer ist, als der Erste. 

 

Ist echt interessant, wie unterschiedlich wir das Buch empfinden. Deshalb finde ich Leserunden so aufschlussreich. 

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Everly kommentierte am 11. April 2021 um 13:34

Ich persönlich fand Teil 2 spannender... Mehr Geschichte, mehr Inhalt... Man hat sich an den Schreibstil gewöhnt. Bin gespannt auf Teil 3.

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Sommerkindt kommentierte am 14. April 2021 um 21:41

Sehe das ganz ehnlich. Dinge die ausgiebig geschildert werden, obwohl diese nicht bzw. nur am Rande mit der Geschichte zu tun haben werden aufgebauscht um damit Seiten zu füllen und das was wirklich interessant gewesen währe wird so oberflächlich und kurz abgehandelt, das es mich als Leser einfach nur noch frustriert.

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GaudBretonne kommentierte am 04. April 2021 um 17:46

Nach dem ich den ersten Teil ziemlich "zerrissen " habe,  hat mich das Buch im Laufe des zweiten Teils gepackt. Ich habe den Eindruck, dass auch die Autorin hier erst richtig warm läuft.  Die Sätze werden mit Leben gefüllt und wirken nicht mehr so "sperrig". Die beiden Haupthandlungsstränge haben ihre Dynamik entwickelt und sind jetzt wirklich spannend (Was ist Gottfried in Napola zugestoßen? Verbessert sich sein Verhältnis zu Dora? ), auch wenn das Verhalten von Dora befremdlich bleibt. Aber gerade das empfinde ich als reizend.

Allerdings denke ich nicht - wie hier mehrfach geschrieben - , dass das Buch gut recherchiert sei. Die sozio-geschichtlichen Ausführungen der 20er und 30er Jahre bleiben m.E. viel zu oberflächlich. Bei jedem Besuch des Folkwang - Museums erfährt man mehr. Zudem wirken diese Abschnitte, wie nachträglich eingefügt. Hier hätte ich mir "neue" Aspekte gewünscht. Sicher kann man einwenden, dass die Ausführungen reichen, zumal das Buch den Anspruch erhebt, aus Kriegsenkelperspektive zu berichten. Ich hatte mir allerdings mehr versprochen. Dennoch freue ich mich auf die weitere Auflösung...

Berührt hat mich übrigens besonders die Reflexion von Isa bezüglich ihrer Verwandten (S. 200f.). Diese Passage habe ich als bisherigen Höhepunkt empfunden.

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Birte kommentierte am 05. April 2021 um 12:04

Allerdings denke ich nicht - wie hier mehrfach geschrieben - , dass das Buch gut recherchiert sei.

Da stimme ich dir zu - dazu passt auch die Diskussion zwischen Gustav und Isa (S. 135) - er geht davon aus, dass sie Archive befragt, sie füllt lieber die Lücken mit Fantasie.

Berührt hat mich übrigens besonders die Reflexion von Isa bezüglich ihrer Verwandten (S. 200f).

Diese Passage habe auch ich als sehr intensiv empfunden.

 

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Everly kommentierte am 09. April 2021 um 13:34

Bin vollends verwirrt... Isa auf Seite 138 unten.. Meine Mutter nutzteden Namen "Dora" den ich erfunden hatte...?!
Hieß die Oma nicht Dora? Oh gott, ich bin echt verloren :D
Haben sie das in dem Zusammenhang erörtert als sie die Kiste mitgenommen hatte?!

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Birte kommentierte am 09. April 2021 um 14:06

Ja, über die Stelle bin ich auch gestolpert.

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Everly kommentierte am 10. April 2021 um 13:51

Schön, dass mich Bummelliese noch jemand kommentiert bzw liest:)

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:30

Ich auch. Da waren sehr viele Fragezeichen über meinem Kopf.

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:29

Diese Passage habe ich als bisherigen Höhepunkt empfunden.

 

Interessant. Für mich war eindeutig die Versöhnung von Dora und Maritz der Höhepunkt, denn Dora hätte das nicht machen müssen, voran nicht nach alldem, was geschehen ist. Sie kam aber zurück und hat sich auch entschuldigt. Hier hat sie in meinen Augen Größe gezeigt.

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MariePraun kommentierte am 04. April 2021 um 21:52

Der zweite Teil hat es deutlich in sich. Aber hier erst mal meine Meinung:

Die goldenen 20er und Doras Geschichte wurden schillernd und wirklich ausgeklügelt beschrieben. Man hatte schon fast das Gefühl selber einmal eine Zeitreise gemacht zu haben. Für mich zumindest in den ersten Seiten des zweiten Teiles eine schöne Erfrischung, da ich im ersten Teil manchmal das Gefühl hatte als Leser schon zu weit außen vor gelassen zu werden. Auch die Spannungskurve mit den Geschehnissen um Gottfried und seiner Zeit in Napola haben mich wirklich mitgerissen.

Aber dann werden aufeinmal eine handvoll Nebenerzählungen angefangen, die aber weder zusammengeführt werden noch aufgelöst werden, zumindest bis jetzt. Und dann kam auf einmal der Zeitsprung ins Jahre 1937 und wir betrachten Dora wieder distanziert und erfahren nichts mehr über sie. Vielleicht auch so von der Autorin gewollt? Womöglich wird ja alles im dritten Teil des Buches zusammengeführt und man kann sich zum Schluss die verschiedenen Wechsel, in der Nähe des Lesers zum Geschehen erklären. 

P.S.: Ich hoffe nur manche der Diskussionen werden nicht mehr so ausführlich geschildert. Bei vielen weiß man ja sofort, um was es geht und dann ist alles außen herum einfach zu viel.

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meg kommentierte am 08. April 2021 um 17:33

Nachdem ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten im ersten Abschnitt in DorS Geschichte eingelesen hatte, geht es mir jetzt auch mit Isas Geschichte etwas besser. Trotzdem bleibt für mich das Buch etwas"holperig", ich komm nicht so richtig rein und es hat mich bisher auch noch nicht so richtig "gepackt". Wie ich bei mehreren gelesen habe, liegt es ja vielleicht tatsächlich daran, dass ich mich außen vor fühle. Ob das wohl von der Autorin so bezweckt ist ?

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Else kommentierte am 12. April 2021 um 12:58

Ich habe dem zweiten Abschnitt gestern gelesen und quäle mich immer noch. Den distanzierten Schreibstil, die Zeitsprünge und die vielen Nebenschauplätze, die aneinandergereiht wirken gefallen mir nicht.
Mit Isa werde ich gar nicht warm, kann sie nicht verstehen, auch diese Panikattacke ist mir ein Rätsel. Sie füllt Doras Leben mit Fantasie - was heißt das eigentlich, welche Quellen hatte sie, gibt es auch von Dora ein Tagebuch? Auch bei Dora bin ich ratlos. Ihr Mann ist immer weg, wer ist er eigentlich, welche Funktion hatte er genau? Frantek ist in der Schuldfrage für Dora außen vor, in ihren Augen ist Maritz die Schuldige. Aber sie selber gibt an, dass sie mit Maritz lange nicht mehr gesprochen hatte. Frantek sollte zumindest gewusst haben, dass er mit Beiden was hatte...dass sich hier nach Jahren kein anderes Denken einstellt wundert mich sehr. Erst sehr spät gibt sie zu, dass Maritz und Frantek besser passten, diese Erkenntnis kommt sehr spät und hat keine Auswirkungen auf das Verhältnis zu Maritz. Das Verhalten den Kindern gegenüber ist ebenfalls distanziert, das war in der Zeit in der Gesellschaftlichen Schicht evtl. üblich, wundert mich aber doch, weil ich dachte, dass sie sich nach Liebe sehnt. 

 

 

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Silversoul kommentierte am 12. April 2021 um 13:24

Ich habe nun diesen Abschnitt gelesen, und irgendwie werde ich mit dem Buch nicht so recht warm.
Der Schreibstil gefällt mir nicht, und auch die Charaktere sind mir nicht sympathisch. Besonders bei Dora kann ich die Handlungen oftmals nicht nachvollziehen.
Ich finde auch, dass es oftmals zu viele Nebenhandlungen gibt, und einige wichtige Dinge werden nicht so ausführlich beschrieben. Dann gibt es auch noch Zeitspünge, und plötzlich ist man ein paar Jahre später und weiß als Leser gar nicht, was da eigentlich passiert ist.

Ich werde das Buch nun zu Ende lesen, aber ich glaube nicht, dass mich die Geschichte noch packt.

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book.cat.love kommentierte am 12. April 2021 um 14:43

Leider gefällt mir auch der 2. Teil nicht. Ich kann mich mit dem Schreibstil leider nicht anfreunden. Grundsätzlich mag ich einen anspruchsvollen Schreibstil, allerdings sind mir bei diesem Buch die Ausführungen zu anstrengend.
Ich finde auch leider überhaupt keinen Zugang zu den Charakteren. Beide sind mir unsympathisch. Das ist mir selten passiert. Grundsätzlich freundet man sich während des Lesens wenigstens mit einem Charakter an. Hier mag ich aber weder Isa noch Dora.
Auch gefallen mir die Sprünge nicht. Ich hatte mir das anders vorgestellt.
Vielleicht kommt jetzt noch eine Verbesserung im 3. Teil.

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smberge kommentierte am 13. April 2021 um 19:29

Der zweite Teil hat mir deutlich besser gefallen, als der erst Abschnitt. Ich bin besser in die Geschichte hineingekommen. Man kann so richtig schön erleben, wie Isa sich mit der Geschichte von Dara auseinandersetzt und auch Fragen an ihr eigenes Leben stellt. 

Dora erlebt den Krieg und fürchtet um das Lebe ihrer Söhne. Max, ihr Mann, ist sehr erfolgreich bei den IG Farben. Leider erfahren wir nicht, welche Rolle er dort spielt. Ich bin gespannt, ob wir noch erfahren, das er an verbrecherischen Taten beteiligt war. Er scheint aber auf jeden Fall sehr beschäftigt zu sein und in Kriegszeiten, läßt das nichts Gutes erwarten. 

Mir stört an etwas der Erzählstil, denn man wird mit den Figuren nicht so richtig warm. Sie wirken immer etwas gedämpft, wie durch eine Glasscheibe. Er werden viel Geschichten erzählt, aber es wirkt etwas sprunghaft und zerreißt etwas den Erzählfluss. Aber trotzdem gefällt mir die Geschichte und ich freue mich schon aufs Weiterlesen. 

 

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:34

Max, ihr Mann, ist sehr erfolgreich bei den IG Farben. Leider erfahren wir nicht, welche Rolle er dort spielt. Ich bin gespannt, ob wir noch erfahren, das er an verbrecherischen Taten beteiligt war. Er scheint aber auf jeden Fall sehr beschäftigt zu sein und in Kriegszeiten, läßt das nichts Gutes erwarten. 
 

Ja, er wird mir auch zu sehr im Hintergrund abgetan. Nie da, kümmert sich nicht und wenn er da ist, sagt er nicht viel. Da war er doch am Anfang schon anders drauf. Ich vermute, dass er als "hohes Tier" sicher auch Dreck am Stecken haben könnte und Dora hat es ausgeblendet.
 

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Sommerkindt kommentierte am 13. April 2021 um 21:54

Bin mit dem Teil erst zur Hälfte durch aber aktuell bin ich wirklich frustriert. Nicht nur das der vorlaute und mehr als unzuverlässige Erzähler nervt, sondern das Dora von Teil zu Teil ja  fast von Unterkapitel zu Unterkapitel neu erfunden wird. Bestes Beispiel Dora selbst, diese wurde ja quasi im ersten Teil als Person mit Namen und History fest einzemtiert und nun wird doch tatsächlich in Frage gestellt ob Dora wirklich Dora hieß oder ob die Enkelin diesen Namen nicht einfach nur erfunden hat , an dieser Stelle wäre ich am liebsten aus der Haut gefahren.

Nichts gegen künstlerischer Freiheit, aber wenn eine Autorin seine Hauptfigur auf eine Reise schickt um etwas über die Großmutter herauszufinden dann sollte doch nicht mehr als die Hälfte vom Leben eben dieser frei erfunden sein.

Und dieses romantisieren einen Nervenzusammenbruchs von Dora das steht wieder auf einen ganz anderen Blatt.  Aber auch hat die Autorin es immer wieder geschaft das wenige was an Spannung da war, durch eine spitze Bemerkung gleich wieder kaputt zu hauen.

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Everly kommentierte am 14. April 2021 um 08:51

tatsächlich in Frage gestellt ob Dora wirklich Dora hieß oder ob die Enkelin diesen Namen nicht einfach nur erfunden hat , an dieser Stelle wäre ich am liebsten aus der Haut gefahren.

Das Problem hatte ich auch :)

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Lapidar kommentierte am 14. April 2021 um 18:47

der erste Teil ging ja noch.... aber ich komm einfach nicht weiter. Der Text fühlt sie irgendwie zäh an. Die Gefühle sind so distanziert...

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book.cat.love kommentierte am 14. April 2021 um 19:55

Das verstehe ich. Mir fiel es auch unglaublich schwer

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Sommerkindt kommentierte am 14. April 2021 um 21:14

Dem kann ich nur zustimmen. Es macht mir nicht wirklich Spaß dieses Buch zu lesen. Ich habe in den letzten Jahren so einige Bücher gelesen, die sich mit der Aufarbeitung genau dieser Zeit befasste. Aber diese große Distanz hier ist einfach zu viel, man kommt den Figuren nicht wirklich nahe.

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HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:35

Ich bin bisher leider auch mehr enttäuscht. Habe mir auch komplett etwas anderes versprochen von dem Buch und dem schönen Cover und Klappentext. 

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wacaha kommentierte am 18. April 2021 um 15:28

Meine Hoffnung hat sich ebenfalls nicht erfüllt, mich überezeugt das Buch nach wie vor nicht. Isa wird mir immer unsympathischer, ich blicke überhaupt nicht mehr durch, worin genau eigentlich ihr Problem liegt und ehrlich gesagt nervt sie mich nur noch. Auch die Andeutungen, dass Dora gar nicht Dora heißt, vieles ihrer Geschichte Isas Phantasie entspricht, etc. lässt mich fragend zurück, warum wir uns dann ein Buch lang mit dieser Geschichte befassen...

Ich warte immer noch auf das (eigentlich spannende) Napola-Thema, habe aber mit den Andeutungen am Ende, dass Gottfried nicht mal ein Jahr auf dieser Schule war, schon wieder etwas die Vorfreude genommen bekommen. Schade, selten hatte ich so wenig Lust darauf, ein Buch zu Ende zu lesen...

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218
HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:37

Ich warte immer noch auf das (eigentlich spannende) Napola-Thema, habe aber mit den Andeutungen am Ende, dass Gottfried nicht mal ein Jahr auf dieser Schule war, schon wieder etwas die Vorfreude genommen bekommen. Schade, selten hatte ich so wenig Lust darauf, ein Buch zu Ende zu lesen...

 

Ich habe bisher von dieser Napola Schule noch nichts gehört. Muss auch gestehen, dass meine Unwissenheit jetzt das Einzige ist, was mich das Buch gespannt weiter lesen lässt. Von dem Gespann Isa, Dora, Max und Co. erwarte ich mir nichts Spektakuläres  mehr.

Thema: Leküre, Teil II; Seite 129 bis 218
HistoryCat kommentierte am 20. April 2021 um 17:18

Ich bin bestimmt hier die Bummelletzte, tue mich aber wirklich sehr schwer mit dem Buch, was auch sehr spät bei mir ankam.

Die Distanz macht mir zu schaffen. Bis auf Isa bekommt man als Leser nicht wirklich Gefühle und Nähe zu spüren, es wird viel „Nichtiges“ erzählt und Jahre ausgelassen, wo man gern erfahren hätte, was geschehen ist.

Dora als Namensgeberin des Buches ist weiterhin sehr undurchsichtig. Ihr Verhalten gegenüber Maritz kann ich verstehen, obwohl eher Frantek hier einen Keil hineingetrieben hat. Zum Betrug gehören jedoch immer zwei, sodass ich Maritz jetzt nicht unbedingt entlasten würde. Dadurch, dass Dora der Freundschaft noch eine Chance gibt, zeigt Größe. Das andere Verhalten von ihr, vor allem gegenüber ihren Kindern, ist nämlich alles andere als edel, aber so waren die Erziehungs-Methoden damals. 
Ich bin gespannt auf die Geschichte von Gottfried. Mir gefiel der zweite Abschnitt aber auch bedeutend besser. Leider ist es bisher trotzdem eher enttäuschend.