Leserunde

Shortlist-Leserunde zu "Winterbienen" (Norbert Scheuer)

Winterbienen - Norbert Scheuer

Winterbienen
von Norbert Scheuer

Bewerbungsphase: 26.09. - 10.10.

Beginn der Leserunde: 17.10. (Ende: 01.11.)

Im Rahmen dieser Shortlist-Leserunde stellen wir 15 Freiexemplare von "Winterbienen" (Norbert Scheuer) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten. 
Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in "Winterbienen" einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.

„Der souverän erzählte Roman (…) nimmt seinen Leser von Anfang an gefangen und hält die Spannung bis zum düsteren Ende.“
Rheinische Post, Ronald Schneider

"Sein kluges Porträt vom bienenaffinen Einzelgänger entwickelt sich von einer stillen Studie zu einem spannenden Stück Zeitgeschichte. (…) Scheuer beschreibt die Suche nach Normalität in Zeiten des Ausnahmezustands.“
Landshuter Zeitung, Günter Keil

ÜBER DEN AUTOR:

Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane "Die Sprache der Vögel" (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, und "Am Grund des Universums" (2017). Sein Roman "Überm Rauschen" (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und war 2010 "Buch für die Stadt Köln".

02.11.2019

Thema: Alle

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
kommentierte am 27. Oktober 2019 um 00:46

Mir gefällt das Cover großartig, das sieht richtig toll und schön aus!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Marshall Trueblood kommentierte am 27. Oktober 2019 um 02:35

Sicherlich und wieder mal ein Buch, das ich nicht gelesen hätte, wenn es nicht auf der Shortlist gestanden hätte (ich hatte erneut das Glück bei der Leserunde zum Deutschen Buchpreis mitzumachen).

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Der Autor macht sehr leise, in einer schlichten Sprache und mit vielen Bildern die Schrecken und die Brutalität des Krieges deutlich. Trotz des sehr ernsten Hintergrunds hat sich Egidius irgendwo seine Lebensfreude nicht nehmen lassen und er macht das Beste aus seiner Situation. 

Völlig zu recht auf der Shortlist gelandet und für mich deutlich stärker als Herkunft.

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 97
Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 16:50

Endlich komme ich dazu, auch mal zu kommentieren. Einiges habe ich jetzt bereits zu den Beiträgen geschrieben.

Mir gefällt der Schreibstil ausserordentlich gut, sehr ruhig, sehr unaufgeregt. Ich kann mir Egidius gut vorstellen. Noch kommt er an ausreichend Medikamente, um seine Krankheit im Griff zu behalten. Die Arbeit mit den Bienen gefällt ihm, den Eindruck habe ich zumindest, aber sie füllt ihn nicht aus. Die Übersetzungen der Texte sind ein Ausgleich.

Seine Frauengeschichten finde ich absolut nachvollziehbar: er ist allein, die Frauen sind allein, keiner weiß, was werden wird, so versuchen sie, sich gegenseitig etwas zu trösten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 17:01

Je weiter das Jahr 1944 fortschreitet, desto mehr verändert sich die Stimmung. Das Leben wird insgesamt schwieriger, sowohl für die Menschen als auch für die Bienen.

Interessant finde ich den Eintrag zum Attentat des 20. Juli. Es gibt einen für Egidius' Verhältnisse langen Absatz mit seinen eigenen Gedanken dazu.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
PeWie kommentierte am 29. Oktober 2019 um 16:30

diese Gedanken habe ich schon von Menschen gehört, die diese Zeit mit erlebt haben und dem Regime skeptisch bis feindlich gegenüber standen

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
lesesafari kommentierte am 01. November 2019 um 16:48

ich sag ja, vieles hört sich echt so an, wie von leuten, die über ihre erlebnisse aus dieser zeit berichten/ berichtet haben.

Thema: Lieblingsstellen
Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 17:03

Seite 185: "Vielleicht denken wir gar nichts Neues, sondern unsere Gedanken sind nur das Echo von bereits Gedachtem."

Thema: Lieblingsstellen
Frau_Hartmannliest kommentierte am 01. November 2019 um 20:32

Diese Stelle habe ich mir auch notiert. Eine sehr schöne Annahme.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
Myrna kommentierte am 27. Oktober 2019 um 21:59

Bei diesem dritten Teil stieg meine Anspannung beim Lesen noch mehr. Der Krieg kommt jetzt mit Macht direkt ins Urftland; es passiert viel - und nichts Gutes...

Charlotte verachtet Egidius, seit sie einen seiner Anfälle miterlebt hat und wendet sich ab. Elisabeth wird verhaftet und taucht nicht mehr auf. Er hat keine Medikamente mehr und wird vom Apotheker um sein Geld erleichtert - ohne ihm die Medikamente zu geben, woraufhin er mit einer Pistole zu ihm geht...

Im Eintrag über die Bienen zeigt sich auch Agressivität - er wird mehrfach von ihnen gestochen. Einen Flüchtling bringt er tot über die Grenze, ohne dass er es merkt; er findet einen verletzten Amerikaner. Er hat Einquartierungen in seinem Haus und muss daher doppelt vorsichtig sein. An einer Stelle beschreibt er ziemlich präzise seinen epileptischen Anfall - ich möchte da nicht in seiner Haut stecken...

Sannys Gaststätte ist zum Lazarett umfunktioniert. Egidius bekommt immer mehr Angst und plant, sich zu verstecken. Aber ehe er das kann, wird er verhaftet. Er kommt einige Wochen später wieder frei, gesundheitlich baut er aber ab.

Ich muss sagen, so lapidar das alles formuliert ist im Buch - die Wucht der Ereignisse wirkt umso mehr auf mich als Leser. Ich will mir gar nicht im Einzelnen vorstellen, was die Menschen damals alles mitgemacht haben...

Und den Schluss hätte ich so nicht erwartet, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es so endet, ist schon gegeben.... Ein sehr intensives Buch.

Thema: Lieblingsstellen
Myrna kommentierte am 27. Oktober 2019 um 23:09

Meine Lieblingsstelle ist S.124: "Ich lege mich wieder ins Bett und träume von den Goldfasanen..." Einfach cool, wie er das beschreibt...

S.26: "Ich habe mehr und mehr das Gefühl, in einem riesigen kalten Raum zu leben, aus dem es kein Entrinnen für mich gibt, in dem meine Erinnerungen langsam erstarren werden."

S. 43: "Ich gehe in der Nacht durch den Garten zum Bienenhaus, lege mein Ohr an einen Stock und höre das leise Singen der Winterbienen."

Thema: Deine Meinung zum Buch
Myrna kommentierte am 28. Oktober 2019 um 02:22

Ein sehr eindringliches Buch, muss ich sagen, gerade durch die einfache leise Sprache. Danke, dass ich es lesen durfte.

Hier meine Rezension: https://wasliestdu.de/rezension/ein-leises-und-doch-so-intensives-buch

Thema: Deine Meinung zum Buch
kelo24 kommentierte am 28. Oktober 2019 um 17:34

Hier meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/hier-steht-viel-zwischen-den-zeilen

Thema: Deine Meinung zum Buch
anna1965 kommentierte am 28. Oktober 2019 um 18:23

Ein intensives beeindruckendes Buch.

Hier meine Rezension

https://wasliestdu.de/rezension/ein-buch-an-das-ich-noch-lange-denken-werde

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 97
Frau_Hartmannliest schrieb am 29. Oktober 2019 um 15:39

*Die kurzen Tagebucheinträge finde ich fantastisch zu lesen. Ich fühle mich, als würde ich mit kleinen Häppchen angegelockt werden. 
*Die Sprache finde ich angenehm. Es ist eine leise Geschichte, die bisher lediglich durch Andeutungen die Grausamkeiten dieses Krieges darstellt. 
Die Stelle an der die jüdische Familie, die exportiert wird, teilweise ihre Sachen am Bahnhof lassen muss, hat mir richtig ins Herz gestochen.
*Die Kampfflugzeuge erinnern mich ein bisschen an "Winter der Welt" von Ken Follett. Dort war ich auch schon fasziniert von diesen Geräten. Es ist unglaublich, was für eine Kraft dahinter steckt. Und ich finde es unfassbar, dass die Insassen Menschen sind. 
*Die Ungleichheit der Brüder finde ich auch ein sehr interessantes Thema. Der eine ist ein Kriegsheld, der um sein Leben kämpft und der andere irgendwie das Gegenteil, er muss ständig um sein Leben bangen, nur weil er zufällig so ist, wie er ist. Er ist hochgebildet, was ihn zu dieser Zeit aber eigentlich mehr in Gefahr bringt, als es ihm hilft. Der eine tötet Menschen, der andere rettet sie. 
*Und dann die Bienen. Ein wirklich faszinierendens summendes Völkchen, das der Geschichte einen Rahmen gibt.
*Die Frauengeschichten laufen so selbstverständlich nebenher, finde ich. Er sucht nicht nach der großen Liebe, aber er hätte gerne Kinder gehabt.

Ich habe am Ende dieses Abschnittes das Gefühl, es ist ein wenig Ruhe vor dem Sturm. Der Krieg plätschert so dahin ... gerne möchte ich möglichst bald wissen wie es weiter geht.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 97
Bücherteufelchen7000 kommentierte am 01. November 2019 um 14:37

Die Lesbarkeit des Buches ist herausragend. Gerne würde ich noch mehr von und über Ambrosius erfahren. Diesen Teil der Geschichte finde ich ebenfalls sehr spannend.

Im ersten Teil des Buches hat der Krieg noch keine den Alltag beherrschende Stellung.

Aegidius nutzt seine Möglichkeiten, seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Früher machte man nicht so viel Aufhebens darum. Das empfinde ich heute als ganz anders und auch viel zentraler im Leben vieler Menschen.

Am Part der Bienen gefällt mir besonders die Metapher zu den Menschen. Nur, dass Tiere sich nicht absichtlich grausam verhalten.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
helene kommentierte am 29. Oktober 2019 um 21:36

Ich fand diesen Roman sehr gut, mit ganz kleinen Abstrichen. Ich werde auf jeden Fall noch etwas von Scheuer lesen, da bin ich nun neugierig geworden.

Außer dem Fußballroman habe ich die anderen Shortlist Bücher auch gelesen und fand Winterbienen neben Brüder mit am besten. (Am allerbesten fand ich allerdings Vater Unser und Hier sind Löwen..:))

Über die Leserunde habe ich mich gefreut/ freue ich mich. Dadurch habe ich einige Anregungen und Interpretationsansätze mitgenommen.

Hier meine Rezension: https://wasliestdu.de/rezension/atmosphaerischer-antikriegsroman

Und doch noch eine Frage zum Schluss: Viele von euch schrieben, dass er aufgrund der Epilepsie aus dem Schuldienst entlassen wurde. Ich gewann allerdings den Eindruck, sie drangen ihn aufgrund seiner Gesinnung, da er z.B. nicht den Arm heben wollte oder dies unwillig tat... Zudem hiess es ja, dass im Grunde niemand über seine Erkrankung Bescheid wußte. Ich glaube der Grund der Entlassung stand nie explizit irgendwo. (Kann mich natürlich auch irren..:) Nur seine Gesinnung und die Entlassung standen textlich dicht nebeneinander...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Marshall Trueblood kommentierte am 31. Oktober 2019 um 00:24

Meine Rezension

https://wasliestdu.de/rezension/leise-und-trotzdem-eindringlich

Thema: Deine Meinung zum Buch
helene kommentierte am 31. Oktober 2019 um 20:15

Ich hatte meinen Kommentar versehentlich an einer anderen Stelle gepostet. Löschen geht glaube ich nicht (?)

Hier nochmal an der richtigen Stelle mein Abschlussresumee:

 

Ich fand diesen Roman sehr gut, mit ganz kleinen Abstrichen. Ich werde auf jeden Fall noch etwas von Scheuer lesen, da bin ich nun neugierig geworden.

Außer dem Fußballroman habe ich die anderen Shortlist Bücher auch gelesen und fand Winterbienen neben Brüder mit am besten. (Am allerbesten fand ich allerdings Vater Unser und Hier sind Löwen..:))

Über die Leserunde habe ich mich gefreut/ freue ich mich. Dadurch habe ich einige Anregungen und Interpretationsansätze mitgenommen.

Hier meine Rezension: https://wasliestdu.de/rezension/atmosphaerischer-antikriegsroman

Und doch noch eine Frage zum Schluss: Viele von euch schrieben, dass er aufgrund der Epilepsie aus dem Schuldienst entlassen wurde. Ich gewann allerdings den Eindruck, sie drangen ihn aufgrund seiner Gesinnung, da er z.B. nicht den Arm heben wollte oder dies unwillig tat... Zudem hiess es ja, dass im Grunde niemand über seine Erkrankung Bescheid wußte. Ich glaube der Grund der Entlassung stand nie explizit irgendwo. (Kann mich natürlich auch irren..:) Nur seine Gesinnung und die Entlassung standen textlich dicht nebeneinander...

Thema: Deine Meinung zum Buch
wandagreen kommentierte am 01. November 2019 um 17:19

Man braucht in der Leserunde lediglich einen Link. Das reicht.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
helene kommentierte am 31. Oktober 2019 um 20:21

Nach Abschluss der Lektüre finde ich das Cover sehr passend. Allerdings hätte ich nie im Leben nach diesem Buch gegriffen, rein nach Titel und Cover. Beides für mich komplett uninteressant. Und selbst der Klappentext hat mich nicht so richtig neugierig gemacht. Insofern doch erstaunlich, dass ich es - glücklicherweise- gelesen habe...:))

Thema: Deine Meinung zum Buch
Frau_Hartmannliest kommentierte am 03. November 2019 um 10:03

Da es mein erstes Mal hier war, musste ich mich erst orientieren und hatte ein paar Startschwierigkeiten.
Die Plattform gefällt mir aber richtig gut.
Danke, dass ich gleich mit diesem beeindruckenden Buch, das noch lange in mir nachhallen wird, mitmachen durfte.
Es hat mir herausragend gut gefallen.

Hier noch der Link zu meiner Rezension.
https://wasliestdu.de/rezension/von-menschen-und-bienen-das-leben-als-au...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
Martinchen kommentierte am 03. November 2019 um 14:11

Das Ende finde ich sehr gelungen. Der Krieg kommt näher und damit auch all seine Schrecken. Das Leben wird noch schwieriger. Medikamente gibt es kaum noch, damit bricht die Krankheit stärker durch und es ist nicht immer auf den ersten Blick klar, was passert ist. Die letzte Seite lässt mich sehr traurig zurück, hatte ich doch gehofft, dass Egidius' Leben nach dem Krieg wieder leichter wird.

Die Danksagung erklärt das Zustandekommen des Buches, das finde ich sehr wichtig.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 19:55

Das Ende passt. Die Schrecklichkeit der Ereignisse kreuzte ...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Martinchen kommentierte am 03. November 2019 um 14:17

Etwas verspätet kommt hier meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/tagebuch-des-bienenzuechters-egidius-ari...

Herzlichen Dank, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 97
schwadronius kommentierte am 03. November 2019 um 19:20

Die Komposition des Buches gefällt mir sehr. Der Protagonist führt uns immer tiefer in einen Bienenstock, einen eigenen Organismus, der parall seine innere und äußere Welt widerspiegelt. Die Welten verschmelzen und werden gegenseitig durch jeweils die anderen erklärt.

Thema: Wer hat gewonnen?
FIRIEL kommentierte am 03. November 2019 um 19:34

Ich bin ja so dämlich. Ich habe mir das Buch doch extra gekauft, um mit euch mitzulesen, aber dann ist es irgendwo abseits gelandet und ich habe alle möglichen anderen Bücher gelesen. Demnächst werde ich es mir dann allein vornehmen und nur eure Kommentare lesen.

Grrrr!

Thema: Wer hat gewonnen?
schwadronius erwähnte am 03. November 2019 um 20:57

Ich fing zwar vor vierzehn Tagen an, aber kam nur bis Seite sechzig. Die letzten zwei Wochen waren schrecklich bei der Arbeit und weil ich einige Fortbildungen hatte, kam ich zu nichts. Seit vorhin lese ich noch mal neu. Lies doch mit! :). Leseabschnitt eins ist hinter mir. In einer Stunde werde ich mich an den zweiten Leseabschnitt machen. Erstmal Hausarbeit.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 97
schwadronius erwähnte am 03. November 2019 um 23:24

"Arduum videtur res gestas scribere."

Deshalb vielleicht die Tagebuchvariante?! ... wie Anne Frank.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Blue sky kommentierte am 10. November 2019 um 17:29

Der hellblaue Ton harmoniert mit den Sonnenstrahlen und erweckt eine ausgewogene Ruhe. Der Imker im Vordergrund und die Bienen im Hintergrund passen sowohl zum Titel, als auch zum Klappentext.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 97
Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:08

(Mit reichlich Verspätung, weil die Winterbienen sich auf dem Weg zu mir wohl verflogen haben bzw. das Buch verloren gegangen ist.)

Ich finde den Aufbau des Buchs mit den Tagebucheinträgen und auch den Schreibstil von Norbert Scheuer sehr gut und schön zu lesen - fast wollte ich "einfach zu lesen" schreiben, aber das trifft es bei dem Thema nicht ganz. Die Details über die Bienen sind faszinierend! Egidius ist mir sympathisch, vor allem, weil er den Nationalsozialismus und seine Propaganda nicht blind glaubt.

Thema: Lieblingsstellen
Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:15

Aus Teil I:

"Das, was ich notiere, ist nur eine Projektion meines Lebens, es ist weniger und doch gleichzeitig mehr, als ich selbst bin, wie auch die gesprochene Sprache immer mehr ist als ihre schriftliche Wiedergabe, die aber auf der anderen Seite doch vielleicht eine tiefere Wirklichkeit aufzeigt, ebenso wie eine Landkarte niemals die tatsächliche Landschaft darzustellen vermag." (Seite 60)

"Ich höre nicht richtig zu, während Delamot redet und dabei um mich herumtänzelt; mir kommt es vor, als spräche er gar nicht mit mir, sondern mit meinem Spiegelbild." (Seite 83)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:22

Der zweite Teil des Buchs hat mir auch sehr gut gefallen. Ich finde es spannend, wie Egidius den Flüchtlingen hilft, sich dabei aber stets darüber im Klaren ist, dass er es des Geldes wegen macht. Die Sache mit Charlotte erschien mir von Anfang an eine ganz schlechte Idee zu sein. Ob sie ihn nur meiden wird oder gar verrät? Die Einschübe zu Ambrosius Arimond finde ich besonders dann interessant, wenn es um die gesellschaftlichen Verhältnisse und Rollen geht - dieser "hochwürdige Sekretär", der sich die Magd erst ins Bett holt und dann angewidert von sich stößt.

Thema: Lieblingsstellen
Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:27

Aus Teil II:

Zu dem Attentat auf "Jupp": "Unglaublich, dass Generäle, die siegreiche Armeen befehligen, und fast ganz Europa erobert haben, die dabei Millionen Menschen töten ließen, zu dieser Tat nicht in der Lage sind. Warum haben sie ihn nicht einfach abgeknallt? [...] Aber auch ich wäre für eine solche Tat nicht geschaffen, könnte niemals einen Menschen von Angesicht zu Angesicht umbringen." (Seite 108)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:28

Die Eintragungen werden zeitlich in größeren Abständen dokumentiert. Viel Neues und Erstaunliches kommt jedoch nicht hinzu. Teilweise sogar recht fad.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:32

In dem Abschnitt waren doch noch gar nicht so große Sprünge? Ja, es wurde erwähnt, stimmte aber irgendwie nicht.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
schwadronius meinte am 17. November 2019 um 00:20

Vielleicht nicht sooo große, aber es sind welche. Ich lese nun weiter.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Lesemama kommentierte am 11. November 2019 um 06:33

Passend zu einem Gewinnerbuch des Deutschen LiteraturPreises. Langweilig ...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
Rotschopf kommentierte am 16. November 2019 um 07:47

Im dritten Teil spürt man eindrücklich Egidius' Verzweiflung wegen seiner Epilepsie und der fehlenden Medikamente. Dazu passt auch, dass der Krieg immer näher rückt und er immer mehr direkte Auswirkungen spürt. Ich finde das Ende sehr gelungen - vor allem auch, wie es erzählt ist: Er bemerkt die Tretmine. Und dann? Das bleibt der Vorstellung des Lesers überlassen. Hat er wohl versucht, einen Weg aus dem Minenfeld zu finden? War er bereits auf eine Mine getreten und konnte sich ohnehin nicht mehr weiterbewegen, ohne sie auszulösen? Hat er vergeblich um Hilfe gerufen? Alles schrecklich.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 19:53

Die Antwort darauf ist in der Danksagung zu lesen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
Rotschopf kommentierte am 18. November 2019 um 07:23

Ich lese da nur, dass er von einer Tellermine getötet wurde. Übersehe ich etwas?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius erwähnte am 18. November 2019 um 12:52

... wenn du von einer Tretmine runtersteigst, war's das mit dir. Und wer sollte ihm dort oben geholfen haben?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
Rotschopf kommentierte am 18. November 2019 um 14:54

Es wäre ja auch möglich, dass er festgestellt hat, dass er sich in Mitten von Tretminen befindet, aber noch nicht auf eine getreten ist.

Thema: Lieblingsstellen
Rotschopf kommentierte am 16. November 2019 um 07:54

Aus Teil III:

"Seine Sachen deponierte ich in ener Nische der Höhle, wo auch die Wertsachen der anderen Flüchtlinge liegen." Egidius schreibt zwar, dass er den Flüchtlingen vor allem aus finanziellen Motiven hilft, vergreift sich aber nicht an ihren Sachen. Das Risiko, dass er eingeht, ist ohnehin so groß, dass das Geld, das er dafür bekommt, es nicht aufwiegen dürfte. Ich habe den Eindruck, dass Egidius seine Motivation herunterspielt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Rotschopf kommentierte am 16. November 2019 um 15:51

Wieder eine Leserunde zum Deutschen Buchpreis, bei der mir das Buch sehr gut gefallen hat. Ich fand "Winterbienen" trotz dem Themas sehr eingängig zu lesen. Der Kontrast zwischen dem Krieg und den friedlichen Bienen ist immer wieder faszinierend. Ich finde es bewundernswert, wie Egidius sein Leben für die Flüchtlinge riskiert hat und interessant, dass er selbst immer wieder betont, es hauptsächlich des Geldes wegen zu tun - schwer zu glauben, denn besonders viel kann es nicht gewesen sein. Die Risiken, der er im Gegenzug eingeht, sind enorm und er hilft auch dann, wenn er dafür nicht bezahlt wird (der Pilot). Meine Rezension ist hier zu finden: https://wasliestdu.de/rezension/beeindruckend-spannend-und-ergreifend Danke für diese Leserunde, auch wenn sie für mich wegen eines verlorenen Buchs leider stark verspätet stattgefunden hat.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius kommentierte am 17. November 2019 um 19:51

All die Strapazen ...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius fragte am 17. November 2019 um 20:12

Hat niemand mehr etwas zu diesem Abschnitt zu schreiben?

Beim ersten war es noch Vorfreude, wohin es gehen wird. Bald jedoch war es recht langeilig. Die Langeweile zog sich komplett durch den zweiten bis zur Hälfte des dritten Abschnittes. "Frühjahr 1945" war wieder sehr interessant und der Leser bekam einen guten Abschluss!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
lesesafari kommentierte am 17. November 2019 um 21:49

schrieb ich ja, ein verwirrendes buch.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
wandagreen kommentierte am 17. November 2019 um 22:16

Unsinn. Selten einen so klar konzipierten Roman gelesen. Der Vogelgott war verwirrend. Das flüssige Land ist verwirrend, aber doch nicht Winterbienen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius meinte am 17. November 2019 um 22:21

Ich fand den Vogelgott nicht verwirrend. :D.

Vielleicht ist das alles in Winterbienen für Lesa verwirrend, weil ihre Gedankengänge anders sind?!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 208 bis Ende
schwadronius meinte am 17. November 2019 um 22:17

Verwirrend finde ich es nicht, aber wie in der Anmerkung geschrieben, gab Dr. Sybi-Böttcher einen Hinweis. Und davon gibt so extrem viele!

Thema: Lieblingsstellen
schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 20:14

Alle Bildvergleiche der Bienen! Und die lateinischen Zitate!

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