Leserunde

Shortlist-Leserunde zu "Winterbienen" (Norbert Scheuer)

Winterbienen - Norbert Scheuer

Winterbienen
von Norbert Scheuer

Bewerbungsphase: 26.09. - 10.10.

Beginn der Leserunde: 17.10. (Ende: 01.11.)

Im Rahmen dieser Shortlist-Leserunde stellen wir 15 Freiexemplare von "Winterbienen" (Norbert Scheuer) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten. 
Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in "Winterbienen" einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.

„Der souverän erzählte Roman (…) nimmt seinen Leser von Anfang an gefangen und hält die Spannung bis zum düsteren Ende.“
Rheinische Post, Ronald Schneider

"Sein kluges Porträt vom bienenaffinen Einzelgänger entwickelt sich von einer stillen Studie zu einem spannenden Stück Zeitgeschichte. (…) Scheuer beschreibt die Suche nach Normalität in Zeiten des Ausnahmezustands.“
Landshuter Zeitung, Günter Keil

ÜBER DEN AUTOR:

Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane "Die Sprache der Vögel" (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, und "Am Grund des Universums" (2017). Sein Roman "Überm Rauschen" (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und war 2010 "Buch für die Stadt Köln".

02.11.2019

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
PeWie kommentierte am 21. Oktober 2019 um 15:54

Egidius geht ein großes Risiko ein wenn er der neuen Bibliothekarin vertraut. Für mich tauchen auffallend viele von seinen Büchern oder díe aus der Klosterbibliothek auf. Auch das die Bücher die er für den nächsten Arbeitstag liegen lässt räumt sie weg. Das sieht für mich nach Kontrolle aus.

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PeWie kommentierte am 22. Oktober 2019 um 14:33

Ist der Apotheker ein Nazi oder nutzt er einfach die Gunst der Stunde um einen Menschen zu schikanieren und Geld beiseite zu schaffen?

Wobei mir ersteres den Menschen "verständlicher" macht.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
kelo24 kommentierte am 22. Oktober 2019 um 17:27

Als Nazi hätte er Egidius sicherlich schon gemeldet. Ich denke, er nutzt die Gelegenheit, um möglichst viel Geld zu scheffeln.

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wandagreen kommentierte am 22. Oktober 2019 um 17:34

Er ist ein Nazi, weil er einverstanden ist. Hier im Buch bekommen wir mehrere Schattierungen oder Graduierungen von Nazis gezeigt.

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kommentierte am 22. Oktober 2019 um 21:54

Ich denke, es ist beides. Nicht jeder Nazi - also jemand der in der Partei und damit offiziell Nazi war, hat jeden gleich gemeldet. Es gibt überall Leute, die ihren Vorteil aus allem ziehen wollen.

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Dajobama kommentierte am 24. Oktober 2019 um 15:37

Glaub nicht, dass sein Verhalten etwas mit Nazitum zu tun hat. Er kann den Preis treiben und Macht über einen anderen Menschen ausüben.  Es gibt immer und überall Menschen,  die so was ausnutzen.  Nur weil sie zufällig auf der richtigen Seite stehen. Abstoßend.  So kurz die Szene war, so eindrücklich war sie. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
wandagreen kommentierte am 24. Oktober 2019 um 18:56

Einerseits. Andererseits. Wahrschl ist der Apotheker so oder so ein Ekel. Aber er sieht das auch so wie das Regime, oder hat sich dieser Meinung untergeordnet, dass Epilepsie lebensunwert sei und man was dagegen tun sollte. Dann ist er aber auch ein Teil des Dorfes und der Dorfgemeinschaft, er treibt es nicht auf die Spitze und verpetzt ihn nicht. Ich finde, dass er der perfekte Mitläufer ist.

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Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 16:51

Er war auf jeden Fall auf seinen eigenen Vorteil bedacht, sonst hätte er Egidius melden müssen. Ich bin noch immer im Zweifel, ob jeder ein Nazi war, der sich ruhig verhalten hat. Mitschuldig gemacht haben sich diese Leute auf jeden Fall.

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Bücherteufelchen7000 kommentierte am 01. November 2019 um 14:42

Ich glaube, dass er einem negativen Charakterzug freien Lauf lässt. Wie auch schon von anderen geschrieben, er hat eine gewisse Macht in Händen und dies ist seine Art, sie zu nutzen.
Die Nazi-Zeit hat ihm nur problemlos ermöglicht, seinen niederen Beweggründen freien Lauf zu lassen. Auch kein Einzelfall und nicht nur auf die Nazi-Zeit oder Deutschland beschränkt.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:30

In Zeiten der Lebensmittelknappheit kann jeder alles werden ...

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wandagreen kommentierte am 17. November 2019 um 22:17

Sehr richtig. und wenn die Konstellation richtig ist, ist auch jeder zu einem Mord fähig oder zumindest zu einem Totschlag.
 

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Myrna kommentierte am 22. Oktober 2019 um 18:18

Was mir im 2. Teil sofort auffiel, war die Beschreibung des Goldfasans - das vermischt sich mit Elementen, die unbedingt zum Nazi in Uniform gehören. Mir scheint das eine leicht verwischte Beschreibung der Nazis zu sein. Faszinierend.

Zunehmend erfährt man etwas über die Stimmung im Ort, über vermehrte Angriffe und auch über die Bienen und die Arbeit des Imkers. Und nicht zuletzt Einzelheiten über die Fluchthilfe des Tagebuchschreibers.

Fast unmerklich beschleicht mich als Leser ein ungutes Gefühl - ich war beim Lesen immer angespannter, von Seite zu Seite. Der Krieg macht sich deutlicher bemerkbar...

Die Forschungen über den Vorfahr Ambrosius werden auch zunehmend interessanter.

Ich bin wirklich auf die weitere Lektüre gespannt.

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kelo24 kommentierte am 22. Oktober 2019 um 19:55

Das ungute Gefühl habe ich gerade, weil Charlotte jetzt weiß, dass er an Epilepsie leidet.

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PeWie kommentierte am 22. Oktober 2019 um 21:17

Sie ist mir schon die ganze Zeit nicht geheuer. Denn sie ist der Beschreibung nach auch eine Nazisse. Egidius spielt ganz schön Risiko.

Als Fluchthelfer ist er sehr gut organisiert:, auch seine Bienen und es sind ja etliche Völker versorgt er perfekt. 

Wenn er seine Medikamente  hat beeinträchtigt ihn seine Krankheit nicht.

Man möchte ihm die ganze Zeit sagen: Halt durch, der Krieg ist bald vorbei und die Nazis auch.

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kommentierte am 22. Oktober 2019 um 22:10

Ich denke. Egidius braucht das. Er ist ausgemustert, kann nicht kämpfen, wie sein Bruder, sich nicht der Gefahr aussetzen. Doch so setzt er sich auch der Gefahr aus. Auch wenn er es immer leugnet, aber unbewußt bewundert er seinen Bruder - siehe, wie er Franz erklärt, wei man die Flugzeuge unterscheidet etc. Ich weiß nicht, ob ich mich da verständlich ausdrücke?

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PeWie kommentierte am 22. Oktober 2019 um 22:16

Die Flugzeuge waren doch ein gemeinsames Interesse in der Jugend der beiden. Ich denke auch das er seinen Bruder bewundert und das es auf Gegenseitigkeit beruht so wie Alfons die Briefe schreibt.

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kommentierte am 22. Oktober 2019 um 22:42

Ja sicher, die Brüder haben da eine Verbindung zueinander :-)

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kelo24 kommentierte am 23. Oktober 2019 um 13:10

Als Fluchthelfer setzt er sich doch auch ständig Gefahren aus. Vielleicht braucht er den Kick.

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wandagreen kommentierte am 24. Oktober 2019 um 18:58

Nein. Den braucht er nicht. Er braucht das Geld. Es geht ums Überleben. Insofern identifiziert er sich auch mit den Flüchtlingen, auch bei ihnen geht es ums Überleben. Aber wer weiß, was er tun würde, wenn er keine Not hätte. Das hat der Autor sehr gut gemacht, weiß ist nicht weiß und schwarz selten ganz schwarz. Es hat eben so viele Schattierungen gegeben. /Die Apothekersfrau z.B.: Die findet das alles Megasch.... , aber sie hat nicht den Mut, sich gegen ihren Mann durchzusetzen.

 

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:26

das kann ihr doch jetzt egal sein, wo sie was mit ihm hat. hauptsache ihr mann findet es nucht heraus.

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Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 16:55

Danach lässt sie ihn doch fallen, oder?

Ich denke, für beide ist es der Nervenkitzel, etwas Verbotenes zu tun. Egidius liebt in meinen Augen die Gefahr, das zeigt sich sowohl an seinen Affären als auch daran, dass er Fluchthelfer ist. Ich denke, es ist nicht nur das Geld, dass er sehr wohl braucht, um an die Medikamente zu kommen. Er weiß aber auch, dass er hier in der Hand des Apothekers ist.

Charlotte reizt sicher auch das Verbotene. Im Gegensatz zu Maria ist ihr Mann ja vor Ort, das Risiko, entdeckt zu werden, ist also höher.

Und ganz offensichtlich hat Egidius das "gewisse Etwas" und sei es nur darin zu finden, dass er ruhig und zurückhaltend ist und sich nicht in den Vordergrund spielt.

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Dajobama kommentierte am 24. Oktober 2019 um 15:41

Die Situation spitzt sich zu. War der Krieg im ersten Abschnitt mehr ein Hintergrundrauschen, ist die Bedrohung nun deutlich spürbar.  Die Fliegerangriffe werden häufiger und heftiger, Egidius muss nun laufend Flüchtlinge transportieren,  obwohl auch das gefährlicher wird. Es gibt auch immer mehr Personen in seinem Umkreis,  die ihn verraten könnten.

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wandagreen kommentierte am 24. Oktober 2019 um 18:59

So sehe ich das auch.

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:29

der franz, die charlotte und dieser neue eingang in der bib.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:37

Er schleust weniger als sonst. Die Transportbeschreibungen treten frequentierter auf, weil es nun viel gefährlicher ist.

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:23

Ja und weil sie eben auch schon weg sind oder abgeholt worden sind. Vllt auch gar verhungert.

Du hast ja weitergelesen.

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schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 00:17

Ich las den Abschnitt, ja. :).

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helene kommentierte am 22. Oktober 2019 um 22:39

So, die anfangs etwas beschauliche Stimmung hat sich geändert, der Krieg ist nun auch hier deutlich spürbar, die Unglücke häufen sich, es wird düsterer.

Die Esther Geschichte fand ich sehr schrecklich, eklig auch die Vergewaltigung der Magd.

Ich ärgere mich etwas über Egidius, dass er etwas mit Charlotte angefangen hat. Als Frau eines Kreisleiters...ich glaube, unbewusst will er sich selbst schaden. Andererseits ist es auch ein wenig verständlich, wenn man Wärme, Zuneigung, Lebendigkeit sucht, angesichts der stetigen Todesgefahr durch die Krankheit, die Nazis und den Krieg.

Ich erfahre viel über Bienen. Eine schöne Formulierung fand ich: das "Sprachballett" der Bienen..:)

Sehr anschaulich gelungen fand ich die Schilderung der Grottenentdeckung gemeinsam mit seinem Bruder. Mir wird zudem nochmal deutlich, dass sie sehr viel als Kinder miteinander waren und wahrscheinlich doch eine recht enge Bindung haben.

 

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PeWie kommentierte am 23. Oktober 2019 um 11:52

Ich glaube Charlotte gefiel ihm einfach als Frau, er hatte sich wohl verliebt.

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Dajobama kommentierte am 24. Oktober 2019 um 17:01

Die Befürchtung habe ich allerdings auch. Dass er sich ausgerechnet in Charlotte ernsthaft verliebt hat. Und Liebe macht bekanntlich blind. Zumindest unvorsichtig. 

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Myrna kommentierte am 27. Oktober 2019 um 20:41

Wenn man bedenkt, wer Charlottes Mann ist - schon gefährlich, was er da macht. Ich habe mich gefragt, was er eigentlich an ihr findet, was ihn so fasziniert an ihr. Soweit ich mich entsinne, fragt er sich das anfangs auch selbst...

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lesesafari kommentierte am 01. November 2019 um 16:45

sie erinnert ihn doch so an seine freie zeit in Ägypten und die verführerische Dame. Mag er es wirklich erlebt haben oder nur eine Fieberphantasie gewesen sein.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:39

Es sind die Leberflecke und die zarte Haut.

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:25

sinnlich und exotisch."orientalisch", hm vielleicht hilft er deshalb juden über die grenze. sie sind ihm eben auch sympathisch.

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Marshall Trueblood kommentierte am 22. Oktober 2019 um 23:59

Die Schrecken des Krieges werden mit jeder Seite deutlicher; keinem trauen, um ja nichts dem Falschen oder der Falschen zu verraten; umso erstaunlicher finde ich, dass Egidius so erfolgreich als Fluchthelfer arbeitet. 

Egidius macht immer noch das Beste aus seiner Situation, was aber auch teilweise sehr mutig ist, so wie das Verhältnis mit Charlotte. Jetzt, wo sie von seiner Krankheit weiß, hat sie ihn in der Hand. Der Apotheker will ja nur schnelles Geld machen.

Sehr gelungen finde ich auch die Passagen über "Jupp". Sein Geburtstag wird groß gefeiert, während das Volk nichts zu essen hat; das misslungene Attentat so im Tagebuch festzuhalten, finde ich auch mutig, falls eine der Geliebten die Aufzeichnungen finden sollte.

Zu den Passagen über Ambrosius fehlt mir irgendwie der Zugang, während ich die weiteren Details über das Bienenvolk sehr interessant finde.

 

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wandagreen kommentierte am 23. Oktober 2019 um 10:49

Ambrosius hat mich auch am wenigsten interessiert, habe nicht ganz verstanden, wozu der Autor ihn braucht.

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Dajobama kommentierte am 24. Oktober 2019 um 15:45

Hab mir vorgenommen, die Fragmente über Ambrosius am Ende nochmal zu lesen. So hat es mir den Fluss der eigentlichen Geschichte zu sehr gestört. Kann ich mich teilweise schwer drauf einlassen. Nun sind diese Einschübe aber auch weniger geworden, oder?

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:33

er hat die bienen gebracht.
der 4. oberpapst da war ein ambrosius, kennt man seine geschichte, kapiert mans wahrscheinlich.
mir sagt der nichts (mehr). vermutlich ein trügerischer oder märtyrer.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:52

Ambrosius - Ambrosia - Götterspeise - Honig - Psyche - Epilepsie - göttliche Strafe.

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wandagreen kommentierte am 17. November 2019 um 22:18

Göttliche Strafe  ... für was denn?

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schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 22:26

Dass die Epilepsie einst so betitelt wurde, stammt doch nicht von mir. Ich wollte nur den Gedankenkreis schließen. :).

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:39

ich korrigiere hier nichts mehr, dann verschwinden die beiträge.

wenn man so will, sind die bienen das motiv der entstehung der völker oder das symbol der natur schlechthin. ausgehend von horaz/vergils mythisiererei.
ambrosius (und die bienchen), ambrosius der spätantike... steht dann für den völkerentstehungsmythos der bibel.
ziemlich zeitnah (alt) horaz-vergil-jesus (bibel, at muss man natürlich noch viel weiter vorn platzieren). hmhmhmhm....

irgendwo dazwischen steckt die wahrheit. ;D

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 22:15

teil 3. wie dumm von mir.
epilepsie galt doch als die krankheit der seher, die dauernd im göttlichen kontakt stehen. epilepsie ist also eine vorsehung.
und genauso wars ja beim ambrosius, der konnte gar nichts dafür. der bischofspapstmann hat seine bestimmung gesehen und ihn zum kirchenmann auserkoren.

so easy!! ;D

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wandagreen kommentierte am 25. Oktober 2019 um 10:25

Lesa, du liest in jeden Roman "so Zeug" rein.

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lesesafari kommentierte am 25. Oktober 2019 um 19:20

ja, das ist eine "berufskrankheit". hättest du mal buchzeit mit uns geschaut. ;DDDD enthält das buch zu was nicht, ist es nicht listbar und nur trivial. also baue mythen ein und ein bisschen frühes christentum oder nenne es frühe historische quellen.... oder lausche dem jan assmann ausversehen auf der buchmesse.... trariraaaaa..... preisverdächtig. 

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lesesafari kommentierte am 25. Oktober 2019 um 19:22

und über die krankheiten gibt es ganze lexika. wie hießen sie noch??

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wandagreen kommentierte am 28. Oktober 2019 um 08:05

enzyklopi

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lesesafari kommentierte am 01. November 2019 um 16:46

:P und wie weiter?

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:56

Pschyrembel.

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:26

nein, das ist ja pathologisch und auch aktuell.

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wandagreen kommentierte am 17. November 2019 um 22:19

xD. Doch, den braucht man auch.
 

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PeWie kommentierte am 23. Oktober 2019 um 11:47

er ist vielleicht deshalb so erfolgreich weil er allein arbeitet, die Informationen stehen in den Büchern, die er in die Hand nimmt, keiner weiß anscheinend vom anderen, außer dem der es eingefädelt hat. Vielleicht ist es Fräulein Elisabeth die die Informationen in die Bücher legt.

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:40

oder der amerikaner, der sich im bib-keller versteckt?

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PeWie kommentierte am 25. Oktober 2019 um 15:34

die Informationen für ihn als Fluchthelfer gibt es schon länger, er macgt das schon ein paar Jahre

der Amerikaner ist erst ein paar Wochen da 

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lesesafari kommentierte am 25. Oktober 2019 um 19:23

stimmt. ;D der ist ja erst seit 2 wochen da. daran hab ich nicht gedacht.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 19:00

Ambrosius und die Bienen sind noch das interessanteste an dem Roman. Das Verhalten der Menschen zur Nazizeit ist doch in sooo vielen Büchern geschildert.

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:30

ja, aber doch immer aus der sicht der opfer, flüchtlinge, wer ihnen geholfen hat, wie sie umgekommen sind...

aber hier sind ja scheinbar echte erfahrungen von nicht-verfolgten in deutschland auf dem land verarbeitet worden. mal anders. gehört hat man das ja oft, aber geschrieben und gelesen? na gut, jetzt könnte man sagen egidius, ambrosius... lebt auch gefährlich. 

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wandagreen kommentierte am 17. November 2019 um 22:21

@Hase. Das habe ich auch zuerst gedacht, doch die Generationen, die nach uns kommen, brauchen auch moderne Literatur, die es ihnen neu erzählt und nahe bringt und am besten mit Themen vermischt, die sie eh interessieren - und das sind momentan eben Bienen und Klima. Umweltschutz. Psychologisch sehr gut aufgegriffen vom Norbert.
 

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schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 22:37

Dann ab damit in den Kanon. Jemand sollte das mit den Kinderlein durchgehen. Alles können sie gar nicht alleine erfassen.

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Naraya kommentierte am 23. Oktober 2019 um 16:30

In diesem zweiten Teil wird die Situation im Dorf immer schwieriger. Immer mehr Flugzeuge fliegen darüber, Bomben fallen, Menschen werden getötet. Auch für Egidius wird es immer komplizierter, Menschen über die Grenze zu bringen. Deren Schicksale sind berührend, vor allem das der jungen Mutter Esther. Ich weiß nur immer noch nicht, was ich von den nüchternen Berichten halten soll, zum Beispiel darüber, was mit Esthers Säugling geschieht. Klar, es ist nicht verkitscht und "auf die Tränendrüse gedrückt", aber so zwischen den Bienenberichten und den verschiedenen Frauengeschichten untergebracht...auch wenn solche Szenen wegen ihrer Grausamkeit herausstechen. Aber vielleicht ist das einfach die Art unseres Protagonisten, zu berichten.

Manchmal wiederholt er sich schon sehr, vor allem in seiner Besessenheit für Charlotte - ich weiß nicht, ob diese Frau ihm nicht noch Ärger machen wird. Sie weiß vermutlich von den geheimen Büchern, möglicherweise von den Flüchtlingen und am Ende auch von seiner Epilepsie. Zudem ist ihr Mann ein hohes Tier bei den Nazis. Nicht, dass sie ihn verrät?

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:42

unfreiwillig? vllt erwischt sie der mann und verpfeift egidius?

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Dajobama kommentierte am 24. Oktober 2019 um 16:58

Auch was die Bienen betrifft, scheint es mit der Ruhe vorbei zu sein. Die Schilderungen werden grausamer, gehen ans Eingemachte. 

Königinnen, die getötet und ersetzt werden müssen, die Beschreibung einer Befruchtung,  nach der der Königin noch die "Eingeweide der letzten Freier an ihrem Hinterleib" hängen. Seite 171

Die Stimmung kippt. Hier wie dort.

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wandagreen kommentierte am 24. Oktober 2019 um 19:00

Diese Viecher werden von der Natur gebraucht. Aber "nett" sind sie auch nicht.

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PeWie kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:12

es passt, die Angst wird größer, also auch die Beschreibung über die Bienen drastischer. Weniger Poesie und Mitgefühl mehr Pragmatismus und Notwendigkeit

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 19:04

Einige können nur leben, weil andere dafür geopfert werden.

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Dajobama kommentierte am 24. Oktober 2019 um 16:59

Auch mit den Frauen läuft es nicht mehr rund. Marias Mann ist zurück, Charlotte wird zur Gefahr. 

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lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 20:48

Frühling 44
Hm, also wäre der Sprachstil nicht so gut, würde ich das Buch fürchterlich finden.
Also weiter die Weiberei, wobei Charlotte immer weiter in den Vordergrund rückt.
Franz könnte der Erbe der Bienenzucht werden.
Egidius selbst stellt sich als Diktator der Bienen heraus, Zucht, Selektion, Ordnung. Die Bienen sind aber am Erfrieren und ihre Königinnen werden ermordet, weil sie zu schwach sind und das GUTE Volk schwach machen. Irgendwie klappt es trotzdem mit dem Bienennachwuchs.
Dann schwirrt noch irgendwo ein Amerikaner aus dem abgestürzten Flugzeug herum, vllt.
Achja und der Mythos, den dieses Jahr offenbar alke groß gehypten Gewinnerlistenbücher beinhalteten. Zum einem Bienen, Honig = Heilig, Christentum..., zum anderen Vergil Georgica/Aeneis- super Landwirtschafts-Bienen-Buch und zusätzlich noch Argonautica-Goldenes Fließ- aha, Bienen/stock, Transportbox.

Dann wollte der Egidius schon alleine mit seinen Bienen los, da bekam er noch eine Nachricht von der Flüchtlingsorga. Am letzten Tag.
Hey, endlich wird es spannend, aber PUSTEKUCHEN. Erst dauert es viel länger bis zur Fahrt und dann muss sie so unspektakulär, unwichtig gewesen sein, dass es keiner großen Erwähnung im TAGEBUCH nötig hat.
Interessant, das Wetterbeschreibungen in einem persönlichen Tagebuch so einen hihen Stellenwert haben. UNWAHRSCHEINLICH. Und er hat ja so ein super Versteck mit dem doppelten Boden in der Bienenkiste, da darf er seine Geheimnisse ruhig niederschreiben.
Die 2. Truppe soll dann "nächsten Dienstag" da sein, aber kommt erst 3 Wochen später. Hm...

Die Männer der Dorfdamen kommen zurück. Und die Aliierten landen.

Die Episoden aus der Kindheit fand ich sehr schön. Und von Ambrosius würde ich gerne mehr erfahren, nur leider fehlen nun die Quellen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 19:09

Eine kranke Königin, die ihr Volk krank macht. Wie der Führer das deutsche Volk. So einfach die Lösung: Tod. Doch niemand wagt/e ...

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:27

doch einige wagten, aber es ging ihnen danach nicht gut.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 00:16

Niemand, der ernsthaft nahe kam. Hier kommt der Tod durch eine neue oder von außen. In Deutschland damals von außen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
lesesafari kommentierte am 17. November 2019 um 21:44

jetzt hast du das wieder aufs ganze volk bezogen. es ging doch um königin, die gefressen wurde und um führer, auf den man attentäte machen wollte/machte, die aber scheiterten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
lesesafari kommentierte am 24. Oktober 2019 um 21:23

na endlich!!!
sommer 44
d-day. endlich werden die einträge konkreter.
neue Flüchtlinge, neue schicksale.
und eurydike-ähh-charlotte wird endlich entdeckt.
überall wird gemetzelt, menschen, bienen, epilepsie. wer wird gewinnen?
jupp hat mal wieder überlebt.
wie sind die eigentlich auf jupp gekommen???

die berichte von aliierten und co klingen seh realistisch wiedergegeben. das sind auch so die geschichten, die ich gehört habe. dunkelhäutige amerikaner, die irgendwo in den Wäldern rumlaufen sollten oder es auch sind, frauen, die brutal vergewaltigt worden sind usw. alles außer kontrolle.
furchtbar!!!!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 98 bis 207
wandagreen kommentierte am 25. Oktober 2019 um 00:19

Lesa, das mit den Mythen überall, das bildest du dir ein. Winterbienen ist ein schlichtes Buch, in dem es ums Überleben geht. Wie die Bienen den Winter überleben müssen, muss auch der Held den Krieg überleben und besonders die Zeit ohne Medikamente, die ihm die Hirnzellen kaputtmacht. Hier gibts keine Eurydike. Es ist ein Buch, das wunderschön geschrieben ist, ganz nah an der Natur, ja sogar an der Idylle - wo man aber zwischen den Zeilen das Grauen mit Händen greifen kann. That's all. Und dieses Grauen ist um so schlimmer, als es inmitten all der Schönheit geschieht.

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lesesafari kommentierte am 25. Oktober 2019 um 19:29

NO WAY. Latein- und Geschichtslehrer. Altgriechisch kann er auch. Und der Anhang! ;)

Vllt. geht es viewl mehr um den Kreislauf des Lebens als ums Überleben. Je nachdem, ob man die Kriegsgeschichte oder die Bienengeschichte lesen möchte. (Das erinnert mich jetzt an das Bild mit der alten und der jungen Frau. ;D ) Na gut, die Eurydike wars irgendwie nicht. Obwohl er seine Charlotte ja doch zurü.... lalalalalalalalalalala.... 

Vergil, Horaz, Ovid... nah an der Natur! 

Zwischen den Zeilen eine andere Geschichte ja. Gut, vllt dieselbe Geschichte nur Jahrhunderte später.

Ja, die Eifel und die Höhlen klingen schön. Ja. Sah ich nie. Schönheit= Natur= Regelmäßigkeit= Unbekümmertheit, macht immer weiter dasselbe= weise, gibts immernoch.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 19:13

Die Bienengeschichte ist definitiv eine Fabel.

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:31

tarattaaaa: eine mythos-rezeption. das muss ja auch so altphilologe= alte mythen...

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anna1965 kommentierte am 27. Oktober 2019 um 13:24

Das hast sehr treffend formuliert. Man kann das Grauen mit Händen greifen.

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Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 17:01

Je weiter das Jahr 1944 fortschreitet, desto mehr verändert sich die Stimmung. Das Leben wird insgesamt schwieriger, sowohl für die Menschen als auch für die Bienen.

Interessant finde ich den Eintrag zum Attentat des 20. Juli. Es gibt einen für Egidius' Verhältnisse langen Absatz mit seinen eigenen Gedanken dazu.

 

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PeWie kommentierte am 29. Oktober 2019 um 16:30

diese Gedanken habe ich schon von Menschen gehört, die diese Zeit mit erlebt haben und dem Regime skeptisch bis feindlich gegenüber standen

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lesesafari kommentierte am 01. November 2019 um 16:48

ich sag ja, vieles hört sich echt so an, wie von leuten, die über ihre erlebnisse aus dieser zeit berichten/ berichtet haben.

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Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:22

Der zweite Teil des Buchs hat mir auch sehr gut gefallen. Ich finde es spannend, wie Egidius den Flüchtlingen hilft, sich dabei aber stets darüber im Klaren ist, dass er es des Geldes wegen macht. Die Sache mit Charlotte erschien mir von Anfang an eine ganz schlechte Idee zu sein. Ob sie ihn nur meiden wird oder gar verrät? Die Einschübe zu Ambrosius Arimond finde ich besonders dann interessant, wenn es um die gesellschaftlichen Verhältnisse und Rollen geht - dieser "hochwürdige Sekretär", der sich die Magd erst ins Bett holt und dann angewidert von sich stößt.

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schwadronius erwähnte am 10. November 2019 um 18:28

Die Eintragungen werden zeitlich in größeren Abständen dokumentiert. Viel Neues und Erstaunliches kommt jedoch nicht hinzu. Teilweise sogar recht fad.

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lesesafari kommentierte am 15. November 2019 um 19:32

In dem Abschnitt waren doch noch gar nicht so große Sprünge? Ja, es wurde erwähnt, stimmte aber irgendwie nicht.

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schwadronius meinte am 17. November 2019 um 00:20

Vielleicht nicht sooo große, aber es sind welche. Ich lese nun weiter.