Leserunde

Shortlist-Leserunde zu "Winterbienen" (Norbert Scheuer)

Winterbienen - Norbert Scheuer

Winterbienen
von Norbert Scheuer

Bewerbungsphase: 26.09. - 10.10.

Beginn der Leserunde: 17.10. (Ende: 01.11.)

Im Rahmen dieser Shortlist-Leserunde stellen wir 15 Freiexemplare von "Winterbienen" (Norbert Scheuer) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten. 
Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in "Winterbienen" einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.

„Der souverän erzählte Roman (…) nimmt seinen Leser von Anfang an gefangen und hält die Spannung bis zum düsteren Ende.“
Rheinische Post, Ronald Schneider

"Sein kluges Porträt vom bienenaffinen Einzelgänger entwickelt sich von einer stillen Studie zu einem spannenden Stück Zeitgeschichte. (…) Scheuer beschreibt die Suche nach Normalität in Zeiten des Ausnahmezustands.“
Landshuter Zeitung, Günter Keil

ÜBER DEN AUTOR:

Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane "Die Sprache der Vögel" (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, und "Am Grund des Universums" (2017). Sein Roman "Überm Rauschen" (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und war 2010 "Buch für die Stadt Köln".

02.11.2019

Thema: Lieblingsstellen

Thema: Lieblingsstellen
kelo24 kommentierte am 20. Oktober 2019 um 11:40

Meine erste ist auf S. 65 zu finden:"Ich fühle mich wohl hier, wie die Bienen jetzt auf ihren Waben. Es kommt mir so vor, als hätten wir demselben Arbeitsplatz. Unsere Beschäftigung erfüllt uns ganz und lässt uns alle Gefahren und Bedrohungen vergessen."

Thema: Lieblingsstellen
Dajobama kommentierte am 20. Oktober 2019 um 21:21

Seite 19

"Aber Bienen sind nicht aggressiv,  sie würden niemals andere Völker erobern und sie unterjochen; sie sind friedfertig,  wenn sie sich nicht angegriffen fühlen. "

Thema: Lieblingsstellen
kommentierte am 22. Oktober 2019 um 10:29

Seite 27

"Aber ich widme meine Notizen nur den Bienen, denn ich weiß, dass sie mich verstehen und niemals verraten werden."

Thema: Lieblingsstellen
Marshall Trueblood kommentierte am 22. Oktober 2019 um 17:18

Seite 19

Sie können ihr Gesellschaftssystem nicht neu erfinden, ihre Königin nicht einfach töten und eine Republik ausrufen.

 

Thema: Lieblingsstellen
PeWie kommentierte am 22. Oktober 2019 um 21:24

  1. Je wärmer es wird, desto lauter wird das Summen der Bienen, als fügten sie der Natur immer mehr tönende Farben hinzu.

Thema: Lieblingsstellen
Marshall Trueblood kommentierte am 23. Oktober 2019 um 00:02

Seite 195

Überall in den dunklen Gängen der Stöcke haben die Arbeiterinnen jetzt mit dem Schlachten begonnen. Auf dem Rücken liegend, versuchen die einstigen Günstlinge der Königin, die wütenden Angriffe abzuwehren, aber es nützt ihnen nichts. Die zarten Flügel werden ihnen abgerissen, die wie Diamantsplitter glitzernden Augen ausgestochen. Erbarmungslos werden sie wie fremdartige, nicht mehr zu ihrem Volk gehörende Eindringlinge angegriffen und getötet.

Thema: Lieblingsstellen
lesesafari kommentierte am 25. Oktober 2019 um 18:56

mega-vergleich.

lieblingsstellen finde ich irgendwie bei diesem buch die falsche formulierung. ich hatte mind. eine beeindruckendste, eine erschütterndste und ekeligste stelle.

Thema: Lieblingsstellen
PeWie kommentierte am 25. Oktober 2019 um 19:49

darum habe ich die mir am schönsten klingt heraus gesucht

Thema: Lieblingsstellen
wandagreen kommentierte am 26. Oktober 2019 um 08:16

HIer ist die Parallele zu den Juden überdeutlich. (Wie konnte mir das beim ersten Lesen durchgehen - ich war so abgestoßen von den Bienen ...)

Thema: Lieblingsstellen
schwadronius meinte am 17. November 2019 um 20:19

Ich schrieb ja, die Bienen sind eine Fabel.

Thema: Lieblingsstellen
schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 20:17

Die armen Männer. Schweres Los. "Who run the world? Girls."

Thema: Lieblingsstellen
Marshall Trueblood kommentierte am 26. Oktober 2019 um 03:10

Seite 218

Gestern wurde der Friedhof von mehreren Bomben getroffen; die Toten wurden aus den Gräbern geschleudert und in den frisch aufgerissenen Trichtern zum zweiten Mal beerdigt.

Thema: Lieblingsstellen
wandagreen kommentierte am 26. Oktober 2019 um 08:17

Wie konnte man ein so blödes Buch wie Herkunft statt diesem bepreisen? Ich fass es nicht. Das ist Dummheit.

Thema: Lieblingsstellen
Marshall Trueblood kommentierte am 26. Oktober 2019 um 13:04

Ich habe das schon an anderer Stelle geschrieben...nachdem ich fünf von den sechs der Shortlist gelesen habe, muss ich sagen, dass mir Herkunft am wenigsten gefallen hat!

Thema: Lieblingsstellen
wandagreen kommentierte am 26. Oktober 2019 um 14:41

Die Brüder - das hat uns auch sehr gut gefallen!

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PeWie kommentierte am 27. Oktober 2019 um 20:46

Herkunft ist das einzigste was ich noch nicht gelesen habe, aber Winterbienen war für mich bis jetzt das Beste und Miroloi das Schlechteste wie das es auf die Shortlist geschaft hat werde ich nie verstehen, da gab es bessere auf der Longlist

Thema: Lieblingsstellen
Marshall Trueblood kommentierte am 28. Oktober 2019 um 01:29

Miroloi war auch gar nicht auf der Shortlist...ich habe es nicht gelesen, und wie man allgemein hört, habe ich nichts verpasst...;-))

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PeWie kommentierte am 28. Oktober 2019 um 21:48

ich habe mich verschrieben es sollte Longlist heißen, und nein du hast wirklich nichts verpasst

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wandagreen kommentierte am 28. Oktober 2019 um 08:30

@Wiechmann: Ja, habe Winterbienen auch als Bestes überhaupt gesehen, dicht gefolgt von Die Brüder. Alle anderen hatten Abstand ...

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Marshall Trueblood kommentierte am 29. Oktober 2019 um 01:11

Obwohl ich Brüder noch besser fand...

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Martinchen kommentierte am 27. Oktober 2019 um 17:03

Seite 185: "Vielleicht denken wir gar nichts Neues, sondern unsere Gedanken sind nur das Echo von bereits Gedachtem."

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Frau_Hartmannliest kommentierte am 01. November 2019 um 20:32

Diese Stelle habe ich mir auch notiert. Eine sehr schöne Annahme.

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Myrna kommentierte am 27. Oktober 2019 um 23:09

Meine Lieblingsstelle ist S.124: "Ich lege mich wieder ins Bett und träume von den Goldfasanen..." Einfach cool, wie er das beschreibt...

S.26: "Ich habe mehr und mehr das Gefühl, in einem riesigen kalten Raum zu leben, aus dem es kein Entrinnen für mich gibt, in dem meine Erinnerungen langsam erstarren werden."

S. 43: "Ich gehe in der Nacht durch den Garten zum Bienenhaus, lege mein Ohr an einen Stock und höre das leise Singen der Winterbienen."

Thema: Lieblingsstellen
Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:15

Aus Teil I:

"Das, was ich notiere, ist nur eine Projektion meines Lebens, es ist weniger und doch gleichzeitig mehr, als ich selbst bin, wie auch die gesprochene Sprache immer mehr ist als ihre schriftliche Wiedergabe, die aber auf der anderen Seite doch vielleicht eine tiefere Wirklichkeit aufzeigt, ebenso wie eine Landkarte niemals die tatsächliche Landschaft darzustellen vermag." (Seite 60)

"Ich höre nicht richtig zu, während Delamot redet und dabei um mich herumtänzelt; mir kommt es vor, als spräche er gar nicht mit mir, sondern mit meinem Spiegelbild." (Seite 83)

Thema: Lieblingsstellen
Rotschopf kommentierte am 10. November 2019 um 18:27

Aus Teil II:

Zu dem Attentat auf "Jupp": "Unglaublich, dass Generäle, die siegreiche Armeen befehligen, und fast ganz Europa erobert haben, die dabei Millionen Menschen töten ließen, zu dieser Tat nicht in der Lage sind. Warum haben sie ihn nicht einfach abgeknallt? [...] Aber auch ich wäre für eine solche Tat nicht geschaffen, könnte niemals einen Menschen von Angesicht zu Angesicht umbringen." (Seite 108)

Thema: Lieblingsstellen
Rotschopf kommentierte am 16. November 2019 um 07:54

Aus Teil III:

"Seine Sachen deponierte ich in ener Nische der Höhle, wo auch die Wertsachen der anderen Flüchtlinge liegen." Egidius schreibt zwar, dass er den Flüchtlingen vor allem aus finanziellen Motiven hilft, vergreift sich aber nicht an ihren Sachen. Das Risiko, dass er eingeht, ist ohnehin so groß, dass das Geld, das er dafür bekommt, es nicht aufwiegen dürfte. Ich habe den Eindruck, dass Egidius seine Motivation herunterspielt.

Thema: Lieblingsstellen
schwadronius erwähnte am 17. November 2019 um 20:14

Alle Bildvergleiche der Bienen! Und die lateinischen Zitate!