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Bewerbungsphase: Bis zum 12.09.
Beginn der Leserunde: 19.09. (Ende: 24.10.)
Zum 100. Geburtstag von Truman Capote veranstalten wir gemeinsam mit dem Kein & Aber Verlag eine Special-Leserunde und stellen 20 Freiexemplare von "Truboy" (Anuschka Roshani) sowie 20 Freiexemplare von "Kaltblütig" (Truman Capote) zur Verfügung. Leseproben zu den Büchern findet ihr hier & hier.
Wenn ihr das Bundle gewinnt, lest ihr zuerst die literarische Detektivgeschichte von Anuschka Roshani über das Leben von Capote und anschließend gemeinsam seinen wohl berühmtesten Roman "Kaltblütig". Am Ende veröffentlicht ihr für beide Titel eine Rezension. Der Zeitraum der Leserunde ist entsprechend verlängert.
// Bei diesem Beitrag handelt es sich um bezahlte Werbung, da der Kein & Aber Verlag uns für die Leserunde Freiexemplare zur Verfügung gestellt hat. Diese Werbung wird allen Mitgliedern von "Was liest Du?" angezeigt. //
ÜBER DIE BÜCHER:
"Truboy" (Anuschka Roshani)
Eine literarische Detektivgeschichte In Truboy begibt sich Anuschka Roshani auf detektivische Spurensuche. Sie trifft Weggefährten und Kumpane Truman Capotes – darunter die Letzten, die den Autor von Bestsellern wie Frühstück bei Tiffany und Kaltblütig lebend sahen, wie seine Fast-Adoptivtochter, seinen langjährigen Freund oder seinen Tanzpartner im Studio 54. Von ihnen erfährt sie nie gehörte prallbunte Storys, die allesamt eine Existenz bezeugen, die larger than life erscheint. Dann am Ende ihrer Reise erfüllt sich sogar ihr Stoßgebet: Anuschka Roshani spürt ein Fragment von Capotes verschollenem Roman Erhörte Gebete auf.
Truboy ist ein Roadmovie zum Lesen, eine vergnügte Neuentdeckung des weltberühmten Schriftstellers.
"Kaltblütig" (Truman Capote)
Im November 1959 wird in Holcomb, Kansas, die vierköpfige Familie Clutter brutal ermordet. Wenige Wochen später werden die Täter Dick Hickock und Perry Smith auf der Flucht geschnappt. Truman Capote erfährt aus der New York Times von dem Verbrechen und beschließt, am Tatort zu recherchieren. Er spricht mit Bekannten und Freunden der Familie, mit der Polizei. Schließlich erhält er Gelegenheit, mit den beiden Mördern zu reden. Mit der Zeit gelingt es ihm, so viel Nähe zu ihnen herzustellen, dass sie ihm präzise Innenansichten ihrer Seele erlauben. Fast sechs Jahre nach ihrer Tat begleitet er sie bis an den Galgen. Capotes herausragende Rekonstruktion eines Mordes wurde eine Sensation und begründete ein neues literarisches Genre: die "non-fiction novel", den Tatsachenroman. In einer atemberaubenden Sprache erzählt er, wie aus Menschen Mörder werden. Mit Kaltblütig landete Capote einen internationalen Bestseller.
ÜBER DIE AUTOR*INNEN:
Anuschka Roshani studierte Verhaltensbiologie und besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule, bevor sie viele Jahre Redakteurin und Reporterin beim Spiegel und dem Tages-Anzeiger-Magazin war. Seit 2002 lebt die gebürtige Berlinerin mit ihrer Familie in Zürich. Bei Kein & Aber hat sie Truman Capotes Gesamtwerk herausgegeben. 2018 erschien ihr Debüt Komplizen. 2022 folgte Gleissen. Sie schreibt ihre Dissertation über Truman Capote.
Truman Capote wurde 1924 in New Orleans geboren; er wuchs in den Südstaaten auf, bis ihn seine Mutter als Achtjährigen zu sich nach New York holte. Mit zwanzig katapultierte ihn die Magazinpublikation von »Miriam«, einer seiner ersten Kurzgeschichten, ins öffentliche Scheinwerferlicht. Für »Miriam« erhielt er 1946 den O.-Henry-Preis. Weitere ebenfalls ausgezeichnete Erzählungen folgten, bis 1948 sein erster Roman »Andere Stimmen, andere Räume« erschien, der als das sensationelle Debüt eines literarischen Wunderkindes gefeiert wurde. 1949 folgte die Kurzgeschichtensammlung »Baum der Nacht«, 1950 die Reisebeschreibung »Lokalkolorit«, 1951 der Roman »Die Grasharfe«. Das 1958 veröffentlichte »Frühstück bei Tiffany« erlangte auch dank der Verfilmung mit Audrey Hepburn große Berühmtheit. 1965 erschien der mehrmals verfilmte Tatsachenroman »Kaltblütig«, 1973 »Die Hunde bellen« (Storys und Porträts), 1980 »Musik für Chamäleons« (Erzählungen und Reportagen). Postum wurden 1987 - unvollendet - der Roman »Erhörte Gebete« und 2005 das neu entdeckte Debüt »Sommerdiebe« veröffentlicht. Truman Capote starb 1984 in Los Angeles.
24.10.2024
Thema: "Kaltblütig": Lektüre Teil l; Seite 1 bis 118
Thema: "Kaltblütig": Lektüre Teil l; Seite 1 bis 118
Buchgespenst kommentierte am 25. September 2024 um 17:09
Mit äußerst gemischten Gefühle bin ich an die Lektüre gegangen und bisher bin ich positiv überrascht.
Sprachlich ist es bisher einfach großartig. Es liest sich sehr flüssig und gut. Ich habe die Landschaft und Menschen genau vor mir gesehen. Sehr erschütternd ist, dass einem die Clutters, deren Schicksal feststeht, so nahe gebracht werden, mit all ihren Hoffnungen und Träumen, ihren Kämpfen und Erfolgen, dass man die ganze Zeit am Schlucken ist, weil man weiß, wie es enden wird.
Auch Perry und Dick werden einem menschlich so nahe gebracht, dann mir ständig "Was-wäre-wenn"-Szenarios durch den Kopf gingen. Was wäre, wenn sich auch nur eine ihrer Hoffnungen im Leben erfüllt hätte, wenn Perry nur 20 Minuten früher angekommen wäre, sie sich in letzter Minute doch noch gegen ihren Plan entschieden hätten oder ihre zweite Chance einfach anders genutzt hätten? Hätte Perry nicht ohne diesen Mord seinen Traum vom Abenteuer verfolgen können? Hätte Dick nicht einfach zu seiner Familie zurückkehren können, die ihn liebt und von dort aus einen Neuanfang wagen? Was-wäre-wenn - dieses nutzlose Mantra zerstörter Zukunftsversionen, die so viele Möglichkeiten beinhaltet hätten - Capote schafft es diese hervorzurufen ohne die Unausweichlichkeit seines Berichtes zu beeinflussen.
Ich habe das Gefühl, dass jetzt schon so viel über das Verbrechen berichtet wurde, dass kaum mehr als die Ergreifung der Täter übrig zu bleiben scheint und trotzdem kommen noch 400 Seiten. Was wir noch kommen?
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CynthiaM kommentierte am 02. Oktober 2024 um 15:33
ich stimme dir zu, dass Capote hier echt ganze Arbeit leistet, einem die Personen näherzubringen. Vor allem an Nancy hab ich mir wirklich nen Narren gefressen und hatte beim Lesen immer diesen fiesen kleinen Hintergedanken, dass sie ja sterben wird und das ich das gar nicht "mitansehen" mag.
deine "Was wäre wenn"-Szenarian find eich sehr spannend. Aber ist es nicht immer so im Leben? Wir sind die Summe unserer Entscheidungen. Ich meine wir wissen ja schon, wie es für die beiden ausgeht, aber ich bin trotzdem gespannt drauf, wie das ganze weiterverfolgt wird.
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Buchgespenst kommentierte am 02. Oktober 2024 um 16:47
Das stimmt. Wie das Leben verläuft ist immer abhängig von eigenen Entscheidung und zu einem gewissen Teil auch von der Umwelt. Es gibt Parameter, die man selbst nicht beeinflussen kann, wie Misshandlungen, Unfälle, poltische oder wirtschaftliche Unruhen. Was-wäre-wenn hilft einem nicht weiter. Man muss den für sich besten nächsten Schritt überlegen und welche Richtung man einschlagen will und kann. Bei Perry und Dick wird auch schnell klar, dass "Was wäre wenn" hier nicht ausgereicht hätte, um die Ereignisse zu verhindern. Wenn ich aber von den großen und völlig legitimen Träumen eines Menschen lese, die aus Gründen, die er gar nicht mal selbst verschuldet haben muss, nicht erfüllbar sind oder der Schritt dahin durch Zufall nur einen Moment zu spät kommt, dann werde ich traurig und frage mich, was aus diesem Menschen hätte werden können.
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SimoneF kommentierte am 03. Oktober 2024 um 21:08
Ich hoffe dennoch, dass Capote im Laufe des Buches die Tat nicht durch ihre schwere Vergangenheit etc. "entschuldigt". Ein derart grausamer Mord ist für mich durch nichts zu rechtfertigen.
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CynthiaM kommentierte am 07. Oktober 2024 um 08:05
das fände ich auch problematisch. Es war schließlich kein Mord im Affekt, sondern eine geplante, hinterhältige Tat
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CynthiaM kommentierte am 07. Oktober 2024 um 08:07
ich verstehe was du meinst und hatte auch schon Fälle, wo ich quasi "Team Täter" war (auch wenn das jetzt völlig absurd klingt, wenn ich das so aufschreibe), einfach weil mich die Umstände, die zur Tat führten, mich so berührt und fertig gemacht haben und man dann manchmal ein besonderes Verständnis für den Täter entwickelt.
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Buchgespenst kommentierte am 08. Oktober 2024 um 05:18
und man dann manchmal ein besonderes Verständnis für den Täter entwickelt.
Das kenne ich auch. Hier war es gar nicht mal so, dass ich Verständnis oder Mitgefühl entwickeln konnte. Dafür waren die Täter zu weit vom Opfer weg. Aber die beiden sind einem auf einer menschlichen Ebene näher gebracht worden, sodasss man sie als Individuen mit eigenen Träumen und Wünschen verstehen konnte. Umso entsetzlicher war dann ihr anderes Gesicht, bei dem normale menschliche Empfindungen schlicht fehlten. Ein großes Loch, wo bei "normalen" Menschen Empathie und Sozialverhalten sitzen. Das verhinderte bei mir ein Verständnis. Mitleid, ja. Bis zu einem gwissen Punkt nachvollziehbare "Fehl-"Entwicklung, ja. Aber an dem Punkt hörte es auf. Capote mg sich ja mit Perry verglichen haben, ich möchte aber bezweifeln, dass in seiner Psyche die Menschlichkeit gefehlt hat.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 11:56
wenn Perry nur 20 Minuten früher angekommen wäre, sie sich in letzter Minute doch noch gegen ihren Plan entschieden hätten oder ihre zweite Chance einfach anders genutzt hätten?
Hochphilosophisch, oder? Aber das raffinierte ist, dass Capote uns diese Gedankengänge überlässt und sich nüchtern wieder seiner geshcihte zuwendet. Dieses Detail des verpassten Dates hat er ausgegraben und eingebaut, das "Was-wäre-wenn" schenkt er uns.
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SimoneF kommentierte am 03. Oktober 2024 um 16:11
Ich habe das Gefühl, dass jetzt schon so viel über das Verbrechen berichtet wurde, dass kaum mehr als die Ergreifung der Täter übrig zu bleiben scheint und trotzdem kommen noch 400 Seiten. Was wir noch kommen?
Das habe ich mich auch gefragt - ich bin gespannt,
Ich bin sehr gut in das Buch gekommen, der Schreibstil gefällt mir wirklich gut. Es ist ein ziemlich beklemmedes Gefühl, von Anfang an zu wissen, dass die Familie sterben wird.
Irgendwie muss ich immer an den Film "Dead man walking" aus meiner Jugend denken, derja auch beide Seiten - die der Opfer und des Täters gezeigt hat.
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CynthiaM kommentierte am 07. Oktober 2024 um 08:09
Es ist ein ziemlich beklemmedes Gefühl, von Anfang an zu wissen, dass die Familie sterben wird.
stimmt, das rückt die alltäglichen Familienszenen in ein beinahe makaberes Licht
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Nirvia kommentierte am 25. September 2024 um 21:33
Ich war so hibbelig endlich mit dem Buch zu beginnen und wurde dann erstmal ernüchtert. Anfangs kam ich gar nicht gut rein. Ich bin jetzt ca bei Seite 100 und es wird besser. Es ist glaube ich auch schwer zu erklären wo mein Problem liegt. Das Buch liest sich total flüssig und gut, aber irgendwie wollte mir einfach nichts davon im Kopf hängenbleiben. Eine halbe Stunde nach dem Lesen konnte ich nicht mehr wiedergeben was da stand. Und ich hab mich sehr schwer damit getan die Figuren im Kopf zu behalten und nicht zu vergessen was zu wem gehörte, was passiert war etc.
Aber ich glaube es wird besser... Bin also total gespaltener Gefühle zur Zeit.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 12:04
Anfangs kam ich gar nicht gut rein.
Dieses "Was ist das denn jetzt für eine American-Familie-Story?"- Gefühl beschlich mich auch und wie weiter unten schon angedeutet, hätte ich vielleicht so ganz ohne Vorwissen das Buch in die Ecke gepfeffert.
Viele der Figuren merke ich mir nicht, ich konzentriere mich auf die Mörder und die Familie. Ich hoffe, dass im weiteren Verlauf die Namen der verschiedenen Nebenfiguren einfach aus dem Zusammenhang zuzuordnen sind. Ich drück uns beiden mal die Daumen. ;-))
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Wirkommu kommentierte am 26. September 2024 um 10:29
Sehr bedächtig und ruhig wird hier der Mord an der Familie Clutter aufgerollt, die Familie in Breite vorgestellt, ihre Charaktere und Beweggründe. Ebenso die der Täter, wobei die Beweggründe hier noch im Dunkeln liegen. Dass es sich hier eher um eine Reportage über eine schreckliche Tat handelt, wird hier sehr deutlich. "Tatsachenroman", wie das Buch genannt wird, trifft die Schreibweise nur teilweise, und True Crime schon mal gar nicht. Trotz der ruhigen Erzählweise wird aber dennoch eine gewisse Spannung aufgebaut.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 12:05
Aber wir wissen doch jetzt, Capote hätte dieses Schubladendenken gehasst. ;-))
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westeraccum kommentierte am 28. September 2024 um 20:58
Das Buch habe ich zum ersten Mal vor über fünfzig Jahren gelesen und konnte mich nur an die grobe Handlung erinnern, Einzelheiten waren mir entfallen. Aber schon nach den ersten Seiten war ich wieder mitten im Geschehen. Mir war nicht mehr in Erinnerung, dass Capote gern sehr lange Sätze schrieb und sich ausführlich mit dem letzten Lebenstag der Ermordeten befasste. Aber das Buch hat mich gleich wieder gepackt wie damals.
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CynthiaM kommentierte am 02. Oktober 2024 um 15:22
oh wow, dann liest du es ja jetzt auch nochmal mit einem völlig neuen Blick/ganz anderer Lebenserfahrung. Ich hab es vor ca. 15 Jahren schonmal gelesen, konnte mich aber auch kaum daran erinnern. Aber packend finde ich es bisher auch
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 12:08
Aber schon nach den ersten Seiten war ich wieder mitten im Geschehen.
Ich hoffe nur, dass es Dir nicht die Spannung verdirbt. Ich bin zum Glück Capote-Jungfrau, weil mir das Lesen in jüngeren Jahren nicht so leicht von der Hand ging.
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Kochmicha kommentierte am 30. September 2024 um 20:16
Ich finde diesen ersten Abschnitt sehr gut geschrieben, man erfährt vie von den Leuten, die später so kaltblütig ermordet werden, was sie die letzten Tage gemacht haben
Ich hätte nicht gedacht das mich ein Tatsachenbericht so fesseln kann.
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Kochmicha kommentierte am 30. September 2024 um 20:16
Ich finde diesen ersten Abschnitt sehr gut geschrieben, man erfährt viel von den Leuten, die später so kaltblütig ermordet werden, was sie die letzten Tage gemacht haben
Ich hätte nicht gedacht das mich ein Tatsachenbericht so fesseln kann.
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CynthiaM kommentierte am 02. Oktober 2024 um 15:20
stimmt, vor allem weil ja hier viele Alltagsbanalitäten geschildert werden. Trotzdem hing ich förmlich an den Zeilen, das ist echt gut gemacht.
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Nirvia kommentierte am 01. Oktober 2024 um 07:41
Inzwischen stecke ich auch richtig in der Story drin. Warum da diesmal so lang bei mir gedauert hat kann ich mir selbst nicht erklären. Es hat mich schaudern lassen wie nah man der Familie inzwischen gefühlsmäßig war und die ganze Zeit wusste gleich irgendwann kommt der Mord an ihnen.
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CynthiaM kommentierte am 02. Oktober 2024 um 15:19
ja das stimmt, irgendwie hat man ja von Beginn an dem Mord entgegengefiebert. Ich hab das Buch vor circa 15 Jahren schonmal gelesen und irgendwie ging es mir dieses Mal deutlch näher als damals
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CynthiaM kommentierte am 02. Oktober 2024 um 15:24
ich hab das Buch schonmal als Teenie im Englischunterricht gelesen, gestehe aber, dass ich mich praktisch gar nicht mehr daran erinnern kann. Nachdem "Kaltblütig" ja auch in "Truboy" kurz angeschnitten wurde, war ich aber sehr gespannt darauf wie mir das Buch jetzt wohl gefällt.
Ich mag den Schreibstil bisher sehr, vor allem die wirklich detaillierte Erzählweise. Man merkt, dass Capote hier wirklich Zeit in die Recherche gesteckt hat, um die Umstände des Falls, den Background der Familie und das Drumherum gut wiederzugeben.
Ich bin mir gar nicht sicher, aber gab es vorher schon "Truecrime" (ich weiß, es ist keine Sachliteratur, sondern ein Roman, aber Capote ist ja zumindest bei seiner Recherche von der journalistischen Sete rangegangen) oder war Capote da ein Vorreiter?
Ich finde die Lebensumstände der Familie Clutter, sowie der Zeitgeist wurden gut rübergebracht und vor allem Nancy ist mir auf den wenigen Seiten direkt irgendwie ans Herz gewachsen.
Dick und Perry finde ich aktuell noch etwas blass und kliescheehaft, aber ich denke im weiteren Handlungsverlauf wird sich Capote noch eingehender mit ihnen beschäftigen.
ich finde das Buch sehr angenehm und flüssig zu lesen, obwohl die Satzstrukuren und auch Kapitel länger sind als ich es gewohnt bin und bevorzuge. Ich weiß aber auch grad gar nicht mehr, wie es bei dem Original war. Mir gefällts auf jeden Fall bisher ganz gut.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 12:17
und vor allem Nancy ist mir auf den wenigen Seiten direkt irgendwie ans Herz gewachsen.
Nee, nicht wirklich. Ich glaube sogar, dass sie, wenn sie überlebt hätte, heute eine glühende Trump-Anhängerin wäre. Was natürlich nicht heißen soll, dass sie den Tod verdient hätte, das will ich auf keinen Fall sagen. Aber ich habe die Hillbilly-Elegie von J. D. Vance gelesen, als er noch nicht der Vize von Trump war, das macht deutlich, was die hart arbeitenden, ehrlichen Weißen von den Gestrauchelten unterscheidet ... aber das ist sehr off-topic.
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CynthiaM kommentierte am 07. Oktober 2024 um 09:25
ok also das lese ich jetzt aus den paar Seiten tatsächlich nicht so raus, aber ich finds immer spannend, wie unterschiedlich Eindrücke sein können.
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florinda kommentierte am 03. Oktober 2024 um 07:28
In vielen bereits hier geschilderten Empfindungen erkenne ich meine eigenen wieder. Auch mich überraschte der angenehm lesbare Schreibstil, denn normalerweise mag ich so lange Passagen voller Beschreibungen ohne Absätze und/oder wörtliche Rede eher weniger, aber hier passte es gut und wurde zudem immer wieder durch die gleichen Überlegungen über das uns ja bereits bekannte kommende Unheil unterbrochen.
Ein wenig irritierte mich, dass T. C. "Farm" und "Ranch" offenbar gleich setzt, und die mehrfach erwähnten Strauchhexen (oder so) waren mir ebenfalls neu, da ich sie jetzt nicht mehr wieder finde und deshalb nicht ergooglen kann, entschied ich für mich, dass das vertrocknetes Pflanzenwerk ist. Die langen Sätze fielen mir auch auf, bereiteten aber eher anerkennendes Staunen als Probleme.
Gespannt bin ich, warum die Morde überhaupt erfolgten, genau an dieser Familie und auf diese Art.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 11:12
und die mehrfach erwähnten Strauchhexen (oder so) waren mir ebenfalls neu, da ich sie jetzt nicht mehr wieder finde und deshalb nicht ergooglen kann,
Google mal Steppenhexen. Ich hatte sofort das Bild eines Westernfims vor Augen, in denen diese Steppenhexen vom Wind getrieben über sandigen Boden das Szenario queren, bevor der einsame Revolverheld auf seinem Pferd die Bühne betritt.
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florinda kommentierte am 03. Oktober 2024 um 11:29
Danke! Dann hatte ich zwar das falsche Wort in Erinnerung, lag aber mit meiner Vermutung gar nicht mal so sehr daneben.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 11:49
Bitte, sehr gern. Dafür lesen wir hier gemeinsam.
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SimoneF kommentierte am 03. Oktober 2024 um 15:51
Steppenhexen als Wort war mir auch neu - aus dem Zusammenhang ging ich von Tumbleweed aus. Aber ein lustiges Wort :-)
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CynthiaM kommentierte am 07. Oktober 2024 um 09:28
auf das tatsächliche Motiv bin ich auch gespannt. Wir haben uns ja in diesem ersten Abschnitt sehr intensiv mit der Familie beschäftigt, sodass ich nun davon ausgehe, dass in den Folgeabschnitten Dick und Perry in den Fokus rücken.
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Emswashed kommentierte am 03. Oktober 2024 um 11:51
So ganz ohne "Vorwarnung" hätten die ersten Seiten des Buches mich nicht überzeugt. Im Gegenteil, der strikte Verzicht auf Alkohol und Tabak, die Unmöglichkeit einen Katholischen zu heiraten, die zwei Einser-Geschwister, die in allen Belangen so wohlgeraten sind, so hilfsbereit und bei allen beliebt, das fast schon klischeemäßig schwarze Schaf der Familie in Form der Mutter, die sich zum Beten ins karge Zimmer zurückzieht, der Vater, der stolz und aufrecht seine "Karriere" nur durch den Fleiß seiner Arbeit vorantreibt.... mal ehrlich Leute, das sähe in modernen Romanen mit Sicherheit anders aus!
Allerdings kennen wir das Schicksal der Familie und sehen jede Szene mit anderen Augen, zumal sich parallel die Mörder der Stadt Holcomb nähern.
Und da blitzt dann auch die Raffinesse Capotes durch. Er stellt quasi Dick und Perry vor, er beschreibt sie schon in ihren Wesenszügen, obwohl sie eigentlich ja noch "gar nichts" gemacht haben. Erst auf Seite 82 kommt der erste Bruch. Plötzlich wird klar, dass da etwas passiert ist, weil Bobby Rupp, Nancys Freund, sich einem Lügendetektortest unterziehen soll. Aber auch jetzt wird es klar, dass die vorangegangenen Seiten eine Geschichte ist, die auf Protokollen und Interviews basiert.
Ab hier fesselt die Geschichte, ab hier ist der Tumult aus Namen und Orten (z. Bsp. der Verwandten der Clutters) perfekt und ab hier sieht man Capotes detailversessenes Zusammentragen der Informationen aus allen Richtungen.
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SimoneF kommentierte am 03. Oktober 2024 um 16:00
Ja, die Familie wirkt wirklich sehr klischeehaft und erinnert mich an amerikanische Serien wie "Eine himmlische Familie". Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass das heute in bestimmen Regionen Amerikas noch immer so ausssieht. Ich fürchte, sie wären heute glühende Trump-Anhänger.
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Emswashed kommentierte am 07. Oktober 2024 um 08:11
Oh ja, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
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Dimity74 kommentierte am 06. Oktober 2024 um 17:47
Ich kannte ja bisher noch keins von Capotes Büchern und war sehr auf seinen Schreibstil gespannt, noch dazu, da es sich hierbei ja um einen Tatsachenbericht handelt. Ich bin angenehm überrascht, habe direkt in die Story reingefunden und den Abschnitt in einem Rutsch weggelesen.
Natürlich ist das Loblied auf die Familie aus heutiger Sicht etwas klischeehaft, aber rückblickend ist der Zeitgeist unglaublich gut und detailliert eingefangen. Wenn man bedenkt, dass Capote dies alles aus Protokollen und Gesprächen rekonstruiert, Hut ab. Die Familie, die Lebensumstände, das soziale Gefüge, selbst das Wetter sind eins zu eins beschrieben und die ganze Zeit hat man im Hinterkopf, dass da die beiden Täter schon im Auto sitzen und auf dem Weg sind. Heftig, genau wie zum Schluss die Beschreibung der Auffindesituation der Familie. Nun bin ich natürlich neugierig, was passiert ist, was diesen Ausbruch von sinnloser Gewalt letztlich ausgelöst hat.
Interessant finde ich die hier angesprochenen Gedanken zum "was wäre wenn". Was wenn Dick's Vater bemerkt hätte, dass er das Gewehr mitnimmt? Was wenn Perry seinen Freund aus dem Gefängnis nicht verpasst hätte? Was wenn die Beiden in eine Polizeikontrolle geraten wären? Oder, oder, oder... Interessant, aber eben letztlich unerheblich, denn nichts davon ist passiert, wie wir leider wissen. Nun bin ich gespannt, wie Capote die weiteren Seiten füllt.
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Emswashed kommentierte am 07. Oktober 2024 um 08:21
Interessant, aber eben letztlich unerheblich, denn nichts davon ist passiert,
Trotzdem denke ich, dass Capote das nicht ohne "Hintergedanken" mit aufschrieb. Er betont die Launen des Schicksals. Wir fragen uns ja auch ständig, was hätte anders laufen können, machen uns Gedanken, so auch Capote.
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CynthiaM kommentierte am 07. Oktober 2024 um 09:32
Natürlich ist das Loblied auf die Familie aus heutiger Sicht etwas klischeehaft, aber rückblickend ist der Zeitgeist unglaublich gut und detailliert eingefangen.
ich finde aber gerade dadurch, dass sie so klischeehaft als "Musterfamilie" rübergebracht werden, quasi ein Ausbund der Tugendhaftigkeit, ist der Bruch hin zur Gewalt der Morde nochmal stärker. Man fragt sich ja schon "warum ausgerechnet diese Familie"
Thema: "Kaltblütig": Lektüre Teil l; Seite 1 bis 118
Stardust kommentierte am 08. Oktober 2024 um 07:24
Ich lese das Buch ja jetzt zum zweiten Mal, mit mehr als 40 Jahren dazwischen und ich bin gespannt, ob es mich wieder so berührt, ergreift und fertigmacht, wie beim ersten Mal. Es ist eines der wenigen Bücher, die mir wirklich sehr lange im Kopf blieben, wobei ich damals auch viel weniger las als heute.
Die ersten Zeilen fesseln mich schon, der Schreibstil hat mich sofort, er ist genial, nüchtern, aber trotzdem Emotionen erzeugend auf eine betrachtende Art. Ganz anders als das Buch, dass wir vorher über den Autor lasen.
Ich mag die Familie und habe auch schon Angst vor dem entscheidenden Moment, wobei der Autor diesen auch als gegeben hinstellt. Die Tätersicht ist gut geschildert, sie wirken so erschreckend normal.