Leserunde

Vorableserunde zu "Heimatsterben" (Sarah Höflich)

Heimatsterben -

Heimatsterben
von Sarah Höflich

Bewerbungsphase: 23.07. - 05.08.

Beginn der Vorableserunde: 12.08. (Ende: 02.09.)

Im Rahmen dieser Vorableserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "Heimatsterben" (Sarah Höflich) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Bitte beachtet folgenden Hinweis: Rezensionen dürfen nicht vor dem 20. August 2021 veröffentlicht werden (Sperrfrist).

ÜBER DAS BUCH:

Ein großartiger Familienroman, der sich zusehends zum Politthriller entwickelt

Tilde Ahrens, mehrfache Mutter, Oma und Uroma, liegt im Sterben und bittet kurz vor ihrem Tod Lieblingsenkelin Hanna, die Familie zusammenzuhalten. Keine einfache Aufgabe für die freigeistige Journalistin, die eigentlich seit Jahren in den USA lebt, denn in dem weitverzweigten Ahrens-Clan prallen die unterschiedlichsten Weltanschauungen aufeinander. Hanna taucht ein in die Geschichte ihrer Familie und stellt sich der Auseinandersetzung mit ihrer erzkonservativen Schwester, deren Mann Felix Kopf einer nationalistischen Partei ist. Es kommt zu einer vorsichtigen Annäherung. Doch dann gewinnt der charismatische Felix überraschend die Wahl, zieht ins Kanzleramt ein und ausgerechnet Hanna soll ihn bei seiner politischen Arbeit unterstützen. …

ÜBER DIE AUTORIN:

Sarah Höflich, Jahrgang 1979, war schon als Kind fasziniert von Geschichten und Geschichte. Sie studierte Anglistik und ging als Fulbright Stipendiatin in die USA, wo sie ihr Creative-Writing-Studium mit dem Master of Fine Arts abschloss. Heute arbeitet sie als Drehbuchautorin und Produzentin für die UFA, für die sie mehrere Fernsehserien realisiert hat. ›Heimatsterben‹ ist ihr Romandebüt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Köln.

04.09.2021

Thema: Lektüre, Teil l

Thema: Lektüre, Teil l
MeinNameistMensch kommentierte am 13. August 2021 um 18:16

Dieses Buch konnte mich direkt richtig fesseln und beim Lesen verschwimmt der Unterschied zwischen Fiktion und Realität immer mehr und die BürgerUnion erinnert mich stark an eine Mischung aus Werte Union und AfD. Wobei mir als Paralle zu Felix nur eine Art gemäßigter Höcke einfällt.

Tilde hat definitiv ein hartes Leben gehabt und ist mit ihren Anschauungen irgendwo im gestern stecken geblieben, was sich u.a. an ihrer Homophobie gezeigt hat. Bei Hanna bin ich mir gerade noch etwas unsicher, sie scheint stark hin und her zu schlingern. Ob sie wirklich erreichen kann, das die Radikalen nicht noch mächtiger werden?

Joost und Aman wirken bisher noch am sympathischsten, wobei ich auch mit Carl Friedrich mitleide.

Lous Verhalten gegenüber den Kindern war schon ziemlich egoistisch und Trixie scheint nur noch für die Kinder zu leben. Ich hoffe, das ändert sich noch mit der Zeit und sie schließt eine Alianz mit Hanna.

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PeWie kommentierte am 13. August 2021 um 22:11

Für Felix habe ich eher den Meuthen im Visier und für den Höcke stelle ich mir Hinnerk Ahrens vor. Hannah hat klare Ansichten, aber sie hat ihre Oma Tilda abgöttisch geliebt. Deshalb bekommt Felix eine Chance.

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gaby2707 kommentierte am 14. August 2021 um 17:08

Dieses Buch konnte mich direkt richtig fesseln und beim Lesen verschwimmt der Unterschied zwischen Fiktion und Realität immer mehr

Das empfinde ich genau wie Du. Bei mir sind auch die Seiten nur so dahin geflogen.

Bei Hanna bin ich jetzt auch sehr gespannt, wie sie sich in ihrem neuen Job entwickeln wird. Ich weiß nicht, ob sie so einen Einfluss auf Felix hat, dass sie ihn aufhalten kann, noch weiter in die rechte Ecke abzudriften. Ich denke, da werden auch sein Freund, der Name ist mir gerade entfallen, dessen Familie und dessen Frau Gerda noch eine Rolle spielen.

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sphere kommentierte am 14. August 2021 um 08:59

Ich habe gestern das Buch erhalten und fange heute Nachmittag an :)

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gaby2707 kommentierte am 14. August 2021 um 17:03

Als allererstes ist mir der Stammbaum aufgefallen. Sehr gut, wie ich finde. Da kann ich immer mal wieder rein spicken, wenn ich nicht genau weiß, in welchem Verhältnis die einzelnen Personen zueinander stehen.

Nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe, kann ich mir vorstellen, dass dies für mich persönlich ein sehr emotionales Buch werden wird. Meine Mama war nur 6 Jahren jünger wie hier Tilde, stammt genau wie sie aus Schlesien und auf der Flucht starben meine Urgroßeltern. Ich bin schon so gespannt, ob es noch weitere Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten geben wird.

Im ersten Teil lerne ich die Personen alle etwas näher kennen. Aber bisher gibt es niemanden, gerade bei den Frauen, mit dem ich gerne befreundet sein würde. Obwohl sie alle sehr interessante Figuren sind. Hanna kann ich noch nicht richtig einschätzen, Trixie ist mir zu kalt und Marie-Louise würde auch nicht so zu meinem Leben passen. Bei den Männern mag ich Aman und Joost noch am ehesten. Ich bin sehr gespannt, ob sich das bei der oder dem einen oder anderen noch ändert.

Tilde hat sich ihr Leben, geprägt durch Flucht und Verlust, doch noch gut eingerichtet. In ihren Ansichten ist sie, ganz im Gegenteil zu meiner Mutter, im Gestern stecken geblieben. Homophobie ist für Tilde unerträglich und sie bricht sogar mit ihrem Sohn Carl-Friedrich. Was muss in ihr vorgegangen sein, dass der, den sie durch die Kriegswirren gebracht hat, dem sie die höhere Schulbildung ermöglicht hat, sich dem männlichen Geschlecht zuwendet. Bei dem Bruch tun mir Beide sehr leid.  

Die BürgerUnion erinnert mich sehr stark an eine heutige Partei, die die gleichen Werte vertritt. Da Felix wirklich Bundeskanzler geworden ist, werden ihn seine Freunde aus den neuen Bundesländern bestimmt an sein Versprechen erinnern und den Gefallen, den er ihnen noch schuldet, einfordern.

So, nun bin ich gespannt, wie sich Felix in seinem neuen Amt so macht und wie Hanna mit ihrer neuen Rolle umgeht.

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MeinNameistMensch kommentierte am 15. August 2021 um 22:21

Ich kann die nur zustimmen, der Stammbaum war definitiv richtig hilfreich und ich habe mehr als einmal nachgeschaut, um mich zu orientieren. Und ja, Felix wird definitiv einen Preis für die Unterstützung der radikalen Kräfte in der Partei zahlen müssen. Und allein swchon beim Gedanken daran wird mir ganz anders.
 

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gaby2707 kommentierte am 16. August 2021 um 10:09

Und dieses nicht wissen was kommt, lässt bei mir die Seiten nur so dahin fliegen.

Ich bremse jetzt ein bisserl und lasse die Anderen erst mal nachkommen.

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buecherwurm_01 kommentierte am 21. August 2021 um 14:48

Als allererstes ist mir der Stammbaum aufgefallen. Sehr gut, wie ich finde. Da kann ich immer mal wieder rein spicken, wenn ich nicht genau weiß, in welchem Verhältnis die einzelnen Personen zueinander stehen.

Das finde ich auch. Der Stammbaum ist informativ und hilfreich.

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Biggieule kommentierte am 14. August 2021 um 20:30

Der erste Teil ist gelesen und ich bin mehr als positiv überrascht von diesem Romandebüt.
Ehrlich gesagt hatte ich einen eher seichten -wobei das jetzt nicht negativ gemeint ist, obwohl es vielleicht so rüberkommt, es fällt mir gerade nur kein besseres Wort ein - Familienroman erwartet. Was ich bekommen habe ist ein hochpolitisches Buch, das, obwohl es in der Zukunft spielt, sehr an die gegenwärtige Lage erinnert und auf vielfältige Weise zum Nachdenken anregt.

Das in die vier Jahreszeiten unterteilte Buch fängt mit dem Herbst und ist zugleich als Versuchung untertitelt.
Der Leser lernt zunächst die über 90 jährige Tilde Ahrens kennen, die fühlt, das sich ihr Leben dem Ende zuneigt. In Rückblicken wird dem Leser ihr Leben skizziert und es wird klar, dass Tilde eine sehr konservative Frau mit hohen Werten ist. Da passt es ins Bild, das sie mit ihrem Sohn nach dessen Coming Out kein Wort mehr redet.
Nunmehr nach einem Sturz lebensgefährlich verletzt hat sie nur noch den einen Wunsch, ihre Lieblingsenkelin Hanna noch einmal zu sehen.
Hanna reist Hals über Kopf aus den USA an und kommt gerade noch rechtzeitig, ehe Tilde ihren Verletzungen erliegt. Auf dem Sterbebett bitte Tilde Hanna um einen letzten Gefallen. "Pass. Auf. Sie. Auf ".
Hanna glaubt, sie solle auf ihre Schwester Trixie aufpassen. Die ist mit dem aufstrebenden Politiker Felix von Altdorff verheiratet, der sich anschickt, als Spitzenkandidat der BürgerUnion Kanzler der BRD zu werden.
Hanna, die sich mit der nationalistisch ausgerichteten Partei zwar nicht in Gänze identifizieren kann, lässt sich von Felix überreden, ihn bei seinen politischen Aktivitäten zu unterstützen. Ausschlaggebend dabei war die Tatsache, dass ihre Großmutter Felix Ansichten vollumfänglich teilte.
Und nun erlebt der Leser, wie die radikalen Kräfte der Partei, die auch innerhalb der eigenen Familie angesiedelt sind, immer mehr Überhand gewinnen und es wird klar, das Felix offensichtlich nur das gemäßigte Aushängeschild dieser Partei ist. Gleichzeitig stellen sich andere Familienmitglieder eindeutig gegen Hanna und Felix und ich bin gespannt, wie sich dieser Plot weiter entwickelt.

Der erste Teil las sich sehr flüssig und alle handelnden Personen sind in ihrem Wesen und mit ihren Eigenarten sehr gut beschrieben. Da gerade im ersten Teil sehr viele Einzelheiten zu den verwandtschaftlichen Beziehungen erzählt werden, war ich dankbar für den vorne abgedruckten Familienstammbaum. So fiel es leichter, den Überblick zu behalten.
Beeindruckend auch immer wieder Einzelheiten, wie zB die Tatsache, daß in der Wahlnacht mit dem erdrutschartigen Sieg der BürgerUnion ein orkanartiger Sturm tobte.

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PeWie kommentierte am 14. August 2021 um 21:17

Diese Feinheiten machen das Buch für mich eindringlich. Als ob die Natur tobt, mahnt oder Unheil vorhersagt.

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Biggieule kommentierte am 15. August 2021 um 08:42

So wird es gemeint sein. Ich verstehe diesen Sturm am Wahlabend als Vorzeichen drohenden Unheils.

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gaby2707 kommentierte am 15. August 2021 um 09:17

Genau so habe ich das auch gesehen.

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buecherwurm_01 kommentierte am 21. August 2021 um 14:50

Da schließe ich mich an.

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MeinNameistMensch kommentierte am 15. August 2021 um 22:23

Ja, ein hochpolitisches Werk haben wir derfinitiv vor uns. Gerade rechtzeitig vor den kommenden Bundestagswahlen.

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gaby2707 kommentierte am 16. August 2021 um 10:09

Da hast Du recht: Passt perfekt in diese Zeit.

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buecherwurm_01 kommentierte am 21. August 2021 um 14:53

Das sehe ich auch so.

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Nele33 kommentierte am 19. August 2021 um 11:12

Dem kann ich mir nur anschließen, so aktuell und passend zur kommenden Wahl.
 

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Rosmarin kommentierte am 24. August 2021 um 20:08

Du hast das voll gut erkannt! Ich habe etwas hin- und hergerechnet und den Stammbaum inspiziert, und siehe da, Trixies Sohn Sixtus kommt 2023 zur Welt - da paßt auch die "Post-Merkel"-Zeit voll dazu. 

Ich bin zwar noch nicht ganz mit dem ersten Abschnitt durch, aber ehrlich... so ein bisserl kann ich die Aussagen von Felix und seiner Bewegung sogar nachvollziehen. Klar, ist hochpolitisch und sicher nicht gewünscht, aber wieso sollen "wir" heute noch für die Fehler früherer Generationen einstehen? Unbedingt ist es unbestreitbar, dass so eine Menschenverachtung und - verfolgung nie wieder sein darf. Vergessen geht nicht!! Aber manchmal denke ich, es steht uns immer noch auf der Stirn geschrieben. Dabei hätten wir als Folgegeneration nicht einmal Einfluß nehmen können. Und was Felix verbreitet, sind ja nicht Menschenverfolgung (jedenfalls so weit ich gelesen habe), sondern einfach Schutz der eigenen Bevölkerung. 

 

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carola1475 kommentierte am 16. August 2021 um 13:00

Ich bin baff, wie gut es der Autorin gelingt, Familiengeschichte und Politik so spannend zu verbinden, wirklich kaum zu glauben, dass es ein Debutroman ist. Der erste Teil war wie nichts vorbei, ich musste ohne Unterbrechung immer weiter lesen.

Am Anfang habe ich auch gern zum Stammbaum vorn zurückgeblättert, ich finde den auch sehr hilfreich. Und alle Charaktere finde ich interessant, da ist keiner dabei, der mir egal ist.

Den Sturm empfinde ich auch als sinnbildlichen Hinweis auf das, was bevor steht.

 

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MeinNameistMensch kommentierte am 17. August 2021 um 10:50

Ich kann dir voll und ganz zustimmen.Der Sturm hatte schon was Sinnbildliches.

Und ja, auch ich hätte erwartet, das die Autorin schon mehr veröffentlicht hat. Ich hoffe, das von ihr noch ganz viel Gutes kommt.

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gaby2707 kommentierte am 18. August 2021 um 11:12

Bei dem Sturm stimme ich euch absolut zu.

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sphere kommentierte am 16. August 2021 um 15:05

Ich stimme euch allen zu:

Das Buch ist bisher in allen Belangen ein Highlight - sowohl die Aufmachung (inkl. Stammbaum), der Schreibstil, die Verknüpfung der Familiengeschichte mit aktuellen politischen Geschehnissen, und schließlich: für ein Debut ein Hammer!

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Biggieule kommentierte am 16. August 2021 um 18:49

Das finde ich auch. Starkes Debüt!

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MeinNameistMensch kommentierte am 17. August 2021 um 10:55

Für mich ist es definitiv auch ein literarischer Höhepunkt dieses Jahres.

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PeWie kommentierte am 17. August 2021 um 20:00

Stimmt, hoffentlich kommt noch mehr von dieser Autorin

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gaby2707 kommentierte am 18. August 2021 um 11:13

Das hoffe ich auch.

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Nele33 kommentierte am 19. August 2021 um 11:14

Nach dem ersten Abschnitt bin ich dermassen begeistert, dass ich auch auf viel mehr von dieser Autorin hoffe. Was für ein geniales Debut.

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nikolausi kommentierte am 16. August 2021 um 18:16

Anfangs hat mich verwirrt, dass die Geschichte in der Zukunft, nämlich im Jahr 2023,angesiedelt ist. Interessant war zu lesen, was sich in der Zwischenzeit in Politik und Gesellschaft Deutschlands getan hat. Die vielen Familienmitglieder konnte ich rasch mithilfe des Stammbaums im vorderen Einband auseinanderhalten.Die Geschichte zeigt schön, wie schmutzig das politische Geschäft so ist. Felix mit seinen konservativen Ansichten mag einigermaßen akzeptabel sein. Doch wie im Hintergrund die rechts Gesinnten seiner eigenen Partei ihre Ränkespiele treiben, ist furchtbar.
Der Stammbaum enthält übrigens einen Schreibfehler: Maximiliane muss 1952 geboren sein und nicht 1962.

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carola1475 kommentierte am 16. August 2021 um 19:28

Zitat: Der Stammbaum enthält übrigens einen Schreibfehler: Maximiliane muss 1952 geboren sein und nicht 1962.

Du hast Recht, auf S. 59 steht auch, dass sie nur 26 Jahre alt wurde. 

Ich muss gestehen, mir ist der Fehler nicht aufgefallen.

 

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MeinNameistMensch kommentierte am 17. August 2021 um 10:51

Sehr gut beobachtet beim Stammbaum. Das war mir auch nicht aufgefallen.

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sphere kommentierte am 17. August 2021 um 14:13

Gut erkannt, habe ich nicht darauf geachtet.

Dass Tilde ein Initiator war für Felix hat mich überrascht.

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nikolausi kommentierte am 16. August 2021 um 22:25

Die zeitliche Einordnung ist für mich noch nicht so recht verständlich. Hanna kehrt doch im Herbst 2023 aus Amerika zurück, als sich Felix im Wahlkampf für die Bundestagswahl befindet, die dann auch bald stattfindet. Wie kann sie dann noch auf die Liste gesetzt werden und Felix beratend zur Seite stehen?

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carola1475 kommentierte am 17. August 2021 um 10:09

Meinst Du, es war zu wenig Zeit, um sie noch auf die Landesliste zu setzen?

Ich denke, Felix beraten soll sie dann erst als Regierungsmitglied, was sie ja auch macht im Auswärtigen Ausschuss und im Ausschuss für Europafragen.

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nikolausi kommentierte am 17. August 2021 um 16:50

Ich glaube nicht, dass man als völliger Newcomer im Bundestag gleich Posten in wichtigen Ausschüssen erhält.

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gaby2707 kommentierte am 18. August 2021 um 11:16

Ich kann mir schon vorstellen, dass da durch Protektion, also den Einfluss von Felix, einiges möglich ist.

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MeinNameistMensch kommentierte am 17. August 2021 um 10:54

Stimmt, das ist ein guter Hinweis. Die Landeslisten müssen schon deutlich früher als hier im Buch aufgestellt werden. Das hätte dann aber dramaturgisch nicht so gut gepasst, so dass die Autorin hier ihre literarische Freiheit genutzt hat die Regeln des Wahlsystems zu verändern.

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nikolausi kommentierte am 17. August 2021 um 16:49

Ja, kann wohl nur so einen Sinn machen.

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robby lese gern kommentierte am 17. August 2021 um 21:55

Ich bin auch von Anfang an fasziniert vom Inhalt des Buches, da es wirklich einige Paralelen zur Realität hat. Gott sei Dank steht bei uns noch der Umweltgedanke im Vordergrund, sodass die AFD im Moment nicht die Macht hat, wie vor einigen Jahren. Doch die aktuellen Ereignisse in Afganistan lassen Böses erwarten. Interessant finde ich , wie die Ansichten der Bürgerunion eine Vielzahl an Menschen blenden können , auch Hanna. Auch wenn der familiäre Hintergrund da ist, die Liebe zu ihrer Groißmutter, kann man sich doch nicht so blenden lassen, dass man solch ein Partei als harmlos ansieht, zumal  Hanna ja im Zug auch Einblick in die Ansichten des radikalten Flügels erhalten hat. Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiter entwickelt, aber ich ahne Schlimmes.

Was hier zum Schluss auch noch mal ganz klar wird ist der Rassismus, der wohl in vielen Menschen schlummert und ganz leicht angeheizt werden kann und das man nicht glauben sollte, dass nur einfache Leute Anhänger rechter Parteien sind. Sie halte ich für Mitläufer, gefährlich sind die, die die Strippen ziehen und das sind oft Leute mit Geld und Einfluss, die eigentlich nur eigene wirtschaftlichen und Machtinteressen verfolgen und dafür das Fußvolk arbeiten lassen.DasFelix Tildes Unterstützung hatte, kann ich noch weniger verstehen, da sie den Krieg doch durchlebt hat und weiss, wohin so etwas führen kann. Ich muss weiterlesen, denn ich finde das Buch mehr als spannend.

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nikolausi kommentierte am 18. August 2021 um 11:13

Zu den "einfachen Leuten" bzw.Mitläufern zählt hier Kruse, der mit seiner Liebe zum Soldatentum völlig aus dem Ruder läuft.

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gaby2707 kommentierte am 18. August 2021 um 11:17

... und dadurch richtig gefährlich werden kann.

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Rosmarin kommentierte am 19. August 2021 um 08:11

Was für spannende Kommentare! Ich bin schon total neugierig, kann aber erst am Wochenende loslesen, dafür dann aber endlos, es geht ab in den Urlaub! 

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gaby2707 kommentierte am 22. August 2021 um 17:01

Dann wünsche ich Dir gute Erholung.

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Fever kommentierte am 19. August 2021 um 10:32

Ich schließe mich meinen Vorredner*innen komplett an: ein wirklich toller Einstieg in ein sehr politisches Buch, aber auch eine interessante Familienstruktur. Den Stammbaum habe ich am Anfang mehrfach gebraucht, weil einfach so viele Personen eingeführt werden und so viel Information zu ihnen gegeben wird, dass ich manchmal ein bisschen verwirrt war. Aber ich denke, am Ende von Teil 1 kennt man dann die wichtigsten Figuren und ihre Hintergründe. Und an sich finde ich es auch super, dass die Familienstruktur und die jeweiligen Eigenheiten so genau auserzählt werden. Nach der anfänglichen Verwirrung habe ich jetzt ein gutes Bild von den beiden Familien und irgendwie auch Verständnis für die meisten Personen.

Extrem gut gefällt mir Hanna: Sie wirkt für mich auf den ersten Blick eher progressiv, wahrscheinlich vor allem, weil sie Felix am Anfang nicht besonders mag, Trump kritisch sieht und über Machtergreifungen geforscht hat. Als aber nach und nach durchsickert, dass die von ihr so verehrte TIlde auch stramm konservativ ist, wandelt sich dieses Bild etwas. Am Anfang hätte ich TIlde eher so als total gutmütig und liebevoll zu allen eingeschätzt, aber mit dem Outing von Carl-Friedrich ist dieser Eindruck schnell vorbei. Da habe ich sicher auch einiges meiner persönlichen Haltung auf die Romanfiguren projiziert. Dass Hanna ihre geliebte Oma verteidigt, leuchtet mir total ein (sie sei eben ein Kind ihrer Zeit usw.), aber das extrem enge Verhältnis zwischen den beiden lässt ja schon erahnen, dass Hannas politische Gesinnung vielleicht eben doch näher an der von Felix ist, als man zu Anfang glaubt. Insofern finde ich die Entwicklung zu dieser Zusammenarbeit hin sehr nachvollziehbar, gleichzeitig aber auch sehr spannend und ein bisschen schockierend. Die Perspektive eines solchen Wahlkampfes bzw. einer solchen politischen Entwicklung "von innen" zu zeigen, gefällt mir als Ansatz sehr gut. Ich bin also extrem gespannt, wie es weitergeht, und fürchte das Schlimmste. Dass das Buch so realitätsnah angelegt ist, verstärkt diese beklemmende Atmosphäre auf jeden Fall!

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PeWie kommentierte am 19. August 2021 um 11:22

Hanna wurde ja von ihrer Oma mehr oder weniger groß gezogen, da ist eine sehr enge Bindung auch "Beeinflusssung" normal, vor allem weil doch eine schwierige Mutter/Kind Beziehung besteht. Daran hatte die Oma auch einen Teil der Schuld zu tragen.

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carola1475 kommentierte am 19. August 2021 um 11:44

Also ich persönlich habe keinesfalls die politische Gesinnung meiner Eltern übernommen. Mit Beginn der Pubertät grenzt man sich doch von seinen Eltern ab und das beinhaltet meiner Meinung nach auch die politische Vorliebe ;) 

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Fever kommentierte am 19. August 2021 um 12:10

Ich finde eure beiden Punkte nachvollziehbar! Für mich persönlich ist es eher wie bei carola1475, aber ich kenne einige Leute, die sich (manchmal erst nach und nach) eher der politischen Meinung der Eltern anschließen. Ich glaube, das ist eine Frage von ganz vielen Gegebenheiten, unter anderem sicher auch dem übrigen Umfeld. Kommt man in Kontakt mit Menschen, die anderer Ansicht sind, stehen die Chancen vermutlich besser, dass man sich von der Meinung der Eltern distanziert. In Hannas Fall finde ich die Entwicklung total nachvollziehbar, denn sie hatte ja "beide politische Positionen" in Gestalt ihrer ziemlich linken Mutter und ihrer ziemlich konservativen Großmutter vor sich. Und Tilde war ja für sie eindeutig die zuverlässige Bezugsperson, da finde ich es schlüssig, dass sie sich eher von Tilde politisch beeinflussen lässt.

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PeWie kommentierte am 19. August 2021 um 21:50

Ich bin politisch das absolute Gegenteil meiner Eltern. So etwas würde ich auch Beeinflussung nennen. 

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Fever kommentierte am 20. August 2021 um 11:31

Stimmt, sehe ich ähnlich! Abgrenzung ist ja auch eine Form von Beeinflussung.

(Ist bei mir übrigens genauso! :D)

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gaby2707 kommentierte am 22. August 2021 um 17:06

@carola1475:   Auch wenn man sich von den Eltern abgrenzt, heißt das doch nicht zwangsläufig, dass man anderer politischer Meinung sein muss. Ich z.B. bin mit meinen Eltern immer noch auf einer politischen Ebene.

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carola1475 kommentierte am 22. August 2021 um 17:39

"Zwangsläufig" natürlich nicht liebe gaby ;)

Aber bei mir ist es langfristig doch bei der unterschiedlichen Auffassung geblieben.

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gaby2707 kommentierte am 22. August 2021 um 17:03

Und an sich finde ich es auch super, dass die Familienstruktur und die jeweiligen Eigenheiten so genau auserzählt werden. Nach der anfänglichen Verwirrung habe ich jetzt ein gutes Bild von den beiden Familien und irgendwie auch Verständnis für die meisten Personen.

Ich finde es sehr gut, dass ich die einzelnen Personen so ausführlich kennenlerne. Da sehe ich gleich, dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt, im übertragenen Sinne, sondern dass gerade Felix viele Schattierungen in sich vereint. Wobei das Machtstreben absolut dominiert.

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Buecherseele79 kommentierte am 20. August 2021 um 22:26

Wow, der Einstieg gelingt nicht nur gut sondern auch verdammt spannend und so realistisch. Ganz oft bekomme ich fast Panik weil Buchfiktion und Realität hier zusammentreffen. Der Stammbaum zu Beginn macht das Kennenlernen etwas leichter denn hier und da bin ich etwas ins Strudeln gekommen.

Wie sich Geschichte wiederholt...erst flüchtet Tilde aus ihrer Heimat und ist nicht willkommen, nun geht es ebenso vielen Flüchtlingen so. Und politisch kann man hier und da den kleinen Vergleich ziehen. Alleine der Aspekt ist spannend und leider erschreckend. Und ich bin bei Tilda auch hin und hergerissen...klar sollte jedes Land seine Werte verteidigen und stolz sein, aber ohne Ausgrenzung oder Abgrenzung. Und Tilda war doch selbst eine Geflüchtete.

Gleichzeitig trifft die Autorin einen wunden Punkt der Gesellschaft denn viele wollen stolz auf Deutschland sein aber manche rben auch zu fanatisch. Dieses ganze Gedöns kann ich eh nicht nachvollziehen. Ich liebe mein Land und bin stolz und finde das darf jeder sein der hier lebt. Diese Ausgrenzung mag ich nicht.

Felix ist so der Meuthen, bei seiner Mitstreiterin muss ich immer an Alice Weigel denken und die hasse ich wie die Pest! Der rechte Flügel kommt Bernd Höcke sehr nahe. Der ist eh der Schlimmste!

Was wird Hanna machen? Wird sie mit allem mitziehen oder bleibt sie wachsam? Welche Familiengeheimnisse kommen noch ans Licht?

Bei Felix bin ich mir echt nicht sicher....aber ich glaube der wird böse Druck vom rechten Flügel bekommen....alleine das Gespräch was Hanna belauscht hat, im Zug. Hinnerk isz abstossend. Und auch bei Stefan und Nicole bin ich noch unsicher.

Trixie erinnert mich an Magda Goebbels mit ihrer Kinderscharr....ich bin sehr auf den zweiten Teil gespannt.

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PeWie kommentierte am 20. August 2021 um 22:40

Mit deiner Zuordnung der Personen bin ich einer Meinung. Nur Trixie würde ich neutraler verorten.

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Rosmarin kommentierte am 26. August 2021 um 09:36

Deinem Vergleich zu Trixie kann ich gut nachvollziehen. Ob sie das auch durchhalten kann?

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Buecherseele79 kommentierte am 29. August 2021 um 15:32

Das bleibt die spannende Frage. Auf der einen Seite habe ich Trixie bewundert für ihre Kinderscharr aber dann sind sie doch auch wieder wohl mehr das Bild von dieser perfekten deutschen Grossfamilie was die AfD sich heute wieser wünscht mit der alten Rollenverteilung. 

Thema: Lektüre, Teil l
buecherwurm_01 kommentierte am 21. August 2021 um 15:21

Der erste Abschnitt ist wirklich eindrucksvoll. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Und die Geschichte ist eine tolle Kombination aus Politik und Familiengeschichte, Der Stammbaum zu Beginn des Buches ist sehr informativ und hilfreich. 

Hanna ist eine Protagonistin, die gut in die heutige Zeit passt. Ihr Privatleben ist kompliziert und sie ist ein kluger Kopf. Ich bin gespannt, wie es mir ihr weitergeht.

Wir erfahren viel über die Vergangenheit der kompletten Familie und die entsprechenden Zusammenhänge. Tilda war mir sehr sympathisch, ihr Leben nicht einfach, sehr ereignisreich mit vielen Höhen und Tiefen. Sie hat auch das Leben ihrer Enkelinnen geprägt. Deren unterschiedliche Entwicklung wird eindrucksvoll geschildert. Und zudem auch spannend.

Der politische Situation birgt sehr viel realitätsnahe Aspekte, die ja schon in einigen Beiträgen näher analysiert wurden. Irgendwie sehr beängstigend,

Ein tolles Debüt. Ich bin gespannt, wie sich die Lage für alle Beteiligten weiter entwickelt.

Thema: Lektüre, Teil l
gaby2707 kommentierte am 22. August 2021 um 17:18

Der politische Situation birgt sehr viel realitätsnahe Aspekte, die ja schon in einigen Beiträgen näher analysiert wurden. Irgendwie sehr beängstigend,

Ich war auch hier und da wegen der sehr realitätsnahen Beschreibungen sehr aufgewühlt.

Thema: Lektüre, Teil l
Buecherseele79 kommentierte am 29. August 2021 um 15:33

Die Realität hat mich oft auch sehr schockiert. 

Thema: Lektüre, Teil l
Lenna kommentierte am 22. August 2021 um 11:11

Mich hat wirklich erschreckt wie realistisch und authentisch das Buch die politische Lage in Deutschland beschreibt. Realität und Fiktion verschwimmen immer wieder, sodass ich richtige Gänsehautmomente hatte. Ich war immer froh, wenn ich merkte, dass das was ich lese nicht der Realität entsprach! Tilde war mir sehr sympathisch und ich habe großen Respekt vor dem, was sie durchgestanden und geleistet hat. Auf der anderen Seite hat mich ihre Homophobie und ihr Konservatimus erschreckt... Bei Hanna wird ihr linke Einstellung immer wieder betont und ihrer Vergangenheit in diesem Milieu beschrieben. Von dieser Einstellung habe ich bisher aber noch nicht wirklich etwas gemerkt und bin fassungslos wie schnell sie sich auf Felix und die BürgerUnion einlässt....

Thema: Lektüre, Teil l
gaby2707 kommentierte am 22. August 2021 um 17:20

Bei Deinen Gänsehautmomenten ging es mir ganz genau so.Schon erschreckend, wie Vieles sich gleicht.

Thema: Lektüre, Teil l
Biggieule kommentierte am 25. August 2021 um 10:37

Lena, ich glaube Hanna hat sich deshalb so schnell auf Felix eingelassen, weil auch Tilde Felix unterstützt hat. Ich sehe es als ihre letzte Möglichkeit, etwas zu tun, wofür auch ihre Großmutter eingetreten ist.

Thema: Lektüre, Teil l
Birte kommentierte am 22. August 2021 um 22:42

Bei mir kam das Buch ja erst am 17.8. an - aber wie viele hier schon geschrieben haben, ist es spannend geschrieben und liest sich gut.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Lage im zweiten Abschnitt verändert hat - Felix ist sich der Gefahr durch die rechtsorientierte Basis mit ihrem Anführer Hinnerk sehr bewusst. Aber ob Hanna ihn wirklich unterstützen kann? Oder realisiert sie, dass ihre Entscheidung falsch war, kommt sie dadurch vielleicht sogar in Gefahr? Greta schätze ich als gefährlicher als Hinnerk ein, und der Kredit von Anselms Vater wird wohl noch ein Druckmittel werden. Aber da die Großfamilie so viele unterschiedliche Teile der Gesellschaft abbildet, wird man hier wohl wie im Brennglas die Auswirkungen der neuen Politik erleben.

Hanna hat sich sehr schnell bereit erklärt, Felix zu unterstützen - das wurde hier ja auch schon diskutiert. Aber in Anbetracht ihrer emotionalen Ausnahmesituation - wichtigste Bezugsperson aus der Kindheit gestorben, aktuelle Beziehung in den Brüchen, Jobverlust wegen des wohl nicht mehr verlängerten Visums in Aussicht - und in Hinblick auf ihre mittlerweile gemäßigteren politischen Ansichten (beeinflusst durch die Jahre in Amerika unter Trump) vielleicht doch nicht so verwunderlich, verspricht die BürgerUnion doch ein besseres Leben durch ein gestärktes Deutschland. Und sie hat dadurch eine konkrete Aufgabe in Aussicht.

Nach dem "Frühling" weiß ich mehr.

Thema: Lektüre, Teil l
Rosmarin kommentierte am 26. August 2021 um 09:43

Endlich bin ich auch dabei - und gefesselt! Wie Ihr ja schon festgestellt habt: Der Stammbaum ist ein gutes Hilfsmittel, um sich (immer wieder) einen Überblick zu verschaffen. Ich finde sogar Ähnlichkeiten, meine Mutti und auch meine Schwiegermama waren Jahrgang 1926, mein Mann ist ein 1952er...

Ich konnte zu Anfang sehr gut mit Felix mitfühlen und auch Verständnis für seine Argumentation aufbringen. Die Nachkriegsgeneration hat viel geleistet, der Fortschritt und der damit verbundene Wohlstand sind schon beeindruckend. Und wenn man so sieht, wie rasant es weitergeht, bekommt man ja genügend Zweifel: was Energie und Umwelt angeht, die Pandemie und ihre Auswirkungen, die Politik.

Aber das Unbehagen macht sich schon breit, soll wieder aus einem Flämmchen ein Großbrand werden? Ich bin total gespannt, wie es im "Frühling" weitergeht. 

Thema: Lektüre, Teil l
carola1475 kommentierte am 26. August 2021 um 10:22

Ja, Felix ist sehr gut ausgearbeitet als Charakter, er weiß um die Gefahr der extremen Rechten um Hinnerk und er weiß, wie wichtig es ist, jemand zuverlässigen wie Hanna an seiner Seite zu haben. Bei ihr kann er sicher sein, dass sie sich nicht vom rechten Gedankengut verführen lässt.

Thema: Lektüre, Teil l
Buecherseele79 kommentierte am 29. August 2021 um 15:37

Bei Felix war ich auch hier und da am hadern. Auf der einen Seite, wie Du sagst, hat er mit gewissen Dingen Recht. Aber dann sind da auch diese extremen Töne die mir gar nicht gefallen. Viele haben aus anderen Ländern als Gastarbeiter geholfen und ohne sie wären wir nicht immer vorwärts gekommen. Man muss mit diesem "alle über einen Kamm scheren" aufhören. Das packt Felix aber an, ich war da oft am überlegen und nachdenken wie ich gewisse Situationen empfinde. 

Thema: Lektüre, Teil l
DanySunny kommentierte am 29. August 2021 um 11:27

Auch mir fiel der Einstieg in das Buch leicht, auch wenn ich leider erst etwas später starten konnte. Da kann ich den meisten anderen hier zustimmen.

Ich mag den Familienstammbaum sehr gerne. Ich denke wenn man doch mal vergisst wie die Figuren zusammen hängen ist es toll da mal zwischendurch reinsehen zu können. Es kann ja auch sein das man mal etwas Pause mit dem lesen einlegt.

Ich fand den Schreibstil wirklich sehr gut und fesselnd. Super finde ich auch diese kleinen Absätze in den einzelnen Kapiteln. Ich fand es auch dadurch leicht lesbar.

Bei den Figuren bin ich mir auch noch nicht sicher, bis jetzt ist nicht wirklich ein "Sympathieträger" für mich dabei. 

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