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Geliebter Schurke

Antagonisten

Geliebter Schurke

Fast jedes Buch braucht seine Helden. Ihnen gelten unsere Sympathien, mit ihnen können wir mitfiebern. Doch was ist mit den hart im Dienste des Bösen arbeitenden Finsterlingen der Literatur? Eine Hommage.

Zunächst ein kurzer Blick zu Pratchett: In The Last Hero/Wahre Helden tummelt sich neben einer Reihe beliebter Scheibenwelt-Charaktere auch in einer Nebenrolle der mehr oder weniger finstere Hexenmeister „Evil Harry Dread/Finsterer Fred Fürchterlich“, der sich seiner Rolle auch völlig bewusst ist. Zusammen mit der Grauen Horde unterwegs zum Sitz der Götter, verrät er seine Gefährten … was diese wohlwollend nickend kommentieren, schließlich ist Verrat einem bösen Hexenmeister angemessenes Verhalten.

Wir sehen also, Schurken, Unholde und Co. erfüllen einen wichtigen Zweck. Keine Heldentat ohne Opposition, kein heroischer Sieg ohne das Überwinden eines Feindes. Seit den frühen Sagen und Märchen brauchen Geschichten das Böse, den Feind, die Bedrohung durch finstere Mächte. Das Monster. Gestalten, die man fürchten kann, vielleicht sogar hassen, die aber auch immer wieder faszinieren. Ich bin sicher, ihr kennt das.

Denn seien wir mal ehrlich, nicht nur Schauspieler bemerken immer wieder gerne an, dass die fiesen Rollen oftmals auch die interessanteren seien. Ein gut geschriebener Bad Guy entlockt uns nicht nur dann Begeisterung, wenn er endlich gegen die Helden untergeht, sondern er macht unsere Lieblingsgeschichten erst richtig rund. Fieslinge sind das Salz in der Suppe, der Gegenpol zu jedem noch so gebrochenen Helden. Und erlangen manchmal trotz ihrer Rolle als Antagonist mehr Berühmtheit als ihre glorreichen Gegenspieler.

Wenn ich mich in meinem Bücherregal so umschaue, fallen mir da diverse Titel mit erwähnenswerten Schurken auf. Der Berühmteste ist dabei sicherlich der gute alte Fürst der Vampire, Graf Dracula. Kaum ein Vertreter des Bösen hat in der Literatur – und darüber hinaus – wohl so große Fußstapfen hinterlassen. Dracula ist in seiner Ur-Form noch ein Unhold der alten Schule: machtgierig, manipulativ, mörderisch. Dass er dabei in Stokers Roman nicht mal durchgehend aktiv ist und die Handlung sich meist auf seine Gegenspieler konzentriert …? Egal, der Graf bleibt präsent, eine ständige Bedrohung im Hintergrund, die das Handeln der Guten um van Helsing bestimmt. Die bis heute ungebrochene Beliebtheit der Vampire wäre ohne ihn kaum denkbar, und selbst die guten oder zumindest ambivalenteren Blutsauger aktuellerer Horror- und Fantasyliteratur verdanken ihre Erfolgskarriere dem Vorfahren aus Transsilvanien. Gründe genug für einen Stammplatz auf der Bestenliste der literarischen Unholde.

Eine der frühesten Gestalten, vor denen ich mich wirklich gruselte war der Müller in Otfried Preußlers Krabat, bis heute eines meiner liebsten Kinder-/Jugendbücher. Diese knorrige Figur, die jedes Jahr einen ihrer Lehrlinge opfert, um selbst nicht zu sterben, fand ich als Kind furchtbar unheimlich. Dazu die okkulte Aura, das herrische Auftreten … eine durch und durch erschreckende, aber eben auch faszinierende Gestalt, ohne die dieses Buch für mich sicher nur halb so reizvoll gewesen wäre.
Doch der Müller blieb nicht lange allein. Schon bald trug das Böse für mich nämlich ein neues Gesicht. Ein Clownsgesicht … Pennywise, dieses Monstrum in der Gestalt eines Spaßmachers aus Stephen Kings Es, ist für mich die Quintessenz des Bösen (und möglicherweise, unterbewusst, der Grund für meine Abneigung gegen Clowns). „Es“ lauert in der Kanalisation, es kann die Gestalt all dessen annehmen, vor dem wir uns fürchten, es frisst Kinder und bringt das Böse in Erwachsenen zum Vorschein. Und es hat auch noch Spaß dabei. Als Jugendlicher habe ich triumphierend die Faust gereckt, als Pennywise endlich sein wohl verdientes Ende fand. Bis heute ist „Es“ eines meiner absoluten Lieblingsbücher und dieser elende Clown mein Lieblingsmonster. Da kommt nicht mal „Der Mann in Schwarz“ dran (nein, nicht Johnny Cash), alias Randall Flagg, der in Diensten des Scharlachroten Königs in diversen Gestalten mehr als nur ein King-Buch unsicher macht (zu nennen sind hier natürlich vor allem die Dark-Tower-Reihe und The Stand/Das Letzte Gefecht). Flagg ist nicht nur ein formidabler Unsympath; er ist eine Figur von geradezu mythischen Ausmaßen, eine moderne Teufelsgestalt, die ihre Untaten mit einer erschreckenden, manisch-fröhlichen Brutalität begeht. Eine Art Prototyp des irre grinsenden Psychopathen. Für mich war und ist dieser Charakter ein perfektes Beispiel für das Prinzip, nicht das Böse an sich oder irgendeinen dunklen Herrscher als Antagonisten vorzustellen, sondern eine greifbare, in Grundzügen menschliche Figur. Wie eben diesen Teufel in Menschengestalt, dessen finsterem Charisma sich nur die wirklich Aufrechten und Willensstarken entziehen können.

Zu guter Letzt sei noch mein bevorzugter, gern gehasster Fantasy-Schurke genannt. Nein, nicht Sauron (der in Herr der Ringe eh eine ziemlich abstrakte Figur bleibt) oder Saruman, nicht Voldemort und wie sie alle heißen mögen. Den Fiesling-Pokal in Gold überreiche ich – mit etwas zittrigen Händen – an Pryrates, den kahlköpfigen Priester in seiner blutroten Robe aus Tad Williams Vierteiler Das Geheimnis der großen Schwerter. Dabei ist er nicht mal der Hauptfeind in der Geschichte. Aber Pryrates ist gerade wegen seiner Menschlichkeit ein Bösewicht zum herzlich Ungernhaben, absolut eiskalt und skrupellos in seiner Gier nach Macht. Williams lässt ihn in einem seiner ersten Auftritte grundlos einen jungen Hund töten, und der Leser weiß, woran er ist. Von da an wird es nicht besser. Die Furcht, die Pryrates bei den anderen Charakteren verbreitet, ist dabei absolut glaubwürdig.

Dies sind sie also, meine „geliebten Schurken“. Ich weiß, ihr könnt nichts dafür, dass ihr böse seid. Ich weiß, ihr erfüllt eine notwendige Funktion; das Böse ist eure Profession. Ihr seid es, die die Helden erst zu Helden machen, die uns Lesern einen kleinen Blick ins Dunkel spendieren, damit wir uns danach umso besser fühlen. Ihr macht mir Angst, ihr weckt ehrliche Antipathie in mir, doch ich mag euch trotzdem. Dafür, dass ihr klaglos eure Rolle spielt, dass ihr eure Geschichten durch eure undankbare Aufgabe bereichert. Ich möchte euch nicht missen.

Doch wie sieht es bei euch aus, werte Community? Wie steht ihr zu den finsteren Gestalten, die unsere Bücher bevölkern? Habt ihr eine Lieblingsschurken, eine Gestalt, die euch ebenso fasziniert wie sie euch das Fürchten lehrt? Ein Herz für die Bösen der Literatur, auch in den ausklingenden Weihnachtstagen? Dann schnappt euch ein gutes Buch, stattet den Unholden mal wieder einen Besuch ab und denkt an sie, wenn es draußen dunkel wird und der Wind ums Haus heult …

Artikel veröffentlicht von: +Ben Sonntag

Kommentare

Jendrik Spehl kommentierte am 28. Dezember 2013 um 13:16

Tja die Schurken die Helden brauchen sie, denn nur wo Schatten ist kann das Licht erstrahlen.

Besonders bei Serien in denen der Held bekannt ist und sich nicht wirklich verändert (in diesem Fall denke ich an James Bond  zumindest in den Filmen. Es gibt die Aussage „Ein Bond Film ist nur so gut wie sein Schurke!“  dem kann ich nur voll zustimmen.)

Ich mag am liebsten Schurken die nicht sofort zu erkennen sind. Sebastian aus „Chroniken der Unterwelt“ ist so ein Fall.  

Ansonsten  kann ich nur zustimmen, dass die Bösewichter oft interessanter sind als die Helden.

Es gab eine Buchreihe da konnte ich mich nicht entscheiden wer der Held und wer  der Böse war denn eigentlich waren alle Hauptfiguren ein bisschen von Beidem. Das waren die Klingen Bücher von Joe Abercrombie . Seine Hauptfigur Neunfinger Logan auch bekannt als der Blutige Neuner könnte in jedem anderen Roman auch locker als Schurke durchgehen und das gilt genau so  für alle anderen Hauptfiguren aus dieser Reihe. 

Crazy-CAT kommentierte am 28. Dezember 2013 um 14:21

Stehen wir Mädels nicht zu gern auf die "Bad Guys" ?! ;-)

 

Ja Schurkenfiguren sind faszinierend, ob in Büchern oder Filmen, gerne darf auch der Held etwas verruchtes an sich haben, der Typ in dem sich das Mädel verliebt, geheimnisvoll, tough und unnahbar zeigen mit einer Prise des boshaften an ihm, dem sich keiner wagt zu nahe zu kommen. Hart im Kampf und doch so sanft ;-)

 

Ja genug geschwärmt *gg* Ohne Schurken und Bad Guys wäre so manche Geschichte nicht denkbar und nur halb so spannend oder faszinierend.

 

Faszinierend find ich dann, wenn die Charaktere so gut beschrieben sind, dass man sich nicht entscheiden kann, ob sie *böse* oder *gut* sind... So ergeht es mir immer wieder in George R.R. Martins ""Lied von Eis und Feuer", da wechselt oft auch mal die Sympathie von einem Schurken zu einem verständlichen Charakter, der so handeln musste... Oder einfach auch "Kann man Sympathie für einen Lennister empfinden ?"... das geht mir bei vielen Charakteren so... Könnt ihr mich da verstehen ? ;-)

Einen klaren Lieblingsschurken hab ich glaub ich nicht wirklich... da müsste ich dann mal intensiv drüber nachdenken... vllt fällt mir ja einer ein...

Jendrik Spehl kommentierte am 28. Dezember 2013 um 17:29

Also meine Sympathie gilt dem Gnom also ein ganz klares Ja :)

marsupij kommentierte am 28. Dezember 2013 um 18:35

oh ja, Tyrion ist klasse! Meine Sympathie hat er auch

Vanessa Becker kommentierte am 29. Dezember 2013 um 00:57

Das geht mir auch so! :D

Bei der gleichen Reihe, genau das gleiche Problem. Eine Szene lang fiebere ich mit den Lords von Winterfell. Würde die Lennisters am liebsten ausrotten. Und ein Kapitel später fühlt man mit ihnen mit, versteht sie und hegt tatsächlich Sympathie. Ich finde die Figuren in der Reihe auch wirklich äußerst genial konstruiert. ;)

Red-Sydney kommentierte am 03. Januar 2014 um 00:27

Tyrion mochte ich von Anfang an, da hatte ich nie wirklich dieses "Du mieser kleiner Drecksack"-Gefühl- Aber bei Jamie ging es mir ganz genauso, wie du beschrieben hast. Erst hasste ich ihn, dann wieder konnte ich sehr gut nachvollziehen, warum er so handelt, wie er handelt. Cersei ist da ähnlich. Mit wem ich (noch) so gar nicht klar komme und der damit den perfekten Kontrast zu Tyrion bildet, ist Tywin.

Schaefche kommentierte am 28. Dezember 2013 um 14:36

Ich muss dir Recht geben, Bücher ohne Schurken sind wie Suppe ohne Salz (und Chili), da fehlt einfach was. Wobei ich die Gestalten, bei denen man lange nicht weiß, auf welcher Seite sie stehen, fast noch interessanter finde. Severus Snape ist so eine Gestalt. Ich habe ihn gehasst, aber ohne ihn hätte gerade den letzten HP-Büchern der Biss gefehlt.

Gollum ist auch so eine Gestalt... Natürlich ist er nicht DER Böse in den HDR- und Hobbit-Filmen, aber er ist die Kraft, an der oft genug die Geschichte hängt und der in den Momenten auftaucht, wo man überlegt, dass entweder mal was passieren könnte oder dass es schlimmer kaum kommen könnte...

Hans kommentierte am 28. Dezember 2013 um 15:18

Da ja der Alte Schurke Flagg erwähnt wurde, fällt mir noch Dread ein, der aus der Otherland-Reihe von Tad Williams.

marsupij kommentierte am 28. Dezember 2013 um 18:35

an den musste ich auch denken, aber habe auch nur Otherland gelesen

Ben Sonntag kommentierte am 29. Dezember 2013 um 12:22

Ja, Dread ist auch eine sehr gute Schurkenfigur.

nikolausi kommentierte am 28. Dezember 2013 um 15:41

Ein Schurke, wie er im Buche steht, ist Basilisk in dem gleichnamigen Buch von Andy Briggs. Mein Sohn hat dieses Buch im Deutschunterricht in der Einheit Fantasy-Romane durchgenommen, und ich habe es damals auch gelesen.

Tita86 kommentierte am 28. Dezember 2013 um 16:16

Auch wenn er nicht wirklich ein Schurke ist, finde ich Professor Snape aus den Harry Potter-Bänden einen interessanten düsteren Charakter. 

fuepsel kommentierte am 28. Dezember 2013 um 22:06

Genau an den habe ich auch zuerst gedacht! Ich mag ihn sehr - aber erst seit ich das Ende gelesen hatte ;-)

FrlSpatz antwortete am 30. Dezember 2013 um 14:01

Mein erster Gedanke galt auch Snape, obwohl ich ihn nicht unbedingt als "Schurken" bezeichnen würde... ich habe ihn zu Anfang (wie vermutlich sehr viele) nie besonders gemocht, aber irgendwann in der Reihe habe ich angefangen zu überlegen, warum er so ist, wie er ist.  Das Wissen um seine Geschichte macht ihn, finde ich, zu einem noch interessanteren Charakter.

Skyline kommentierte am 28. Dezember 2013 um 16:22

Was sind schon unsere Bücher und die Geschichten darin ohne einen guten Bösewicht? :)

Ich stimme Jendrik Spehl zu. Ich mag auch am liebsten Schurken, von denen man gar nicht erwartet, dass sie böse sind. So erlebt man eine riesige Überraschung (wenn man nicht vorher schon Vermutungen aufgestellt hat ;) ). Sebastian aus "Chroniken der Unterwelt" ist da wirklich ein treffendes Beispiel. Man sympathisiert erst mit ihm und erlebt dann den großen Knall, wenn man erfährt, dass er gar nicht zur Seite der "Guten", wie man es die ganze Zeit von ihm dachte, gehört. Auch Präsidentin Coin aus "Den Tributen von Panem" gehört für mich zu dieser Art und stellt ein gutes Beispiel dar.

Wenn ich jedoch weiter über dieses Thema nachdenke, fällt mir auf, dass unter den Bösewichten häufiger Männer vertreten sind als Frauen...Oder zumindest fallen mir spontan fast nur männliche Schurken ein.

yvy kommentierte am 28. Dezember 2013 um 16:35

Hach da fällt mir doch direkt Saruman, der "Weiße Zauberer" aus Herr der Ringe ein, der dem Bösen verfällt. Ein genialer Charakter.

Janine2610 kommentierte am 28. Dezember 2013 um 16:55

Da fällt mir ganz schnell und spontan "Voldemort" aus Harry Potter ein. Ein Charakter, der mich immer schon fasziniert (weil mysteriös und gefährlich beschrieben) und mir gleichzeitig "Angst" gemacht hat.

<3 Janine

nicigirl85 kommentierte am 28. Dezember 2013 um 18:18

Da stimme ich meiner Namensvetterin voll und ganz zu, denn der dessen Name nicht genannt werden darf, hat sich doch sehr eingebrannt ins Hirn. Bei Leuten, die ich nicht so sehr mag oder gar verabscheue, benutze ich sogar die Bezeichnung der/die nicht genannt werden darf...

 

Liebe Grüße

Janine alias nicigirl85 :-)

LeseEulchen kommentierte am 02. Januar 2014 um 08:53

Da habt ihr Recht. Ein erinnerungwürdiger Bösewicht meiner Kindheit.

marsupij kommentierte am 28. Dezember 2013 um 18:37

ok, ich habe zwar schon oben mit kommentiert, aber mein Lieblings-Schurke verdient einen eigenen Kommentar. Da muss ich nicht lange nachdenken, denn das ist für mich eindeutig inspecteur Javert aus Les Misérables.

Sommerregen kommentierte am 28. Dezember 2013 um 19:06

Ich finde oftmals die Schurken viel interessanter und auch vielschichtiger- und deshalb einfach faszinierender!!

PhilippmitderUhr kommentierte am 28. Dezember 2013 um 19:14

Mhh, Schurken, Antagonisten, Böse...
Ich sag mal
a) Ungoliant aus dem Silmarillion, so ein durchtriebenes Biest die alte Spinne... 
b) Prostetnik Vogon Jeltz, bäh, Vogonen, sind die widerlich. Und erst ihre Dichtkunst...
c) Phistomephel Smeik, eine fette Haifischmade, fast so widerlich wie ein Vogone... Aber so perfide...
 

Mir fallen da noch so viele ein, aber ich denke, das sind meine drei Favoriten, alle auf ihre Art und Weise böse.

Fornika kommentierte am 02. Januar 2014 um 17:47

Oh ja, Smeik ist einfach klasse gemacht!

Red-Sydney kommentierte am 03. Januar 2014 um 00:48

Ich LIEBE Smeik als Bösewicht! Schon von Anfang an war er mir nicht geheuer, aber als ich dann erfuhr, wie böse er wirklich ist... Er ist auf jeden Fall in meiner Liste meiner Lieblingsbösewichter ganz weit oben.

schnubbelchen kommentierte am 28. Dezember 2013 um 19:35

Ja, auch ich habe sie - die Schwäche für die Schurken, die Bösen, die Schlimmen!

Ich muss gestehen, ich fand Professor Snape auch vom ersten Buch und noch mehr vom ersten Film an super! Ich liebe ihn, fand es nur schade, dass er nicht auch als Böser diese Reihe beenden durfte, denn der Turn zum Guten ist meiner Meinung nach absolut nicht gelungen.

Dann hatte ich ebenfalls eine Schwäche für Tyrion, aber nicht so sehr, weil er der Böse bzw. einer der Bösen war, sondern weil es mir sympatisch war, wie er sich in seiner Familie zurechtgefunden und durchgesetzt hat.

Es gibt auch einen Film-Bösen, den ich klasse fand und das war die Mumie in "Die Mumie". Selten einen so sympatischen, glatzköpfigen Untypen gesehen!

Lily911 kommentierte am 28. Dezember 2013 um 21:19

Ohne die Schurken gibt es keine Helden und ohne Helden gäbe es wohl auch schlecht Schurken, so ist das Gleichgewicht der Welt (und der Bücher). ^^

Debbie kommentierte am 29. Dezember 2013 um 00:16

Bei Harry Potter mag ich seitdem ersten Film am liebsten Professor Severus Snape, obwohl er ja eigentlich gar nicht böse ist. Abwerbung den ersten Teilen hat man ja den Eindruck er sei gemein und böse ;)

Vanessa Becker kommentierte am 29. Dezember 2013 um 00:53

Meine REde. ;)

Vanessa Becker kommentierte am 29. Dezember 2013 um 00:53

Ein sehr faszinierender Beitrag, den ich so unterzeichnen würde. Da kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen, außer Zustimmung.

Mein liebster (naja, nicht ganz - ) Bösewicht ist Severus Snape. Der verhasste Zaubertranklehrer, der immerwährend Harrys Gegenpol war und viele Jahre lang nur Ärger und Wutausbrüche, wenn nicht sogar Mordfantasien beschwor. Am meisten fasziniert hat mich aber die Geschichte hinter seinem Verhalten. Das macht aus ihm natürlich irgendwie eher einen Helden, als einen Bösewicht... aber er hat zwei Seiten, die eine dunkler als die andere. Für mich eine der am wundervollsten konstuierten Persöhnlichkeiten in Büchern. Auch wenn er ja am Ende kein Bösewicht mehr ist... ;)

fio kommentierte am 29. Dezember 2013 um 10:00

Das kann ich Wort für Wort unterschreiben :)

Obwohl ich Snape anfangs nicht ausstehen konnte, war er zum Schluss einer der Charaktere, um die ich am meisten geweint habe.

Irgendwo habe ich mal gelesen: Der Antagonist sollte der Held seiner eigenen Geschichte sein, mit einem Motiv, das er um jeden Preis verfolgt - und mit einem Hintergrund, der etwa genau so komplex ist, wie der des Protagonisten. Ich glaube das macht wirklich einen guten Bösewicht aus. Und dabei muss er für mich gar nicht unbedingt der Hauptgegner des Protagonisten sein. Snape oder auch Gollum mochte ich zum Beispiel vor allem deshalb, weil sie es dem Helden zwar schwer gemacht haben, aber ich irgendwann auch nachvollziehen konnte, warum sie waren, wie sie eben waren.

Außerdem mag ich - genau wie Jendrik - ebenfalls Schurken die nicht sofort zu erkennen sind. Ich liebe solche Überraschungen :)

P.S.: @ Ben -> (Und wieder ein) Danke für einen klasse Artikel! :)

Ben Sonntag kommentierte am 29. Dezember 2013 um 12:25

Danke sehr. :)

lesebrille kommentierte am 29. Dezember 2013 um 07:02

Mein erster Schurke den ich sehr liebte, war von Patricia Highsmith  Thomas Ripley.

westeraccum kommentierte am 29. Dezember 2013 um 11:01

Ich mag besonders die Schurken, die nicht nur "schurkisch" sind, sondern zwischen schwarz und weiß in Zwischentönen schillern. So erging es mir mit Thomas Cromwell aus den beiden Büchern von Hillary Mantel "Falken" und "Wölfe".

Einerseits ist er ein liebvoller Familienvater und sorgt gut für seine Bediensteten, andererseits scheut er sich nicht, für seinen Dienstherren, König Heinrich VIII., skrupellos Menschen aus dem Weg zu räumen. Das hat mich sehr fasziniert.

kommentierte am 29. Dezember 2013 um 12:51

Tyrion ist wirklich klasse oder auch Snape

kommentierte am 29. Dezember 2013 um 12:52

Stimme mit den vorherigen Kommentaren überein, finde es aber immer sehr schade, dass die "Bösewichter" (in fast allen Fällen) am Ende des Buches auf der "Verliereseite" stehen oder sterben müssen. 

fio kommentierte am 29. Dezember 2013 um 15:36

Das finde ich auch schade, weil so ein "typisches Ende" nicht mehr ganz so viel Raum für eine Überraschung lässt.

marsupij kommentierte am 03. Januar 2014 um 18:08

ja, ist leider oft so.

Ouroboros kommentierte am 29. Dezember 2013 um 23:32

Meiner Meinung nach gibt es Schurken die man mag ...und welchen die man echt einfach nur den Tod auf den Hals hetzten will ;)

Schurken die ich mag :

Wie die meisten hier: Serverus Snape, Tyrion (auch wenn ich der Meinung bin das er nie wirklich ein Schurke war), Lord Vile (aus Skulduggery Pleasant) und auch noch ein paar andere die mir gerade nicht mehr einfallen :P

Schurken die ich nicht mag:

Definitiv Joffrey... wie habe ich mich gefreut als er endlich weg war :D, Neferet (aus House of Night) weil sie einfach psychopathisch geworden ist und einem tierisch auf die Nerven geht; und aus der Herr der Ringe vor allem Saruman und Gollum, sowie Morgoth der eigentliche Böse ;)

 

Miss.mesmerized kommentierte am 30. Dezember 2013 um 19:32

Ich habe zwie ganz klassische der Literatur zu bieten: zum einen Dorian Gray, der einfach faszinierend mit den menschen spielt, der andere ist der Vicomte de Valmont, ebenfalls schillernd, bezaubernd und bösartig zugleich.

marsupij kommentierte am 03. Januar 2014 um 18:09

ja, den Vicomte mag ich als Schurken auch sehr gerne; an den hatte ich gar nicht mehr gedacht; mir fiel nur Javert spontan ein

Lena. kommentierte am 31. Dezember 2013 um 23:58

Oh ja ... die Bösewichte sind eh immer die Besten :) Wer mir gerade als erstes einfällt ist Dolores Jane Umbridge. Die alte Kröte kann ich einfach nicht ausstehen. Voldemort und Bellatrix sind auch noch so zwei ... und Snape ist nochmal ein bisschen innteressanter, weil ich ihn gleichzeitig hasse und ihn doch mag.
Dann fällt mir noch Heath Ledger als der Joker in The Dark Night ein. Das ist zwar ein Film aber
das ist auch einfach ein genialer Bösewicht.
Und bei Panem ist Präsidentin Coin für mich so eine heimliche Böse. Ich mochte die von Anfang an nicht

Lena. kommentierte am 01. Januar 2014 um 03:50

... und dann bei Game of Thrones. Das finde ich einfach genial wie sich da die Sympathien für die Figuren bei mir ändern. Manch Bösen kann man plötzlich nachvollziehen und mag ihn und anders herum. Man kann sich da bei den Figuren auch deshalb nie so richtig sicher sein ...
Jedenfalls ... man braucht die Bösen halt einfach. Für die Spannung und alles ....
Ach wer mir gerade noch einfällt ist Luzifer aus Supernatural (eine Serie) . Das ist eigentlich auch ein böser aber der ist nachher einfach zu lustig deshalb mag ich ihn :-)
Ach und ... frohes neues Jahr :-)

Ben Sonntag kommentierte am 02. Januar 2014 um 10:24

Hehe, Mark Pellegrino (Luzifer) ist allerdings auch ein klasse Schauspieler für die Rolle. Sowohl zu Beginn als auch später, wenn er in Sams Kopf auftaucht. :D

Simone Happe kommentierte am 02. Januar 2014 um 11:51

Also, bei allen Kommentaren hier ist ein wichtiger Bösewicht noch gar nicht genannt worden: Darth Vader, der dunkle Lord der Sith!

Ist zwar hauptsächlich ein Film-Schurke, aber was für einer. Da verbringt der Held Luke Skywalker zwei ganze Filme damit, gegen diese Personifizierung des Bösen zu kämpfen, nur um dann entsetzt zu erfahren, daß das sein eigener Vater ist! Und dann muß sich der Held zwangsläufig damit auseinandersetzten, wie Vader wurde was er ist und ob er selbst nicht auch schon auf dem Weg in dieselbe Richtung ist. Was für eine tolle Figur! Ich liebe Vader! Nicht umsonst hat Lucas ganze drei Filme nur über seine Geschichte gedreht. ;-)

Es gibt ein paar Romane, die zwischen und nach den alten Filmen spielen, wo die Autoren näher darauf eingehen, wie Luke und Leia eigentlich mit ihrer Familiengeschichte umgehen. Die gehören mit zu den besten Star-Wars-Büchern.

Patrick A. Geberth kommentierte am 03. Januar 2014 um 14:18

Ein paar Genies unter den Schurken fehlen noch: 

  • Professor Moriarty (Sherlock Holmes)
  • Doktor Hannibal Lecter (Das Schweigen der Lämmer)
  • Ozymandias (Watchmen)

Es gibt aber noch viele weitere.