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Geiz ist geil - oder?

Buchpreisbindung

Geiz ist geil – oder?

Es ist egal, wo wir neuen Lesestoff kaufen. Ob in der Buchhandlung oder im Online-Shop – Bücher haben überall denselben Preis. Warum das so ist, und was das für Vorteile hat, erfahrt ihr hier.

Wir gehen in Geschäfte, schauen im Internet und stöbern uns durch Preisvergleichsseiten – immer auf der Suche nach dem einen unschlagbaren Angebot. Auf keinen Fall wollen wir für einen Fernseher, einen Computer oder ein Paar Schuhe mehr bezahlen als wir müssten; nach einem Kauf feststellen, dass wir das gleiche Produkt woanders hätten günstiger kriegen können. Wir sind Schnäppchenjäger, haben den Werbeslogan „Geiz ist geil“ verinnerlicht und lassen uns von niemandem übers Ohr hauen.

Doch bei Büchern sieht das anders aus. Die nehmen wir mit, wenn sie uns ansprechen, egal, wo wir uns gerade befinden. Wir können uns sicher sein, dass wir sie woanders nicht billiger kriegen. Warum? Weil in Deutschland für Bücher die Preisbindung gilt – ein Gesetz, das den vom Verlag festgelegten Preis für einen Titel für alle Verkäufer bindend macht. Und das bereits seit 1887. Eine solche Regelung gibt es hierzulande nur in sehr wenigen Bereichen wie zum Beispiel bei Tabak, rezeptpflichtigen Arzneimitteln und Zeitschriften. Und eben bei Büchern.

Trotzdem werden immer wieder Bücher zu reduzierten Preisen angeboten. Die Mayersche Buchhandlung zum Beispiel veranstaltet in regelmäßigen Abständen Aktionen wie die Taschenbuchtage, Weiße Buchwochen oder den Lagerverkauf in Aachen, wo lesebegeisterte Kunden Romane, Bildbände, Reiseführer und Sachbücher zu günstigen Preisen ergattern können.

Denn: Jede Regel hat auch seine Ausnahmen. Nicht alle Titel fallen unter die Preisbindung.

So zum Beispiel Bücher, die Schäden aufweisen, auffällig beschmutzt sind oder Druck- und Bindefehler haben. Sie verlieren an Wert und könnten nicht mehr zum regulären Preis angeboten werden. Man spricht von Mängelexemplaren, die durch einen Stempelaufdruck gekennzeichnet sein müssen.

18 Monate nach Erscheinen eines Buches kann außerdem der Ladenpreis vom Verlag aufgehoben werden. Dies wird in der Regel dann gemacht, wenn eine zu große Auflage geplant bzw. mit einer höheren Nachfrage gerechnet wurde. Die Restauflage kann dann zu einem niedrigeren Preis weiterverkauft werden. Buchhandlungen haben so die Möglichkeit, Titel in großer Stückmenge zu günstigen Konditionen abzunehmen und die niedrigen Preise auch an ihre Kunden weiterzugeben.

Aber warum gibt es gerade für Literatur eine Preisbindung? Wieso können Händler nicht selber entscheiden, für welchen Preis sie die Bücher anbieten möchten? Bei Möbeln, Technik und Kleidung klappt es doch auch. Und auch wenn in vielen unserer Nachbarländer wie in Frankreich oder den Niederlanden die Preisbindung ebenfalls existiert, kommen doch andere Länder – z.B. Großbritannien oder auch die USA – ohne aus.  Doch gerade an diesen Beispielen wird auch deutlich, was eine Aufhebung dieses Gesetzes für Folgen haben könnte.

Für die Preisbindung sprechen vor allem zwei Gründe: Erstens: Die Produktion von Büchern macht sich nicht immer bezahlt. Neben gut verkäuflichen Romanen wie „Harry Potter“ oder die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson werden auch viele Manuskripte verlegt, die nur eine kleine Zielgruppe ansprechen oder sich vielleicht sogar als Ladenhüter entpuppen. Romane, die, trotz der eher schlechten Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg, verlegt werden, weil sie einen kulturellen Wert haben. Diese können nur durch den Gewinn, der mit den Bestellern erzielt wird, finanziert werden (das nennt man auch „Quersubventionierung“). Bei einer Aufhebung der gesetzlichen Preisbindung würden Händler versuchen, sich gegenseitig zu unterbieten, was sich nicht zuletzt im Angebot niederschlägt. Kunden können sich so zwar über Bestseller zu Schnäppchenpreisen freuen; weniger profitable Titel werden aber nicht mehr finanziell mit getragen. Also werden sie entweder nicht mehr hergestellt oder aber zu überteuerten Preisen angeboten. Die gewohnt große kulturelle Vielfalt in der Literatur würde nach und nach verloren gehen.

Ein weiteres entscheidendes Argument betrifft die Buchhandlungen selbst. Auch wenn viele kleine Geschäfte schon jetzt Schwierigkeiten haben, sich gegen die großen Konkurrenten durchzusetzen, haben sie zumindest noch dieselben Voraussetzungen. Die Buchhandlungen – ob groß oder klein – müssen nicht in einen Preiswettbewerb treten. Wäre dies der Fall, stünden die Verlierer des Kampfes schon vorher fest.  

Doch natürlich gibt es auch Gegner der Buchpreisbindung; diese meinen, dass durch die Preisbindung Bücher tendenziell zu teuer sind, was letztendlich dazu führt, dass nicht mehr so viele Bücher gekauft und damit auch gelesen werden. Außerdem ist das breite Angebot an Neuerscheinungen nicht allein der Preisbindung zuzuschreiben. Länder ohne ein solches Gesetz zeigen, dass die Vielfalt trotzdem nicht verloren gehen muss.

Auch der vermeintlichen Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Buchhandlungen haben die Gegner ein Argument entgegenzusetzen: Durch die jetzige Regelung handeln die großen Händler Preisnachlasse aus, die den Kleinen der Branche nicht gewährt werden. So kann man eigentlich nicht von den gleichen Bedingungen für alle Buchhandlungen sprechen. 

Was denkt ihr? Sollten Bücher nach wie vor preisgebunden bleiben? Oder glaubt ihr, dass eine Aufhebung des Gesetzes sinnvoll wäre?    

 

Artikel verfasst von: +Maren Kahl

Kommentare

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Streiflicht kommentierte am 30. Januar 2014 um 17:51

ein interessanter artikel. und obwohl ich seit jahren sehr viel lese und auch immer wieder mängelexemplare kaufe, habe ich mir darüber noch nie so richtig gedanken gemacht.

ich finde es aber schön, wenn auch nischenliteratur ihren platz hat und so eine gewissen vielfalt für den leser erhalten bleibt. daher ist die buchpreisbindung vermutlich ein wichtiges instrument

Maryann Flamel kommentierte am 30. Januar 2014 um 18:10

Sehr interessanter Artikel :) Ich find die Buchpreisbindung super :)

Akantha kommentierte am 30. Januar 2014 um 18:30

Hier wird total oft das Argument ins Feld geführt, dass kleine Buchläden kaputt gingen. Aber wie sieht es denn in den anderen 99,9% der Wirtschaftszweige aus?! Kleine Supermärkte, kleine Schreibwarenläden oder kleine Autowerkstätten? Wenn es keine Preisbindung gibt, gehen die Läden dann halt kaputt. Das ist der natürliche Wirtschaftskreislauf - ein Gesundschrumpfen.

Bleibt natürlich noch das Argument der kulturellen VIelfalt. Das kann man nicht wegargumentieren :D.

Ich bin in den letzten Jahren auch immer mehr zu Mängelexemplaren übergegangen. Obwohl ich - außer von meinem Lieblngsautor - keine HC mehr kaufe, würde ich sonst im Jahr  300-400€ ausgeben für neue Bücher. Da nehme ich dann doch mal eher einen Kratzer auf der Buchrückseite in Kauf.

biadia kommentierte am 30. Januar 2014 um 18:58

Ich finde die Preisbindung auch absolut in Ordnung. Bei so Gelegenheiten wie der weißen Buchwoche bin ich aber auch immer gerne dabei. Da kaufe ich dann auch schon mal ein paar Bücher mehr.

musicalfiona kommentierte am 30. Januar 2014 um 19:07

An sich habe ich absolut nichts gegen die Buchpreisbindung. Die Preise liegen ja eigentlich noch in einem guten Rahmen und sind, wenn man nicht grad 20 Bücher oder so im Monat kauft, durchaus tragbar.

Ich finde nur die Relation zwischen den Preisen nicht so klasse. Wenn man für ein 500 Seiten Buch das gleiche wie für ein 300 Seiten Buch zahlen muss.
Und auch die E-book Preise finde ich mehr als suspekt. Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung vom Verlagswesen, aber wir leben inzwischen in einer digitalen Welt und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sooooo ein riesen Mehraufwand ist, ein E-book herzustellen. Ich kann mir vorstellen, dass man, wenn das Buch vom Druck eh schon gesetzt ist, nicht mehr sehr viel daran arbeiten muss. Aber gut, wie gesagt, ich habe davon keine Ahnung...

Buchwurm80 kommentierte am 30. Januar 2014 um 19:29

Ich finde die Regelung mit der Buchpreisbindung prinzipiell auch angemessen. Allerdings ärgere ich mich mittlerweile oft über unverschämtes Ausnutzen selbiger. Beispiele sind z.B. neue Bücher von Henning Mankell oder Dan Brown. Für ein Hardcover-Buch 26 oder zwischenzeitlich sogar 28 Euro zu verlangen, ist einfach nur noch Wucher und vergrault sicherlich den einen oder anderen potentiellen Käufer. Auch kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum bei ebooks oft kaum ein Preisunterschied besteht. Dies scheint von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden.

Zieherweide kommentierte am 30. Januar 2014 um 20:20

Ich bin voll und ganz für die Preisbindung. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, die arg überteuert sind oder zumindest einen so vorkommen. Jedoch verlangt schon allein die Herstellung eines Buches seinen Preis. Die Menschen, die überhaupt an der Entstehung mitwirken, die Materialien und vieles mehr. Buchhandlungen machen einen ziemlich geringen Gewinn pro Buch aus. Würde der Preis ständig sinken, um der Konkurrenz stand zu halten, dann gäbe es bald keinen Gewinn für die Unternehmen. Egal ob Großbuchhandlung oder Kleinstadtbuchhandlung. Ich finde es wichtig, dass immer wieder richtig gestellt wird, warum Bücher eine Preisbindung haben und dass das nicht vergessen wird. Meiner Meinung wird es immer Bücher geben, aber es ist schade, wenn irgendwann große Einschränkungen kommen, die Auswahl rapide sinkt und die Lust auf das Lesen vergeht (was verdammt schwer ist).

Das ist zumindest eine Regelung die hoffentlich auf immer bestehen bleibt. Sie ist wichtig für das Überleben des Buchhandels.

Heinz60 kommentierte am 30. Januar 2014 um 20:24

Die Buchpreibindung sollte verbindlich bleiben. Wenn sie wegfällt passiert nämlich das gleiche wie bei einigen anderen Produkten......    Die kleinen werden im warsten Sinne des Wortes vom Markt radiert, und dann kommt das Preisdiktat mangels Mitbewerbern.

vielleser18 kommentierte am 30. Januar 2014 um 20:32

und die kleinen Buchhandlungen würden verschwinden. Ich bin auch der Meinung, die Buchpreisbindung sollte bleiben.

Pia Weingartz kommentierte am 30. Januar 2014 um 20:25

Abgesehen davon, dass wirklich, wie schon in den vorangegangenen Kommentaren erläutert, die Lektorenarbeit genauso bei einem ebook geleistet werden muß,  fällt beim ebook noch die technische Umwandlung an. So ein ebook, wenn es vernünftig gemacht ist, wird nicht einfach in ein pdf verwandelt sondern alle technischen Optionen müssen passen. Das ist auch mit Kosten verbunden, wenngleich diese geringer ausfallen können . Daher sind ebooks im Schnitt günstiger als vergleichbare Hardcover.

Leseloewin kommentierte am 30. Januar 2014 um 22:21

Ich finde auch, die Buchpreisbindung sollte bleiben. Vielleicht würden viele dann nur noch übers Internet bei dem großen Anbieter mit dem A oder anderen bestellen.

Ich will das nicht verteufeln, aber ich habe schon oft in Fernsehberichten gehört, das Kunden bei anderen Sachen z. B. Elektronik, Mode etc. nur in den Geschäften gucken gehen, die Preise vergleichen und dann im Internet einkaufen. Ich befürchte, das würde dann auch bei Büchern geschehen, wenn die Buchpreisbindung aufgehoben werden würde.

JeannyMeyer kommentierte am 31. Januar 2014 um 02:11

Es kommt auf die Sprache an, in der das Buch gedruckt wird. Englischsprachige Bücher haben einen so großen Absatzmarkt, dass die Preise durchaus niedrig gehalten werden können. Deswegen kaufe ich auch mehr englischsprachige Literatur. Ich kann mir deutsche Bücher einfach nicht leisten, die unter die Buchpreisbindung fallen. Kauft man deutschsprachige Bücher allerdings im Ausland, so gilt die Buchpreisbindung nicht mehr. Darauf und auf Mängelexemplare greife ich zurück, möchte ich Bücher in deutscher Sprache lesen.

Hebt man die Buchpreisbindung auf, ist dies allerdings wieder ein Schritt in die richtige Richtung, nicht mehr jeden Schund auf den Markt zu bringen.

kommentierte am 31. Januar 2014 um 02:34

Mit großem Interesse haben ich diesen Bericht gelesen. Ich persönlich bin ganz klar für die Buchpreisbindung. Wer unbedingt nur Schnäppchen kaufen möchte, kann das ja bei den zahlreichen Rabattaktionen (z.B. die verschiedenen Buchwochen bei der Mayerschen, gebrauchte Bücher von privat oder in der Fundgrube unserer hiesigen Bücherei) oder man tauscht einfach Bücher mit anderen Interessierten.

Diese "Geiz ist geil"- Mentalität finde ich ganz schlimm. Für mich ist ein Buch ein Stück Bildung und vermittelt neben Wissen so kostbare Dinge wie Fantasie und Sensibilität. Und kein bedrucktes Stück Papier, dass man verramschen sollte.

Wir geben für soviel unsinniges und überflüssiges Zeug Geld aus, dann kann und sollte man auch in gutes Lesefutter investieren.

chaosbaerchen kommentierte am 31. Januar 2014 um 08:21

Wenn es die Preisbindung nicht gäbe, würde der Büchermarkt einbrechen. Die ebook-Branche knabbert ja schon mächtig dran.

Ich glaube, das würde gerade die noch unbekannten neuen Autoren treffen, die sich erst mal auf dem Markt behaupten müssen.

Schaefche kommentierte am 31. Januar 2014 um 08:31

Sehr schöner und informativer Artikel, danke!

ich finde die Buchpreisbindung ebenfalls sehr wichtig. In Schweden haben sich die Läden damit arrangiert, dass es sie nicht gibt, aber ob das hier so funktionieren würde? Klar haben Bücher in Deutschland ihren Preis, aber es wurden hier auch schon genug Beispiele aufgezählt, wie man günstiger an Bücher kommen kann. Bei Büchern kommt es, wie sonst auch im Leben, darauf an, was man bereit ist zu Zahlen und was der Geldbeutel zulässt. Bei mir ist die Schmerzgrenze recht hoch, auch wenn ich um HCs oft länger rumschleiche und mein Geldbeutel zwischendurch versucht, mich in den Finger zu beißen...

leselin kommentierte am 31. Januar 2014 um 09:22

Guter Artikel!

Ich finde die Preisbindung auch praktisch - wenn ich ein Buch sehe, dass mir gut gefällt kann ich es sofort kaufen, ohne vorher überlegen zu müssen, ob ich es wo anders vielleicht günstiger bekomme.

Dezembernacht fantasierte am 31. Januar 2014 um 09:35

Ich bin absolut für die Buchpreisbindung und der Meinung dass es auch in vielen anderen Bereichen eine Preisbindung geben sollte.... z.B. im Elektrobereich. Zumindest für die großen Marken sollte man die Preisbindung anschaffen.... verramschen können die Märkte ja dann immernoch ihre Eigenmarken, oder No Name Geräte. Die Innenstädte werden sowieso immer leerer... die kleinen Geschäfte sind schon fast alle verschwunden, was irgendwann ein riesengroßes Problem geben wird. Denn gerade die kleinen Geschäfte können servicetechnisch Dinge anbieten, die die Großen wegen mangelndem Fachpersonal nich leisten können. Verkäuferverhalten a la "Geiz ist geil" geht mir mittlerweile sowieso schon permanent auf den Zeiger, da brauch ich das nich auch noch im Buchbereich. Wobei ich persönlich auch hier von Preisschlachten ziemlich unbeeindruckt wäre, denn ich achte darauf in möglichst vielen Bereichen Mittelständler zu unterstützen und kaufe meine Sachen dort, wo Service und Qualität am besten sind und die Mitarbeiter nicht ausgebeutet werden nur damit ich etwas besonders günstig haben kann.

Bookworm66 kommentierte am 31. Januar 2014 um 09:41

Ich finde die Buchpreisbindung in Ordnung - vor allem aufgrund des Prinzips der Quersubventionierung von Nicht-Kassenschlagern und in der Hoffnung, dass sich so meine Buchhandlung vor Ort trotz der Online-Buch-Shops noch etwas länger halten kann.

zombieatemyhead kommentierte am 31. Januar 2014 um 09:41

Ich habe jetzt schon in zwei Verlagen gearbeitet (passenderweise einem sehr kleinen und einem recht großen) und kann immer und immer wieder nur der Preisbindung zustimmen. Gäbe es diese nicht, gäbe es auch keine kleinen Verlage. Punkt. Die überleben dann nicht. Alle Bücher mit ähnlichem Umfang müssen sich in einer Preiskategorie sammeln, und wenn dies nicht mehr gegeben ist, kann ein Taschenbuch mit 250 Seiten statt 8,95 auf einmal 19,95 kosten.

Bücher sind ein kulturelles Gut, und gerade das ist wichtig in der Preisbindung. Kultur sollte nicht zu Schleuderpreisen angeboten werden.

kommentierte am 31. Januar 2014 um 10:03

Ich kann mich hier auch nur anschließen, die Buchpreisbindung ist sinnvoll und sollte bestehen bleiben.

Bei Büchern setzt bei mir auch das Schnäppchen-Gen total aus. Daher kaufe ich auch selten Mängelexemplare, da ich aber total auf Taschenbücher und die neuen Quality Paperbacks abfahre, habe ich auch selten mal mit Buchpreisen über 15 EUR zu tun. Ich bevorzuge Taschenbücher aber nicht wegen des Preises, sondern aus diversen anderen Gründen, läge meine Liebe jedoch bei HC, würde ich auch dafür gerne das Geld investieren.

Mir ist es wichtig, dass ein gekauftes Buch auch letztlich als Resonanz bei Autor und Verlag verstanden wird, dass das Buch gerne gelesen wird und der Autor weiter die Möglichkeit hat, Bücher zu schreiben. Dafür bezahle ich gerne.

EllaVampirella kommentierte am 31. Januar 2014 um 10:48

Ich finde unsere Buchpreisbindung auch wichtig. Wir können sicher sein, egal in welchen Laden wir gehen, das Buch wird so und so viel kosten. Ich muss mir nicht noch Gedanken machen und viel vergleichen, denn ich finde das macht man heutzutage schon genug bei Lebensmitteln oder Ähnliches.
Dennoch freue ich mich nächsten Monat in der USA Bücher kaufen zu können und auf so tolle Angebote wie: 3 für 2. etc. zu stoßen. Das macht den Reiz für mich dann aber auch aus, weil das für "uns" nicht alltäglich ist.
 

westeraccum kommentierte am 31. Januar 2014 um 11:08

Ich bin nicht unbedingt ein Schnäppchernjäger um jeden Preis. Beratung hat auch ihren Preis und da bin ich gern bereit, etwas mehr zu bezahlen, wenn der Service stimmt.

Die Buchpreisbindung halte ich für eine ausgezeichnete Errungenschaft und es macht mich wütend, wenn ich höre, dass die Amerikaner sie gern im Zuge des Freihandelsabkommens abgeschafft sähen. Das dient nur den Megakonzernen wie Amazon. Und eins wusste schon Karl Marx: Wenn ein Monopolist da ist, der den Markt beherrscht, dann kann er schließlich die Preise diktieren...

sChiLdKroEte kommentierte am 31. Januar 2014 um 11:20

Sehr interessanter Artikel. Über das Thema Buchpreisbindung habe ich noch nie so wirklich nachgedacht. Ich habe einfach hingenommen, dass es sie gibt.

Ich denke schon, dass sie sinnvoll ist. Kleine Buchläden haben es sowieso schon schwer gegen das Internet zu bestehen, da muss es ihnen nicht durch niedrigere Preise im Internet noch schwerer gemacht werden. Und wenn "Nischenbücher" keine Chance mehr bekommen, weil sie einfach nicht gewinnbringend sind, dann würde die literarische Vielfalt extrem zusammenschrumpfen.

Auch ich finde bei manchen HC, dass der Preis extrem hoch ist, aber dann warte ich auf das Taschenbuch oder lass mir das Buch zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken, wenn ich es gar nicht abwarten kann. Auch sonst gibt es genügend Möglichkeiten günstig an Bücher zu kommen (Mängelexemplare, Internetplattformen für gebrauchte Bücher,.....)

kommentierte am 31. Januar 2014 um 14:08

Erst einmal toller Text und danke für die Erklärungen. Ich kenne leider immer noch einige Leute, die tatsächlich der Meinung sind, dass bei Amazon die neuen Bücher am billigsten sind und wenn man sie belehrt werden sie dann noch patzig, aber sei`s  drum...

Die Buchpreisbindung finde ich generell gut und bin auch bereit für neue Bücher entsprechend den Preis zu zahlen. Dass sich diese Bücher Geringverdiener und Schüler nicht immer leisten können ist zwar verständlich, aber es gibt mittlerweile genügend Wege an "billigen" Büchern ranzukommen (Bibliotheken, Gebrauchtkauf, Mängelexemplare, Tausch etc.). Ich muss zudem auch nicht jedes neue Buch sofort nach Erscheinen haben und kaufe daher auch gerne alte Restauflagen, Mängelexemplare oder auch gebraucht, so dass sich bei mir die monatlichen Gesamtausgaben die Waage halten. Nicht vergessen darf man auch, dass in einem Buch viel Herzblut und Arbeit der Autoren drin steckt und sie quasi davon leben müssen...

Nicht gut finde ich von den Verlagen jedoch, dass trotz der oben genannten Mischkalkulation Buchreihen, die sich schlechter verkaufen schnell eingestellt werden (z.B: bei Heyne, Lyx) und der Leser einfach nur dumm stehen gelassen wird...

kommentierte am 31. Januar 2014 um 15:33

Da kann ich Dir nur voll zustimmen. Ich ärgere mich immer schwarz, wenn eine Reihe eingestellt wird. Auch wenn das alles natürlich seine Gründe haben mag, ist es für den Leser immer ziemlicher Mist. Entweder ist sang- und klanglos nach dem 2. Band Schluss, oder man wartet Jahre, bis überhaupt mal der zweite Teil folgt, das macht keinen Spaß mehr.

Blackfairy71 kommentierte am 31. Januar 2014 um 14:09

Sehr interessante Infos, vielen Dank dafür. Ich habe da ehrlich gesagt noch nie so drüber nachgedacht.

Aber das nicht jeder nach Lust und Laune die Preise vergeben kann, ist schon eine gute Sache.

Ju Tta kommentierte am 31. Januar 2014 um 22:57

Mittlerweile kaufe ich eher selten "neue" Bücher. Wir gehen in die Stadtbücherei und wenn uns ein Buch besonders zusagt und man es einfach haben muss, dann gucke ich nach einem Gebrauchten,

Bücher sind eben auch eine Kostenfrage, und es haut immer richtig rein wenn es an die neuen Schulbücher geht.

darum bin ich mit meiner Lektüre durchaus gebraucht zufrieden.

lg Jutta

thelinesbetween kommentierte am 01. Februar 2014 um 09:10

Ich bin auch der Meinung dass die Buchpreisbindung eine gute Sache ist! Natürlich ist es immer verlockend, Bücher günstig zu bekommen, aber wenn das auf Kosten der Vielfalt oder der Qualität der Herstellung geht - nein danke. So wie es momentan läuft, dass zb die gebundene Version reduziert wird sobald die Taschenbuchversion auf dem Markt ist, finde ich gut. Das einzige, was mich momentan wirklich stört, ist dass E-Books im Verhältnis zum Papierformat relativ teuer sind...

Sommerzauber02 kommentierte am 01. Februar 2014 um 12:42

Danke Maren für den Beitrag, weil ich finde, dass die Buchpreisregelung - in diesem Falle die Buchpreisbindung per Gesetz - sinnvoll ist, gerade im Bezug auf kleinere Buchhandlungen (die sich mittlerweile spezialisieren müssen für bestimmte Buchgebiete oder andere Angebote).

Da das BUCH eines der ältesten Kulturgüter ist, sollte an der Buchpreisbindung festgehalten werden. Es gibt für den Leser und die Leserin Alternativen zu günstigerem Lesen: Bibliotheken, Tauschbörsen, Online-Portale für Gebrauchtbücher und Mängelexemplare. Ich weiß von mir selbst, dass ich mir ständig Bücher kaufen würde, weil ich nun einmal gerne lesen. Aber finanziell hat das ganze natürlich eine Grenze. Hardcover-Bücher lasse ich mir gerne schenken, und Taschenbücher kaufe ich dann ganz gerne selbst.

Also ich bin PRO BUCHPREISBINDUNG, und es soll auch so bleiben.

gaby2707 kommentierte am 01. Februar 2014 um 16:41

Ich bin auch für den Verbleib der Preisbindung. Wenn diese wegfallen würde, gäbe es bestimmt viele kleine Buchhändler hier nicht mehr. Und gerade sie machen den Flair in unseren Stadtvierteln mit aus.

hanasolo kommentierte am 01. Februar 2014 um 17:15

Ich hab eigentlich nichts gegen die Buchpreisbindung. Ich befürworte sie sogar eher aus o.g. Gründen.

Wie oben gesagt, gibt es ja genug Möglichkeiten auch an günstigere Bücher zu kommen und bei solchen Aktionen lerne ich auch ganz oft neue Autoren und Bücher kennen.

Und wenn dann mal Bestseller rauskommen, die ich unbedingt haben muss, naja, die 10-25 Euro kann ich dann in zeitlich relativ großen Abständen auch verschmerzen bzw. gibt es im Zweifelsfall ja auch noch Büchereien.

simsa kommentierte am 01. Februar 2014 um 18:53

Ich bin ganz klar für eine Buchpreisbindungen.

Da ich selber den Buchkauf als ein Erlebnis ansehe, kaufe ich wenige Bücher online und gehe gerne und große und kleine (!) Buchhandlungen. Diese haben es dank z.B. Amazon ja generell nicht mehr so leicht und gerade die kleinen Buchhandlungen kämpfen ganz schön. Würde die Preisbindung aufgehoben werden, haben sie keine Chance mehr.

Und ich fände dies ausgesprochen schade.

wal.li kommentierte am 02. Februar 2014 um 15:19

Ich habe nichts gegen die Buchpreisbindung, allerdings habe ich in unserer kleinen Stadt schon mehrere kleine bzw. selbstständige Buchhandlungen kaputtgehen sehen bzw. sie wurden von Ketten übernommen (die inzwischen auch zu kämpfen haben). Ich glaube, die Konkurrenz durch I-Net (ebooks, Gebrauchthandel) oder auch den Verkauf als Mängelexemplar (die Bücher sind manchmal kaum ein Jahr, so dass man immer warten kann) ist so groß, dass man, wenn man nicht will und bereit ist zu warten, kaum noch Bücher zum regulären Preis kaufen muss. Oder wenn man wie heutzutage viele auf die englisch sprachigen Bücher ausweichen kann, die oft wesentlich günstiger sind, kann man sich selbst auch eine andere Preisgrenze setzen. Meiner Meinung nach bringt die Buchpreisbindung einfach nicht mehr viel. Allenfalls vielleicht, wenn man ein Geschenk haben möchte oder im Weihnachtsgeschäft und dann bewusst etwas wählt, wofür man dann gerne den vollen Preis bezahlt.

TwoMix kommentierte am 02. Februar 2014 um 16:39

Wenn die BPB bleibt, bleibt sie halt. Ich bin kein Fan von ihr, kann aber verstehen, warum an ihr festgehalten wird. An mir verdient der deutsche Buchhandel sowieso seit Jahren kaum noch Geld, da ich die hohen Preise bei vielen Werken nicht zahlen will oder kann. Die Büchern werden dann halt geliehen, gebraucht gekauft, in anderen Sprachen gelesen oder nicht angeschafft.

buewu0408 kommentierte am 02. Februar 2014 um 16:40

Ich finde es korrekt, dass es bei Büchern noch so etwas wie eine Preisbindung gibt. Würde diese aufgehoben, befürchtete ich, dass in Kürze kleinere Buchhandlungen nicht mehr existieren könnten. Große Ketten könnten eine ganz andere Preisgestaltung anbieten als Einzelhandlungen oder kleinere Ketten. Dann hätten wir schnell die Situation, dass ein paar Große den Markt beherrschen würden. Ganz abgesehen von der Internetgeschichte. Amazon wäre bestimmt schnell bei der Preisgestaltung dabei und könnte dadurch noch mehr Marktanteile gewinnen. Ich als Verbraucher habe die Möglichkeit günstig an Mängelexamplare oder aber auch gebrauchte Bücher zu kommen.

 

Hope kommentierte am 02. Februar 2014 um 19:03

Auch ich habe, wie die meisten hier, nichts gegen die Buchpreisbindung. Die Gründe wurden ja schon alle aufgezählt.

Allerdings finde ich es sehr schade, dass Neuerscheinungen so wahnsinnig teuer geworden sind. Entweder muss ich zum Teil extrem viel Geld für die HC-Version hinblättern oder mich gedulden bis entweder das TB erscheint oder ich das Glück habe es irgendwo anders als Schnäppchen zu ergattern.

Gerade Kinderbücher finde ich überteuert. Gerne führt man Kinder ans Lesen heran. Doch wenn ich für ein Kinderbuch einen so hohen Preis hinlegen soll, schmerzt es mir in der Seele. Mein 3-jähriger Enkel schaut sich wahnsinnig gerne Bilderbücher oder Wimmelbücher an. Mag Abends seine Gute-Nacht-Geschichte. Was ich gerne fördere und mir auch viel Spaß bereitet. Aber ein 3-jähriger geht nunmal anders mit einem Buch um. Auch bei liebevollen Erklärungsversuchen. ;-) Da wird schon mal schnell ein Knick gemacht, ein Buntstift kommt voller Begeisterung zum Einsatz und, und, und....

Ich denke, wenn die Bücher, gleich welches Genre, etwas günstiger wären würden wahrscheinlich viel mehr Leser zugreifen. Dadurch würde der Umsatz ebenfalls steigen, als darauf zu hoffen, das die überteuerte Lektüre über die Ladentische wandert.

Pittchen kommentierte am 02. Februar 2014 um 20:46

Die Buchpreisbindung ist ok.

Wenn ich einmal daran denke, wie viel Publikum immer in der Mayerschen anzutreffen ist, die alle irgendwann auch an der Kasse anstehen, sehen das viele Menschen auch so. Das trifft übrigens auch für Thalia zu (auch wenn die subjektiv betrachtet :o ), weniger Kunden haben), die liegen in meinem Stadtteil in Essen gar nicht weit auseinander.

Ich stimme Hope - meiner Vorrednerin - zu, Kinderbücher sind schlicht unverschämt teuer. Da musste ich oftmals wirklich schlucken.

kommentierte am 04. Februar 2014 um 14:06

Die Aufhebung wäre dann sinnvoll, wenn man minderwärtige Literatur zum Schleuderpreis kaufen will, währenddessen Fachbücher dann um ein vielfaches teurer sind als heute. Also besser nicht. Wer Minderwertiges für wenig Geld lesen will, soll sich die Zeitung mit den vier großen Buchstaben kaufen.

Noki97 kommentierte am 04. Februar 2014 um 16:52

Moin!

Trotz der freien Marktwirtschaft kann ich der Preisbindung bei Büchern einiges abgewinnen, den Artikel von Maren fand ich daher auch gut. Ich denke, das vor allem die kleinen Buchhandlungen nicht aussterben dürfen und auch Autoren weit ab vom Mainstream die Chance zum überleben haben sollten und Verlage immer wieder die Chance nutzen sollten, unbekannten Talenten die Chance einer Veröffentlichichung zu geben.

Gleichwohl sollten Sonderangebote im begrenzten Rahmen auch für aktuelle Bestseller möglich sein!

Gibt es denn zahlen darüber, wie sich die Buchumsätze bei der Preisbindung ungefähr aufteilen? Wer entscheidet den letztlich über den gebunden Preis, nach welchen Kriterien wird der festgelegt?

Fay1279 kommentierte am 04. Februar 2014 um 19:15

Ich bin auch der Meinung das der BPB bleiben sollte, denn nur so ist gewährleistet, dass die Autoren für ihre Mühen auch etwas bekommen und auch alle anderen, die na so einem Buch mitarbeiten. Auch ebooks müssen formatiert werden etc. Das mit der Besteuerung ist natürlich nicht nachzuvollziehen. Ich bin leider kein Fan von hardcover Büchern und meide sie wenn ich kann, da sie mir einfach zu unhandlich sind. Was ich mich allerdings frage ist, warum gerade Jugendbücher so unglaublich teuer sind. Gerade Kinder und Jugendliche sollten doch zum lesen animiert werden aber auch den Umgang mit Geld lernen und wenn ein Buch dann fast 20 Euro kostet ist das für mich eher wiedersprüchlich. 

nikolausi kommentierte am 09. Februar 2014 um 17:26

Obwohl ich als Vielleserin oft über die Buchpreisbindung fluche, weil sie mir unmöglich macht, Schnäppchen wie in anderen Bereichen zu kaufen, ist sie aus den von Maren gut dargestellten Gründen ihrer Einführung schon sinnvoll und sollte erhalten bleiben. Allerdings plädiere ich dafür, dass die ebooks erheblich billiger als Printausgaben sein sollten. Bei der jetzigen Differenz von nur wenigen Euros ist kein Anreiz da, zum ebook zu greifen. Aber vielleicht ist das ja gerade gewollt, damit die Buchpreisbindung nicht über die Hintertür unterlaufen wird.

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