Schnittchenabend in der Buchhandlung

Zwei Mal jährlich veranstaltet die Buchhandlung "LesArt" in Lohmar (Nordrhein-Westfalen) den sogenannten "Schnittchenabend". In lauschiger Runde stellen die Mitarbeiter ihre Lieblingsbücher der letzten Monate vor und versorgen ihre Gäste mit Snacks aus angesagten Kochbüchern.

Eine kleine, lauschige Buchhandlung, halb acht an einem trüben Novemberabend. Langsam strömen die Leseratten ins Geschäft "LesArt", um sich zu Neukäufen inspirieren zu lassen. Zu Beginn gibt es für jeden Wasser oder Rotwein, und selbst der Wein ist an diesem Abend stilgerecht, denn es ist der Lohmarer Lese-Wein, den es zu verköstigen gibt. Angeregt wird sich ausgetauscht, Zeigefinger deuten auf die Bücher in den Regalen, Geheimtipps werden verraten, dann schiebt sich die übersichtliche Menge aus zirka vierzig Besuchern in den kleinen Veranstaltungsraum.

Die sechs Buchhändlerinnen machen es sich inzwischen bequem und gehen ein letztes Mal ihre Notizen durch. Zwei Mal im Jahr veranstalten sie den sogenannten "Schnittchenabend" und stellen ihre Lieblingsbücher der letzten Monate vor. Gemütlich fläzen sie sich auf den Sesseln, während das Publikum bereits neugierig die Bücherliste nach potenziellen Fundstücken durchstöbert. Kurz darauf geht es los und die Damen stellen ihre Lieblinge aus den Sparten Krimi, Jugend, Fantasy und Sachbüchern vor. Abwechselnd erzählen die Frauen sichtlich begeistert von ihren Entdeckungen, ohne zu viel der Handlung zu verraten, und schon bald ist meine Bücherliste mit Notizen, Sternchen und Herzen übersät - am liebsten würde ich gleich alle vorgestellten Bücher im Anschluss mit nach Hause nehmen und verschlingen. Nach jeder Vorstellungsrunde - also nach jeweils sechs Büchern - machen kleine Snacks die Runde. Während alle ihren Rote Beete-Salat mit Weintrauben und Walnüssen verschlingen oder den Haselnusslikör probieren, werden die zu den Rezepten gehörigen Kochbücher vorgestellt.

Im Anschluss an die lockere Runde steht es jedem Besucher frei, noch ein wenig in den Regalen zu schmökern und sich Lesestoff für die nächsten Tage oder Wochen einzukaufen. Ein großartiges Konzept, dass mich nicht nur für mehr als drei Stunden an den Stuhl fesselte und aufmerksam zuhören ließ, sondern mir auch noch jede Menge Bücher für meine Wunschliste lieferte. Nur eins ist schade: Dass der "Schnittchenabend" nur zwei Mal jährlich stattfindet.