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Mayersche Buchhandlung Aachen

Berufe rund ums Buch

Vom Hobby zum Beruf - Das Leben einer Buchhändlerin

Jede Leseratte hat schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, auch beruflich mit Büchern zu tun zu haben. Doch wie sieht die Arbeit eines Buchhändlers eigentlich wirklich aus? Lisa, seit April 2013 Volontärin bei der Mayerschen Buchhandlung, berichtet aus ihrem Alltag.

Die Frühschicht mag ich am liebsten. Es dauert zwar immer eine Weile, bis ich mich davon überzeugt habe, morgens mein Bett zu verlassen, aber wenn ich im Laden stehe, eine Stunde vor der Öffnung, bin ich wach und motiviert. Der Wareneingang steht schon in dunkelblauen Kisten verpackt in der Abteilung und ich beginne meine Routine. Kiste für Kiste packe ich aus was angekommen ist, sortiere nach Krimi, Klassiker und Liebesliteratur und stoße hin und wieder auf eine Kiste mit Novitäten, die ich noch gar nicht erwartet habe. In dieser Stunde bevor die Kunden kommen, bevor die Rollteppen angehen und das Licht nur im Sparmodus eingeschaltet ist, genieße ich meine Arbeit am meisten.

Wie bin ich überhaupt in die Buchhandlung gekommen? 2009 habe ich mein Abitur in einer kleinen Stadt im Sauerland gemacht und wie bei den Meisten reichten meine Gedanken nicht viel weiter als bis zu den Prüfungen. Das obligatorische „Und jetzt!?“-Gefühl überrollte mich im Sommer. Studieren oder nicht studieren? Ausbildung? Ausland? Arbeiten?

Gelandet bin ich schließlich an der Uni Köln, an der ich drei Jahre später meine Bachelorprüfung in Germanistik und Geschichte ablege. Schon wieder stand eine Entscheidung an. Schon länger hatte ich mit dem Gedanken gespielt, Lektor zu werden, doch dafür reichte mein Bachelorabschluss nicht aus. Und, ganz ehrlich, nach dreizehn Jahren Schule und dreieinhalb Jahren Uni brauchte mein Gehirn eine Pause von der ganzen Lernerei. Ich entschied mich dafür, etwas Praktisches zu lernen. Ich wollte Buchhändler werden.

Die Mayersche war meine erste (und einzige) Wahl. Anfangs wusste ich nicht, dass die Möglichkeit besteht als Hochschulabsolvent ein Volontariat anstelle einer Ausbildung zu machen. Während des Bewerbungsgesprächs schlug man mir diese Alternative vor und ich sagte begeistert zu. Statt zweieinhalb Jahren würde meine Ausbildung nur fünfzehn Monate in Anspruch nehmen. In fünfzehn Monaten würde ich Buchhändler sein!

Ich muss zugeben, dass ich keine präzise Vorstellung von der Arbeit eines Buchhändlers hatte. Im Groben wusste ich natürlich, was alles dazu gehören würde: Beratung, Bestellungen aufnehmen, Bücher einsortieren, den Laden aufräumen, Kassieren. Doch welche Welten sich hinter diesen, so eindeutig klingenden Begriffen verbargen, erfuhr ich erst nach und nach und ich bin sicher, dass ich nach nun etwas mehr als 12 Monaten noch lange nicht alles kennen gelernt habe.

Wahrscheinlich geht es vielen von euch ebenso: In meiner Vorstellung ging es immer um Literatur, um Romane jeden Genres. Vielleicht tauchten am Rande auch Hörbücher in meinem Bewusstsein auf, aber ganz sicher stellte ich mir nicht vor eine Tarotkarten-Beratung zu geben oder das beste Einsteigerbuch für Yogakurse zu empfehlen. Und ganz sicher stellte ich mir nicht vor, ISBN-Nummern auf hunderten  von gleich aussehenden Schulbüchern zu vergleichen, aber auch das gehört zur Arbeit eines Buchhändlers dazu und auch das macht Spaß.

Am 02.04.2013 war mein erster Arbeitstag. Die erste Station wurde die Kinder- und Jugendbuchabteilung in der ich fünf Monate blieb. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich auch länger bleiben können. Mir konnte gar nichts Besseres passieren als dort zu beginnen. Das Sortiment ist überschaubar, vieles kennt man noch aus der eigenen Kindheit und die Kinder sind so schön zu begeistern. Aber auch meine zweite Station genoss ich sehr: Die Belletristik. Hier war ich für die Fantasyabteilung zuständig und lernte eine ganze Menge über Ebooks und Ereader, was für mich eine ganz neue Erfahrung war. Aber spätestens nach dem Weihnachtsgeschäft war ich in der Lage jedes noch so biestige Gerät zu zähmen.

Seit kurzem bin ich in der Schul- und Sprachenabteilung unserer Buchhandlung. Ihr könnt euch vorstellen, wie sehr sich die Arbeit dort von den anderen Abteilungen unterscheidet. Auch das sind Aufgaben des Buchhändlers: Schulhefte, Reiseführer, Kochbücher. Und mittlerweile sind es auch Weingummi, Zirkel und Kochlöffel mit denen man sich auszukennen hat. Der Beruf wandelt sich ständig, sodass man automatisch zum Allrounder wird. Mal gibt man Rechtsberatungen, Sightseeing Tipps oder hört einfach nur zu, wenn der Kunde jemanden braucht, dem er von seinem schlechten Tag erzählen kann. Man packt Geschenke ein, löst Logistikprobleme oder trägt Bücherstapel durch den Laden. Die Kunst ist, dafür zu sorgen, dass jeder Kunde, der hereinkommt, auch etwas – im Idealfall das Richtige – mit nach Hause nimmt und bald wiederkommt.

Um auf die Frage am Anfang zurückzukommen: Der Zauber verliert sich so schnell nicht. Noch immer freue ich mich auf neue Bücher, blättere fasziniert Verlagsvorschauen durch und liebe es mich über Gelesenes zu unterhalten. Natürlich habe ich einen anderen Blick auf die Dinge bekommen, bewerte neue Themen und die Preise der neuen Bücher unter anderen Gesichtspunkten, als ich es als Leser getan habe, aber sehe das als Bereicherung an.

Ob ich im Buchhandel bleiben werde, weiß ich jetzt noch nicht. Es ist auch ein anstrengender Job mit schwierigen Arbeitszeiten und nicht ganz so rosigen Zukunftsaussichten. In jedem Fall bin ich dankbar für die Erfahrungen die ich während meines Volontariats gesammelt habe. Ich hatte sehr viel Spaß, tolle Kollegen, inspirierende Gespräche, sehr nette und sehr schwierige Kunden (beides hat etwas für sich) und habe wahnsinnig viel gelernt.

Wie seht ihr das? Habt ihr Lust bekommen, im Buchhandel zu arbeiten? Oder ist es sowieso schon immer euer Traumberuf gewesen? Wollt ihr lieber nur in eurer Freizeit lesen und beruflich etwas ganz anderes machen?

Kommentare

Steffi_the_bookworm kommentierte am 17. April 2014 um 10:10

Vielen Dank für den interessanten Bericht.

Auch ich habe vor vielen Jahren mit dem Gedanken gespielt Buchhändlerin zu werden und meine Eltern sagen auch heute noch, dass es wahrscheinlich der perfekte Beruf für eine Leseratte wie mich gewesen wäre. Aber wie es im Leben so ist, bin ich völlig woanders gelandet, und auch zufrieden.

Eine schönere Arbeitsumgebung, Bücher über Bücher, kann sich eine Leseratte wohl auch nicht wünschen.

Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Traum noch weiterleben kannst.

Zieherweide kommentierte am 17. April 2014 um 10:30

Ich finde deinen Artikel perfekt. Er sagt im Grunde alles aus und er zeigt auch, dass es trotz der Liebe zu Büchern schwierige Kunden gibt (die auch mal gemein werden können). Mein Glück besteht darin, dass ich dich voll und ganz verstehen kann. Habe ich doch letztes Jahr meine Lehre zur Buchhändlerin abgeschlossen (und damals hieß die Ausbildung auch noch so). =)
Die Sache mit den Schulbüchern hat mich am meisten zum Schmunzeln gebracht, ist es doch zum Beginn eines jeden Schuljahres eine nervenaufreibende Aufgabe, aber halt auch lustig, wenn man auf die Frage: "Wie, gibt es denn noch andere Schulbücher?" mit ja antwortet. ^^
Ich hoffe du hast auch in den letzten Monaten noch sehr viel Freude daran und vielleicht bleibst du ja dabei. Ich habe mich erstmal für etwas anderes entschieden, möchte aber, wenn sich mir die Chance bietet auch gerne wieder zurück. Wenn man etwas mag, dann möchte man es gerne immer machen. ^^

storycircus kommentierte am 17. April 2014 um 10:55

Ich habe mich mal mit 13 bei einer Buchhandlung für ein Schnupperpraktikum beworben, die wollten mich aber nicht :D War aber auch meine allererste Bewerbung, die ich geschriebe habe

kommentierte am 17. April 2014 um 11:11

Sehr schöner Bericht, Lisa! :)
Kann deine Ansichten nur teilen.

Honcon kommentierte am 17. April 2014 um 11:31

Ein wirklich toller Bericht! Ich kann deine Freude total nachempfinden!

Ich arbeite in einer Bücherei. Nach der Ausbildung, als noch nicht klar war, dass ich bleiben kann, war es auch mal eine Überlegung, in eine Buchhandlung zu wechseln. Jetzt bin ich immernoch in der Bücherei, aber es ist einfach ein Traum, auch beim Arbeiten von Büchern umgeben zu sein! :)

Lily911 kommentierte am 17. April 2014 um 12:34

Schöner Bericht!

Bei mir allerdings bin ich mir gar nicht sicher, ob ich irgendwann später Buchhändlerin werde. Mein Traumberuf wäre nämlich als Innenarchitektin. Aber vor gerademal 2 Wochen (wirklich genau vor 2 Wochen an diesem Donnerstag) habe ich ein Tagespraktikum in einer Mayerschen Buchhandlung gemacht. Am Ende des Tages haben mir meine Beine weh getan, aber trotzdem war es schön da drin und auch die Mitarbeiter haben mich herzlich empfangen! Ich werde auf jeden Fall diesen Tag nicht vergessen! ^^

LG Lily ☺

Zeliba kommentierte am 17. April 2014 um 13:14

Ich beginne im Juni meine Ausbildung zur Buchhändlerin :D War vorher Praktikum und dann über die hektische Weihnachtszeit als Aushilfe da. und ich kann nur sagen wie überaus Begeistert ich bin. Erst einmal sind die Kollegen so toll, dann die Bücher. Ich meien jeder von uns kennt diese Atmospäre, die nur in einem Buchladen/Bücherrei herrscht. Und wenn man Leute hat mit denen man sich so toll über Bücher unterhalten kann ist das einfach nur klasse. Sicher, es kann wenn es sehr voll ist auch anstregend sein, aber das ist jeder Beruf :D

Maryann Flamel kommentierte am 17. April 2014 um 13:15

Ein sehr toller Artikel, vielen Dank für den ausführlichen Einblick!

Habe ich richtig verstanden, dass dank deines Bachelor-Abschlusses tatsächlich ein Volontariat reicht und keine Ausbildung nötig ist, um Buchhändler zu werden?

Habe auch immer wieder über die Möglichkeit nachgedacht nach meinem Studium (ebenfalls an der Uni Köln seit 2008 in Germanistik ;) ) eventuell doch eine Buchhändlerin zu werden und hatte mich noch gar nicht informiert, welche Möglichkeiten man da hat. Dank dir habe ich einen besseren Überblick :)

Lyra kommentierte am 17. April 2014 um 13:56

Hey Maryann,

das kommt natürlich immer auf den Ausbildungsbetrieb an ob ein Volontariat angeboten wird oder nicht. Bei der Mayerschen ist das möglich. Natürlich gibt es da nicht ganz so viele Plätze wie es für Auszubildende gibt.

Maryann Flamel kommentierte am 17. April 2014 um 14:27

Danke für die schnelle Antwort :) 

kommentierte am 17. April 2014 um 13:44

Ein wirklich toller Artikel, der mich ein bisschen wehmütig werden lässt. Doch ich danke dir dafür Lisa, das du uns mit in deinen Alltag genommen hast.

Da der Buchhandel allgemein von vornerein ausgeschlossen war (obwohl es sicherlich etwas gewesen wäre als gehandicapte Buchhändlerin zu arbeiten), wollte ich bis vor kurzem noch FaMi-Bibliothek werden, aber auch diese Illusion würde mir dann doch genommen.

 

Shinea kommentierte am 17. April 2014 um 14:03

Für mich kommt es nicht in Frage Buchhändlerin zu werden. Eine Zeit lang, als ich ca 17 Jahre alt war, habe ich mit dem Gedanken gespielt. Ich hatte in der 10. Klasse ein Praktikum in einer super kleinen, schnuckeligen Buchhandlung gemacht und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber natürlich lässt sich die Erfahrung aus einem Praktikum nicht mit dem Berufsalltag vergleichen.
Ich arbeite seit fast 10 Jahren (erst neben der Schule, später neben dem Studium) im Einzelhandel, in einem Getränkemarkt, und ich zähle die Tage, bis ich da endlich weg kann. Natürlich kann man den Verkauf von Büchern mit dem von Bier und Spirituosen nicht vergleichen, aber es sind die Rahmenbedingungen, die im Einzelhandel überall gleich sind, die mich auf Dauer (und 10 Jahre sind auch schon viel) nicht glücklich machen würden. Da gehören die Arbeitszeiten zu, die Monotonie, die Kunden und die (wie du schon erwähnt hast) nicht allzu rosigen Zukunftsaussichten.
Ich möchte trotzdem mein Hobby zum Beruf machen und studiere deswegen Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften. Damit schwebt mir vor allem ein Beruf im Verlagswesen vor, aber auch die journalistische Tätigkeit würde mich reizen. Ein Jahr Studium habe ich noch vor mir und dann wird sich zeigen, wohin es mich verschlägt =)

Belle Morte kommentierte am 17. April 2014 um 14:36

Für mich wäre die Umgebung auch ein Traum. Ich arbeite selbst im Einzelhandel in der Verwaltung und finde es auch sehr schön, wenn ich mal Waren auspacken darf, was selten vorkommt. In den Laden verirre ich mich bevorzugt auch vor den Öffnungszeiten. Ohne Kunden ist es da ganz schön. ^^

Dezembernacht fantasierte am 17. April 2014 um 14:55

Wow, ein richtig toller Artikel.... ich wollte schon immer Buchhändlerin werden, bin aber dann doch irgendwie im Einzelhandel bzw. erst bei Textilien und jetzt bei Hausgeräten gelandet. Leider ist es als Einzelhändlerin nicht so einfach in die Buchbranche rein zu kommen und nochmal ganz von vorne anzufangen und eine Ausbildung zur Buchhändlerin zu machen ist für mich rein geldtechnisch eigentlich auch keine Option. Schade eigentlich, aber man weiß ja nie was das Leben noch für Überraschungen bereit hält... ;)

kommentierte am 17. April 2014 um 15:00

Ich arbeitete über 13 Jahre in einer Club Filiale von Bertelsmann. Hat mir wahnsinnig Spass gemacht und wir waren ein tolles Team. Nur wurde unsere Filiale letztes Jahr geschlossen. Sie ist eine von vielen, andere werden in den nächsten Jahren folgen. Unsere Zahlen brachen in den letzten Jahren extrem ein und der Laden rendierte sich nicht mehr. Es hat mir das Herz gebrochen. Wo kann man schon das Hobby zum Beruf machen?

Leider bin ich nur Verkäuferin, keine Buchhändlerin, vielleicht hätte ich sonst mehr Glück auf dem Arbeitsmarkt. Wenn ich mich bei einer Buchhandlung bewerbe, kann ich nur an der Kasse und dann noch auf Abruf arbeiten. Schade.

Dir wünsche ich viel Spass und Erfolg bei deiner Ausbildung zur Buchhändlerin. Ich habe meine Arbeit geliebt.

 

 

Esliest kommentierte am 17. April 2014 um 15:08

Ein sehr schöner Artikel!

Auch wenn ich es nicht nur liebe Bücher zu lesen sondern mich auch generell gerne mit ihnen beschäftige,habe ich mir noch nie gewünscht Buchhändlerin zu werden. Ein Praktikum würde ich allerdings sehr gerne mal machen...

lesesafari kommentierte am 17. April 2014 um 15:25

Meine Situation sieht auch ähnlich aus. Ich habe bereits ein Bachelor-Studium, Allgemeine  und Vergleichende Literaturwissenschaft und Religionswissenschaft hinter mir und habe auch ein Praktikum im Verlag absolviert, das sehr sehr lehrreich und schön war. Aber nach und nach steigen dann doch Zweifel auf. Erstmal: fast JEDER, der ähnliches studiert, hat die Standardantwort: ICH WILL IN EINEM VERLAG ARBEITEN, aber die Studierendenzahl ist riiiiieeeesssiiiiiiiiiiigggggggggggggggg.

Und umso länger ich mich mit der aktuellen (DUDEN!!) Rechtschreibung und Grammatik auseinandersetze, umso weniger verstehe ich davon.

Momentan studiere ich also auch noch den Master hinterher. Aber gelernt habe ich bisher eigentlich verdammt wenig, was ich später mal für einen Beruf im Verlagswesen, in einer Bibliothek oder co verwenden könnte. Bücher lesen und wissenschaftlich Schreiben. HMM, brauche ich jetzt nicht unbedingt dafür.

Als ich mal eine Stellenausschreibung für einen Mini-Job in einer Bücherhandlung gesehen habe, habe ich da direkt nachgefragt. Suchen Student/In, die Bücher begeistert ist. Ich dachte: SUUUPER! Ich studiere ja sowieso Literaturwissenschaft, habe ein Praktikum bei einem Verlag gemacht.. Und die waren auch begeistert, aber am Ende hat natürlich wer den Job bekommen, der sich im Einzelhandel auskannte.

Irgendwann habe ich dann auch mal auf der Mayerschen-Seite gelesen, dass man so ein Volontariat für ein/ eineinhalb Jahre machen könnte. Wenns im Verlag nicht klappt, habe ich nun nochmal bestärkt die Hoffnung, dass sich vielleicht auch ein Buchhändler anbieten würde.

Borkum kommentierte am 17. April 2014 um 16:10

Ein sehr schöner Artikel.

Als ich vor gefühlt 100 Jahren mein Abitur in der Tasche hatte, hätte ich auch gerne "was mit Büchern" gemacht. Da wir aber auf dem Land mit schlechter Verkehrsanbindung wohnten, war das leider nicht zu bewerkstelligen. Bin aber in meinem jetzigen Job auch nicht unglücklich geworden  ;-))

Miss.mesmerized kommentierte am 17. April 2014 um 16:24

Ich konnte dank diverser Nebenjobs schon zu Schulzeiten ausschließen, jemals im Einzelhandel arbeiten zu wollen. Literaturwissenschaften zu studieren fand ich bezogen auf mein Hobby auch eher kontraproduktiv, es verleidet einem das Lesen wirklich. Den ganzen Tag die Nase in die Bücher stecken - da wollte ich abends nichts mehr lesen und entspannt lesen kann man auch nicht mehr. Ich habe Jahre gebraucht nach dem Studium wieder einfach Unterhaltung ohne tieferen Sinn lesen zu können und bin ganz froh, dass heute Hobby und Beruf nichts miteinander zu tun haben :-)

lesesafari kommentierte am 17. April 2014 um 20:56

Das finde ich auch echt schwierg. Alles wird sofort auseinander genommen und wenn man sich dann mal mit nicht-Literaturwissenschaftsstudenten/innen über so ein Buch, das auch normal Sterbliche lesen ;-), unterhält, wird man schief angeguckt, wenn man es nicht sooooooooooooooooo toll fand. Und die Gründe kann auch niemand nachvollziehen. Aber manchmal ist es auch ganz lustig, wenn einer sagt, aber der und der hat sowas auch schon geschrieben, der Autor hat einfach abgeschrieben und man dann sagen kann: ÄHMM, aber Edgar Allan Poe oder co haben genau so eine Geschichte schon vor über sooo vielen Jahren geschrieben.

Bei mir geht auch immer nur entweder nur Unizeugs oder nur "Trivial-"Literatur.

marsupij kommentierte am 21. April 2014 um 16:54

Oh ja, im Studium ging es mir ähnlich.

Streiflicht kommentierte am 17. April 2014 um 16:53

klingt so, als wäre es der perfekte beruf für mich gewesen. :o)

lesemaus11 kommentierte am 17. April 2014 um 17:23

wenn ich nicht damals so ein Sturkopf gewesen wäre in meiner Jugend und lieber auf meine Interessen gehört hätte, hätte ich jetzt auch einen anständigen Beruf, wie Buchhändlerin oder etwas mit Tieren. Das wären nämlich auch meine Traumberufe. Aber nein, einmal Widder immer Widder :-D

westeraccum kommentierte am 17. April 2014 um 17:33

Ein schöner Bericht! Ich dachte nicht, das der Beruf so vielseitig ist. Aber man hat doch sicher auch kaufmännische Aufgaben, zumindest in kleineren Buchhandlungen, oder? Große haben dafür sicher eine eigenen Abteilung.

Karithana kommentierte am 17. April 2014 um 17:52

Danke. Toller Bericht. Ich war wohl auch eine von denen, die bei einer Umfrage vor einiger Zeit mal angegeben hatten, mehr über die Buchberufe erfahren zu wollen. Also habe ich mich sehr gefreut, das zu lesen :-)

Für mich ist in nächster Zeit ein Umsteigen Richtung Bücher nicht drin. Ich liebäugle ja immer. Sollte ich natürlich mal zu einem Geldsegen kommen, wäre ich sofort dabei ;-)

Viel Freude weiterhin!

marsupij kommentierte am 21. April 2014 um 16:53

Ja, ich wollte auch mehr über die Berufe erfahren, aber halt nur interessehalber, weil ich das spannend finde; auch wenn ich nicht in der Buchbranche arbeite.

Heinz60 kommentierte am 17. April 2014 um 19:43

Ein wiklich toller Artikel.

Leider kann man Hobby und Beruf nicht immer kombinieren, was oft schade ist.

Berufswahl in der heutigen Zeit kann zum Problem für den Berufsnachwuchs werden,

falsche Vorstellungen und die Realität führen viel zu oft dazu daß die Ausbildung scheitert.

 

 

biadia kommentierte am 17. April 2014 um 20:00

Ich habe schon mal daran gedacht als Buchhändlerin zu arbeiten. Mein Hobby zum Beruf zu machen. Aber auch in meinem jetztigen Beruf als Erzieherin hane ich viel mit Bücher zu tun und das gefällt mir sehr. Ich habe viel Freude daran, meine Leidenschaft für Bücher, an Kinder weiter zugeben.  Der Dank dafür ist groß. Sie sind immer begeistert bei der Sache und fragen nach mehr.

nachtOvOeule kommentierte am 18. April 2014 um 22:03

Auch für die Buchbranche sind diese Berufe sehr wichtig. Schließlich führst du die Leser von Morgen (je nach Alter auch schon Heute) an die Bücher heran =)

Anchesenamun kommentierte am 17. April 2014 um 20:22

Ich denke, jede Leseratte würde gerne mal im Buchhandel arbeiten. Aber ich denke auch, dass es auf Dauer nicht einfach wäre. Als Aushilfsjob hätte mir das sicherlich auch Spaß gemacht, aber ich habe schon mit meinem ursprünglichen Studium (nichts mit Büchern) das Problem, dass ich nichts bekommen habe und nun wieder von Null anfangen muss. Da wäre es ziemlich doof von mir, mich wieder auf eine Branche zu konzentrieren, in der die Zukunftsaussichten nicht so rosig sind. Lesen bleibt für mich ein Hobby. Ich denke, ich hätte auch nicht ganz so die Leidenschaft wie du. :-)

Janine2610 kommentierte am 17. April 2014 um 22:40

Hallo Lisa,

einen sehr schönen und ausführlichen Bericht hast du da verfasst. :-)

Seitdem ich immer mehr lese und meine tiefe Leidenschaft für Bücher entdeckt habe, habe ich mit dem Gedanken gespielt, in einer Buchhandlung arbeiten zu wollen. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen: den ganzen Tag von all diesen wundervollen Büchern umgeben zu sein und damit hantieren zu dürfen. Also habe ich mich vor ca. 2 Jahren bei Thalia (in Österreich) für eine Lehrstelle beworben. Dort durfte ich dann auch 2 ganze Tage schnuppern kommen. Es hat mir dort so unglaublich gut gefallen und ich hätte mich wohl wie verrückt gefreut, wenn sie mich genommen hätten. Stattdessen war ich höchst traurig und enttäuscht als ich nach einer Woche eine Absage bekommen habe. :-( - Hat wohl (dort und zu dieser Zeit) nicht sein sollen...!

Etwas über ein Jahr später habe ich es dann in einer anderen Buchhandlung in Wien (Frick) noch einmal mit einer Lehrstelle versucht. Diesmal hatte ich Glück und habe eine Zusage bekommen. Im Sommer 2013 durfte ich dann also dort beginnen. Ja... was soll ich sagen? Ganze 2 Wochen habe ich es dort ausgehalten und dann bin ich wieder gegangen. Ich dachte mir immer, dass es wohl nichts Schöneres gibt, als in einem Geschäft voller Bücher zu arbeiten. Leider musste ich dann feststellen, dass die Arbeit dort nicht ausschließlich mit Büchern ((meines Genres)) zu tun hatte, sondern auch der ganze Schulbedarf, Papierabteilung, Kalender, Schreibwaren, etc. zur Arbeit dazugehört, was mich nun absolut nicht interessiert. Es war auch recht anstrengend, Bücherkisten zwischen den Stockwerken hin und her zu tragen. Die Arbeitszeiten fand ich schrecklich, mit meinen Kollegen bin ich nicht zurecht gekommen bzw. das Arbeitsklima hat mich belastet und zu guter Letzt bin ich dann auch noch zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Buch zu lesen zwar das Wundervollste überhaupt ist, aber es in einem ganzen Geschäft voller Bücher, wo man dann eh nicht lesen kann, weil man ja "arbeiten" soll/muss, echt gar keine Freude oder Spaß mehr macht, dort zu sein. - Also habe ich meine Lehrstelle wieder aufgegeben und woanders Arbeit gefunden. Lesen wird für mich ein privates Vergnügen bleiben, und das ist auch gut so. ☺

Alles Liebe ♥, Janine

kaeyzie gab am 17. April 2014 um 22:59 kleinlaut bei

Der Job hört sich traumhaft an, aber.. ist der Buchhandel nicht vorm Aussterben bedroht? Nur zu gerne würde ich eine Ausbildung anfangen, aber nicht wenn in zwanzig Jahren kein Mensch mehr ein Buch in die Hand nimmt..

marsupij kommentierte am 21. April 2014 um 16:52

Das wollen wir hier doch alle nicht hoffen!

Celinesama kommentierte am 18. April 2014 um 08:27

Toller Bericht :)

Ich selber würde auch gerne im Buchhandel arbeiten, allerdings schrecken mich die Zukunftsaussichten etwas ab...

Estha kommentierte am 18. April 2014 um 08:43

Vielen Dank für diese interessante Einblicke, Lisa! Habe ich wirklich gerne gelesen. Ich liebe zwar Bücher und das Lesen, doch die berufliche Seite des Büchergeschäfts ist mir eher unbekannt. Ich stelle es mir immer wahnsinnig aufregend mit Büchern auch zu arbeiten, so zu sagen Hobby zum Beruf zu machen.

Schaefche kommentierte am 18. April 2014 um 16:22

Spannender Bericht und schön geschrieben!

Ich fände den Beruf als Buchhändlerin auch reizvoll, aber bei mir waren es ebenfalls die Perspektiven, die mich da eher von abgehalten haben. Klar, man darf das auch nicht zu schwarz sehen, aber ich konnte mir halt auch andere Dinge vorstellen und insofern bin ich mit meiner Berufswahl jetzt auch zufrieden :)

Ich habe während meines Studiums länger bei McDonald's gearbeitet und da hab ich sehr davon geträumt, einen Job in einer Buchhandlung zu haben, schon allein, weil die im Sommer wenigstens ein bisschen klimatisiert sind und die Kundschaft schon eine andere ist - wobei ich mit meiner Filiale noch echt Glück hatte. Leider gab es da nur keine Buchhandlung mit Studentenjobs (außer in der Adventszeit als Geschenkeeinpackerin), sehr schade...

Tine kommentierte am 18. April 2014 um 16:31

Toller Bericht, da sieht man, dass Vorstellung und tatsächliche Aufgaben nicht ganz übereinstimmen, aber die Arbeit trotzdem Spaß machen kann =)
Ich habe mir schon öfter überlegt, ob es nicht mehr Spaß machen würde, wenn man eines der Hobbys zum Beruf machen würde, aber dadurch, finde ich, "fällt" ein Hobby "weg". Außerdem liebe ich BWL/Wirtschafts-, deswegen bin ich mit meinem Studium eig relativ zufrieden. Wobei Buchhändlerin mit eigenem Laden, da kannste die Wirtschaftskentnisse gleich anweden ;D

nikolausi kommentierte am 18. April 2014 um 18:33

Gelesen habe ich zwar schon immer gern, aber zum Beruf habe ich mein Hobby nicht gemacht. Angesichts der vielen online-Händler ist der Überlebenskampf als selbständiger Buchhändler heute wohl auch zu groß. Außerdem muss man vom Grundsatz her schon einmal die Neigung mitbringen, in der Selbständigkeit zu arbeiten. Da überwiegt bei mir eher die Beamtenmentalität.

kommentierte am 19. April 2014 um 13:27

ich denke, das die Zukunft der Buchläden auch in unserer Hand liegt, oder? Wenn wir weiter fleißig im Internet Bücher bestellen, gibt es tatsächlich in ein paar Jahren keine Buchläden mehr. Aber das Problem gibt es nicht nur bei dem Thema Bücher! Gekauft wird nur noch via Internet, da kann man ja rund um die Uhr bestellen. Informiert wird sich meistens vor Ort im Laden um es dann ein paar Euro billiger bei amazon.de oder sonstwo zu bestellen. Ich spreche aus Erfahrung, das Einkaufsverhalten der Leute ist zum Teil richtig unverschämt geworden. Viele meiner Freunde arbeiten - noch - in wunderschönen Läden. Doch auch sie erzählen oft, das Leute in den Laden kommen, sich stundenlang beraten lassen, die passende Größe (Sportklamotten) herausfinden und mit den Worten "Ich überleg's mir erstmal" verschwinden und nicht wiederkommen. Ich habe genug Bekannte die es genauso machen. Denen wasche ich regelmäßig den Kopf, ob es hilft??? Keine Ahnung!

Ich liebe es am Samstagmorgen durch die Stadt zu schlendern und shoppen zu gehen, mit den Verkäufern zu reden, mich beraten zu lassen und dann glücklich mit vollen Tüten heimzukehren.

Vielleicht sollte jeder sein Einkaufsverhalten mal überdenken. ich finde es nur schade, wenn in den Städten ein Laden nach dem anderen schließen muss.

marsupij kommentierte am 21. April 2014 um 16:51

Ich liebe es in der Buchhandlung zu stöbern, mich beraten zu lassen und ich kaufe fast nie Bücher im Internet. Außer halt e-books, die aber dann im Shop der Mayerschen.

vielleser18 kommentierte am 21. April 2014 um 07:28

Als Kind und auch noch als Jugendliche war mein Traumberuf immer Bibliothekarin, leider habe ich aber doch einen anderen Beruf eingeschlagen. Obwohl ich auch in diesem anderen Beruf immer gerne gearbeitet habe. Dein Bericht ist sehr interessant, zeigt er doch die Licht und die Schattenseiten des Buchhandels auf. Aber man merkt deine Freude an dem Beruf und das du die richtige Wahl getroffen hast.

chaosbaerchen kommentierte am 21. April 2014 um 13:12

Vielen Dank für die Einblicke!

Das mit der Zukunftsperspektive ist immer so eine Sache. Gerade wenn die persönliche Leidenschaft im Spiel ist, nimmt man da wohl mehr in Kauf. Und den Job fürs Leben gibt es heutzutage eh kaum mehr. 

marsupij kommentierte am 21. April 2014 um 16:50

Erst nach meinem Kommentar gelesen. Den Job fürs Leben gibt es wirklich nicht mehr oft, da stimme ich dir zu.

marsupij kommentierte am 21. April 2014 um 16:49

Vielen Dank für den schönen Artikel. Nach dem Abi habe ich auch mal überlegt, etwas in der Richtung zu machen. Und nun ja, dann habe ich Geschichte und Französisch studiert und bin nach diversen Jobs jetzt in einem gelandet, der mir richtig Spaß macht. Aber in Buchhandlungen gehe ich trotzdem noch sehr gerne und ich habe auch eine Freundin, die nach dem Studium eine Lehre zur Buchhändlerin gemacht hat und jetzt in einer Fachbuchhandlung arbeitet.

Ich wünsche dir für die Jobsuche und -entscheidung alles Gute! Es ist nicht immer einfach und manchmal muss man vieles ausprobieren bevor man das Richtige findet. Und man darf sich nicht so festlegen; ich weiß auch nicht, ob ich bis zur Rente bei meiner Arbeitsstelle bleiben werde. Aber meine Erfahrungen kann mir keiner nehmen.

Shanna kommentierte am 22. April 2014 um 08:28

Danke für diese tollen Einblick ;-)

Ich wollte beruflich eigentlich immer was mit Büchern machen. Mein Traumberuf war Bibliothekarin, aber das ist schlußendlich am Schulabschluß gescheitert. Eine Alternative war durchaus Buchhändlerin, aber davon hat mir vor über 15 Jahren schon eine Freundin meiner Eltern, die diesen Beruf erlernt hatte, mangels Zukunftsaussicht abgeraten.

Habe mich dann u. a. auf den Beruf der Bibliotheksassistentin beworben. Die erste Zusage für den Ausbildungsplatz war dann aber ein anderer Beruf und so bin ich heute als Sekretärin unterwegs.

Bis heute habe ich meine Berufswahl nicht bereut und im Laufe der Jahre gemerkt, dass ich der deutschen Sprache in Schrift und Wort sehr zugetan bin. Als Sekretärin lebe ich diese Zuneigung in einer anderen Form als beim Lesen aus, aber beide Ausdrucksformen bereiten mir Freude.

Kathrineverdeen kommentierte am 22. April 2014 um 21:12

Ein sehr schöner Bericht! 

Ich liebe Buchläden und würde furchtbar gerne in einem arbeiten. Am schönsten wäre ein kleiner nostalgisch gestalteter Buchladen, in dem auch ein kleines Buchcafé vorhanden ist. Aber wahrscheinlich wird das ein ewiger Traum bleiben...

 

Cheyenne kommentierte am 23. April 2014 um 00:18

Vielen lieben Dank für diesen ehrlichen, humorvollen und umfassenden Einblick in den Buchhändleralltag! Da spürt man beim Lesen des Berichts schon die Leidenschaft für Bücher und die Freude an der Literatur :-)

 

bookish kommentierte am 24. April 2014 um 10:34

Buchhändlerin ist einfach mein Traumberuf und ich bin sehr glücklich, dass ich diesen wundervollen Beruf ausüben darf :))

Bookylicious kommentierte am 21. August 2014 um 13:39

Mein Traum ist es in eine Buchhandlung zu arbeiten und dort eine Ausbildung zu machen. Nur leider nehmen diese Buchhandlungen nur gute Schüler. Ich habe mich überall beworben, aber man wollte mich nicht. jetzt muss ich mich neu orientieren.

Jeco01 kommentierte am 26. Oktober 2014 um 18:31

Vielen DAnk für diesen wirklich sehr interessanten Bericht!!!