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Rockmusiker und Autor Thees Uhlmann liest aus "Sophia, der Tod und ich"

Bericht zur Lesung von Thees Uhlmann im franz K.

Der Deutschrock-Musiker Thees Uhlmann, den wir bereits im franz K. auf seiner musikalischen Solo-Tour gesehen hatten, war am Donnerstagabend vor ca. 200 Fans noch einmal dort zu Gast.

Diesmal gab es keine Musik zu hören, er hat aus seinem Debütroman "Sofia, der Tod und ich" vorgelesen. Auf seinen ersten Roman mussten die Fans lange warten. Den Vorschuss für diese Geschichte hat er bereits zu DM-Zeiten von seinem Verleger bekommen, das ist ja schon eine ganze Weile her. 2000.- DM waren das, die er sofort mit seinen Freunden von der Band "Kettcar" auf St. Pauli auf den Kopf gehauen hat. Als er Jahre später dem Verleger das Geld zurückzahlen wollte, weil er langsam ein schlechtes Gewissen bekam, meinte der, dass er auf Bob Dylans Roman 40 Jahre lang gewartet habe, da könne er auf seinen Roman ruhig noch etwas warten.

Am Donnerstagabend ließ Thees nicht lange auf sich warten. Fast sofort begann er, aus seinem Roman vorzulesen. Die Geschichte handelt vom Tod, der an der Tür des Erzählers klopft, in dem Fall klingelt. Doch so einfach wird das nicht. Der Erzähler lässt sich nicht so schnell abholen. Zwischen den beiden kommt eine abgefahrene Diskussion zu Stande, in der es um alles oder nichts geht und um tausend Nebensächlichkeiten.

Zusammen mit seiner Ex Sophia und dem Tod macht sich der Altenpfleger auf den Weg zu seiner Mutter und zu seinem sieben Jahre alten Sohn, den er schon ewig nicht mehr gesehen hat. Er schreibt ihm aber täglich eine Postkarte. Die Reise bewegt sich zwischen "Heaven and hell" und der Tod bekommt Freude am Leben. Die ganze Story ist sehr schräg, mit trockenem Humor und emotional berührend zugleich. Angeblich hat die Geschichte nichts autobiographisches ...

Zwischendurch erzählt Thees Uhlmann Anekdoten aus seinem Leben,  von seinem Ausflug mit seinem Freund zum Fußballspiel von St. Pauli, von seinen WG-Zeiten, mit einer Vermieterin, die Alkoholikerin ist, und ab und an schon mal nachts mit einem Glas Whisky an seinem Bett sitzt. Kumpel "Sebbe", mit dem er immer noch Kontakt hat, saß mit Familie im Publikum, was Thees total gefreut hat. 

Eine Pause kündigte der Newcomer auch an. Thees entsorgte das schwarze Tischtuch, in das er sich mit seinem nervösen Gewippe ständig verhedderte und meinte, das Publikum solle die Pause nutzen um im franz K. den Getränkeumsatz anzukurbeln, falls wir den "Glimmer" nicht schon hätten, wäre jetzt die Gelegenheit, ihn zu bekommen.

Seine Protagonistin Sophia ist so eine tolle Frau, dass sich propmpt einer von der Presse in sie verliebt hat, das hat dem Schriftsteller natürlich gar nicht gepasst.

Zum Schluss las er noch eine heiße Sexszene vor, was würden wir auch anderes von einem Rocksänger erwarten?

Ganz klar, Thees Uhlmann macht nicht nur gute Musik, er kann auch gut vorlesen und er ist wie erwartet ein guter Entertainer.

Das Hörbuch hat er wohl selber besprochen, und auch das kann er, denn er hat eine angenehme Stimme.