Magazin

Sommer Stories

Eine kleine Geschichte

Jugendliebe

Hallo Zusammen,

 

ich wurde vor kurzem zu einer Blogparade eingeladen, die das Thema "Summer Stories" hatte. Und da dachte ich spontan, versuche ich mich mal an meiner ersten eigenen kleinen Geschichte. Und irgendwie hatte ich Lust sie mit euch zu teilen.

Ich habe die Geschichte wirklich nur aus Spaß geschrieben, keiner muss Angst haben, dass ich jetzt ein Buch schreiben werde oder so. Die Geschichte ist wirklich nur aus Spaß an der Freude entstanden. Erwartet auch bitte kein Meisterwerk. Das ist sie nicht! Es ist nur eine Geschichte, die ich spontan im Kopf hatte und die sich beim Schreiben entwickelte. Mir ist durchaus bewusst, dass ich keinerlei Talent zum Geschichten schreiben habe. Ganz nach dem Motto "Das ist so schlecht, dass muss man gelesen haben". Ich wünsche euch also viel Spaß :-)

 

Jugendliebe
Ich liege mit meiner besten Freundin am Strand einer Insel inmitten eines Baggersees. Früher wurde hier Kies abgebaut, heute dient es als Bademöglichkeit für Einheimische. Ich bin gerade im Urlaub bei meinen Großeltern. Da ich 800 Kilometer weit weg wohne, sehe ich meine Freundin nur selten und so genießen wir die Semesterferien umso intensiver. Meine Großeltern haben ein kleines Boot, mit dem wir hier rüber zur Insel gepaddelt sind. Seit einer Stunde sind wir beide in unsere Bücher vertieft und lassen uns von der Sonne bräunen. Wir lesen liebend gerne Liebesgeschichten und diskutieren all zu gerne über Grundsatzfragen, die uns beim Lesen unserer Geschichten in den Kopf kommen. Vielleicht kennt ihr es ja auch, dass Situationen in einer Geschichte zum Nachdenken anregen und ihr euch fragt, wie ihr auf die eine oder andere Situation reagieren würdet. Mir geht es jedenfalls so und meiner Freundin scheinbar auch. Als ich gerade in Gedanken versunken war, um über einen Streit in einem Buch nachzudenken, fragt mich Lena: "Sag mal Alex, hast du eigentlich je wieder was von Dominik gehört"? Dominik war mein erster "Händchenhalten" Freund, der mich nach einem halben Jahr von heute auf morgen verlassen hat. Damals war ich fünfzehn und über beide Ohren in ihn verliebt. "Nein, wieso fragst du das?". "Na, weil es hier in meinem Buch um das Thema geht. Hanna, du weißt schon, die die sich in meinem Buch in Franz verliebt hat, fragt sich gerade, was wohl auch ihrer Jugendliebe geworden ist." "Ok. Und du? Hattest du noch mal zu Peter Kontakt." "Nein. Ich hatte ihn zwar noch einmal gesehen, kurz nachdem wir unser Abi beendet hatten, aber danach ist er ja zum Studieren weg gezogen". Ich fragte mich, was wohl aus den beiden geworden ist. Und kaum, dass ich meinen Gedanken beendet hatte, wollte dies auch Lena wissen. Wir entschieden am Abend einmal nach den beiden zu googeln.  
Nach dem wir am späten Nachmittag braun gebrannt von der Insel kamen, fuhren wir in Lenas Wohnung. Sie wohnte nicht weit von meinen Großeltern entfernt, sodass es nur ein Katzensprung war. Auf dem Weg zu ihr hielten wir noch im Dorfladen, um uns mit Hugos, Eis und etwas Süßem einzudecken. Abendessen würden wir dann später beim Pizzaservice bestellen. Wir planten einen Freundinnenabend und hatten uns auch schon die perfekten Liebesschnulzen herausgesucht. Als erstes würden wir "P.S. Ich liebe dich" schauen. Einer unserer Lieblingsfilme. 
Bei ihr angekommen packten wir die Sachen aus, stellten den Sekt kalt und gossen uns einen bereits vorgekühlten Hugo ein. Lena hat eigentlich immer eine Flasche Hugo zu Hause, sodass wir nicht den warmen, eben gekauften Hugo trinken mussten.
Danach setzten wir uns mit dem Laptop aufs Sofa und schalteten den Fernseher ein. Es gehörte zu unseren Gewohnheiten als erstes ein wenig in den Onlineshops nach neuen Trends zu stöbern und über die Kleidung zu diskutieren. Meistens bestellten wir dann auch das ein oder andere Teil. Wir finden immer, die Sachen passten viel besser in unsere Kleiderschränke, als in den Lägern der Händler einzustauben. So auch heute, es war unglaublich lustig. Inzwischen hatten wir schon eine Flasche Hugo gelehrt, im Fernsehen lief noch immer das Fernsehprogramm und wir hatten ganz vergessen unsere Pizzen zu bestellen. Da nun die erste Flasche Hugo alle war und das Hungergefühl langsam bei uns einzog, bestellten wir zwei Hawaii Pizzen und holten eine neue Flasche Hugo aus dem Kühlschrank. 
Gerade als ich den Rechner beiseite stellen und endlich den Film starten wollte, rief Lena: "Halt Alex, wir wollten doch noch nach unserer Jugendliebe schauen". Stimmt das hatte ich schon wieder ganz vergessen. "Na dann los, suchen wir nach ihnen." "Wo wollen wir anfangen? Facebook?" "Ja klar, da haben sie bestimmt einen Account". Zuerst schauten wir nach Peter, Lenas Jugendfreund. Wir erfuhren, dass er jetzt in München lebt und dort in einer Unternehmensberatung arbeitet. Scheinbar hat er sich gerade erst verlobt. Und ich muss zugeben, er sieht ziemlich heiß aus, "Lena, wer hätte das gedacht, dass Peter mal so hübsch sein würde". "Hi hi ja, er ist ziemlich heiß!". "Da hast du wohl was verpasst", sagte ich grinsend zu ihr." Darauf antwortete sie nur grinsend zurück "Dann lass uns mal nach Dominik schauen." Und auch Dominik fanden wir auf Facebook. Und obwohl ich zu Lena immer sagte, er interessierte mich nicht mehr, spürte ich immer noch die Verletzung, die ich damals gespürt hatte, als er von jetzt auf gleich Schluss machte. So wie er auf den Bildern aussah, mit seinen schönen braunen Augen und den Grübchen, die er beim Lachen bekam, wusste ich wieder warum ich mich damals in ihn verliebt hatte. Lena riss mich aus meinen Gedanken als sie lachend auf das Display des Laptops zeigte und sagte "Schau mal, er ist hier! Er macht gerade Urlaub bei seinen Eltern!" Und bevor ich mich versehen konnte, schreib sie ihm schon eine Nachricht. Ich wollte sie noch davon abbringen und sagte immer "Ach komm, der hat sicher anderes zu tun und bestimmt kein Interesse daran, sich mit uns zu treffen". Aber schon versendete sie die Nachricht. Es dauerte keine fünf Minuten bis Dominik zurückschrieb und Lena uns mit ihm am nächsten Tag verabredete.
Mir war ganz schlecht, als wir uns bei Lena fertig machten. Ich habe ihn seit dem nie wieder gesehen. Und obwohl er mir inzwischen zwar egal war, wollte ich doch, dass er sieht was er hat gehen lassen. Außerdem hatte ich Angst, dass der Abend unendlich lang werden würde, weil wir uns nichts zu sagen hätten.
Wir trafen uns in einer Strandbar am Baggersee, wo sich Einheimische und Urlauber im Sommer vermischten und lustige Abende verbrachten. Auch Lena und ich waren in den Ferien oft zusammen dort, sodass es schön war die Bedienungen und ehemalige Bekannte, die wir noch aus Schulzeiten kannten, wiederzusehen und Neuigkeiten auszutauschen. Da Lena ja noch hier wohnte, traf sich regelmäßig mit ihren Freundinnen hier. 
Ich sah Dominik als erstes. Da er mich noch nicht sah, konnte ich ihn noch eine Weile beobachten. Er sah gut aus in seinen weißen Leinenhosen und dem weißem Leinenhemd. Er war schon immer groß und sportlich. Und ich musste zugeben, dass sich daran nichts geändert hat.
Ich stieß Lena an, die gerade mit einer ihrer Freundinnen sprach und sagte ihr "Dominik ist da, lass und rüber gehen". Sie war hoch erfreut, ergriff meinen Arm und zog mich zu ihm rüber. Wir setzten uns in drei Strandstühle mit Blick aufs Wasser und ließen uns Getränke bringen.
Es war ein wirklich wunderschöner Abend. Wir unterhielten uns drüber, was aus uns geworden ist, wo und was wir nach der Schule machten und lachten über alte Zeiten. Es war ganz anders, als ich erwartet hatte. Ich machte wirklich Spaß und wir hatten einen unbeschwerter Abend. Es war als seien wir ewig Befreundet gewesen.
Gegen Eins verabschiedeten wir uns und verabredeten uns am nächsten Tag zum Paddeln und Schwimmen gehen.
Als ich meiner Omi am nächsten Vormittag von unserem Abend erzählte freute sie sich riesig. Ihr gefiel es wenn ich meinen Urlaub bei Ihnen verbrachte und eine schöne Zeit erlebte. Sie schlug mir vor ein kleines Picknick einzupacken, was ich für eine gute Idee hielt. Also backte ich mit ihr ein paar Muffins, packte Kirschen ein und genügend Wasser für alle. Sollte ich etwas vergessen haben, könnte ich immer noch schnell zurück laufen und es holen. Schließlich war es ja nicht weit. Um 13 Uhr kam Lena und wir gingen an den Strand.
Kurz darauf traf auch Dominik ein und brachte noch einen Kumpel mit, den wir auch aus der Schule kannten. Wir gingen baden, paddelten mit dem Boot raus, naschten die Muffins und hatten eine Menge Spaß. Der Kumpel verabschiedete sich als erstes, weil er seine Freundin von Arbeit abholen wollte. Ich wunderte mich, dass Dominik noch blieb. Da er aber gerade in ein Gespräch mit Lena verwickelt war, schob ich es darauf, nahm mein Buch in die Hand und begann zu lesen. Als Lena kurze Zeit später dann auch gehen wollte, packte ich unsere Sachen zusammen. Dominik fragte mich, ob ich auch los müsse. Ja, dachte ich. Da Lena geht, müsse ich doch mit meiner Freundin mitgehen. Aber eigentlich habe ich ja nichts weiter zu tun und könnte durchaus noch eine Weile bleiben und das schöne Wetter genießen. In diesem Moment sagte Lena dann auch schon "Alex, wegen mir brauchst du nicht zusammenpacken. Ich kann mich ja später noch mal melden wenn ich fertig bin. Dann komme ich noch mal vorbei oder wir treffen uns oben in der Bar". "Bist du sicher, dass ich dich nicht noch zum Auto bringen soll? Ich will dich ungern alleine gehen lassen". "Nein gar kein Problem. Es steht ja eh gleich um die Ecke. Und du hast ja eh nichts weiter vor. Außerdem ist das Wetter so schön, wer weiß wie lange es noch so ist". Also blieb ich. Hätte Lena gewollt, dass ich mitgehe, dann hätte sie mir es gesagt.
Der späte Nachmittag entwickelte sich toll. Wir gingen noch ein bisschen ins Wasser und schwammen ein Wettrennen bis zur Insel und zurück, was Dominik natürlich gewann. Die Stimmung war entspannt, fast kumpelhaft. Ich genoss den Tag wirklich. Als wir Hunger bekamen, liefen wir schnell zu Omi und Opi in den Bungalow und machten uns Sandwiches fertig, die wir dann mit zum Strand nahmen. Opi gab uns noch ein paar kalte Bier in einer Kühltasche mit und sagte wir sollen keine Dummheiten machten. Für diesen Satz liebe ich Opi, denn er sagte ihn schon zu mir, als ich noch ein kleines Kind war. Wenn man so tolle Großeltern hat wie ich, dann möchte man gar nicht älter werden, weil sie dann ja auch älter werden.
Wieder am Strand zurück, beschlossen wir die Sandwiches im Boot zu essen und noch einmal nach draußen zu fahren. Es war herrlich, denn auch wenn es nun schon Abend wurde, waren die Temperaturen ganz warm. Normalerweise kamen dann Ernie und Bert, so nannten wir die beiden Schwäne, die hier seit Jahren wohnten, aus ihrem Versteck. Und tatsächlich waren sie da. Wir standen eine Weile einfach nur mit dem Boot auf einer Stelle und beobachteten die Schwäne, wie sie auf dem Wasser trieben und kommunizierten. Irgendwann hing ich dem Gedanken nach und fragte mich, warum mich Dominik damals verlassen habe. Ich wusste nicht, ob ich die ausgelassene Stimmung mit dieser Frage gefährden sollte, aber auf einmal brannte sie auf meiner Zunge. Ich mein, es ist jetzt schon über 10 Jahre her. Daher sollte die Frage eigentlich kein Problem sein. Als er damals mit mir Schluss machte, ging es mir gar nicht gut. Er war damals zwar schon drei Jahre älter als ich. Ich dachte, dass dann wohl kein Mann länger mit mir zusammen sein wollen würde, als er. Ich fragte mich, ob ich wohl je ein Freund haben würde. Mein Selbstbewusstsein litt darunter ganz schön. Das schlimmste aber war, dass ich nicht wusste warum. Und ist er mir nicht noch eine Antwort schuldig?
Und bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fragte ich ihn. Er schaute mich mit großen Augen an und sagte "Wie bitte?" "Ja, du hast schon richtig gehört. Warum hast du damals einfach mit mir Schluss gemacht, ohne zu sagen warum." Er schaute mich nur an und reagierte nicht. Ich wartete gefühlte zehn Minuten und fragte dann erneut. "Ich..." "Damals..." "Ich weiß nicht..." Er brachte einfach keinen vernünftigen Satz heraus und so langsam wurde ich wütend. Ich hatte keine Lust gedemütigt zu werden. Warum habe ich die Frage auch stellen müssen. Ich paddelte an den Strand zurück. Dominik sah betrübt aus. "Warte" sagte er. "Du musst ja nicht gleich zum Strand zurück fahren". "Der Tag heute war doch so schön. Lass uns ein andermal darüber sprechen." Dass er sich so aus der Affäre ziehen wollte und nicht den Mut hatte die Wahrheit zu sagen, nervte mich. Ich kletterte aus dem Boot und sagte "Ein andermal gibt es nicht". Daraufhin ließ ich ihn stehen und ging.
Als Lena mich später am Abend noch anrief, erzählte ich ihr die Geschichte. Sie fragte mich warum ich ihn auch fragen musste. Warum ich es nicht auf sich beruhen hätte lassen können. Aber ich sagte ihr, dass ich es einfach wissen musste. Das mich der Grund viele Jahre beschäftigte. Das verstand sie. und sagte nur "Ohh Süße das tut mir Leid." 
Am darauffolgenden Tag regnete es und wir gingen nicht an den Strand. Stattdessen saß ich bei Omi und Opi im Bungalow, ließ mich mit Omis leckerem Mittagessen verwöhnen und las mein Buch. 
Da wir mit Dominik keine Nummern austauschten und ich mein Internet auf dem Smartphone nicht anmachen wollte - es funktioniert hier eh nur sehr schlecht und das regt mich dann nur auf - las ich auch keine Nachrichten auf Facebook.
Am Mittwoch schien dann wieder die Sonne und ich verabredete mich spontan mit Lena zum Schwimmen. Wir wollten heute nicht den ganzen Tag am Strand verbringen, da sie sich am Nachmittag noch mit ihrem Freund verabredete und ich auch noch ein paar ehemalige Klassenkameraden treffen wollte. 
Obwohl ich die Tage nichts von Dominik gehört habe, schielte ich beim Schwimmen trotzdem an die Stelle, an der wir vor drei Tagen einen schönen Tag verbrachten.
Irgendwie hoffte ich doch, er sei da.
Um 19 Uhr traf ich mich mit den ehemaligen Klassenkameraden in einer Bar im Nachbarort. Schon in unserer Schulzeit traf sich unserer Clique dort und behielten es bis heute bei. Es war wirklich schön sie alle wieder zu sehen. Viele von denen die heute kamen, wohnten auch schon nicht mehr hier und waren wie ich, auch nur zu Besuch. Wir hatten uns eine Menge zu erzählen, tauschten eine allerhand Klatsch und Tratsch aus und lachten ausgelassen. Auf einmal stand Dominik hinter mir. Ich erschrak fürchterlich. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er auch kommen würde. Aber wie naiv von mir, schließlich kannte er die ganzen Leute ja auch. Mir wurde ganz mulmig im Bauch und ich versuchte ihn den ganzen Abend zu ignorieren, ihn nicht anzusehen. Es gelang mir nur nicht, und so schielte ich doch hin und wieder mal zu ihm rüber. Unsere Blicke trafen sich. Wie peinlich. Na wenigstens geht es ihm auch so und es ließ ihn nicht völlig kalt. 
Als ich dann halb zwölf aufbrach, zahlte auch Dominik und sagte er komme mit. Da die anderen nichts von unserem Streit mitbekamen, wollte ich keine Szene machen und einfach nur so schnell wie möglich weg. Gerade als ich zum Parkplatz lief und froh war, dass er mich nicht mehr sah, packte er mich am Arm und zog mich herum. Es war dunkel, sodass uns keiner sehen konnte. Wut stieg in mir auf. Und bevor ich was sagen konnte, sagte Dominik zu mir "Hör mich wenigstens kurz an". Ich wollte aber nicht und hatte keine Lust seine ausgedachte Geschichte zu hören. Die Ausreden, weshalb er damals Schluss machte. Also versuchte ich mich loszureißen. Doch er ließ nicht locker. "Na schön, also. Was hast du mir noch zu sagen?" "Jetzt beruhig dich erst mal", sagte er mit weicher Stimme. Er schaute mir dabei tief in die Augen und sah mich eindringlich an. "Als du mich den Tag fragtest, war ich nicht darauf gefasst, dass du die Frage stellen würdest. Es war so lange her, dass ich dachte, du seist darüber hinweg." "Ja, bin ich ja auch", antworte ich trotzig. Er lächelte kurz auf, sodass seine Grübchen zu sehen waren. "Sieht aber nicht danach aus, sonst wärst du jetzt nicht so wütend". "Also, sagt was du zu sagen hast, ich will jetzt nach Hause". "Damals als wir zusammen waren, warst du fünfzehn und ich achtzehn. Ich stand kurz vor meinem Abi und wollte danach bei meiner Tante in Tübingen studieren. Ich musste weg und es brach mir das Herz mit dir Schluss zu machen. Aber ich wollte unabhängig sein und Dinge erleben." Und mit dir wäre das nicht gegangen." Ich wurde noch wütender und war verletzt. "Heißt das, du hast Schluss gemacht, weil du Sex wolltest und ich noch nicht bereit dazu war? Mein Gott ich war fünfzehn." "Nein so ist es nicht. Das war nicht der einzige Grund." "Ich wusste wenn ich umziehe, würden wir uns nur noch selten sehen. Du könntest dir keinen neuen Freund suchen und ich keine neue Freundin. Wir würden aufeinander warten und hätten unsere schönste Zeit verpasst. Ich war nicht bereit für eine Fernbeziehung. Das war mir zu ernst." Und als ich ihn beim Reden ansah und in die Augen schaute, glaubte ich ihm. Ich konnte seine Beweggründe nachvollziehen. Ich verstand nur nicht, warum er darüber nicht mit mir geredet hat. "Warum hast du nicht mit mir darüber geredet und hast ohne ein Ton zu sagen Schluss gemacht." "Ich wusste, wenn ich es dir hätte sagen müssen, hätte ich es nicht gekonnt. Ich hatte Angst dich weinen zu sehen. Ich schob es so lange vor mir hin, bis ich schlussendlich umzog. So war ein einfacher für mich, dir zusagen, dass ich Schluss mache. Ich wusste ich wäre am nächsten Tag weg und hätte so den Abstand, um darüber hinweg zu kommen. Ich weiß, es war nicht fair von mir. Aber es war das Beste, was ich machen konnte. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, weißt du auch, dass es nicht funktioniert hätte." Er hatte Recht. Nur wäre es mir damals einfacher gefallen, es zu verstehen.
In der Zwischenzeit liefen wir in den angrenzenden Park spazieren und ließen uns auf einer Bank nieder. Und nach den ganzen Jahren, konnte ich ihm irgendwie nicht mehr richtig böse sein. Obwohl ich immer noch Gefühle für ihn hatte und scheinbar nie richtig darüber weggekommen bin, war es doch schon so lange her. Er war ja schließlich auch noch ein Kind. Wir waren Kindern. Und als ich ihn so ansah, trafen sich unsere Augen. Es beugte sich nach vorne und wir küssten uns.
Ende
 

Näheres zur Blogparade könnt ihr auch auf meinem Blog erfahren :-):

http://zwinkerlingsbibliothek.blogspot.de/2015/06/blogparade-summer-stories.html

Sommer Stories - Jugendliebe - meine erste kleine Geschichte

Kommentare

Marie1 kommentierte am 08. Juli 2015 um 15:51

Geht es nicht in erster Hinsicht um Spaß? Ich finde die Geschichte jedenfalls gut! Kurzgeschichten schreibe ich auch gerne, einfach das aufschreiben, was einm grad so in den Sinn kommt. Und wenn man sie nur selber liest, na und? Wenigstens hatte man Spaß daran, zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelt, innerhalb so kurzer Zeit, wie sie sich vielleicht auch verändert.

Wenn es dir Spaß macht, warum solltest du damit aufhören?