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Ausflugs-Tipp

Mein Besuch in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar

Den Jahreswechsel habe ich in Weimar verbracht. Von Weimar könnte man viel berichten, was thematisch hier ins Magazin passen könnte – vom Aufenthalt vieler Schriftsteller (vor allem natürlich Goethe und Schiller, die an jeder Ecke präsent sind), von den vielen tollen Buchhandlungen,…

Ich habe mich aber dazu entschieden, von einem Programmpunkt zu berichten, der mich sehr beeindruckt hat – mein Besuch bei Anna Amalia….

Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach war ab 1759 Regentin in ihrem Herzogtum (nachdem sie zur Witwe wurde und ihr Sohn noch zu jung war (der übrigens, laut unserem Stadtführer, ein ziemlich wildes Leben, auch mit seinem guten Freund Goethe, geführt haben muss…). Zeitlebens widmete sie sich aber auch der Kunst und Kultur, ob Musik, Theater oder eben auch der Literatur. 1766 stand sie dann vor dem Problem, dass viele von uns wohl schon hatten (wenn auch im kleineren Rahmen): Ihre bisherige Bibliothek, seit Generationen angelegt, wurde zu klein, weshalb sie in das heutige Gebäude neben dem Palais verlegt wurde.

Über die Jahre wuchs die Sammlung immer weiter an und ist bis heute eine wichtige Forschungsbibliothek. Zudem gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Am 2. September 2004 geschah jedoch das Unfassliche: Durch einen Brand im Dachgeschoss wurde ein Großteil der Bücher im bekannten Rokokosaal zerstört oder beschädigt.

Dies ist nun mehr als 10 Jahre her, dennoch habe ich noch die Fernsehbilder vor Augen. Ich kannte zwar zu diesem Zeitpunkt (immerhin war ich 14) nicht die Anna Amalia Bibliothek, und dennoch war mir die Bedeutung dieses Brandes irgendwie klar. Umso toller war mein Besuch nun.

Direkt nach dem Brand begann die Rettung und Restaurierung der Bücher. Von den 196.000 Bänden konnte (teilweise noch während der Löschaktionen) 28.000 unversehrt gerettet werden. 118.000 wurden beschädigt, teilweise durch Rauch und Feuer, teilweise durch Wasser und Löschschaum, geborgen werden, 50.000 Bände jedoch sind unrettbar verbrannt…

2007, also drei Jahre nach dem Brand wurde die Bibliothek neu eröffnet und wird von Vielen besichtigt. Täglich kann nur eine begrenzte personenanzahl eingelassen werden, weshalb es teilweise schwierig ist, hineinzukommen.

Da ich aber über den Jahreswechsel in Weimar war, konnte ich einen Trumpf ausspielen: So war ich am Neujahrsmorgen direkt zur Öffnung der Tür da und konnte nahezu (zwischenzeitlich sogar komplett alleine mit dem Wachmann) den restaurierten Rokokosaal besichtigen. Kurz gesagt: Der Besuch ist wirklich beeindruckend, vor allem mit dem Wissen, dass dies vor zehn Jahren zu einem großen Teil zerstört oder zumindest beschädigt war…

Zusätzlich zu dem (kostenpflichtigen) besuch des Rokokosaals gibt es derzeit eine kostenfreie Ausstellung (bis zum 9.8.2015) im Erdgeschoss zur Restaurierung und der Rettung der Bücher nach dem Brand. Diese empfehle ich sehr gerne, es ist wirklich beeindruckend, was Fachleute mit vermeintlich unrettbaren Büchern „anstellen“ können. So wird dargestellt, wie Einbände aus verschiedenen Materialien  restauriert werden können, wie Seiten, die Opfer der Flammen wurden teilweise gerettet wurden und wie durch den Brand auch neue Techniken der Restaurierung erprobt werden können.  Dies ist wirklich faszinierend!

Wem ein Besuch nicht möglich ist: Zu dieser Ausstellung wurde ein Katalog/ Buch erstellt, was auch im Buchhandel erhältlich ist. Wer sich für die Restaurierung von Bücher interessiert, dem lege ich dieses also ans Herz :).

Der Besuch in der Anna Amalia Bibliothek hat mich sehr beeindruckt und fasziniert, wer also einmal in der Nähe ist sollte sich von dem Andrang nicht abschrecken lassen – oder ruhige Zeiten wie den Neujahrsmorgen wählen ;) Aber auch Weimar an sich ist eine Reise wert…

Internetseite der Anna Amalia Bibliothek der Klassik Stiftung Weimar.

Restaurieren nach dem Brand Blick in den Rokokosaal In der linken Ecke ist übrigens die Namensgeberin zu sehen... Blick nach oben zu den zwei Galerien

Kommentare

Seiten

Leia Walsh kommentierte am 10. Januar 2015 um 19:44

Danke für diesen sehr schönen Bericht, der wirklich toll ins WLD-Magazin passt!

(Die gefundenen Tippfehler behalte ich!)

 

FrlSpatz kommentierte am 10. Januar 2015 um 20:31

Hmpf, leider merke ich immer wieder, das Word auch nicht alles findet. Und beim mehrfachen lesen guck ich scheinbar auch vorbei :o

kommentierte am 15. Januar 2015 um 18:24

Ein ganz toller Bericht und ich kann mich nur anschließen. Ich war letztes Jahr im August mit meinen Eltern und meiner Schwester dort und ich war völlig fasziniert von der Bibliothek. Wahnsinn, wie sie alles restauriert haben und allein die Bücher waren wunderschön. Das Alter konnte man ihnen ansehen, aber das hat sie nur interessanter und schöner gemacht. ich hätte nur gern auch mal was zum anfassen und fühlen gehabt. So ein uraltes Buch in der Hand und die Energie spüren, die es besitzt. Mir ist natürlich klar, dass das nicht geht. Aber so ein altes Buch mit Geschichte in den Händen zu halten und über die Seiten und Buchstaben zu streichen, fasziniert mich schon und erfüllt mich mit jeder Menge Ehrfurcht. Wenn man mal in Weimar ist unbedingt hingehen.

vielleser18 kommentierte am 11. Januar 2015 um 13:48

Ich habe die (Fernseh-)Bilder vom Brand auch noch vor Augen. Letztens habe ich ein Roman gelesen, dort war der Brand, aber auch die Aufarbeitung der Bücher, ein wichtiges Thema.

Irgendwann schaffe ich es auch einmal und fahre nach Weimar. Dann versuche ich auch unbedingt mal die Anna Amalia Bibliothek zu besuchen.

Danke schon einmal für deinen Bericht.

FrlSpatz kommentierte am 11. Januar 2015 um 14:45

Verrätst du mir den Roman? Das würde mich sehr interessieren....

muecke77 vermutete am 16. Januar 2015 um 09:07

Eventuell das "Das Aschebuch" von Ralf Strackbein

FrlSpatz kommentierte am 16. Januar 2015 um 19:37

Danke für den Tipp, werde ich mir gleich mal anschauen....

Zieherweide kommentierte am 11. Januar 2015 um 18:25

Das ist ein sehr schöner Artikel. Ich habe mal einen Vortrag über Herzogin Anna Amalia und ihre Bibliothek gehalten. Damals hatte ich mir schon mal vorgenommen, dass ich diese Bibliothek in echt sehen müsste. Jetzt hatte ich es ein bisschen aus den Augen verloren. Danke, dass du mich wieder an den Wunsch erinnert hast. Es muss ehrlich beeindruckend sein.

Sommerzauber02 kommentierte am 12. Januar 2015 um 11:42

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Vielleicht komme ich irgendwann einmal nach Weimar.

Für die Wartezeit kann man ja gut ein Buch einpacken, wenn es nicht gerade regnet.

Maren Kahl kommentierte am 12. Januar 2015 um 12:48

Wow, vielen Dank für den tollen Artikel! Weimar ist wirklich eine wunderschöne Stadt und Dein Bericht hat mir Lust gemacht, sie nochmal zu besuchen! Und die Ausstellung zur Restaurieriung ist bestimmt spannend!

lesesafari kommentierte am 12. Januar 2015 um 17:40

Ich erinnere mich noch, wie wir damals die Fahrt mit dem Deutsch-LK geplant haben und genau eine Woche vor der Reise ist das Unglück passiert. Wir konnten dann nur noch mal kurz durch die Tür schauen, das war alles.

In der Bahnzeitschrift stand auch vor ein paar Monaten ein interessanter Bericht darüber, wie die Bücher restauriert wurden.

bquadrat kommentierte am 12. Januar 2015 um 19:30

Ein toller Artikel und man spürt wie sehr dich dieser besuch begeistert hat.

Persuasion kommentierte am 13. Januar 2015 um 18:27

Danke für den Artikel, Fräulein Spatz. Schöööne Fotos...

Nach Weimar muss ich unbedingt auch einmal - muss, muss, muss! Was würdest Du denn sonst noch empfehlen als "Muss man in Weimar unbedingt gesehen haben..."?

FrlSpatz kommentierte am 13. Januar 2015 um 20:53

Naja, es gibt ja eine Menge anzusehen. Mir hat besonders gut das Bauhaus-Museum am Theaterplatz gefallen...

Arbutus kommentierte am 14. Januar 2015 um 01:28

Danke für den schönen Artikel!

Ich stand damals mit meiner Mutter auf dem Marktplatz, als die Flammen immer höher aus dem Dach schlugen. Wir hatten ein paar Tage Urlaub in Weimar gemacht und gerade in der Herderkirche ein Konzert gehört... War kein schöner Anblick das.

Aber umso schöner, dass ich im letzten Sommer zum ersten Mal auch einen Blick in den wiederhergestellten Rokkokosaal werfen konnte. Es ist ein faszinierender Ort. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt.

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:16

Das kann ich mir vorstellen, dass es nochmal eine Nummer heftiger ist, wenn man den Brand direkt mitbekommen hat... umso toller, das nun zu sehen :)

Musstest du sehr lange anstehen oder hattest du auch die karten vorher besorgt?

westeraccum kommentierte am 15. Januar 2015 um 09:31

Oh, Weimar ist toll! Nur in der Anna-Amalia -Bibliothek war ich noch nie, weil sie damals noch renoviert wurde. Ein Grund, mal wieder hinzufahren. Danke für deinen anregenden Bericht!

Naibenak kommentierte am 15. Januar 2015 um 09:49

Vielen Dank für den tollen und beeindruckenden Artikel!!! Ich bekomme tatsächlich Lust, einen Ausflug in diese schöne Stadt zu planen... schau'n wir mal ;)

LadySamira091062 kommentierte am 15. Januar 2015 um 09:54

wow da wäre ich auch  gerne früh aufgestanden um das besichtigen zu können .Ich finde es faszinieren soviele alte und schöne Bücher inder Umgebung zu sehen in der sie angeschafft wurden 

Madlenchen kommentierte am 15. Januar 2015 um 10:06

Ich liebe Weimar. ♥ Ich bin 15 Minuten davon entfernt aufgewachsen. :) Die Stadt sehe ich mir jedes Mal wieder aufs Neue an. Allerdings war ich bisher noch nicht in der Bibliothek. Ich glaube, dass ich das bei meinem nächsten Heimatbesuch mal ändere. :)

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:17

Das solltest du dann schleunigst nachholen ;)

wandagreen kommentierte am 15. Januar 2015 um 11:02

Wunderschön beschrieben ! Vielen Dank. Diese Bücher sind Kostbarkeiten. Und damals waren Bücher noch viel viel mehr wert als heute! Weiss man, wie dieser Brand entstanden ist? An mir sind diese Ereignisse völlig vorüber gegangen.

kuolema kommentierte am 15. Januar 2015 um 12:58

Auf der Homepage ist folgendes dazu geschrieben:

"Vermutlich war es eine defekte Elektrokabelverbindung, die das verheerende Feuer in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar ausgelöst hat. Die korrodierte Klemmverbindung einer Aluminium- und einer Kupferleitung  hat längere Zeit hinter einer Wandverkleidung im Dachgeschoss geschmort, bevor die Brandmelder Alarm schlugen. Erst im Februar 2005 hat das Bundeskriminalamt in einem Gutachten das Ergebnis seiner Untersuchungen mitgeteilt."

Ich hab mal auf der HP gestöbert, da gibt es viele interessante Informationen zum Brand und dem Wiederaufbau.

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:15

Beim Audio-Guide gibt es einige Sequenzen, in denen der Direktor der Bibliothek über den Brand und die Rettung erzählt. Ausgelöst wurde der Brand durch das defekte Kabel unter dem Dach. Ich kriege es nicht mehr ganz zusammen (müsste nochmal in dem Buch nachschauen, ob es da genauer steht), aber die Leitungen waren wohl zu alt und zu stark ausgelastet. Das tragische ist, das unter dem Platz vor der Bibliothek ein Tiefenmagazin gebaut wurde, in das eigentlich die Bücher umgelagert werden sollten (wohl zu Renovierungsarbeiten im Rokokosaal). Da kam aber der Brand dazwischen, sonst wären weniger bis keine Bücher zu Schaden gekommen...

marsupij kommentierte am 15. Januar 2015 um 13:09

Danke für diesen schönen Bericht! Ich hatte ursprünglich im Dezember auch eine Fahrt geplant, die aber verschoben wurde.

drafbutterfly kommentierte am 15. Januar 2015 um 13:24

Danke für den tollen Bericht. Ich denke wirklich darüber nach da mal hinzufahren.

JA2085 kommentierte am 15. Januar 2015 um 14:18

So ein Lesezimmer hätte ich auch gern... :)

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:18

Ich würde es ja eher Lesesaal als Lesezimmer nennen ;) Sehr beeindruckend, auch wenn ich normalerweise weniger Pomp mag...

MiraBerlin kommentierte am 15. Januar 2015 um 14:23

Ich bin allgemein ja ein richtiger Weimar-Fan! Jetzt möchte ich glatt wieder hinfahren! :-)

Die Bilder sind echt schön geworden und bringen die Atmosphäre schön rüber. Man spürt schon beinahe, wie verrückt nach Büchern du bist. :3

Hachja, so eine eigene Bibliothek Zuhause wäre ja auch was Tolles... auch die Decken haben es mir angetan!

Dorothea kommentierte am 15. Januar 2015 um 15:10

Ich war 2004 kurz nach dem Brand in Weimar, es war sehr bewegend und traurig zu wissen welche Schätze verloren gegangen sind,ansonsten ist Weimar auf jeden Fall eine Reise wert.

EnibaSeele kommentierte am 15. Januar 2015 um 15:52

Weimar steht auch auf meiner Reisezielwunschliste. ;-) Danke für den Bericht über ein mögliches Ziel vor Ort. Die Bilder sind ja schon beeindruckend...

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:20

Weimar kann ich auch wirklich empfehlen, auch mal abgesehen von der Bibiothek. Ich war ja nur wenige Tage da und habe nur einen Teil gesehen, aber ein wiederkommen steht auf jeden Fall schon fest. Auch nach Erfurt ist es nicht weit, da war ich auch einen Tag....

DoTea kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:10

Dein Bericht gefällt mir gut! Und er weckt in mir die Lust, auch mal hinzufahren! Thüringen ist ja eine schöne Gegend, aber in Weimar war ich bis jetzt noch nicht.

Kathrinsbooklove kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:55

Die Bibliothek ist wirklich wundervoll! Genauso wie Weimar. Mein Lieblingsplatz war neben der Bibliothek ganz klar auf dem riesigen Baumstamm beim Gartenhäusschen von Goethe. Dort konnte man super schreiben!

Mit dem Deutsch-Lk waren wir Ende letzten Jahres auch dort zu Besuch. Der Kurs von 14 Personen durfte auch "allein" in den Saal. Da wir einen Guide dabei hatten, durfte ich sogar eins der Bücher (aus dem 16. Jahrhundert!) in die Hand nehmen und darin blättern. Das werde ich nie vergessen! 

Hast du dir auch die große Standuhr kurz vor dem Rokokosaal angeschaut? Die war gigantisch!

 

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 17:01

Ja, die habe ich auch gesehen. Ist echt verrückt, was damals gebaut wurde. Wir haben Uhren, an denen wir die Zeit lesen können, Punkt. Da haben sie stündlich wechselnde Bilder, halbstündliche Töne, tägliche Bilder im Wochenverlauf, die Anzeige des Lebensalters von Carl August (oder wars ein anderer?),.... irre :)

Kathrinsbooklove kommentierte am 17. Januar 2015 um 22:47

Es war Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar aus dem Jahr 1706 :) Er war ja auch derjenige der die Bibliothek gründete. (Benannt wurde die Bibliothek erst viel später nach Anna Amalia, weil sie die größte Förderin war.) 

Die Standuhr war wirklich der Wahnsinn. Der gesamte Kurs stand staunend davor :)

FrlSpatz kommentierte am 18. Januar 2015 um 14:10

Ah, ok :) Bin mit den ganzen Namen durcheinander gekommen, ich dachte auch, es wäre die Uhr des Sohnes... ich weiß aber noch, das die Lebenszeit auf 82 Jahre begrenzt war :)

kommentierte am 15. Januar 2015 um 17:37

Vielen Dank für den schönen Bericht, genau soetwas gehört hier her!

enila kommentierte am 15. Januar 2015 um 18:00

Toller Artikel. Schön, dass du auch hervorhebst, wie schöne eine Bibliothek auch von innen sein kann. Da gibt es in Deutschland einige, die mit wunderschönen Sälen und nicht nur mit wertvollen Büchern aufwarten kann. Bei deinem Bericht geht mir als Bibliothekarin das Herz auf ;)

Der Brand in der HAAB muss wirklich schrecklich gewesen sein, vor allem für den verlorenen Bestand, der nicht gerettet werden konnte. Es wird ja auch immer noch restauriert.

Zu dem Buch was oben erwähnt wurde, ich denke es ist "Die Bibliothek brennt" von Michael Knoche, dem Direktor der HAAB. Er schildert hier seine Eindrücke und die Geschehnisse rund um den Brand. Soll wirklich gut sein, bin leider selbst noch nicht zum Lesen gekommen.  Hier ein Link: http://www.wallstein-verlag.de/9783835313859-michael-knoche-die-biblioth...

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 18:29

Danke für den Link :) Da aber Vielleser18 von einem Roman schrieb, ist es vielleicht doch was anderes...

In einer Buchhandlung dort hatte ich z.B. auch einen Regional-Krimi gesehen, der am Rande des Brandes bzw. der Restaurierung spielt, leider fällt mir der Titel grade nicht ein....

Welche Bibliotheken würdest du denn noch empfehlen? Bin immer für Tipps offen :)

enila kommentierte am 15. Januar 2015 um 21:30

Also vor allem die Kloster- und Stiftsbibliotheken sind immer besonders schön. In Deutschland z. B. in Kempten, Ottobeuren, Waldensee (Oberpfalz), Ulm oder die Klosterbibliothek St. Peter im Schwarzwald. In der Schweiz kann ich dir vor allem die Stiftsbibliothek St. Gallen empfehlen. In Österreich z.B. Admont, oder in Wien die Österreichische Nationalbibliothek. In Paris soll es auch einige schöne Bibliotheken geben. Oder in Prag die Bibliothek des Klosters Strahov. Gibt aber noch viel viel mehr. 

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 21:48

Danke! Da habe ich jetzt wohl ein paar Ausflugsziele mehr ;)

In St. Peter war meine Kollegin vor kurzem - allerdings für eine Fortbildung, nicht um Bibliotheken zu besichtigen ;)

Borkum kommentierte am 15. Januar 2015 um 18:30

Vielen Dank für den tollen Bericht.

Jetzt ist Weimar auf meiner Reiseziel-Wunschliste direkt mal ziemlich weit nach oben gerutscht.

kommentierte am 15. Januar 2015 um 18:44

Ein ganz toller Bericht und ich kann mich nur anschließen. Ich war letztes Jahr im August mit meinen Eltern und meiner Schwester dort und ich war völlig fasziniert von der Bibliothek. Wahnsinn, wie sie alles restauriert haben und allein die Bücher waren wunderschön. Das Alter konnte man ihnen ansehen, aber das hat sie nur interessanter und schöner gemacht. ich hätte nur gern auch mal was zum anfassen und fühlen gehabt. So ein uraltes Buch in der Hand und die Energie spüren, die es besitzt. Mir ist natürlich klar, dass das nicht geht. Aber so ein altes Buch mit Geschichte in den Händen zu halten und über die Seiten und Buchstaben zu streichen, fasziniert mich schon und erfüllt mich mit jeder Menge Ehrfurcht. Wenn man mal in Weimar ist unbedingt hingehen.

Brocéliande kommentierte am 15. Januar 2015 um 19:06

Frl Spatz - chapeau ;-)

Während viele am Neujahrstag was andres tun (womöglich den Rausch ausschlafen) - warst Du hier kulturell und in Sachen Buch unterwegs, toll! Der Bericht und die posts gefallen mir auch gut, sehr informativ, vielen Dank!

Ich kann mich ebenfalls an den Brand noch gut erinnern - und jedes Bücherherz wurde wohl mit dieser Nachricht traurig, aber schön, dass nicht alles in Flammen aufgegangen ist und viele Bücher gerettet werden konnten. Allerdings ist wohl auch ein Teil (wieviele, weiß ich nicht) unwiederbringlich verloren gegangen.... Wenn ich mal in Weimar sein sollte, werde ich mir die Bibliothek von Anna Amalia auf jeden Fall anschauen!

FrlSpatz kommentierte am 15. Januar 2015 um 21:57

Laut den Angaben sind 50.000 Bücher unrettbar verbrannt, habe mal gerade ausgerechnet, dass das 25,5% des damaligen Bestandes war. Andererseits heißt das aber auch, das knapp 75% zumindest in Teilen gerettet werden konnte. Und wenn ich mich an die Bilder aus den Nachrichten erinnere: Da hätte ich mit weniger gerettetem gerchnet....

Tja, was macht man alles, nur um in keiner Schlange zu stehen :P Ich war sogar mit leerem Magen da, da es an Neujahr im Hotel erst ab 9 Uhr Frühstück gab - da stand ich allerdings schon von Anna Amalias Tür ;)

fio kommentierte am 15. Januar 2015 um 21:35

Ein wunderschöner Artikel und tolle Fotos! 

muecke77 kommentierte am 16. Januar 2015 um 09:03

Ich war auch über den Jahreswechsel in Weimar. Konnte mir nur die Ausstellung ansehen. Für die Bibliothek war leider keine Zeit. Aber das werde ich auf jeden Fall nachholen.

FrlSpatz kommentierte am 16. Januar 2015 um 19:38

Na sowas, da sind wir uns ja vielleicht irgendwo unbewusst über den Weg gelaufen :)

Naoki kommentierte am 16. Januar 2015 um 13:43

Ich war noch zu jung, um den Brand in den Medien mitzubekommen (mit 13 schaute ich hauptsächlich Anime), deshalb nochmal gut, dies in Erinnerung gerufen zu bekommen! Das macht nochmal klar, was für kulturelle Schätze geschützt werden müssen.

Diesen Sommer fahre ich für drei Tage nach Weimar und werde mir die Bibliothek definitiv anschauen.

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