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Cover Trends 2016

Covergestaltung

Cover Trends 2016

Gibt es Motive, die besonders häufig auf Buchcovern auftauchen? Wie sieht ein typischer Krimi aus und welche Farben haben Jugendbücher? Wir haben uns die Neuerscheinungen dieses Jahres einmal genauer angesehen und konnten einige Trends ausmachen.

Cover verraten viel. Meist können wir nur mit einem Blick auf das Genre des Buches schließen. Schwarze Vögel vor einem bedrohlich düsteren Himmel tauchen häufig bei Krimis auf, blumenumrankte Cover deuten auf Liebesromane hin und Fotos junger Frauen mit langen Haaren und wallenden Kleidern sind typisch für Fantasybücher. Innerhalb weniger Augenblicke entscheiden wir, ob ein Buch in Frage kommt oder nicht. Dabei setzen Verlage Gestaltungselemente bewusst ein, um Assoziationen zu erwecken.

Wir haben uns die Neuerscheinungen dieses Jahres angesehen und konnten dabei einige Motive und Designs ausmachen, die immer wieder auftauchten. Einige davon werden schon seit Jahren gerne genutzt, andere sind neu dazugekommen.

Übrigens: Wenn ihr noch weitere typische Covergestaltungen anschauen möchtet, schaut doch mal hier ("Beliebte Motive") und hier ("Der schwarze Rabe auf dem Strommast") vorbei.

Typographie

Es sind Cover, die ganz ohne Bilder auskommen. Im Fokus stehen allein der Titel und der Autorenname. Eine auffällige, ungewöhnliche Typographie setzt den Text in Szene. Der Titel füllt das gesamte Cover. Ein Stil, der vorwiegend im Bereich der Erzählenden Literatur genutzt wird.

Covertrends 2016 - Typographie

Frauengesichter

Vor allem im Fantasybereich findet man häufig Fotos von Frauen auf den Covern. Neben den oben genannten Bildern von jungen Frauen mit langen Kleidern sind auch Nahaufnahmen von Gesichtern ein beliebtes Motiv.

Covertrends 2016 - Frauengesichter

Scherenschnitte

Cover mit vereinfachten Illustrationen, die die Konturen von Menschen, Tieren und Gegenständen zeigen und dabei an Scherenschnitte erinnern, sind seit Jojo Moyes' "Ein ganzes halbes Jahr" aus dem Buchmarkt nicht mehr wegzudenken.

Covertrends 2016 - Scherenschnitt

Rückenansichten

Historische Bücher greifen schon lange auf diese Bildkomposition zurück: Frauen mit langen Kleidern, die dem Betrachter den Rücken zukehren und in die Ferne blicken.

Covertrends 2016 - Rückenansichten

Alltagsgegenstände in Szene gesetzt

Eine Inszenierung, die vor allem bei Krimis zu sehen ist. Im Zentrum des Covers ist ein - eigentlich harmloser - Alltagsgegenstand wie eine Schere, ein Wasserhahn oder ein Nagel platziert, der durch die bedrohliche Gestaltung des Covers zum beängstigenden Mordinstrument zu werden scheint.

Covertrends 2016 - Alltagsgegenstände als Mordwaffe

Illustrationen

Humoristischer Krimis und Erzählungen (häufig mit und/oder für Senioren) weisen häufig mit einer Cartoon ähnlichen Illustration auf dem Cover auf ihren lustig-unterhaltsamen Charakter hin.

Covertrends 2016 - Illustrationen

Weiße Cover

Bei diesen Büchern scheint der Hintergrund im Fokus zu stehen. Die weiße Fläche überwiegt bei der Gestaltung. Die Bild- und Textelemente nehmen nur wenig Raum ein. Auch dieser Trend ist vor allem bei Romanen zu finden.

Covertrends 2016 - weiße Cover

Bildüberlagerung

Eine Trend, der nicht für ein spezielles Genre typisch ist, sondern sowohl bei Krimis als auch bei Romanen und Fantasybüchern vorkommt. Bei diesen Covern liegen zwei Bildes übereinander. Ein Teil des oben liegenden Bilder ist transparent und gibt den Blick auf das darunterliegende Bild frei. Zwei Motive, die zu einem verschmelzen.

Covertrends 2016 - Bildüberlagerung

Blumenranken

Vor allem bei seichter Unterhaltungsliteratur für Frauen sind Blumen ein gern genutztes Motiv. Dabei bilden bunte Blütenranken häufig eine Art Rahmen, der den Blick auf den Buchtitel lenkt.

Covertrends 2016 - Blumenranken

Aquarell

Zarte Farbtupfer und -verläufe sind bei Jugendbüchern und Romanen immer wieder zu sehen. Dabei dominieren die Farben blau, türkis und pink. 

Covertrends 2016 - Aquarell

Weglaufende Menschen

Auf den Covern von Krimis findet man sie immer wieder: Menschen, die wegrennen. Dabei sind es oft (nicht immer) Männer, die vor einer - für den Betrachter nicht auszumachenden - Gefahr weglaufen. Zu sehen sind häufig nur dunkle Konturen einer Person vor einer düsteren Kulisse.

Covertrends 2016 - weglaufende Menschen

Fallen euch noch weitere Trends ein?

Kommentare

micluvsds kommentierte am 28. Oktober 2016 um 13:19

Der Artikel ist interessant - und ich finde es echt witzig, dass ich zwar einige Bücher gelesen habe, aber trotzdem kein Cover bewusst kannt.

UJac kommentierte am 28. Oktober 2016 um 13:41

Schöne Zusammenstellung! Ich greife meistens nach den "Weißen Covern" oder wo die Schrift im Vordergrund steht, trifft auch am ehesten meinen Lesegeschmack :-)

Steffi_the_bookworm kommentierte am 28. Oktober 2016 um 14:14

Immer wieder interessant wie sich Cover ähneln und welche Trends sich da entwickeln...

Ich gestehe ja, dass mich die Illustrationen, Schatten- und Scherenschnitte ebenso wie verspielte Cover mit Blumen und am besten noch Glitzer magisch anziehen. ;)

E-möbe kommentierte am 28. Oktober 2016 um 17:01

Das sind genau die, die ich scheue wie der Teufel das Weihwasser. :D

Steffi_the_bookworm kommentierte am 28. Oktober 2016 um 17:43

Ich bin ja auch ein Mädchen ;)

Lesemama kommentierte am 01. November 2016 um 09:39

Mich auch :0)

Die springen mich regelrecht an. Wobei ih zugeben muss, das ich eh ziemlich Coverfixiert bin...

1e2a3s4t kommentierte am 02. November 2016 um 19:18

Coverfixiert bin auch....Wobei ich zugeben muss, dass ich fast nie enttäuscht wurde:) Man soll aber ein Buch nie nach dem Umschlag beurteilen, oder?

lesesafari kommentierte am 28. Oktober 2016 um 14:22

Sehr interessanter Artikel. Das meiste ist mir auch schon aufgefallen, wenn ich mal wieder meinen SuB angeschaut habe ;) Aber wegrennende Männer sind noch nicht dabei.

westeraccum kommentierte am 28. Oktober 2016 um 14:22

Eine interessante Zusammenstellung! Dass Krimis vorwiegend rot-schwarz-weiße Einbände haben fällt mir immer wieder auf. Das ist doch eintönig, man kann sie kaum noch unterscheiden. Man darf sich doch auch andere Sachen einfallen lassen!

Federfee kommentierte am 28. Oktober 2016 um 15:10

Ein toll zusammengestellter Artikel. Ich denke auch, dass den Covern zunehmend mehr Aufmerksamkeit gezollt wird. Sie werden aber auch immer schöner bzw. immer bewusster gestaltet.

Morla kommentierte am 28. Oktober 2016 um 15:16

Sehr interessant und toll zusammengefasst! Ich ertappe mich immer dabei, auf schön gestaltete Cover zu "fliegen" und das Buch toll zu finden. Wenn ich dann den Klappentext und/oder Rezensionen zu dem Buch lese, merke ich dann schnell, ob ich damit wirklich etwas anfangen kann. Aber den Zweck, dass man sich mit dem Buch beschäftigt, hat das Cover dann schon erfüllt.

Kotori99 kommentierte am 28. Oktober 2016 um 15:54

Frauengesicher sind beliebt und auch Männer Oberkörper :D
Letzteres grade bei so romantischen Fantasy-Geschichten haha

Die Trends sind mir tatsächlich alle schon aufgefallen, ich finde es auch ein wenig schade, dass sich die Cover so ähneln :/
Ich bin ein totaler Cover-Käufer und achte da immer als erstes drauf 

kommentierte am 28. Oktober 2016 um 18:44

Da gebe ich dir Recht! Teilweise ist es wirklich langweilig, wenn sich die Cover so ähneln. Vor allem wenn man in einem bestimmten Genre liest fällt einem die Ähnlichkeit extrem auf.

Kotori99 kommentierte am 29. Oktober 2016 um 08:51

Ganz genau, ich hab viele von diesem Fantasy-Romantic Sachen und mein Freund schaut in der Buchhandlung nur au die Cover und meint (meistens richtig) "Das hast du, das hast du..." Schon irgendwie traurig :(
Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist einen Trend zu umgehen, aber man sollte es zumindest versuchen, sonst hat man das Gefühl der Inhalt ist genauso Einhaltsbrei wie das Cover 

katzenminze kommentierte am 28. Oktober 2016 um 16:40

Das ist echt interesant! Es heißt ja Don't judge a book by its cover, aber es ist schon so, dass mich bestimmte der Kategorien total abschrecken (Rennen, Überlagern, Frauen, Illtstrationen) und andere sehr ansprechen (Typo, Weiß, Blumen). Also meistens weiß man anhand des Covers eben doch, was man bekommt... :)

MelC kommentierte am 28. Oktober 2016 um 16:52

Ich finde Coverentwürfe wirklich eine hohe Kunst. Einerseits sollen sie den Inhalt verkörpern, andererseits Kaufintersse wecken. Und es gibt wirlich wunderschöne Idee.

E-möbe kommentierte am 28. Oktober 2016 um 17:04

Manchmal wäre ein wenig Abwechslung wirklich cool. Aber ich greife eh nicht nach Covern, sondern nach Büchern, von denen ich gehört/gelesen habe oder mich die Klappentexte angesprochen haben. Wenn es dann noch ein mega Cover gibt, wie zum Beispiel zuletzt beim Blackthorn-Code, umso besser.

kommentierte am 28. Oktober 2016 um 17:29

Ich habe das Gefühl (und es ist wirklich nur ein Gefühl und keineswegs etwas, das ich überprüft habe...),dass viele Thriller ,die neu heraus kommen in  weiss oder schwarz gehalten werden.

Nicht mehr sehen kann ich die "Scherenschnitt" Cover.Davon gibt es ja massenhaft seit Jojo Moyes damit begonnen hat.

Feuerfunke kommentierte am 28. Oktober 2016 um 18:08

Vielen Dank für den spannenden Überblick. Ich habe mir auch die alten Link angeschaut. Das ist wirklich verblüffend und spannend, wenn man sich noch nie damit beschäftigt hatte.

Aber ja, ich lasse mich auch sehr sehr stark von Covern leiten. ^^

kommentierte am 28. Oktober 2016 um 18:40

Ich bin eine absolute Cover-Käuferin. Ich hab auch schon ein paar Bücher nur wegen des Covers gekauft - da war der Inhalt Nebensache :D Ich finde den Artikel sehr interessant. Danke für diese Zusammenstellung!

Fay1279 kommentierte am 28. Oktober 2016 um 18:45

Ja und bei mir sind dieses Jahr zwei Bücher eingezogen, die von verschiedenen Autoren sind und trotzdem den selben Mann abbilden. Das fand ich wirklich schade. 

1. der Killer von David Baldacci 

2. der Schwede von Robert Karjel 

E-möbe kommentierte am 28. Oktober 2016 um 23:10

Ist eben ein schwedischer Killer. ^^

katzenminze kommentierte am 31. Oktober 2016 um 13:34

Haha, wollte ich auch gerade sagen. xD Aber hey, immerhin hat er zwei verschiedene Posen drauf.

lesesafari kommentierte am 29. Oktober 2016 um 23:35

Das kenne ich bisher nur von einem Frauengesicht. Weißes Cover, Frau liegt auf der Seite und ihr läuft Blut oder ne schwarze Träne aus dem Auge. Mir fällt aber grad weder Titel noch AUtor des Buches ein, dass ich gelesen habe.

hier ist es: http://wasliestdu.de/linwood-barclay/weil-ich-euch-liebte

Bücherwurm68 kommentierte am 28. Oktober 2016 um 20:26

Sehr interessanter Artikel !

wenn ich in den Buchladen meines Vertrauens gehe und nicht gezielt schon ein Buch kaufen möchte,nehme ich immer erst eines in die Hand wenn mich das Cover anspricht, es gibt so viele schöne, interessante oder magisch anziehende -:)

Susi kommentierte am 28. Oktober 2016 um 20:33

Das Buch "Drehtür" sieht witzig aus und ist von allen das einzige, was mich neugierig machen und dazu verleiten würde, mir das Buch näher anzugucken.

Als Thema/Trend fällt mir noch ein :

Natur, vor allem Bäume (davon habe ich mehrere, obwohl es Romane sind)

Augen (Tiere oder Menschen) vor dunklem Hintergrund

Schlangen (hatte ich seltsamer Weise auch schon mehrere, obwohl gar nicht immer eine Schlange drin vorkam). Aber auch andere Gifttiere z.B. Spinnen oder Skorpione. Meist bei medizinischen, aber auch bei anderen Krimis.

Sommerzauber02 kommentierte am 28. Oktober 2016 um 20:34

Manche Buchcover sind schontypisch zu bestimmten Genres. Und manche Buchcover wiederholen sich anhand von Farben, Figuren, Schlichtheit, Formen auf dem Cover.

Ich mag bunte Cover, aber die Farben müssen auch stimmen. Lieber mag ich es schlicht mit drei bis maximal vier Farben (inklusive Buchtitel-Farbe).

Brocéliande kommentierte am 28. Oktober 2016 um 20:43

Eine wirklich faszinierende Aufstellung - und dennoch gibt es für mich Bücher, die hier keinem 'Raster' entsprechen; meist sind das die literarischen Perlen, die diesen Mustern nicht unbedingt folgen (für mich zumindest ;)

Wunderschöne Cover haben auch z.B. alle Bücher von Rafik Schami - die sind hier in ihrer speziellen Art nicht dabei; mich ziehen übrigens die weißen Cover nicht so sehr an (oder nehmen mich sofort gefangen) obwohl ich weiß ansonsten sehr mag, habe ich's wohl bei Büchern gerne BUNT - genau wie bei den Genres ;)

Danke für diesen interessanten Artikel, liebe Maren und schönes Wochenende @all!

P.S. Zuweilen vermisse ich die DIY-Ecke - es geht auf x-mas zu ;)) die gab's immer freitags...

fuepsel kommentierte am 29. Oktober 2016 um 06:35

Mir ist auch schon aufgefallen, dass die Cover sich in bestimmten Genres oft sehr ähneln. Ganz schlimm finde ich diese "Nackenbeisser-Cover" wie bei "In den Armen des Highlanders" und Konsorten...

hobble kommentierte am 29. Oktober 2016 um 06:55

Interessant

Everly kommentierte am 29. Oktober 2016 um 10:21

Super Artikel

Hab mir auch gleich nochmal die alten Artikel angesehen 

Freue mich auf den nächsten :-)

Fanti2412 kommentierte am 29. Oktober 2016 um 18:03

Danke für den interessanten Artikel!
So manche Gemeinsamkeiten waren mir noch nicht aufgefallen :-)

Wichella kommentierte am 30. Oktober 2016 um 17:36

Ein Cover das mir gefällt, veranlasst mich das Buch in die Hand zu nehmen, bedeutet aber nicht, dass es auch gekauft bzw.  gelesen wird.

Auf den interessanten Artikel hin habe ich meine Bücher genauer angeschaut. Was sich bei mir noch findet, sind zweigeteilte Cover. Die obere Buchhälfte mit einem anderen Bild wie die untere Hälfte. Häufig aber nicht nur  bei historischen Romanen, zumindest in meinen Regalen.

Zeilenspringerin kommentierte am 03. November 2016 um 14:49

Ein wirklich toller Beitrag. Ich finde es sehr interessant, dass sich manche Motive besodners in speziellen Genre wiederfinden.

Lindenblomster kommentierte am 03. November 2016 um 18:36

Sich sehr ähnelnde Cover fallen mir auch oft auf. Da weiß man auch gleich zu welchem Genre das Buch gehört.

Manchmal sind sie aber sehr unpassend, ließt sich das Buch keiner durch, bevor das Cover gestaltet wird?

BücherwurmNZ kommentierte am 06. November 2016 um 11:50

Das ist ja interessant. Aus Covern kann man ja richtig eine Wissenschaft machen ;)
Manche Ähnlichkeiten sind mir gar nicht aufgefallen. Dass bei Krimis Mordinstrumente bzw . Alltagsgegenstände dargestellt sind, finde ich ehrlich gesagt langweilig. Da könnten sie sich mal was neues einfallen lassen.
Bücher mit Menschen auf den Covern sprechen mich gar nicht an. Da habe ich dann schon ein Bild vor Augen wie die Personen aussehen und das entspricht selten meiner Vorstellung, was ich beim Lesen störend finde.

evafl kommentierte am 07. November 2016 um 14:25

Mich sprechen gewisse Cover auch mehr an, Scherenschnitte, Illustrationen, Blumenranken und Aquarell mag ich auch sehr gerne. Der Inhalt muss aber dann auch dazu passen. ;) 

Annegret Harms kommentierte am 16. November 2016 um 17:07

Ein toller Beitrag! Bravo!

Lauritzel kommentierte am 19. November 2016 um 22:16

Was die Cover-Mode angeht, sind Frauengesichter etwas, was ich tendenziell am wenigsten leiden kann. Je mehr es nach Fotoshoot aussieht, desto schlimmer. Männergesichter finde ich genauso schlimm (und Kinder-, Oma-, Opa- und Tantengesichter, wie auch immer). Ich suche die dargestellte Person automatisch als Figur im Roman und finde sie meistens nicht. Wenn, dann nimmt das Bild ja nur vorweg, was meine Einbildungskraft hätte leisten sollen.