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Wochenfrage KW 31

Was war deine schlimmste Schullektüre?

Während die Schüler in Deutschland ihre wohlverdienten Ferien genießen, geht es bei uns diese Woche um Schullektüren. Welche Bücher musstet ihr lesen und welche davon konntet ihr überhaupt nicht leiden?

Ich gebe es zu: Ich war eins dieser Kinder, für die Lektüren das beste an der Schule waren. Ich hatte zuhause eine begrenzte Auswahl an Büchern und freute mich immer sehr, wenn ich für den Deutschunterricht einen neuen Roman bekam. Auch die Bücher, die meine Geschwister in der Schule lasen, schnappte ich mir, sobald sie damit durch waren, und bis heute bin ich froh darüber "Die Schachnovelle", "1984" und "Die Verwandlung" nicht durch die Augen eines Schülers gelesen haben zu müssen.

Es war immer ein spannender Moment, wenn der Lehrer verriet, mit welchem Buch wir uns in den nächsten Wochen beschäftigen würden. Und im Allgemeinen war ich immer zufrieden mit den Titeln, die sich zu meiner kleinen Sammlung gesellten. Doch hin und wieder gab es da diese Schreckensmomente, wenn der Lehrer einen Titel nannte, den man, weiß Gott, nicht hören wollte. Meistens versuchte ich mich zu trösten und gab mich der Hoffnung hin, dass das Buch vielleicht gar nicht so schlecht sein würde wie befürchtet. Nur um dann ein zweites Mal enttäuscht zu werden.

Wie zum Beispiel in der 9. Klasse, als wir dazu verdonnert wurden, Michael Kohlhaas zu lesen. Es fing schon mit dem Namen an. Erstens: Ich hatte den Titel noch nie zuvor gehört und war allein schon darum skeptisch. Zweitens: Wie um alles in der Welt konnte ein Autor seinen Protagonisten "Michael Kohlhaas" nennen? Konnte es einen langweiligeren Nachnamen geben als Kohlhaas? Selbst Schmidt, Müller oder Schneider schienen mir klangvoller. Ich hatte sogar die Vermutung, dass sich Kleist das Wort "Kohlhaas" nur ausgedacht hatte, um sicherzustellen, dass er den weltödesten Namen für seinen Helden beanspruchen konnte.

Aber, wie sich herausstellte, war das noch das kleinste Problem. Denn schon bald musste ich feststellen, dass Heinrich von Kleist scheinbar gar nicht die Absicht verfolgte, eine Geschichte zu erzählen. Vielmehr gewann ich den Eindruck, dass er nur ein Anliegen hatte: So viele Kommata auf einer Seite unterzubringen wie irgend möglich. Der CPP-Index ("commas per page"-Index, so wie ich es nannte) war enorm hoch. Gefühlt folgte nach jedem fünften Wort ein Komma, was die Sätze zu einem komplexen Konstrukt aus Einschüben, Aufzählungen, Partizipgruppen und Appositionen werden ließ. Schon nach wenigen Zeilen war ich völlig ermüdet. Ständig stoppte irgendein Komma den Lesefluss. Häufig hatte ich schon am Ende des Satzes vergessen, worum es am Anfang ging. Und zu allem Überfluss ersetzte er Punkte mit Semikolons - für mich nur eine unästhetische Unterart der Kommata. Immer hatte ich das Gefühl, weiterlesen zu müssen, nie war ein Satz einfach mal abgeschlossen.

Selten war ich so wütend auf ein Satzzeichen.

Doch das war nicht alles. Kleists Erzählstil haute mich auch nicht gerade vom Hocker. Viel zu sehr erinnerte mich das Buch an einen - wenn auch von zahlreichen Adjektiven gespickten - nüchternen Polizeibericht. Von einem Ereignis, das ich nicht verstand. Um es kurz zu machen: Bis heute habe ich nicht den blassesten Schimmer, worum es in dem Buch eigentlich geht. Und da ich damals nicht einfach bei Wikipedia die Inhaltsangabe nachlesen konnte, bekam ich für meine recht abstrusen Ausführung die schlechteste Note, die je mein Deutsch-Klassenarbeitsheft zierte.

Welche war eure schlimmste Schullektüre? Und wieso war sie so schrecklich?

Kommentare

Seiten

Federfee kommentierte am 03. August 2016 um 12:51

Diese ganzen Novellen wie Schimmelreiter etc. mussten wir auch lesen und die ganze Klasse fand das langweilig. Ich finde, heutzutage gibt es richtig tolle Jugendbücher, die etwas zu sagen haben und den Spaß am Lesen wecken. Dramen fand ich schrecklich; ich finde, das muss man im Theater sehen anstatt es zu lesen. Dafür waren sie schließlich gemacht.

Fürs Abitur habe ich mir dummerweise Fontane ausgesucht und habe mich dann durch 'Effi Briest' und den 'Stechlin' gequält. Vielleicht lese ich sie nochmal und sehe das heute anders ...

Tine kommentierte am 03. August 2016 um 13:58

Das stimmt. Hab schon gehört, dass eininge Panem oder ein Buch von John Green in der Schule gelesen haben.

Naoki kommentierte am 03. August 2016 um 22:01

Ich habe Effi Briest geliebt! Später habe ich noch zwei Theodor Fontane Seminare belegt :)

Federfee kommentierte am 04. August 2016 um 09:19

Ich werde ihr auch bestimmt noch einmal eine Chance geben. Jetzt bin ich ja älter ;-)

MadameMim kommentierte am 04. August 2016 um 12:58

Effi war bei uns die einzig normale Lektüre :)

Tine kommentierte am 03. August 2016 um 13:57

Ohje, das klingt echt schlimm ;)
Ich musst in der Gruppe mal über "Ein fliehendes Pferd" von Martin Walser schreiben. Und ich war natürlich so doof und hab mir den Teil ausgesucht, bei dem man das Buch wirklich lesen musste. Dass er gar keine "" für wörtliche Reden verwendet, hat mich zur Weißglut getrieben. Ich habs oft nicht gecheckt, wann die Aussagen der Protagonisten aufhören bzw. sicherlich jede Menge überlesen.
Das schlimmste Buch war in einem freiwilligen Englischkurs, wo wir viele Geschichten gelesen und man Englisch mal ganz anders wahrgenommen hat, als bei dem oft öden Unterricht. Wir haben "Der Fänger im Roggen" auf Engl gelesen, was mir gar nicht gefallen hat. Eines von den drei wenigen Büchern in meinem Leben, die ich abgebrochen habe (was ich eigenltich gar nicht mache).

Für ein Referat habe ich ein Buch gelesen, in dem der Vater der Protagonistin von der DDR nach Westdeutschland geflüchtet ist und sie plant, auch die DDR zu verlassen. Die Geschichte spielte genau zwischen der Flucht ihres Vaters und ihrem Fluchtversuch. Ich fand das Buch echt toll und sehr interessant. Außerdem habe ich "Die sprechenden Steine" in der 6. Klasse gelesen, in dem ein Palästinenser und ein Israeli erzählt haben, wie sich ihr Leben in Israel gestaltet. Fand ich auch super. Genaus wie "Behalt das Leben lieb, Beer" über einen Jungen, der durch einen Unfall sein Augenlicht verliert.
Außerdem habe ich "Die Vermessung der Welt" und "Faust" gelesen. Naja, jetzt hab ich die Bücher wenigstens gelesen :D

kommentierte am 03. August 2016 um 14:09

Jetzt musste ich erstmal in meinem Hirn kramen was wir in der Schule alles gelesen haben :D

Erinnern kann ich mich noch an "Andorra" (fand ich relativ gut, nur das Ende nicht) und "Antigone" (die griechische Mythologie war sehr verwirrend für uns Siebtklässler xD). Dann gabs da noch "Kabale und Liebe" (hat mir überraschend gut gefallen!), "Iphigenie auf Tauris" (*schnarch*) und Tauben im Gras (*doppelschnarch*). Ich glaube letzteres war auch meine schlimmste Lektüre.. So dermaßen langweilige, aneinandergereihte Geschichten *seuftz* An "Mario und der Zauberer" kann ich mich auch noch bruchstückhaft erinnern :D
Von Heinrich Böll (Liebling von meinem Vater) hab ich die Erzählung "Der Zug war pünktlich" gelesen - freiwillig. Hab insgesamt nicht so gute Erinnerungen daran, kann aber sein dass ich das nur so gesehen habe weil ich meine Facharbeit in Deutsch darüber geschrieben habe :D

In Englisch haben wir einmal "Let me go" gelesen, was ich echt gut fand (nur das Ende nicht so :/), Numbers (war ok) und Romeo und Julia. Letzteres war echt ganz gut, nur an die Sprache musste man sich erstmal gewöhnen xD

micluvsds kommentierte am 03. August 2016 um 17:27

Andorra mochte ich auch, aber wir haben es sehr früh gelesen, fünfte oder sechste Klasse. Ich glaube, ältere Schüler hätten damit mehr anfangen können (meinen Mitschülern hat es nämlich gar nicht gefallen).

Arbutus kommentierte am 03. August 2016 um 23:04

Andorra musste ich damals mit der Klassenlehrerin gegen den Rest der Klasse verteidigen, was mir nicht sehr überzeugend gelang, da ich damals noch nicht besonders redegewandt war... Aber jedenfalls hat mich dieses Stück sehr berührt. 

wandagreen kommentierte am 04. August 2016 um 08:50

Was kann man daran nicht mögen? Ist ein tolles Stück.

MadameMim kommentierte am 04. August 2016 um 13:00

"Iphigenie auf Tauris" finde ich total klasse! Leider habe nicht ich das gelesen, sondern mein Nachhilfeschüler, aber wenigstens konnte ich ihn mit meiner Begeisterung für die Mythologie (griechisch/römisch - ganz egal, Vergleiche gehen auch immer ;) ) anstecken.

"Romeo und Julia" fand ich auch gut.

Nafreyu kommentierte am 05. August 2016 um 03:32

Oh Andorra...das habe ich geliebt. Auch bereits in der 6. Klasse gelesen, hat es mich sehr mitgenommen.

nachtOvOeule kommentierte am 03. August 2016 um 15:13

Während meines Fachabiturs musste ich "Maria Magdalena" von Hebbel lesen. Ich weis gar nicht mehr um was es in dem Buch geht, aber ich weis das ich es damals grauenvoll fand. Es hat mich so gar nicht begeistern können... und dann war es auch noch Prüfungsrelevant.

Da fand ich es doch viel cooler das wir auf der Höheren Berufsfachschule im Deutschleistungskurs den ersten Teil von Herr der Ringe gelesen haben =) Neben Hesse und co. Aber da haben mir alle Bücher gefallen =)

Wie gesagt das schlimmste: Maria Magdalena von Hebbel

und das zweitschlimmste: Andora von Frisch (10 Klasse - lag aber vielleicht auch daran das es dann auch noch ins Theaterstück und dieses und jenes ging und ich auch da die Geschichte nicht wirklich berauschend fand.)

Maenade kommentierte am 03. August 2016 um 15:22

Wir hatten in der Schule viele unterschiedliche Lektüren in den Kursen, einiges hat mir gut gefallen, anderes weniger. Definitiv am grauenhaftesten war "Flugasche" von Monika Maron. Dabei kann die Frau echt gut schreiben! Nur das Thema war nichts für die 12. Klasse: eine alleinerziehende, leicht depressive Frau im Bitterfeld der 1970er Jahre. Das hat mich so deprimiert, das habe ich nicht zu Ende lesen können.

Books_are_proof kommentierte am 03. August 2016 um 15:44

Ich glaube das war in der 6. Klaase, da musste ich ,,Der Tag an dem ich lernte die Spinne zu zähmen'' lesen. Ich verstehe den Sinn bis heute nicht richtig, da diese sogennante Spinne nur auf zwei Seiten auftaucht...

Und sonst habe ich die Dramen gehasst (Emilia Galotti, Woyzeck,...), Dramen sind überhaupt nicht meins.

Andere Bücher hingegen fande ich gar nicht so schlecht, beispielsweise ,,Löcher'' oder ,,13 Reasons Why''

buchfeemelanie kommentierte am 04. August 2016 um 19:09

Woyzeck ist doch nicht schlecht!

Lesezeichen13 kommentierte am 03. August 2016 um 16:07

Ich fand die Welle - Morton Rhue furchtbar.

Birte kommentierte am 03. August 2016 um 16:12

Uwe Johnson: Mutmaßung über Jakob. Mit Sätzen, die gerne mal eine halbe oder auch ganze Seite umfassten. Keine durchgehende Handlung - das war ein Buch, durch das ich mich durchbeißen musste. Im Jahr drauf lasen wir von Klaus Modick Moos, unser Kurs war durch Uwe Johnson abgehärtet, die Mitschüler aus anderen Kursen (die Johnson nicht im Programm hatten) hatten damit dann ihre Schwierigkeiten. Danach haben wir uns Goethes Faust gewünscht, "mal 'nen Klassiker, nicht nur diesen modernen Kram". Unsere Deutschlehrerin war durchaus irritiert ;) Ansonsten habe ich nur wenig Erinnerung an Schullektüre - die schon erwähnte "Rolltreppe abwärts" war dabei, der Schimmelreiter auch, beide habe ich als ganz o.k. in Erinnerung. Nathan der Weise war auch im Kanon, schließlich wurde das Stück in der Nachbarschaft der Schule geschrieben.

Allerdings fühlte ich mich glücklich, schon ein Jahr vor dem Abi Deutsch abwählen zu können, und für die Lektüren im Englischunterricht habe ich mir dann immer die deutsche Übersetzung geholt - die Sprache hat mich erst gepackt, als ich sie nach der Schule an der Uni für die Fachliteratur brauchte (heutzutage vermeide ich Übersetzungen aus dem Englischen).

lesesafari kommentierte am 03. August 2016 um 16:52

Und bei der Leseleidenschaft ist es trotzdem geblieben?Oder ist die erst durch die englische Fachliteratur aufgeblüht? (*wähhh* gruselige Erinnerungen, englische Klassiker hingegen lesen sich auf Originalsprache wirklich besser) Ich frag mich gerade auch, wie man es schafft Deutsch abzuwählen, muss man dann ca. 3 freiwillige Zusatzsprachfächer nehmen?

Birte kommentierte am 03. August 2016 um 17:08

Die Gesamtstundenzahl musste stimmen - in der 12 hatte ich einen maximal vollen Plan (mit Sondergenehmigung), in der 13 dann nur noch relativ wenige Fächer (bei mir lag es an den Naturwissenschaften - zwei im LK, die dritte und Mathe im GK; bei uns waren damals (Abi 1989) nur zwei Kurse Deutsch Pflicht, wie auch nur  zwei Kurse Mathematik). Wir waren noch recht nah an der ursprünglichen reformierten Oberstufe, in der man wirklich viel Wahlfreiheit hatte - heute ist die Oberstufen"wahl" ja doch zu ca. 80% schon vorgegeben.

Die Leseleidenschaft war schon früh geweckt (und einen Großteil der Schullektüre konnte ich zu Hause aus dem Regal ziehen) - und der Deutschunterricht konnte die Bücherleidenschaft nicht dimmen (aber das Analysieren und vor allem das Interpretieren war gar nicht so meins, und das Internet war privat noch nicht verfügbar).

lesesafari kommentierte am 03. August 2016 um 17:40

Ok, dann hat sich da ja ordentlich was getan. Ich glaube Mathe, Englisch und Deutsch kann man wirklich nicht mehr abwählen. Und man muss 3 Fachbereiche in den Prüfungen abarbeiten, Sprache, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft (?). An meiner Schule gab es für meinen Jahrgang wenig Auswahl, da fehlte das Fachpersonal. Man brauchte irgendwie 3 Lehrer an der Schule, um ein Fach als LK anbieten zu können. Die, die zustande kamen, waren dann auch mega überlaufen.

Rissa kommentierte am 03. August 2016 um 18:59

Bei mir (Abi-Jahrgang 2003, Hessen) konnten wir noch nach der 12. Englisch abwählen, unter der Voraussetzung, dass eine andere Fremdsprache bis zum Abi weitergeführt wurde. Einer meiner Klassenkameraden hat das tatsächlich gemacht und dann im Abi Französisch gehabt. Dadurch musste dann auch der Französischkurs weiter geführt werden. Eigentlich waren es zu wenige Schüler, aber da wurde dann eine Ausnahme gemacht und die Kurse der 12. und 13. zusammengelegt, dann hat das gepasst. Ich selbst hatte kein Franzsösisch, sondern Latein, und da wäre gar kein Kurs zustande gekommen, nicht mal für ein Jahr. Wir Lateiner hätten also Englisch nicht abwählen können.

Und ansonsten gab es wirklich die Pflicht, dass von den vier Prüfungsfächern (3 schriftlich, 1 mündlich) jeweils eins aus den Bereichen Sprache, Naturwissenschaften/Mathe und Geisteswissenschaften (Reli bzw. Ethik, Geschichte, Politik & Wirtschaft) sein musste. Ich glaube, Kunst, Musik und Sport wäre dann der vierte Bereich, den man nur wählen konnte, wenn alle anderen bereits abgedeckt waren.

lesesafari kommentierte am 03. August 2016 um 22:24

Diese Ausnahmen wurden bei uns nicht gemacht. Einige, vor allem die von der Realschule, hätten gerne Französisch ab der 11. genommen, statt Spanisch, aber das wurde nicht nochmal neu angeboten. Man musste es ab der 7. bzw. 9. gehabt haben. Ich hatte auch Latein bis zur 11, nach dem Latinum ging es nicht mehr weiter. Bei dem Lehrer konnte man sich das sowieso fast ganz sparen. Unsere Kurse wurden auch alle zusammengelegt und es war der Alptraum. Unsere 1er und 2er-Kandidaten haben alle nur so gerade eben mit 4 bestanden, alle anderen sind nach dem ersten Halbjahr freiwillig abgesprungen. Irgendwie ging es da auch gar nicht mehr um Latein, dafür um Germanen-Geschichte, Astrologie, und alles, was dem Lehrer wichtig war.

Beim 4. Fach weiß ich es auch nicht mehr. Aber Kunst/Musik gab es bei uns ab der 12. auch nicht mehr. Sport?!?! In der Stufe nach mir gab es angeblich Sport-LK, das fand ich ja total daneben. Das haben dann auch alle gewählt, die sonst fast nichts konnten.

Birte kommentierte am 03. August 2016 um 22:35

Trotz der Abwahlmöglichkeit mussten wir auch die drei Bereiche musisch-sprachlich, Mathe/Naturwissenschaften sowie Gesellschaftswissenschaften abdecken, und nur wenn man mit den schriftlichen Prüfungsfächern alles abgedeckt hatte, war Sport als viertes Prüfungsfach möglich (daran hat sich im großen und ganzen wohl auch nichts geändert - Ausnahmen Schulen mit SportLK).

Jetzt ist es in NRW so, dass entweder zwei Fremdsprachen oder zwei Naturwissenschaften (bzw. Naturwissenschaft/Informatik) bis zum Ende belegt sein müssen, und aus den Fächern Mathe/Deutsch/Fremdsprache muss eines LK sein. Mein Abitur (Bio/Chemie als LK)  wäre also gar nicht mehr möglich. 

frostyface kommentierte am 04. August 2016 um 22:35

Da sieht man mal wieder, wie "gleichwertig" das Abitur deutschlandweit ist ... In Sachsen sind zwei Fremdsprachen Pflicht und Bio, Chemie und Physik ebenso. 

lesesafari kommentierte am 04. August 2016 um 23:10

ich wusste doch, dass es gut war, da nicht wohnen zu müssen. bio, physik, zt, chemie auch nur ein bisschen besser.

schwadronius bemerkte am 03. August 2016 um 22:57

man kann deutsch abwählen? das entsetzt mich ... irgendwie ... bei mir war es pflichtleistungskurs neben zwei anderen.

Birte kommentierte am 04. August 2016 um 08:05

Man _konnte_. Damals.

Birte kommentierte am 04. August 2016 um 08:06

-- (war doppelt)

MadameMim kommentierte am 04. August 2016 um 13:03

Inzwischen nicht mehr - Deutsch und Mathe gehören für die Erlangung der Fachhochschulreife bis zum bitteren Ende mit dazu, egal welche Ausrichtung (Sprache, Naturwissenschaft, Sozialwissenschaften) man wählt. Ich habe es manchmal verteufelt, aber im Nachhinein bin ich ganz froh drum.

schwadronius meinte am 07. August 2016 um 13:54

ich war so entsetzt, daß man es überhaupt mal konnte ... :D. mein deutschlehrer hat mir das fach in der zehnten auch vermiest, so daß ich es hätte auch rausschmeißen wollen. in der oberstufe hat es mir jedoch erstmals richtig spaß gemacht.

kommentierte am 03. August 2016 um 16:21

Bei mir ist es "Der Hauptmann von Köpenik". Der Horror war einfach, dass ich dachte, ich kenne das Buch und hätte den Inhalt nicht verstanden. Dann stehst du da, und ziehst ein Los und bekommst das Buch aufs Auge gedrückt um nach Lesezeit darüber ein Referat zu halten.
Ich war wirklich am Boden zerstört.

Aber: Mein Referat war gut, ich habe angeblich nur nicht den Schlüsselsatz des ganzen Buches gefunden, daher wurde es keine Bestnote.

So dolle fand ich den Schlüsselsatz damals nicht, aber Deutschlehrer haben ja ihre eigene Meinung.

Tja, alles Interpretationsfrage, nech?

 

micluvsds kommentierte am 03. August 2016 um 17:31

Nicht nur Deutschlehrer, auch Professoren an der Uni. Ich hab in Kinderj- und Jugendliteratur damals Fachprüfung gehabt und in Absprache mit unserem Professor über den Autor Peter Pohl geschrieben, inklusive Stockholmreise mit Interview. Der Professor starb unerwartet 4 Wochen.vor der Prüfung und die Ersatzdozentin erklärte mir dann nach der Prüfung "alles toll, gut geschrieben, aber ich hasse den Autor, deshalb gibt es nur eine 3".

kommentierte am 03. August 2016 um 17:41

Ohje, und lass mich raten...

Gegen sowas kommt man nicht an. <--- insert göbel-smiley here 

Furchtbar, da würde mich ja die Wut packen, wenn es so was wichtiges war.

micluvsds kommentierte am 03. August 2016 um 19:45

Ich hab mich natürlich beschwert, und die beiden Co-mitglieder aus dem Prüfungsteam haben mir auch eine bessere Note bescheinigt, so dass ich auf eine 2 gekommen bin. Aber ich fand die Aussage unglaublich unprofessionell.

kommentierte am 03. August 2016 um 20:20

Das ist ja doch erfreulich, dass Gerechtigkeit gesiegt hat. Ja, unprofessionell trifft es ganz gut. Da fällt einem ja alles aus dem Gesicht.

lesesafari kommentierte am 03. August 2016 um 22:28

ohja, die autoren. über die schlüsselsätze ist man sich ja dank sekundärliteratur nachher einig. aber wehe, man wählt den hassautor des dozenten. und ich lese immer noch bücher dieses autors.

lesesafari kommentierte am 03. August 2016 um 16:27

Das war eindeutig Bernhard Schlink "Der Vorleser". Unsere neue Lehrerin dachte wohl, es sei cool und so mussten wir es schon in der 10. lesen. Danach wurde es dann Pflichtlektüre fürs Zentralabi und wir haben es gleich noch mind. 2 mal gelesen, in der 11. und 13. Dementsprechend konnten das Buch dann einige tatsächlich auswendig aufsagen.

"Den Werther" fand ich schrecklich langweilig, wir haben ihn letztendlich auch überhaupt nicht besprochen. Später habe ich mal an einer Goethe-Exkursion teilgenommen, da klang das live vor Ort schon viel interessanter.

 

wandagreen kommentierte am 03. August 2016 um 16:50

Worst ever war im Französischunterricht eine Novelle von Guy de Maupassant - ich kann mich an den Titel nicht erinnern, aber es kam ein räudiger Hund drin vor. Ich kann Guy bis heute nicht ausstehen!

schwadronius bemerkte am 03. August 2016 um 23:59

nicht?!

hach, guy - ich habe das kerlchen richtig in mein "herz" geschlossen.

lesesafari kommentierte am 04. August 2016 um 23:11

aktuell erinnere ich mich nur noch an "der horla" von ihm. als ich dachte, nun geht die geschichte endlich los und es wird spannend, war sie vorbei. :(

schwadronius wunderte sich am 04. August 2016 um 23:29

wie, du hast nicht "bel ami" mit robert pattinson gesehen ... ? :D.

lesesafari kommentierte am 04. August 2016 um 23:40

ich nicht. wird die story da aufgeklärt? oh, fast hätte ich jett gespoilert. ne dann lass ich das lieber :D

lesesafari kommentierte am 03. August 2016 um 16:54

Das schlimmste ist mir jetzt auch wieder eingefallen. Es war definitiv Schiillers "Wilhelm Tell". Da wurde ich schon im Unterricht angepflaumt, was ich denn hätte und meinte dann "Issoooooo langweilig!" Um es interessanter zu machen, verheiratete ich dann Tell mit Berta. Ich weiß zwar nicht mehr, wer da wie zusammengehörte, aber es ist ganz lustig gewesen.

Lotta kommentierte am 03. August 2016 um 17:24

Als Schullektüre gelesen habe ich verschiedenstes. In der Unterstufe war es Level 4, Schattenjünger (wahlweise Mathilda) und die Welle. Fand ich jeweils super. Später ging es dann weiter mit der Richter und sein Henker, Ausschnitte aus Wilhelm Tell, Andorra, die Physiker, aus dem Leben eines Taugenichts (ich glaube damals laß ich ganze 30 Seiten aus dem Buch, furchtbar, gab aber keine Klausur mehr dazu), Kabale und Liebe (nicht so ganz mein Fall), Iphigenie auf Tauris (mochte ich sehr), die Verwandlung, Tauben im Gras und Hiob.

Während ich Tauben im Gras wirklich ätzend zu lesen fand, ich musste mich da wirklich durchquälen, gefühlt habe ich noch nie so lange für so wenige Seiten gebraucht, hatte es wenigstens bei der späteren Besprechung im Kurs noch einen recht interessanten Hintergrund, doch Hiob, naja da habe ich irgendwann aufgegeben. Ich meine sogar mich zu erinnern, beim lesen mehrfach eingeschlafen zu sein. Toll war der Inhalt dann auch nicht wirklich...

Das war die deutsche Lektüre, auf englisch gehörten Auszüge von Shakespeare, Looking for Alaska (auch hier habe ich irgendwann aufgegeben, es soll ja Menschen geben, die dieses Buch super finden), A Raisin in the sun und Fahrenheit 451 (Wer verbrennt bitte Bücher???). Auf Französisch kam dann auch noch hinzu: Aube rouge sur l'océan, le défi und je mourrai pas gibier. Waren alle drei jetzt nicht so die bringer...

Teilweise bin ich aber immer wieder verzweifelt und frage mich auch heute noch: Warum kann man nicht aktuelle Lektüre lesen? Stecken nicht in jedem Buch genug rhetorische Mittel, die man analysieren kann?

kommentierte am 03. August 2016 um 18:18

Hiob hab ich ganz vergessen! Das hab ich glaube ich als allerletztes im Deutschunterricht gelesen. Fand ich gar nicht mal soooooo schlecht..
Tauben im Gras fand ich auch Horror :D
Und endlich mal eine Gleichgesinnte bei Looking for Alaska!! Alle in meinen Bekanntenkreis (inkl. meine Schwester) waren tooootal begeistert -weswegen ich es dann auch gelesen habe, aber ich war eher weniger angetan :(

Ouroboros kommentierte am 03. August 2016 um 18:00

Ich fall jetzt ein wenig aus der Reihe ...aber mein schlimmstes Buch war "Die Wolke". Das hat mir damals so eine Angst eingejagt, das ich froh war als es endlich zu Ende war.

"Das Parfum" habe ich für ein Referat gelesen ...das fand ich auch nicht so besonders, keine Ahnung warum.

Am Besten fand ich immer noch "Der Besuch der alten Dame", das fand ich einfach nur klasse. Meine Art von Humor, mit einer doch recht düsteren Begründung. :)

Generell haben wir leider recht wenig Bücher in der Schule gelesen, und davon noch viel weniger Klassiker :/ Fand ich sehr schade muss ich sagen ...andererseits kann ich das ja jetzt nachholen, ohne den Stress etwas fertig lesen oder gut finden zu müssen ;)

wandagreen kommentierte am 03. August 2016 um 19:41

Ich habe noch nichts von Dürrenmatt gelesen, was nicht gut war. Ist halt von heute aus gesehen, ein wenig sperrig - aber vom Aussagegehalt her immer super.

Ouroboros kommentierte am 03. August 2016 um 23:17

Naja "Der Richter und sein Henker" fand ich nicht so atemberaubend ....meine Freundin und ich wussten eigentlich schon von Anfang  des Buches wer der Täter war ;) Da fand ich "Der Besuch der alten Dame" wirklich bedeutend besser ..das hab ich sogar jetzt noch im Regal stehen ;)

Was könntest du mir denn noch von Dürrenmatt empfehlen ? ^^

wandagreen kommentierte am 04. August 2016 um 08:55

Das Versprechen. Das gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Die Physiker.

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