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Spiel 3

Ferienspiele im Büchercamp (Spiel 3)

In diesem Sommer möchten wir gemeinsam mit euch spielen, rätseln, kreativ werden – und natürlich wird sich alles um unser liebstes Hobby, das Lesen, drehen.

→ Die bereits abgeschlossenen Spiele unseres Büchercamps findet ihr hier. 

In Woche drei möchten wir uns am Lagerfeuer Geschichten erzählen. Damit uns in den Abendstunden nicht die Ideen ausgehen, lassen wir uns im Vorfeld von unserem campeigenen Leiterspiel inspirieren.

Darum geht’s: 

Jeder der mag, erzählt seinen Mitcampern eine literarische Geschichte und postet diese als Kommentar unter diesem Beitrag. Damit besonders skurrile, spannende und lustige Storys entstehen, möchten wir euch verschiedene Gegenstände und Symbole vorgeben, die in eurer Geschichte vorkommen sollen. Welche das genau sind, lässt sich für jeden Spieler individuell im WLD-Leiterspiel ermitteln.  

Die Vorbereitung:

Druckt das Spielfeld (ihr findet es im Anhang als Bilddatei zum Herunterladen) auf einem DIN A4-Blatt aus, stellt eine beliebige Spielfigur (Münze, Knopf etc.) auf das Startfeld und legt einen handelsüblichen Würfel bereit. Alternativ könnt ihr das Bild auch auf dem Computerbildschirm aufrufen und euch euren Spielstand jeweils merken.

Mit einem ersten Wurf bestimmt ihr zunächst das Genre oder die Gattung eurer Geschichte. Zur Auswahl stehen:

1. Fantasy oder Science Fiction
2. Historische Erzählung
3. Lovestory
4. Drama / Theaterstück
5. Krimi / Thriller
6. Kindergeschichte oder Märchen

Beispiel: Ihr würfelt eine 6. Das bedeutet, ihr werdet euren Mitcampern ein Märchen erzählen.

Das Spielfeld:

 

Der Spielverlauf:

Jeder spielt für sich alleine. Die Augen auf dem Würfel bestimmen jeweils wie viele Felder ihr weiterziehen dürft. Auf jedem Feld befindet sich eine Grafik oder ein Begriff, der frei assoziiert vorgibt, wie eure Geschichte beginnt, sich entwickelt und schließlich endet.

Dabei könnt ihr entscheiden, wie ihr die jeweiligen Bilder deutet. Ob als abstrakte Symbolik oder als konkrete Begriffe / Ereignisse / Personen / Gegenstände, die in eurer Story vorkommen – alles ist erlaubt. Es bleibt ebenfalls euch überlassen, ob ihr euch kurz haltet oder zu jeder Grafik längere Szenen aufs Papier bringt, ob das gezeigte Symbol im Fokus steht oder nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Beispiel: Euer erster Würfelwurf im Spiel ergibt eine 3 und ihr zieht mit eurer Spielfigur bis auf das Kästchen mit dem Wecker vor. Nun wäre es möglich, dass eure Geschichte früh morgens mit dem Aufwachen eurer Protagonistin beginnt. Schreibt mindestens einen Satz zum ersten Symbol auf („Es war einmal eine Prinzessin, die nach einem langen und tiefen Schlaf erwachte ...“).

Ihr würfelt nun erneut, erzielt beispielsweise eine 2 und rückt folgerichtig bis auf das Feld mit dem Baum vor. Schreibt nun den nächsten Teil eurer Geschichte. Es gibt dabei nun wieder mehrere Möglichkeiten wie ihr das Baum-Symbol für euren Fortgang nutzen könnt. Eurer Fantasie und Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt.

Beispiel: Entweder steht der Baum als Symbolik für eine Erkenntnis, für lebensspendende Kraft, für das Wachsen einer Idee oder der Baum ist einfach ein Baum, der vor dem Schloss der Prinzessin steht. Der Baum kann ebenfalls der Nachname einer Person sein oder auf das Familienwappen der Königsfamilie hinweisen. 

Besondere Felder:

Die Leitern: Kommt ihr auf ein Kästchen mit einer Leiter müsst ihr diese entweder hinauf oder herunterklettern; ihr nehmt also entweder eine Abkürzung nach oben oder einen Abstieg nach unten vor. Sowohl die Grafik am Anfang als auch die Grafik am Ende der Leiter nehmen Einzug in euer literarisches Geschehen.

Die grauen Ereignisfelder: Kommt ihr auf ein graues Feld, gilt es, den dort aufgeführten Drehpunkt / Schlüsselmoment in eure Geschichte zu integereren.

Ziel:

Ziel des Spieles ist es, in die obere rechte Spielfeldecke zu gelangen und damit am Ende eurer Geschichte anzukommen. 

Sonstiges:

Ihr könnt das Spiel jederzeit unterbrechen und an einem anderen Tag der Woche fortführen, wenn das Schreiben euren Zeitrahmen sprengt. Sobald ihr eure Prosaminiatur / Erzählung fertig geschrieben habt (bitte nur abgeschlossene Geschichten veröffentlichen), postet ihr sie als Kommentar unter diesen Beitrag. Mehrere Spielabläufe, also Mehrfachbeiträge sind wie immer willkommen. Ebenfalls seid ihr herzlich dazu eingeladen, das Spiel mit Freunden oder der Familie auszuprobieren – hier wird dann die mündliche Gruppen-Variante gespielt und ihr könnt euch nacheinander und ganz spontan Geschichten erzählen. Auch eine Speedvariante wäre möglich, bei der beim Weitererzählen nicht gezögert werden darf. 

Um an dem angeschlossenen Wochen-Gewinnspiel teilzunehmen, ist es notwendig, dass ihr mindestens eine Story nach der Anleitung des Leiterspiels als Kommentar postet. Eine zweite Aufgabe wird es in dieser Woche aufgrund des zeitintensiven Lösungswegs nicht geben.  

Wir wünschen euch ganz viel Spaß und sind gespannt auf eure Interpretationen!

Kommentare

Seiten

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 14:21

Diese Rutschen fände ich in Echt sehr spaßig. Warum hat die noch keiner erfunden?

Dein erster Absatz gefällt mir besonders gut, Galli. Und alles Weitere beweist, dass Du Alines Anweisungen genau gelesen hast.

Diamondgirl kommentierte am 19. Juli 2019 um 13:02

Ich gestehe, dass mir diese Aufgabe zu zeitintensiv und aufwendig ist. Insofern habe ich mal eine Woche Pause  ;-)

anna1965 kommentierte am 19. Juli 2019 um 17:39

Krimi (endlich)

Eigentlich hatte alles ganz wunderbar begonnen vor 10 Jahren an der Eiche......

Michael drehte sich noch einmal um im BETT wie der WECKER klingelte. Er hatte einen so schönen Traum gehabt. Er hing wie ein FAULTIER in einem APFELbaum, vertilgte die süßen Früchte und genoß das Leben. Leider sah die Realität anders aus, denn Simone, dieser DRACHEN, duldete keinen Müßiggang. Ständig hieß es , Michael tu dies, Michael tu das, Michael hol das WERKZEUG und mach dich nützlich. Am liebsten aber machte sie ihn vor anderen zum CLOWN. Aber damit war jetzt Schluß, hatte er beschlossen.Eigentlich war sein Plan, das sie mit ihrem PFERD bei einem Ausritt tödlich verunglücken sollte. Aber die Würfel hatten anders entschieden. Michael ging nun des öfteren mit Ally, der Nachbarin und ihrem DACKEL, der auf den lustigen Namen Sauerkraut hört, spazieren. Dabei kommen sie auch oft an der knorrigen Eiche vorbei. Bei deren Anblick reifte in Michael ein Plan. Am Hochzeitstag würde er den Drachen aus dem HAUS locken. An der Eiche würde eine GIRLANDE aus Glitzerherzen befestigt sein. Als kleines Präsent gäbe es dann eine Nagelbombe. Eigentlich schade um den schönen Baum, aber Michael wollte es da beenden, wo alles begonnen hatte. Und wie er so daran dachte, freute er sich schon richtig auf diesen explosiven Hochzeitstag.

Galladan kommentierte am 19. Juli 2019 um 23:20

OK, ich hätte jetzt eher ihn beseitigt, aber das ist das logische Posting nach der Liebesromanze. Du kannst aber gleich noch einen Grisham dran hängen. Dummerweise deutet eine Splitterbombe am Gesäß der Welt auf einen Insider. 

wandagreen kommentierte am 22. Juli 2019 um 19:18

Kurz und knackig. Gute Pläne müssen reifen, Galli./Also Anna hat Talent. Und ich erkenne Talente (tut mir leid, milkshake) - das habe ich schon beim Alpenveilichen erkannt ;-)

E-möbe kommentierte am 19. Juli 2019 um 23:22

Sex, Crime und Sauerkraut

Bester Krimi, wo gibt (hipper Untertitel) 

 

Kapitel 1

 

Sex im Bett? Ist doch für Anfänger! Lena war so heiß auf den bärtigen Typen, den sie auf der Landstraße beinahe überfahren hätte, dass sie sich auf ihn stürzte, kaum dass sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Leider platzten sowohl ihre Träume auf mehr als auch das Kondom wie ein Luftballon. Am nächsten Morgen erwachte sie mit einem Hallelujah auf den Lippen, nur um festzustellen, dass ihr Lover, der im Dunkeln noch so megaheiß ausgesehen hatte, eher der Kategorie abgefuckter Rockstar á la Alice Cooper zuzurechnen war.

 

Kapitel 2

 

Ih, dachte sie und rutschte von ihm fort. Er öffnete die Augen. „Hi, Babe.“ Sein Atem stank wie abgestandenes Sauerkraut. Das Grinsen, das seinem Atem hinterherhinkte, entblößte megasexy Zahnlücken. Doppel-Ih, dachte Lena, die in diesem Augenblick in ihre ein- und doppelsilbrige Teenagersprache zurückfiel. „Möchtest du mir nicht einen schleudern, Babe?“, fragte Alice Coopers armes Ebenbild.

 

Er wedelte sogar mit dem Schwanz wie der fette Dackel der noch fetteren Nachbarin. Nur war seiner nicht so buschig. Oder … bei genauerem Hinsehen vielleicht doch.

Lena wäre schon längst aus dem Bett geflohen, wenn sie nicht vor Entsetzen so gelähmt gewesen wäre. Es war wohl keine so gute Idee gewesen, vor ihrer Heimfahrt gestern Abend mit Dotty Peyote zu kosten. Diese Halluzinationen waren ein Alptraum!

 

Kapitel 3

 

Ihr schwindelte. Wie sollte sie diese Kaktusvergiftung aus dem Haus bekommen? Ohne Dackel-Alice aus den Augen zu lassen, tastete sie wild auf dem Nachtkästchen herum. Bücher, Bücher, oh, was Hartes. Bevor sie länger darüber nachdenken konnte, packte sie das dicke, unförmige Ding und hieb es dem bärtigen Schwein über den Schädel. Jetzt quiekte er auch wie ein solches, also hieb sie noch einmal zu und noch einmal. Es klirrte und klimperte.

 

Triple-Ih! Ihr Bettzeug war völlig versaut! Da klebte Blut, Hirnmasse und inmitten des ganzen Matsches lagen ein paar Münzen. Wieso hatte sie überhaupt ein Sparschwein auf dem Nachtschrank?

Genau. Weil sie eigentlich einen Last-Minute-Flug zur Dominikanischen buchen und nachsehen wollte, ob sie auch das nötige Kleingeld dafür besaß. Für einige Zeit das Land zu verlassen, erschien ihr im Angesicht der jüngsten Ereignisse als keine schlechte Idee.

 

Kapitel 4

 

Ihr Kopf explodierte gleich! Mit letzter Kraft raffte sich Lena auf und stolperte ins Bad, wo sie sich ausgiebig übergab. Dabei fiel ihr Blick auf die bunte Wimpelkette, die über ihrem Spiegel hing – genau über den mit blutrotem Lippenstift geschriebenen Worten: Das Leben ist ein Würfelspiel und wir nur die …

 

Die was denn? Der Rest war verwischt. Und wer hatte überhaupt diesen Blödsinn geschrieben? Ihre Schrift war das nicht. In diesem Moment schrillte ihr Handy. Warum lag das überhaupt im Bad? Und dann auch noch unter der Dusche?

 

Kapitel 5

 

„Lena!“, rief ihr jemand ins Ohr. Sie brauchte eine Weile, bis sie erkannte, wer das war. Der Nerd von gegenüber, der immer mit einer Lupe in der Botanik herumrannte. Woher hatte der überhaupt ihre Nummer?

„Ich muss dir was sagen!“, keuchte er. Was machte er denn, dass er so aufgeregt klang? Und vor allem, hatte sie nicht andere Probleme, als ihm zuzuhören?

„Hm?“, murmelte sie abwesend, während sie darüber nachdachte, wie sie den toten Typen aus ihrem Bett bekam.

„Ich bin gerade in Afrika, sitze auf einem Zebra und fliehe vor einem Löwenrudel. Und ich dachte, ich sollte dir sagen …“

„Hm?“ Sie war wieder bei den Einsilbsätzen angelangt.

„Ich bin so glühend in dich verlie…“ Der Rest verlor sich in Gekreisch, schrecklichem wilden Gebrüll und dann brach der Anruf abrupt ab.

„Hm.“ Lena legte das Handy zurück unter die Dusche. Diese Nerds waren echt schräg drauf.

Apropos Nerds. Sie hatte mal einen Freund, einen DJ, der sie ziemlich übel abserviert hatte. Der besaß ein Haus im Wald und einen Hund … Wie hieß der noch gleich? Ihr Blick fiel auf die Leiche, als sie ins Schlafzimmer zurückschlurfte. Stimmte, ja. Sauerkraut. Nettes Kerlchen, wenn auch ein wenig zottelig.

 

Kapitel 6

 

Lena grinste. Ihr war die perfekte Rache eingefallen. Sie würde heute Abend den Alice-Cooper-Verschnitt in ihren Geländewagen hieven, ihn zu der abgeschiedenen Jagdhütte fahren und dort an Sauerkraut verfüttern. Der war eh so mager, weil der bekloppte DJ nur alle paar Tage rauskam und ihm kaum etwas zu fressen gab. Dachte wohl, das würde Sauerkraut schärfer machen.

Dabei war hier nur eine scharf, nämlich sie, Lena. Nicht zu vergessen, megaclever.

Es klappte alles wunderbar. In der sternenlosen, bewölkten Nacht zerrte sie ein paar Säcke mit Gliedmaßen, fettem Bauch, bärtigem Kopf und all dem anderen blutigen Kram in den Jeep und düste davon. Die Säge lag auch dabei. Falls Sauerkraut nicht alles auffraß und jemand zufällig die Säge oder Körperteile fand, umso besser. Der DJ würde es noch bereuen, mit ihr Schluss gemacht zu haben!

 

The (happy) End

 

Epilog

 

Neun Monate später gebar Lena ein gesundes Kind, einen Jungen. Sie verabscheute ihn auf Anhieb, denn er sah jetzt bereits so aus, als hätte er einen Bartschatten. Schon dachte sie darüber nach, wie sie sich des Babys entledigen könnte – doch das ist eine andere Geschichte, denn das Leben ist ein Würfelspiel und wir nur die …

 

E-möbe kommentierte am 19. Juli 2019 um 23:21

Ich durfte einmal aufsteigen, dafür auch einmal absteigen, das Ding hinter dem Zebra wusste ich erst mal nicht einzuschätzen und habe dann beschlossen, es müsse sich um eine Schallplatte plus Hand = DJ handeln. 

Gewürfelt hatte ich: Bett, Luftballon, Noten, Schleuder, Dackel, Kaktus, Haus, Sparschwein, Flugzeug, Eplosion (ging dann nach unten zu Wimpel), Würfel, Telefon/Handy, Lupe, Zebra, Schwarzes Ding hinter Zebra á la DJ und Ende/Schluss. 

anna1965 kommentierte am 20. Juli 2019 um 10:50

Eine echt rasante Story.  :-)

E-möbe kommentierte am 20. Juli 2019 um 22:12

Ja, es prügeln sich auch schon ganz viele Verlage drum! :D 

lesesafari kommentierte am 20. Juli 2019 um 17:22

Ohjeee... Ich wollte doch gerade noch eine Geschichte schreiben. ABER DARAN komme ich niemals. 

;DD *verbeug* 

E-möbe kommentierte am 20. Juli 2019 um 22:12

Ja, ist ja auch der beste Krimi, wo gibt. Schreib doch einfach die beste Liebesgeschichte, wo gibt! :D

lesesafari kommentierte am 21. Juli 2019 um 09:42

;D ich hab es versucht. mit klischees bekommt man das aber schlecht hin.

E-möbe kommentierte am 21. Juli 2019 um 09:55

Ganz im Gegenteil, wer alle Klischees verarbeitet, wird gefeiert!

lesesafari kommentierte am 21. Juli 2019 um 20:57

stimmt. ich war sogar überrascht, dass mehr zusammen kam, als ich dachte. mir ist erst am ende aufgefallen, dass es ja tatsächlich schon eine edelstein-trilogie gibt!

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 21:05

Bin im Kapitel 3. Lese vielleicht später weiter. Bin beim Abendessen. Konnte ja nicht ahnen, dass Du sowas Unappetitliches schreibst, Möbe...

Steliyana kommentierte am 20. Juli 2019 um 15:19

Ohje, das war ja lustig :D Das war das beste, was ich mir ausdenken konnte. Es wurde ein bisschen brutal.

Ich habe Thriller gewürfelt! Juhuuu! Besser hätte es nicht kommen können.

Folgende Wörter wurden gewürfelt: Bär, Huhn, Entscheidung, Geschenk, Aha-Moment, Schere, Ende.

 

Heute

Die Nacht im dichten Wald ist so wunderschön. Der Himmel voller Sterne, der leichte sommerliche Wind und die Geräusche der wilden Tiere verleihen ihm eine magische Atmosphäre. Matthias verbringt gerne Zeit im Wald. Er liebt es das wilde Leben mit seinem Nachtsichtgerät zu beobachten. Dieses Hobby hat er vor zehn Jahren für sich entdeckt, als seine Tochter Alice im Wald verschwunden ist und bis heute nicht gefunden wurde. Matthias wusste aber nicht so recht, ob es wirklich nur ein Hobby war. Tief in ihm brennt noch die Hoffnung, Alice zu finden. Seit zehn Jahren geht er jede dritte Nacht in den Wald und sucht. Nach wilden Tieren. Nach Alice. Nach sich selbst.

Heute Nacht wird es anders sein. Er spürt es schon seit heute Morgen. Er war die ganze Zeit so… aufgeregt. Als wäre heute ein besonderer Tag. Matthias packt Wasser und etwas Brot in den Rucksack, zieht die Jacke an und stellt das Nachtsichtgerät ein. Es kann losgehen! Im Wald ist es etwas trocken, da es seit Tagen nicht mehr geregnet hat. Matthias muss aufmerksam sein, da die Tiere sich leicht erschrecken können, wenn die trockenen Blätter rascheln. Er hört etwas. Ein bekanntes Geräusch. Ein schmatzendes Geräusch. Matthias folgt dem Geräusch und bewegt sich ganz langsam. Er kommt zu der Stelle, an der viele Jugendliche im Sommer ein Lagerfeuer machen und die warmen Sommerabende bei einem Bier ausklingen lassen. Matthias sieht etwas Dunkles und Großes vor sich. Schnell versteckt er sich hinter einem Baum, als er sieht, dass die Geräusche von einem Bären kommen. Er beugt sich über einen Haufen und frisst. Das Tier ist sehr hübsch, so respekteinflößend. Hoffentlich ist kein Giftköder in diesem Haufen. Moment. Was frisst er denn da? Ist das etwa ein… Bein? Erschrocken macht Matthias einen Schritt zurück und tritt auf einem Ast. Der Bär blickt in Matthias Richtung, bleibt aber vor dem Haufen stehen. Scheiße! Sehr gut, Matthias! Ganz toll gemacht! Das war ein Anfängerfehler! Als der Bär seine Aufmerksamkeit wieder dem Haufen (dem Bein?) widmet, will Matthias so schnell wie möglich hier weg. Als er weit weg vom Bären ist, macht er eine kurze Pause, um etwas zu trinken. Und da entdeckt er zwei große Augen, die ihn anstarren. In Matthias Füßen liegt ein Kopf. Alices Kopf.

Vor zehn Jahren

Alice wachte auf. Das Krächzen des alten Huhns von der Nachbarin Doris war besser als jeder Wecker. Sie putzte ihre Zähne und ging in die Küche. Ihr Vater saß am Tisch und trank Kaffee. „Guten Morgen, Mäuschen! Hast du gut geschlafen?“ fragte Papa. „Ja, Papa. Ich habe gehofft, dass ich heute etwas ausschlafen könnte. Der alte Wolfgang hat aber vergessen, dass heute Samstag ist und hat mich geweckt.“ erwiderte Alice. Papa lachte und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Er hat noch nie gefragt, wie Alice geschlafen hat. Er war sonst immer so… unfreundlich. Vielleicht hat Papa endlich begriffen, dass Alice ein braves und fleißiges Mädchen ist. Ihre Mama kannte Alice nicht. Es gab nur sie und Papa. Schon immer. Es war aber so schwierig mit Papa. Er wollte nicht mit ihr spielen, er machte nie ihr Lieblingsessen, als sie ihn darum gebeten hat, er erlaubte ihr nicht, in die Schule zu gehen. So wie die anderen Kinder. Nein, Alice musste daheimbleiben und Papa im Haushalt helfen.

Aber heute war es anders. Alice spürte es. Vielleicht hatte Papa sie doch lieb. Alice wollte schon immer im Wald spazieren gehen, Papa hat es ihr aber noch nie erlaubt. Aber heute war es anders. Ja, das konnte sie spüren. Alice sammelte all ihren Mut und ging zum Küchentisch. Jetzt wird sie ihn fragen. Heute wird er „ja“ sagen.

Mein Kopf platzt. Ich nahm eine Tablette und schluckte sie mit etwas Whiskey runter. Danach machte ich mir einen frischen Kaffee und habe auf Alice gewartet. Sie hat gestern ihr Spielzeug im Wohnzimmer auf dem Teppich liegen lassen und ich bin auf dem Scheißding getreten. Wenn sie wach ist, werde ich ihr eine Lektion erteilen. Eine, die sie nie vergessen wird. Jetzt steht sie vor mir und schaut mich mit ihren großen Augen an. „Papa…“ sagt sie „wollen wir heute im Wald spazieren gehen?“. Was denkt sich die Kleine denn? Wer soll sich um den Haushalt kümmern? Dann fällt mir ein, dass ein Spaziergang im Wald keine schlechte Idee ist. Für die Lektion, die ihr erteilen will.

„Okay“ war alles, was Papa gesagt hat. Alices Augen leuchteten vor Freude. „Wirklich, Papa?“ hat Alice zur Sicherheit gefragt. „Ja, wir gehen jetzt im Wald spazieren. Das ist mein Geschenk für dich, da du mir so gut im Haushalt hilfst.“ Ein Geschenk. Das hat Alice zu selten von Papa bekommen. Dieses Geschenk war aber das allerbeste, was sie sich wünschen könnte. Im Wald gibt es Eichhörnchen und Ree und Hasen und, und, und.

Heute

Matthias bleibt wie angewurzelt vor Alices Kopf stehen. Das kann nicht wahr sein. Seine kleine Alice. Seine liebe Tochter. Da ist sie gewesen. Matthias kann sich jetzt an diesem Tag erinnern.

Vor zehn Jahren war er und Alice im Wald spazieren. Er hatte Whiskey früh am Morgen getrunken. Das war keine gute Entscheidung. Alice hüpfte so fröhlich und sang. Er hatte doch Kopfweh! Wann versteht es dieses Kind endlich? Er nahm die Schere aus der Jackentasche und hielt sie fest in der Hand. Ein bisschen Ruhe. Das ist alles, was er sich wünscht. Nur ein kleines bisschen Ruhe! Alice kniete vor einem Strauch mit wilden Beeren und pflückte ein paar von den süßen Früchten. Sie sang immer noch. Matthias Kopf explodierte. Dann stach er mit der Schere zu. Einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Bis es ganz still wurde.

Es war Matthias Schuld. Er hat sein eigenes Kind umgebracht. Jetzt konnte er sich daran erinnern. Er hatte sich für ein Leben ohne Alice entschieden. Ohne seine kleine Alice.

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 21:13

Heieiei, noch so etwas, was nicht zu meinem leckeren Abendbrot passt. Deine Geschichte werde ich wohl auch ein andermal weiterlesen müssen, liebe Steliyana.

Steliyana kommentierte am 23. Juli 2019 um 21:42

Joa, zum Abendbrot würde ich sie auch nicht empfehlen. 

Steliyana kommentierte am 20. Juli 2019 um 15:20

Ohje, das war ja lustig :D Das war das beste, was ich mir ausdenken konnte. Es wurde ein bisschen brutal.

Ich habe Thriller gewürfelt! Juhuuu! Besser hätte es nicht kommen können.

Folgende Wörter wurden gewürfelt: Bär, Huhn, Entscheidung, Geschenk, Aha-Moment, Schere, Ende.

 

Heute

Die Nacht im dichten Wald ist so wunderschön. Der Himmel voller Sterne, der leichte sommerliche Wind und die Geräusche der wilden Tiere verleihen ihm eine magische Atmosphäre. Matthias verbringt gerne Zeit im Wald. Er liebt es das wilde Leben mit seinem Nachtsichtgerät zu beobachten. Dieses Hobby hat er vor zehn Jahren für sich entdeckt, als seine Tochter Alice im Wald verschwunden ist und bis heute nicht gefunden wurde. Matthias wusste aber nicht so recht, ob es wirklich nur ein Hobby war. Tief in ihm brennt noch die Hoffnung, Alice zu finden. Seit zehn Jahren geht er jede dritte Nacht in den Wald und sucht. Nach wilden Tieren. Nach Alice. Nach sich selbst.

Heute Nacht wird es anders sein. Er spürt es schon seit heute Morgen. Er war die ganze Zeit so… aufgeregt. Als wäre heute ein besonderer Tag. Matthias packt Wasser und etwas Brot in den Rucksack, zieht die Jacke an und stellt das Nachtsichtgerät ein. Es kann losgehen! Im Wald ist es etwas trocken, da es seit Tagen nicht mehr geregnet hat. Matthias muss aufmerksam sein, da die Tiere sich leicht erschrecken können, wenn die trockenen Blätter rascheln. Er hört etwas. Ein bekanntes Geräusch. Ein schmatzendes Geräusch. Matthias folgt dem Geräusch und bewegt sich ganz langsam. Er kommt zu der Stelle, an der viele Jugendliche im Sommer ein Lagerfeuer machen und die warmen Sommerabende bei einem Bier ausklingen lassen. Matthias sieht etwas Dunkles und Großes vor sich. Schnell versteckt er sich hinter einem Baum, als er sieht, dass die Geräusche von einem Bären kommen. Er beugt sich über einen Haufen und frisst. Das Tier ist sehr hübsch, so respekteinflößend. Hoffentlich ist kein Giftköder in diesem Haufen. Moment. Was frisst er denn da? Ist das etwa ein… Bein? Erschrocken macht Matthias einen Schritt zurück und tritt auf einem Ast. Der Bär blickt in Matthias Richtung, bleibt aber vor dem Haufen stehen. Scheiße! Sehr gut, Matthias! Ganz toll gemacht! Das war ein Anfängerfehler! Als der Bär seine Aufmerksamkeit wieder dem Haufen (dem Bein?) widmet, will Matthias so schnell wie möglich hier weg. Als er weit weg vom Bären ist, macht er eine kurze Pause, um etwas zu trinken. Und da entdeckt er zwei große Augen, die ihn anstarren. In Matthias Füßen liegt ein Kopf. Alices Kopf.

Vor zehn Jahren

Alice wachte auf. Das Krächzen des alten Huhns von der Nachbarin Doris war besser als jeder Wecker. Sie putzte ihre Zähne und ging in die Küche. Ihr Vater saß am Tisch und trank Kaffee. „Guten Morgen, Mäuschen! Hast du gut geschlafen?“ fragte Papa. „Ja, Papa. Ich habe gehofft, dass ich heute etwas ausschlafen könnte. Der alte Wolfgang hat aber vergessen, dass heute Samstag ist und hat mich geweckt.“ erwiderte Alice. Papa lachte und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Er hat noch nie gefragt, wie Alice geschlafen hat. Er war sonst immer so… unfreundlich. Vielleicht hat Papa endlich begriffen, dass Alice ein braves und fleißiges Mädchen ist. Ihre Mama kannte Alice nicht. Es gab nur sie und Papa. Schon immer. Es war aber so schwierig mit Papa. Er wollte nicht mit ihr spielen, er machte nie ihr Lieblingsessen, als sie ihn darum gebeten hat, er erlaubte ihr nicht, in die Schule zu gehen. So wie die anderen Kinder. Nein, Alice musste daheimbleiben und Papa im Haushalt helfen.

Aber heute war es anders. Alice spürte es. Vielleicht hatte Papa sie doch lieb. Alice wollte schon immer im Wald spazieren gehen, Papa hat es ihr aber noch nie erlaubt. Aber heute war es anders. Ja, das konnte sie spüren. Alice sammelte all ihren Mut und ging zum Küchentisch. Jetzt wird sie ihn fragen. Heute wird er „ja“ sagen.

Mein Kopf platzt. Ich nahm eine Tablette und schluckte sie mit etwas Whiskey runter. Danach machte ich mir einen frischen Kaffee und habe auf Alice gewartet. Sie hat gestern ihr Spielzeug im Wohnzimmer auf dem Teppich liegen lassen und ich bin auf dem Scheißding getreten. Wenn sie wach ist, werde ich ihr eine Lektion erteilen. Eine, die sie nie vergessen wird. Jetzt steht sie vor mir und schaut mich mit ihren großen Augen an. „Papa…“ sagt sie „wollen wir heute im Wald spazieren gehen?“. Was denkt sich die Kleine denn? Wer soll sich um den Haushalt kümmern? Dann fällt mir ein, dass ein Spaziergang im Wald keine schlechte Idee ist. Für die Lektion, die ihr erteilen will.

„Okay“ war alles, was Papa gesagt hat. Alices Augen leuchteten vor Freude. „Wirklich, Papa?“ hat Alice zur Sicherheit gefragt. „Ja, wir gehen jetzt im Wald spazieren. Das ist mein Geschenk für dich, da du mir so gut im Haushalt hilfst.“ Ein Geschenk. Das hat Alice zu selten von Papa bekommen. Dieses Geschenk war aber das allerbeste, was sie sich wünschen könnte. Im Wald gibt es Eichhörnchen und Ree und Hasen und, und, und.

Heute

Matthias bleibt wie angewurzelt vor Alices Kopf stehen. Das kann nicht wahr sein. Seine kleine Alice. Seine liebe Tochter. Da ist sie gewesen. Matthias kann sich jetzt an diesem Tag erinnern.

Vor zehn Jahren war er und Alice im Wald spazieren. Er hatte Whiskey früh am Morgen getrunken. Das war keine gute Entscheidung. Alice hüpfte so fröhlich und sang. Er hatte doch Kopfweh! Wann versteht es dieses Kind endlich? Er nahm die Schere aus der Jackentasche und hielt sie fest in der Hand. Ein bisschen Ruhe. Das ist alles, was er sich wünscht. Nur ein kleines bisschen Ruhe! Alice kniete vor einem Strauch mit wilden Beeren und pflückte ein paar von den süßen Früchten. Sie sang immer noch. Matthias Kopf explodierte. Dann stach er mit der Schere zu. Einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Bis es ganz still wurde.

Es war Matthias Schuld. Er hat sein eigenes Kind umgebracht. Jetzt konnte er sich daran erinnern. Er hatte sich für ein Leben ohne Alice entschieden. Ohne seine kleine Alice.

Steliyana kommentierte am 20. Juli 2019 um 15:22

Ohje, es wurde leider zweimal gepostet... Sorry!

lesesafari kommentierte am 20. Juli 2019 um 18:30

Haha, wir haben das meiste gleich gewürfelt. :D

Wow, spannende Geschichte! 

Steliyana kommentierte am 21. Juli 2019 um 01:40

Das ist ja unheimlich, hahahaha :D

Hermione kommentierte am 20. Juli 2019 um 18:01

Uiuiui....

Eine 3 brachte auch mich zur LOVESTORY. <3

Ich bin gespannt, wie ich all die lustigen Gegenstände und Aktionen einbauen kann...

 

Es war Sonntag. Sophie wurde von ihrem WECKER aus ihren süßen Träumen gerissen. Wie unendlich schöner war es doch gewesen, als sie noch nicht in Berlin wohnte, sondern auf dem Land auf dem Bauernhof ihrer Eltern, wo der HAHN Hansi sie immer geweckt hatte?

Aber da schaute sie auf ihren Nachttisch und erblickte das Kästchen mit dem wunderschönen RING mit dem großen Solitär und ihr HERZ begann augenblicklich schneller zu klopfen, als sie sich an den gestrigen Abend erinnerte. [Rückblende]

Ihr Freund, ach was, er war ja jetzt ihr Verlobter!, Alex war mit seinem WERKZEUG vorbeigekommen, um den widerspenstigen Schrank in ihrer Diele zu reparieren, weil der nicht mehr richtig schloss. Und dann hatter er noch geduscht, und sie waren an den Stadtrand gefahren [Ortswechsel]. Dort hatte er in einem romantischen Restaurant am Wannsee einen Tisch reserviert, man spielte angenehme LoungeMUSIK und sie ließen sich das köstliche Essen schmecken.

Als Dessert gab es Tiramisu und als sie ihre große Portion aufgegessen hatte, klebte auf dem Teller, sorgfältig in Folie verpackt, ein BRIEF.

Sophie bekam immer noch ganz heiße Wangen, wenn sie daran dachte. Während sie den Brief öffnete, der eine warmherzig geschriebene Liebeserklärung enthielt, ging Alex unter der GIRLANDE, die über dem Tisch hing, in die Knie.

Doch plötzlich gab es auf der Wiese neben dem Restaurant eine EXPLOSION und sie hörten eine tiefe Männerstimme fluchen. "Oh, nein, jetzt ist das ZEBRA schon wieder ausgebrochen", schrie der Mann auf, der ich um den kleinen Zoo am Rande der Wiese kümmerte....

Sophie und Alex halfen gemeinsam mit anderen Gästen dabei, das Tier zu umzingeln. Als es wieder im Stall war, konnte Alex seine Frage an Sophie wiederholen.

"Willst Du meine Frau werden?"

Sophie strahlte über das ganze Gesicht: "Ja, das will ich. Und dann feiern wir hier in diesem Restaurant eine große Party und das Zebra darf mit in die Kirche und die Ringe nach vorne bringen."

Wenn sie nun auf den Ring schaute, musste sie bei dem Gedanken daran schon wieder schmunzeln. Schnell zog sie sich an und machte sich einen Kaffee und dann recherchierte sie direkt die angesagtesten Läden für Brautmoden in Berlin. Ihre Freundin Vera würde Augen machen!

ENDE

wandagreen kommentierte am 22. Juli 2019 um 19:15

Vera würde sofort ein Lädchenbuch schreiben.

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 21:23

...und würde es nennen: "Das Zebra in der Kirche".

lesesafari kommentierte am 20. Juli 2019 um 18:17

Lila-Auge im Gingko-Wald

 

Was für eine bescheuerte Idee bei der Bärenhitze in den Wald zu gehen! Doch Amethyst dachte sich, hier könnte sie ein bisschen Abkühlung unter einem Baum finden. Sie hat sich extra einen kleinen Picknickkorb mitgenommen, in den sie einen köstlichen Obstsalat und natürlich ihr Lieblingsbuch eingepackt hatte. Nein, es war nicht die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier!

Es war so eine schwüle Luft im Wald, es würde schwer werden, hier Abkühlung zu finden. Intuitiv zog es sie unter einen Gingkobaum. -War das nicht der Baum mit den fächerförmigen Blättern, den schon der große Meister Goethe so sehr schätzte?- „Kikerikiiiiii!“ Amethyst erschrak, war da etwa wirklich ein Hahn im Wald? Sehr strange! Naja, egal, der wird sie schon nicht fressen. Und so legte sich die smarte 17-Jährige unter den Baum und las in ihrem funkelnden Fantasyroman.

Ach nee, doch nicht. Was, wenn da wirklich ein mysteriöser Hahn irgendwo säße? Also lief sie noch ein bisschen weiter durch den Wald. Dort wuchsen sehr seltsame Pilze, große birnenförmige in lila und orange. Und sie dufteten sooo köstlich. Ein bisschen wie Erdbeeren mit Birnengeschmack.

In dem Buch, was sie letztens für ein Referat im Bio-Unterricht ausgeliehen hat, stand doch was von neuen Superfood-Experimenten. Vielleicht sollte sie dieses Geschenk der Natur annehmen? Es roch schließlich so verführerisch.

NEIN, sowas Dummes kann ja nur in ihrem Lieblingsmärchen passieren, Schneewittchen aß doch den vergifteten Apfel und dann schlief sie einen Totenschlaf. Hunger hatte Amethyst aber trotzdem. Sie pflanzte sich wieder unter den Gingkobaum. Keine Ahnung, warum. Er zog sie einfach an. Er war der schönste Baum im ganzen Wald. Sie machte es sich bequem, wie ein Faultier.

Plötzlich ruckelte der Baum in ihrem Rücken so. Er wurde immer größer und breiter und verformte sich, als sei er mit einer Luftpumpe aufgeblasen worden. Amethyst hatte erstmal keine Angst, sie war bloß schockiert. Was passierte da gerade? Sie drehte sich um, sah den Gingkobaum an, jedenfalls das, was er einmal war, stand auf, ging drei Schritte zurück und riss die Augen ganz weit auf. Sie war total erstaunt. Und riss auch noch den Mund auf. „WOW!“ Vor ihr stand ein Jüngling, genau genommen ein Prinz mit fächerförmiger Krone. Sie konnte sich jedenfalls vorstellen, dass es eine darstellen sollte. Der junge Mann hatte goldene Haut und magisch leuchtende goldene bernsteinfarbige Augen. Er schaute sie amüsiert an. Amethyst fand keine Worte. Sie glaubte, sich blitzartig auf den ersten Blick in diesen Typen verlieben zu müssen. Oder tot umzufallen. Dann sagte er einfach: „Hi! Ich bin Prinz Tigerauge! Ich wollte dich nicht erschrecken, aber als Baum kann ich dich leider nicht so gut betrachten. Hast du wirklich lilafarbene Augen?“ „Äh- ja! Hi! Ich bin Amethyst. Weißt du, meine Eltern gaben mir den Namen wegen meiner Augenfarbe“, meinte die 17-Jährige, deren Herz jetzt total laut klopfte. Was sie nicht wusste, auch Tigerauges Herz klopfte so laut, weil er sich sofort beim Anblick dieser amethystfarbenen Augen in das Mädchen mit diesem Edelsteinnamen verliebt hat. Es blieb ihnen also gar nichts anderes übrig, als aufeinander zu zu gehen, um sich endlich zu küssen. Amethyst machte einen holprigen Schritt vorwärts, Tigerauge zwei sichere. Doch wäre er nicht so ungeduldig gewesen! Der lange Saum seines glänzenden mit Goldfäden durchzogenen Kaftans verfing sich in einer seiner Baumwurzeln, die noch nicht vollständig zurückgegangen waren. Er stolperte, flog hin und wollte fluchen: „Sch...!“ „Alles okay? Was machen wir jetzt? Du kannst sicher nicht aufstehen oder?“, fand Amethyst ihre Stimme wieder. „Hast du ´ne Schere? Du musst mich von den Wurzeln abschneiden! Und mich vom Leben eines Ginkobaums befreien!“ „Klar, hab´ ich ne Schere dabei! Ich wollte ja eigentlich noch einen Seidenschal für meine Omi nähen. Aber ich kann nur mit der Hand nähen und deshalb brauchte ich die, weißt du?“

Amethyst ging zu ihrem Korb, zog die Schere heraus und schnitt mutig an Tigerauges Wurzeln herum. Ihr war schon ein bisschen bange zu Mute. „Bist du dir sicher? Spritzt da nicht dein ganzes Blut in den Wald? Ich will dich doch nicht töten! Das könnte ich niemals! Ich habe mich doch gerade unsterblich in dich verliebt! Wir müssen für immer zusammenbleiben. Unsere Namen sagen doch schon, dass das Schicksal uns füreinander vorgesehen hat. Ähm...“ „Chill einfach! Da passiert nichts. Glaub mir! Hast du schon mal einen blutenden Baum gesehen? Also! Einen, der sich zum Mensch verwandeln kann? Nein? Vertrau mir also! Wenn du mich von den Wurzeln trennst, heißt das nur, dass ich von nun an Mensch bleiben darf. Und dein goldener Prinz werde!“ Puh, jetzt war sie erleichtert. Das war ja alles, was sie wollte. Sie schnitt ihn von den Wurzeln ab...

„Kikerikiiiiii!“ Wo war Prinz Tigerauge? Amethyst öffnete die Augen und sah nichts. Sie spürte nur den Stamm des Gingkobaumes in ihrem Rücken. Außerdem war ihr ein bisschen schwindelig. Es war so schwül geworden. Bestimmt gäbe es gleich ein Gewitter. Ihr Lieblingsbuch lag noch auf dem Boden, wo sie es hingelegt hatte, bevor sie wohl eingeschlafen ist. Schnell packte sie alles zusammen und lief aus dem Wald. Da fielen schon die ersten Regentropfen. Sie schaffte es noch bis unter das hölzerne Bushaltestellenhäuschen, bevor es richtig zu schütten begann. Im Häuschen stand schon ein junger Mann. Er dreht sich zu ihr um, schaute sie mit seinen goldenen Augen und einem Lächeln im Gesicht an: „Hi Amethyst!“

 

lesesafari kommentierte am 20. Juli 2019 um 18:23

Das war ja schneller zu Ende, als ich wollte. :D Und dann auch noch dieses von mir unterschätzte Genre, Fantasy- Science Fiction. Da hab ich doch keine Ahnung von.

Bär- Hahn- Entscheidung- Geschenk- Apfel-Leiter/Faultier-Luftpumpe-Leiter/Schere- Ende

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 21:33

Love your Lovestory! Und, auch wenn ich inzwischen schon ein bisschen nerve damit: Du hast offensichtlich die Regeln verstanden. 

E-möbe kommentierte am 20. Juli 2019 um 22:16

Bestes Liebesgedönsjugendfantasy wo gibt! 

lesesafari kommentierte am 21. Juli 2019 um 09:42

ohhhh danke. ;D

Thaliomee kommentierte am 20. Juli 2019 um 18:46

Mein Genre  ist Krimi/Thriller und meine Wörter: Wecker, Entscheidung, Seifenblasen, Faultier, Herz, Brille, Eis, älterer Mann/Opa (?), Ortswechsel, Wendung, Zauberhaut/Magie, Kegel/Bowling, Segelboot, Pistole

 

Marie schrak hoch als ihr Wecker klingelte. Sie brauchte einen kurzen Moment um zu verstehen, dass alles in Ordnung war und niemand in ihre Wohnung eingedrungen ist. Sie stand auf, lauschte und kontrollierte gewohnheitsmäßig Fenster und Wohnungstür während sie ins Bad ging. Ihre 2-Zimmer-Wohnung lag im 4. Stock und eigentlich konnte niemand durch die Fenster gelangen. Aber eigentlich konnte auch niemand durch die Wohnungstür eindringen, denn die war inzwischen mit mehreren Sicherheitsschlössern ausgestattet. Sie hatte diese teure Entscheidung getroffen, obwohl bei ihr noch nie eingebrochen wurde. Aber es beruhgte sie.

Müde von den Schlafmitteln die sie gestern abend genommen hatte, sah sie in den Badezimmerspiegel. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen und ihre Haut war blaß. Plötzlich erschrak sie und stieß einen Schrei aus. Ihr Blick fiel auf einen kleinen zylinderförmigen Gegenstand auf dem Rand der Badewanne - Seifenblasen. Marie hatte keine Kinder und auch keinen ausgeprägten Spieltrieb. Und sicher keine Seifenblasen im Haus. Vorsichtig nahm sie sie in die Hand und betrachtete sie genau. Mit Bleistift, ganz klein stand auf dem Deckel: "Alles wird zerplatzen." Das war noch harmlos. Einmal  stand mit rotem Lippenstift (Marie benutzte nicht einmal welchen) "Du wirst sterben" am Spiegel. Leider war so geschockt, dass sie es sofort wegwischte. Beim nächsten Mal wird sie es stehen lassen, dann muss man ihr helfen. Aber von da an wurde es subtiler...

Sie atmete tief durch und verwarf den Gedanken, die Polizei zu informieren. Nicht noch einmal. In der letzten Woche war es ein kleines Faultier aus Plüsch, das plötzlich auf ihrem Sofa saß. Die Polizistin hatte allen Ernstes gesagt, es sei doch ganz niedlich. Aber Marie hatte es nicht in ihre Wohnung gebracht und es war definitiv noch nicht da gewesen, als sie an diesem Tag zur Arbeit gegangen war. In der Woche davor war es ein dekoratives Herz aus Holz, dass plötzlich an ihrer Wohnungstür hing (von der Innenseite, wie Marie mehrfach bei der Polizei betont hatte). Das Herz war in der Mitte durchgebrochen gewesen, aber auch das hatte auf dem Polizeirevier niemanden beeindruckt.

Aber wenn nichts aufgebrochen wurde, war es kein Einbruch. Schon gar nicht, wenn nichts gestohlen wurde. Sie setzte ihre Brille auf und schrieb ihrer besten Freundin Anna eine Nachricht. Anna meldete sich sofort zurück, als ob sie morgens um kurz nach 6 neben dem Smartphone gewartet hätte. Marie lächelte, als sie die Einladung zum Eisessen las. Wenigstens auf Anna konnte sie sich verlassen.

Als Marie die Treppe ihres Mietshauses hinunterging kam ihr der Mieter aus Stockwerk 2 entgegen. Ein netter älterer Herr, den Marie sehr mochte. "Sie sehen müde aus." bemerkte er. Marie nickte. "Kein Wunder, ich habe gehört, wie Sie heute Nacht um 1 nach Hause gekommen sind" fügte er schmunzelnd hinzu. "Nein, ich bin nicht...." entgegnete Marie und stutzte. "Sie haben ihn gehört?" fragte sie mit weit aufgerissenen Augen. Natürlich bildete sie sich das nicht ein. Natürlich war jemand in ihrer Wohnung. Aber wer? "Ich weiß nicht, ich dachte Sie sind... " sagte der Nachbar verunsichert. "Ich habe durch den Spion gesehen... nicht, weil ich Sie kontrollieren möchte... aber weil es so spät war." Marie wurde hysterisch: "Und? Wer ist in meine Wohnung gegangen?" Dem Nachbarn war die Situation sichtlich unangenehm, er rang um die richtigen Worte: "Naja, es war dunkel... ich bin mir nicht sicher. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sie es waren mit dem dunklen Mantel und ihre blonden Haare. Geht es Ihnen nicht gut?"

Ortswechsel: Praxis für Schlafmedizin, 6 Wochen später

"Liebe Frau Koch, ich kann nach gründlicher Untersuchung nicht ausschließen, dass sie schlafwandeln. Obwohl es keine deutlichen Hinweise gibt." Marie seufzte. Diese Aussage brachte sie nicht weiter. Sie hätte gern Gewißheit gehabt, bevor sie mit Anna in den Urlaub fuhr. Aber im Grunde war es jetzt nicht mehr wichtig. Vielleicht gab es keinen Psychoterror, vielleicht hatte sie all die Gegenstände selbst in die Wohnung gebracht. Aber die unheimlichen Nachrichten, die sie gefunden hat? Beschimpfungen, Todesdrohungen... hatte sie die selbst geschrieben?

Wahrscheinlich gab es keine andere Erklärung, aber alles hatte eine gute Wendung genommen, seit sie bei Anna eingezogen war. Ihre Freundin hatte es ihr oft angeboten und nun hat sie es getan. Anna war wundervoll und seit sie dort war hatte sie sich langsam immer mehr entspannt. Keine Drohungen mehr. Keine Gegenstände. Nur noch Frieden und Geborgenheit. Wie ein Magier hatte Anna dann das Segelboot aus dem Hut gezaubert. Also vielmehr die Gelegenheit, ein Segelboot zu leihen. Anna hatte es ihr beim Bowling erzählt. Für 6 Monate durften die beiden Frauen es nutzen um auf den Weltmeeren herumzuschippern. Als einzige Gegenleistung würde Anna in ihrem Blog darüber berichten. Es war zu schön um wahr zu sein, dachte Marie. Sie wußte noch nicht, wie recht sie damit hatte. Noch ging sie jeden Tag zur Arbeit und die Gefahr, ihren Stalker zu treffen bestand theoretisch noch. Wie sehr sie sich darauf freute ein halbes Jahr dort herauszukommen und einfach niemanden sehen zu müssen. Kilometerweit von der nächsten Küste entfernt - das war die absolute Sicherheit!

 

Anna packte ihre Taschen. Ein halbes Jahr war eine lange Zeit. Mehrere Jahre hatte sie sparen müssen um das Boot zu mieten. Ihr Job war schlecht bezahlt, Marie hätte das Geld sicher schneller zusammen gehabt. Natürlich, Maries Eltern hatten ihr auch ein Studium finanziert. Goldmarie - das war alles was Anna denken konnte. Anna hatte immer nur Pech. Pech mit Männern, mit der Ausbildung, mit einfach allem. Die hübsche Marie hatte immer Verehrer. Gut, dass die von Männern genug hatte, nachdem all die merkwürdigen Dinge in ihrer Wohnung geschehen sind. Und nun würde Marie den Trip ihres Lebens mit ihr unternehmen. Weit draußen auf dem Meer gab es keine Zeugen. Vorsichtig packte sie die Pistole zwischen ihre Unterwäsche und zog den Reißverschluss der Tasche zu.

 

E-möbe kommentierte am 21. Juli 2019 um 10:04

Krasser Psychothriller! 

lese-esel kommentierte am 21. Juli 2019 um 13:25

@Thaliomee

Super! Gleich zu Beginn alles gewürfelten Wörter aufzeigen, da steigt man echt gut durch die Geschichte durch! :-)

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 22:19

Ich gebe zu, hier hat der Regelverstoß etwas gebracht.

Kochbuch-Junkie kommentierte am 20. Juli 2019 um 19:53

Es war einmal eine ängstliche Schildkröte namens Theo. Er blieb an liebsten in seinem Panzer versteckt. Dort war er sicher und es konnte ihm nichts passieren. Eines morgens wachte er auf und blickte vorsichtig nach draußen. Dort sah sie kleine, glänzende Luftbläschen. Sie sahen so bunt und lustig aus, das Theo neugierig wurde und sich doch aus dem sicheren Panzer traute. Er blickte lange den aufsteigenden Seifenblasen hinterher und merkte erst etwas später, dass da eine andere Schildkröte war, die ihn beobachtete. Einen kleinen Moment wollte er sich direkt wieder im Panzer verkriechen. Aber die andere Schildkröte sah auch so lieb aus, dass er sich hinüber traute. Er hatte sich auf den ersten Blick verliebt und war damit ein bisschen überfordert.
"Hallo, dich habe ich ja noch nie hier gesehen." - "Nun ja, meistens bleibe ich in meinem Panzer." - "warum denn das?" Theo drückte sich ein bisschen vor der Antwort. "Na ja, da kann mir nichts passieren." "Da verpasst du aber viel im Le..." Den Ende des Satzes konnte Theo leider nicht mehr verstehen, auf einmal wurde es unheimlich laut und Theo erschrak so sehr, dass es sich direkt in seinen Panzer zurückzog.
Als Theo sich wieder nach draußen traute, war die andere Schildkröte weg. Theo suchte sie bis zum Abend verzweifelt, aber er fand sie leider nicht. Da ging er vorsichtig zur nächsten Weide und nahm all seinen Mut zusammen und sprach das Pferd an, dass dort graste. "Entschuldigung, ich suche eine Schildkröte." "Was denn für eine Schildkröte?" fragte das Pferd. "Ihren Namen kenne ich nicht, aber sie ist die schönste Schildkröte, die ich je gesehen habe." "Und wieso hast du sie dann nicht nach ihrem Namen gefragt?" "ich habe mich in meinem Panzer versteckt." "Aber warum machst du das denn? Warst du in Gefahr?" Theo guckte das Pferd traurig an. "Ich bin so ängstlich. Aber wenn ich in meinem Panzer bleibe, passiert mir nichts. Ich hatte mich erschreckt, weil es auf einmal so laut war und als ich mich wieder raus traute, war sie weg." Das Pferd guckte Theo nachdenklich an. "Ja, wenn du in deinem Panzer bleibst, wirst du nicht verletzt. Aber du verpasst auch viel!" "Ja," murmelte Theo, "ich glaube du hart recht, aber was mache ich jetzt?" Komm, wir gehen zur weisen Eule, die weiß immer einen guten Rat und hilft und bestimmt.
Bei der Eule angekommen nahm Theo seinen Mut zusammen und erklärte ihr, was passiert war. "Aha," sagte die Eule. "Aber du kannst dich nicht immer verstecken Theo. Manchmal muss man mutig sein und sich etwas trauen. Dieses laute Geräusch wsr nur ein Gewitter und gar nicht schlimm. Du hattest nicht solche Angst haben müssen. Das nächste Mal musst du dich einfach mal trauen. Manchmal erlebt man schöne Sachen, wie die Seifenblasen. Manchmal aber auch traurige Dinge, aber das macht das Leben nun mal aus. Wenn du immer in deinem Panzer bleibst, verpasst du auch die schönen Dinge. Beim nächsten mal sei einfach mutig und ich bin mir sicher, dann triffst du die andere Schildkröte wieder."
Theo bedankte sich bei der Eule für ihren Rat und auch beim Pferd für seine Hilfe. Er ging langsam weiter und hörte auf einmal wieder laute Geräusche. Einen kleinen Moment wollte er sich wieder verstecken, aber dann nahm er seinen Mut zusammen und ging durch das Gebüsch aus dem die Geräusche kamen. Und als er sich durchgekämpft hatte,sah er seine kleine Schildkröte, die dort mit anderen Schildkröten saß und Musik machte. "Da bist du ja wieder! Komm doch zu uns rüber."
Und so fand Theo seine große Liebe wieder und hatte oberdrein auch noch neue Freunde gefunden. Weil er endlich aus seinem Panzer gekommen war.

lesesafari kommentierte am 21. Juli 2019 um 09:46

;D ohhh, auch sehr süß.

anna1965 kommentierte am 21. Juli 2019 um 11:36

Das gefällt mir.

wandagreen kommentierte am 22. Juli 2019 um 10:54

 Mein Preis ginge an dich, Junkie!

Kochbuch-Junkie kommentierte am 22. Juli 2019 um 19:22

Das ist ja lieb von dir, danke!

Arbutus kommentierte am 24. Juli 2019 um 11:14

Die Schildkröte Theo ist in ihrer Kindheit zu lange und zu oft gegendert worden, und nun weiß sie nicht recht, wohin.... Aber wenigstens ist die Geschichte nicht so unappetitlich. Aber wie ist die Schildkröte zu den Seifenblasen gekommen? Sie muss einen Zauberwürfel haben. Diese Geschichte ist ein Rätsel.

wandagreen kommentierte am 24. Juli 2019 um 23:33

Du meckerst heute echt an allem rum, Arbs, es muss die Hitze sein. K-J, your Story is best. ich kenn inzwischen alle. Bis auf die, die ich abbrach.

Arbutus kommentierte am 25. Juli 2019 um 22:00

Bei diesem Spiel

Ist der Weg das Ziel

doch davon vesteht das kleine Wandalein nicht allzu viel

Aber was soll's

Es ist nur ein Spiel 

: )

Hennie kommentierte am 20. Juli 2019 um 20:23

Ich würfelte die 1, also Fantasie/Sci –Fi. Meine Zeichen für die Geschichte sind der HAHN, das Feld der ENTSCHEIDUNG, das GESCHENKPAKET, die FEUERLÖSCHPUMPE (da bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das Bild richtig gedeutet habe) und dann zuletzt führte die Leiter zur SCHERE...

Hier ist nun das, was ich daraus gemacht habe:

 

Es war ein wunderschöner Morgen. Die Luft erschien klar und rein, nachdem der Regen über Nacht eine gleichmäßige, angenehme, beruhigende Geräuschkulisse erzeugt hatte. Beim ersten HAHNenschrei erwachte ich aus einem erholsamen Schlaf. Doch sofort wurde mir wieder schlagartig bewußt, dass heute die ENTSCHEIDUNG fallen musste. Oder doch nicht? Ich war so unentschlossen. Was sollte ich auch tun? Wie sollte ich zurückkommen? In meine Welt? Auf welchem Weg? Von meiner Gegenwart, die in der Zukunft lag, trennten mich mehr als fünf Jahrzehnte. Inzwischen befand ich mich schon seit einem halben Jahr in dieser kleinen, feinen Jugendstil - Villa mit dem weitläufigen, äußerst gepflegten Anwesen. Dem Eigentümer, einem aristokratisch wirkenden Endsechziger, schneite ich aus sprichwörtlich heiterem Himmel in sein beschauliches Leben in der Waldeinsamkeit. Noch immer wußte ich nicht, was mit mir geschehen war. War ich aus der Zeit gefallen? Eine Zeitreisende wider Willen? Die letzte Erinnerung hatte ich an das Wohnhaus meiner Jugend, in dem ich mit meinen Eltern und meinem Bruder sieben Jahre lang lebte. Es war beim letzten großen Stadtbrand im Jahre 1788 bis auf die Grundmauern abgebrannt und aus stabilen Natursteinen neu erbaut worden. Im ursprünglichen Zustand blieb der sehr tiefe Keller.

Nach GESCHENKübergabe und nach dem Kaffeetrinken zur Geburtstagsfeier meiner langjährigen Freundin, die noch immer in meiner Heimatstadt wohnte, kam ich auf die Idee, einen kurzen Rundgang zu machen. Die Neugier trieb mich das Haus zu besuchen. Ich trat in das Gebäude ein, dessen Haustür ungewöhnlicherweise offen stand. Am Eingang zum Keller warnte ein Schild in großen roten Lettern „Nicht betreten – Lebensgefahr!". Doch das beachtete ich nicht. Die Tür ließ sich öffnen unter knarrenden und quietschenden Tönen. Ein intensiv modriger Geruch stieg mir in die Nase. Die extrem steile, glitschige Treppe mit Stufen aus festgetretenem Lehm führte genauso wie in meiner Erinnerung in eine tiefschwarze, furchteinflößende Dunkelheit. Die provisorische, elektrische Leitung, die mein Vater gelegt hatte, existierte noch. Ich betätigte den uralten Schalter. Das Licht flackerte zuerst, aber nach kurzer Zeit funktionierte es. Langsam bewegte ich mich in die Tiefe, berührte hier und da die porösen Wände und ganz unten eine antiquierte FEUERLÖSCHPUMPE, die in der Nähe eines Durchganges stand. Peng! Ein ohrenbetäubender Knall und eine gleißende Helligkeit! Von da an weiß ich nichts mehr. Der Film ist weg, gerissen oder wie von einer SCHERE abgeschnitten...END

Arbutus kommentierte am 24. Juli 2019 um 11:29

"Von meiner Gegenwart, die in der Zukunft lag, trennten mich mehr als fünf Jahrzehnte." Der genialste Satz, den ich je in einer Zeitreise-Geschichte las. (Erinnert mich irgendwie am M.C. Escher.) Dennoch ist er falsch. Denn er impliziert, dass Du fünf Jahrzehnte in die Vergangenheit gereist bist, was sich aber im Laufe der Erzählung als unrichtig erweist. Wenn man das erst einmal geschluckt hat, hat die Erzählung aber was. Besonders das Ende gefällt mir. 

Hennie kommentierte am 25. Juli 2019 um 00:04

Hallo Arbutus, danke für deine lobenden Worte! Das mit den fünf Jahrzehnten in die Vergangenheit stimmt schon. Ich erinnere mich daran, wie ich in die Lage gekommen bin. Im Keller durch die Berührung reiste ich 50 Jahre in die Vergangenheit und dort hänge ich nun rum...und falle einem fremden Mann zur Last, hihihi!

"Besonders das Ende gefällt mir." Das ist ja der Anfang vom Ende.

Arbutus kommentierte am 25. Juli 2019 um 22:08

Ah, ok, der zweite Teil der Erzähling liegt in der Gegenwart, während der erste in der Vergangenheit liegt? Das würde zumindest Deinen schönen Satz auf märchenhafte Weise rehabilitieren. Trotzdem bleiben noch ein paar Fragen offen...

Hennie kommentierte am 25. Juli 2019 um 22:35

"Trotzdem bleiben noch ein paar Fragen offen..."

So soll es auch sein! Auf jeden Fall hatte ich meine Freude an dem Spiel. Eine schöne Idee von wld! Vielleicht werde ich  das in kleiner Runde mit der Familie oder mit Bekannten mal ausprobieren.

Arbutus kommentierte am 26. Juli 2019 um 22:21

Ja, ich kann mir vorstellen, dass das in der Gruppe auch sehr lustig ist.

Arbutus kommentierte am 25. Juli 2019 um 22:08

(WLD verdoppelt schon wieder meine Kommentare. Schade, dass man keine Punkte mehr dafür bekommt ...)

Hennie kommentierte am 21. Juli 2019 um 11:22

Toll, wie viele schöne Beiträge es gibt zu den verschiedenen Genres! Ich fühle mich gut unterhalten von euren Einfällen!

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