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Spiel 3

Ferienspiele im Büchercamp (Spiel 3)

In diesem Sommer möchten wir gemeinsam mit euch spielen, rätseln, kreativ werden – und natürlich wird sich alles um unser liebstes Hobby, das Lesen, drehen.

→ Die bereits abgeschlossenen Spiele unseres Büchercamps findet ihr hier. 

In Woche drei möchten wir uns am Lagerfeuer Geschichten erzählen. Damit uns in den Abendstunden nicht die Ideen ausgehen, lassen wir uns im Vorfeld von unserem campeigenen Leiterspiel inspirieren.

Darum geht’s: 

Jeder der mag, erzählt seinen Mitcampern eine literarische Geschichte und postet diese als Kommentar unter diesem Beitrag. Damit besonders skurrile, spannende und lustige Storys entstehen, möchten wir euch verschiedene Gegenstände und Symbole vorgeben, die in eurer Geschichte vorkommen sollen. Welche das genau sind, lässt sich für jeden Spieler individuell im WLD-Leiterspiel ermitteln.  

Die Vorbereitung:

Druckt das Spielfeld (ihr findet es im Anhang als Bilddatei zum Herunterladen) auf einem DIN A4-Blatt aus, stellt eine beliebige Spielfigur (Münze, Knopf etc.) auf das Startfeld und legt einen handelsüblichen Würfel bereit. Alternativ könnt ihr das Bild auch auf dem Computerbildschirm aufrufen und euch euren Spielstand jeweils merken.

Mit einem ersten Wurf bestimmt ihr zunächst das Genre oder die Gattung eurer Geschichte. Zur Auswahl stehen:

1. Fantasy oder Science Fiction
2. Historische Erzählung
3. Lovestory
4. Drama / Theaterstück
5. Krimi / Thriller
6. Kindergeschichte oder Märchen

Beispiel: Ihr würfelt eine 6. Das bedeutet, ihr werdet euren Mitcampern ein Märchen erzählen.

Das Spielfeld:

 

Der Spielverlauf:

Jeder spielt für sich alleine. Die Augen auf dem Würfel bestimmen jeweils wie viele Felder ihr weiterziehen dürft. Auf jedem Feld befindet sich eine Grafik oder ein Begriff, der frei assoziiert vorgibt, wie eure Geschichte beginnt, sich entwickelt und schließlich endet.

Dabei könnt ihr entscheiden, wie ihr die jeweiligen Bilder deutet. Ob als abstrakte Symbolik oder als konkrete Begriffe / Ereignisse / Personen / Gegenstände, die in eurer Story vorkommen – alles ist erlaubt. Es bleibt ebenfalls euch überlassen, ob ihr euch kurz haltet oder zu jeder Grafik längere Szenen aufs Papier bringt, ob das gezeigte Symbol im Fokus steht oder nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Beispiel: Euer erster Würfelwurf im Spiel ergibt eine 3 und ihr zieht mit eurer Spielfigur bis auf das Kästchen mit dem Wecker vor. Nun wäre es möglich, dass eure Geschichte früh morgens mit dem Aufwachen eurer Protagonistin beginnt. Schreibt mindestens einen Satz zum ersten Symbol auf („Es war einmal eine Prinzessin, die nach einem langen und tiefen Schlaf erwachte ...“).

Ihr würfelt nun erneut, erzielt beispielsweise eine 2 und rückt folgerichtig bis auf das Feld mit dem Baum vor. Schreibt nun den nächsten Teil eurer Geschichte. Es gibt dabei nun wieder mehrere Möglichkeiten wie ihr das Baum-Symbol für euren Fortgang nutzen könnt. Eurer Fantasie und Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt.

Beispiel: Entweder steht der Baum als Symbolik für eine Erkenntnis, für lebensspendende Kraft, für das Wachsen einer Idee oder der Baum ist einfach ein Baum, der vor dem Schloss der Prinzessin steht. Der Baum kann ebenfalls der Nachname einer Person sein oder auf das Familienwappen der Königsfamilie hinweisen. 

Besondere Felder:

Die Leitern: Kommt ihr auf ein Kästchen mit einer Leiter müsst ihr diese entweder hinauf oder herunterklettern; ihr nehmt also entweder eine Abkürzung nach oben oder einen Abstieg nach unten vor. Sowohl die Grafik am Anfang als auch die Grafik am Ende der Leiter nehmen Einzug in euer literarisches Geschehen.

Die grauen Ereignisfelder: Kommt ihr auf ein graues Feld, gilt es, den dort aufgeführten Drehpunkt / Schlüsselmoment in eure Geschichte zu integereren.

Ziel:

Ziel des Spieles ist es, in die obere rechte Spielfeldecke zu gelangen und damit am Ende eurer Geschichte anzukommen. 

Sonstiges:

Ihr könnt das Spiel jederzeit unterbrechen und an einem anderen Tag der Woche fortführen, wenn das Schreiben euren Zeitrahmen sprengt. Sobald ihr eure Prosaminiatur / Erzählung fertig geschrieben habt (bitte nur abgeschlossene Geschichten veröffentlichen), postet ihr sie als Kommentar unter diesen Beitrag. Mehrere Spielabläufe, also Mehrfachbeiträge sind wie immer willkommen. Ebenfalls seid ihr herzlich dazu eingeladen, das Spiel mit Freunden oder der Familie auszuprobieren – hier wird dann die mündliche Gruppen-Variante gespielt und ihr könnt euch nacheinander und ganz spontan Geschichten erzählen. Auch eine Speedvariante wäre möglich, bei der beim Weitererzählen nicht gezögert werden darf. 

Um an dem angeschlossenen Wochen-Gewinnspiel teilzunehmen, ist es notwendig, dass ihr mindestens eine Story nach der Anleitung des Leiterspiels als Kommentar postet. Eine zweite Aufgabe wird es in dieser Woche aufgrund des zeitintensiven Lösungswegs nicht geben.  

Wir wünschen euch ganz viel Spaß und sind gespannt auf eure Interpretationen!

Kommentare

Seiten

Arbutus kommentierte am 24. Juli 2019 um 11:38

Und was genau ist eine Piñata? Auf jeden Fall danke für die Warnung vor Deiner Geschichte - kommt auf die Liste der unappetitlichen Erzählungen, die das arbutili sich nicht zum Abendbrot einverleiben wird...

yesterday kommentierte am 24. Juli 2019 um 23:12

>Die Piñatas sind bunt gestaltete Figuren, heutzutage aus Pappmaché, früher aus mit Krepp-Papier umwickelten Tontöpfen, die bei Kindergeburtstagsfeiern mit Süßigkeiten und traditionell mit Früchten gefüllt sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pi%C3%B1ata

Arbutus kommentierte am 24. Juli 2019 um 23:42

Ok, interessante Sichtweise. Ich glaube, ich wäre dran verzweifelt als kleines Mädchen, so ein armes hübsches Tier mit einem Knüppel schlagen zu müssen. Vielleicht hätte ich mich geweigert. Wäre dann meine erste Heldentat geworden. Vielleicht aber auch nicht. 

lese-esel kommentierte am 23. Juli 2019 um 01:41

Ich muss einen Krimi/Thriller schreiben. Uff!

Folgende Felder hat der Würfel erfwürfelt:

Wecker, Baum mit Leiter → ab zum Drachen, „nur geträumt“, bunter Clown / Joker, Dackel, Sterne, Würfel (mit Augenzahl 3), Kegel und Kugel, Lupe, Segelboot, Pistole, Ende!

Tja, und irgendwie ist die Geschichte dann doch länger geworden als ich geplant habe.....

Kommissar Hugo Dübel's Wecker klingelte wie jeden Arbeitstag um 7.00 Uhr. Das heißt, wenn er Glück hatte und nicht schon vorher von seinem Tatort-Klingelton über sein altes Klapphandy geweckt wurde, weil irgendwo wieder mal eine frische oder alte Leiche aufgetaucht wurde. Heute aber hatte der Wecker das Vergnügen. Das birgt aber auch die Gefahr, Fünfe gerade sein zu lassen und sich noch mal umzudrehen, da man ja, statt sich selber einen Kaffee per Handfilter zu machen und sich ein Müsli in die Schüssel zu schütten, auf dem Weg ins Büro in der Bäckerei Mayer reinspringen kann, um sich dort ein herzhaftes Schinkencroissant und einen 'Kaffee to go' – Umwelt verzeih! - zu holen. Dübel schloss die Augen und überlegte, wie er den heutigen Tag angehen sollte.

7.10 Uhr, der „Tatort“ riss ihn aus seinen mentalen Vorbereitungen. Die Nummer im Display verriet, dass seine tüchtige Vorzimmerdame Magdalena Wasel anrief. „Lena, was gibt’s, was kann ich gegen dich tun?“, scherzte Dübel und versuchte seine leichte Missstimmung zu überspielen. „Kommen Sie sofort in den Stadtpark zum Blumenbrunnen. An der Liebeseiche hängt ein Toter!“

Dübel verdrehte die Augen: „Klar, warum sollte mir auch mal Ruhe am Morgen und etwas Gutes gegönnt sein. Dann ohne Mampf in den Kampf. Ich mach' mich gleich auf den Weg.“

Eine gute halbe Stunde später war Dübel am Tatort. Sein Team hatte schon gute Arbeit geleistet und den Tatort abgesperrt. Gerade waren sie dabei, den Toten vom Baum runterzuholen, indem sie das dicke Tau, mit dem er an einem der unteren Äste hing, kappten. „So ein Depp,“, murmelte Josef Huber, „wieso zieht der sich bis auf die Unterhose aus, wenn seinem Leben ein Ende macht?“

Dübel schaute sich den Toten, der bestimmt nicht älter als 50 Jahre war, genauer an. Irgendwas war seltsam. Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die rechte Brusthälfte war frisch rasiert und auf dieser Fläche leuchtete ein frisches Tatoo: Ein Drachen! Und genau so einen Drachen hatte die Leiche, die sie vor fünf Tagen an der Natur-Kletterwand, keine fünf Kilometer vom Stadtpark entfernt, gefunden hatten. Man ist von einem Unfall ausgegangen, aber diese Leiche hier brachte nun auch den ersten „Fall“ in ein anderes Licht. Oder gab es auch noch mehr solcher Fälle? Dem muss man auf dem Grund gehen. Dübel boxte seinen Kollegen leicht in den Oberarm und schilderte ihm seine Entdeckung: „Das ist kein Selbstmord, und der Klettersteigunfall war kein Unfall. Beides ist ein geplanter und perfider Mord, mit dem man irgendeine 'Message' vermitteln möchte. Jeder dieser Toten hat den gleichen Drachen als Tatoo an der gleichen Stelle. Und frisch gestochen ist der Lindwurm auch noch! Wir müssen rausfinden, ob es noch weitere solcher Todesfälle gab und wie die Toten zueinander in Verbindung stehen.“ „Na dann“, schnaufte Huber, „dann sehen wir uns gleich auf der PI. Die Spusi kann hier ja noch wurschteln. Bis später.“

Dübel machte sich auf den Weg zu seinem Auto und war froh, im Handschuhfach wenigstens einen Not-Müsli-Riegel verstaut zu haben: mindestens haltbar bis 12/2012! Dübel versuchte das Gelesene schnellstmöglich zu verdrängen, aber er dachte sich dann: „Wenn der Riegel leben würden, wäre er davongelaufen. Wenn er tot wäre, dann wäre er verwest. Na dann, 'halb 10 in Deutschland' oder 'wenn's mal wieder länger dauert.'“ Dübel schaltete das Radio ein und fühlt sich gleich wieder wie ein Teenie. Im Radio lief: 'Nur geträumt' von Nena. Er beneidete Nena, denn insgeheim wünschte er sich, dass dieser Vormittag auch nur ein Traum wäre – wenn auch ein Albtraum, aber dieser Todesfall wird wohl einen Rattenschwanz hinter sich herziehen und noch viele Fragen aufwerfen.

Dübel blieb nichts anderes übrig, als Huber dazu zu bringen, sämtliche 'eigenartige' Todesfälle, die auf Unfall und Suizid hinweisen, noch mal auszukramen und auch Bilder von Obduktionen zu betrachten. Er hatte ja noch was gut bei Huber, quasi ein Ass oder einen Joker im Ärmel, so dass er sich um die unliebsame Archivarbeit kümmern kann. Und aufgrund der Brisanz, hat er auch nicht viel Zeit. Das heißt für Huber ist das Wochenende ist im Gesäß!

Als Dübel in sein Büro ging, schaltete er erstmal den Computer ein. Er wollte sich nochmals den Kletterwand-Unfall anschauen, über den er diverse Dokumente auf seinem Rechner abgelegt hatte.

Dann rief er Bert Manns, den Pathologen, an. Er ist bei der Aufklärung von Todesfällen ein wichtiger Mann. Dübel kündigte ihm schonmal an, dass in Kürze ein 'Erhängungsopfer' auf seinen Tisch gelegt werden würde, den er sich bitte genau anschauen möge, da er davon ausgeht, dass der Tod des Mannes nicht selbstbestimmt war, sondern dass er fremdverschuldet sei. Explizit wies er auf den Drachen hin, der wahrscheinlich eine besondere Bedeutung hat, da ja der „Klettermaxe auch so ein Bild auf seiner Brust hatte.

Dübel rieb sich die Hände, da er doch nun Zeit hatte, einen Happen-Pappen in der Kantine essen zu gehen. Hackbraten ist nun genau das richtige. Gerade hatte Dübel sein Mittagessen beendet, rief Manns ihn zurück: „Rate mal, was ich in der Unterhose des Toten entdeckt habe? Einen Zettel mit der Nummer 4! Und dann habe ich noch mal in den Klamotten des Kletterers geschaut. In seinem Magnesium-Beutel war ein Zettel mit der Nummer 2! Es fehlt die 1 und die 3, oder?!“

Diese Nachricht haute Kübel fast um. Er rieb sich die Schläfen und folgerte für sich leise flüsternd: „Verdammt, wir haben es mit einem ausgefuchsten Serienmörder zu tun!“

Nun fand Kübel, es wäre nicht verkehrt, den Hundeführer Uli Stein anzurufen, er möge doch bitte mal mit seiner 'Laika', einer Collie-Schäferhund-Mischlings-Dame, eine Schnupperunde im Stadtpark um den Blumenbrunnen und an der Kletterwand machen.

„Hugo, das ist kein Problem. Ich kann mich aber erst am späten Nachmittag auf den Weg machen. Laika braucht noch ein wenig Ruhe, sie hatte erst gerade bei der Suche nach einem vermissten Kind geholfen. Aber das Kind ist glücklicherweise wieder aufgetaucht. Es hatte sich besonders gut versteckt. Verstecken-Spielen ist immer noch up to date!“

Es war schon Nacht, als Stein Dübel zurückrief: „Die Sterne stehen gut, oder gar nicht schlecht. Die Zettel mit den Nummern waren für Laika ein gefundenes Fressen. Sie hat anhand der Zettel jeweils eine Spur aufnehmen können, die immer an einer Bushaltestelle endete. Und zufälligerweise hält sowohl an der Bushaltestelle am Stadtpark und an der Kletterwand die Linie 3. Auch, Hugo, und was ist das für ein Lärm bei Dir im Hintergrund, bist Du auf einem Polterabend?“ „Nein“, räusperte sich Dübel. Ich bin beim Kegeln und trainiere für das Inspektions-Turnier, dass doch übernächste Woche von unserer Direktion veranstaltet wird. Und – lass das nicht Laika hören – ich habe schon 3 Pudel geworfen“, scherzte Dübel weiter und gönnte sich daraufhin einen großen Schluck Kellerbier.

Am nächsten Morgen setzte sich Dübel mit Huber zusammen und ging die bisherigen Erkenntnisse durch. Huber, dessen Blut nun schon stark Koffein lastig war, war fleißig und hat die Nacht durchgemacht und den ein oder anderen Todesfall rausgekramt. „Wir haben hier noch einen Toten, den wir vor sieben Tagen aus dem Stausee gefischt haben. Wir wissen nichts über ihn, aber er muss noch in der Leichenkammer des Krankenhauses liegen, weil wir noch nichts über seine Identität haben. Er war mit einem 'nicht ordnungsmäßig geliehenem Segelboot unterwegs. Also, er hat es sich einfach so genommen!“ Dübel griff sofort zu seinem ihm gute Dienste leistenden Klapphandy und rief Bert Manns an: „Schau Dir noch mal den Ertrunkenen von letzter Woche an. Oder ist Dir da was aufgefallen?“

„Naja, da muss ich mal in mich gehen, so früh am Morgen ist das schon eine Herausforderung. Er war sturzbesoffen über Bord seines Segelbootes gegangen.“ Manns schloss die Augen, es schien, als meditierte er vor sich hin. Dann riss er mit einem Male die Augen auf und brüllte: „Drache! Ja, der Mann hatte auf seiner rechten Brust einen Drachen. Jetzt fällt es mir wieder ein. Sorry, dass ich ich das vergessen habe. Aber ich weiß es wieder, denn als ich diesen Drachen gesehen habe, habe ich an meine Frau gedacht. Nicht falsch verstehen, meine Frau verbinde ich nicht mit einem Drachen. Als ich das Kunstwerk gesehen habe, habe ich gedacht, Bettina würde vor Neid erblassen. Sie hat ja bloß eine kleine Rose am rechten Oberarm.“

Dübel hakte weiter nach: „Und was ist mit den Klamotten?“ Manns winkte ab: „Da war nichts, der hatte gerade mal seine Eingriff-Feinripp an....“ „Danke,“ unterbrach ihn Dübel, „ich weiß was zu tun ist.“ Dübel rüttelte Huber wach und zog ihn übernächtigt wie er war zu seinem Auto. Im Radio erklang „Im Tretboot in Seenot“ - wie passend! Kurz vor Mittag erreichten sie die Bootsstege am Stausee und schauten sich ein wenig um, als just in dem Moment auch ein Bus an der dortigen Bushaltestelle hielt, um Leute ein- und aussteigen zu lassen. Es war die Linie Nummer 3. „Hier sind wir richtig“, freute sich Dübel, „nun schauen wir uns das Segelboot mal genauer an.“ Dübel und Huber ließen sich – nachdem sie sich ordnungsgemäß als Polizisten ausgewiesen hatten - vom Verwalter das Boot zeigen und gingen an Bord. Was wollten sie hier? Klamotten werden Sie hier wohl nicht finden, die sollten eigentlich in einer Extra-Kammer in der Inspektion liegen. Aber Laika sollte hier mal schnuppern kommen, damit sie eine weitere Bestätigung für ihren Verdacht bekommen. Der Mörder muss hier gewesen sein. Und er fährt immer Bus, und zwar die Linie 3!

Und dann sah er an einer kleinen Pinnwand einen kleinen Zettel hängen, auf dem eine kleine Zahl geschrieben war. Es war die 1!

Dübel wurde es ganz mulmig: „Wir müssen zu potte kommen, denn er wird weitermachen. Es darf keine 5 geben. Jeder dieser grausam aus dem Leben gerissenen ist einer zu viel!“

Als die Tatort-Melodie ertönte ging Dübel sofort ans Telefon: „Uli hier, der Mörder muss immer ein zweites Mal zum Tatort kommen. Gestern habe ich mich genau an der Kletterwand umgeschaut, und heute finde ich einen Zettel an dem Felsen des Absturzes mit der Nummer 2.“ „Sehr gut,“ triumphierte Dübel, „dann hat er ein Muster. Und wenn er die 4 markieren möchte, dann läuft er in die Falle....“ Dübel und Huber wussten, was jetzt zu tun war. Sie fuhren zurück auf die Dienststelle und holten sich ihre für ihre Dienstwaffen zusätzliche Magazine. Man weiß ja nie. Ein Schusswechsel ist immer eine ungute Sache, aber man muss mit allem rechnen. Anschließend versteckten sich die beiden in sicherem Abstand mit gutem Blick auf den Blumenbrunnen im Stadtpark und warteten der Dinge die da kommen. Kommt er heute oder morgen, wer weiß das schon. Der Morgen graute bereits als Dübel und Huber eine schwarz gekleidete Person mit dauernd umschweifenden Blicken auf den Baum am Blumenbrunnen zukommen sahen. Als diese Person dann einen Zettel aus der Jackentasche zog und diesen mit einem Mininagel und Minihammer an den Baum schlagen wollten, stürmten Dübel und Huber mit ausgerichteten Pistolen aus ihrem Versteck: „Halt, stehen bleiben, Polizei, Hände hoch und hintern Kopf!“ Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Kurz drauf saß er auch schon im Streifenwagen, um zur Inspektion gebracht zu werden. Dübel stöhnte: „Nun beginnt die Schreibarbeit, das Vernehmen und Nachbohren. Ich hoffe, er wird viel oder gar alles von sich aus erzählen. Vor allem fehlt uns ja noch das dritte Opfer. Erst dann können wir diese Serien beenden. Aber für heute ist erstmal Ende!“

Arbutus kommentierte am 23. Juli 2019 um 10:53

Hach, was herrlich! Habe mich köstlich amüsiert bei Deinem Krimi, liebes Leseeselchen. Er ist viel lustiger als meiner. Und dann nich zu so nachtschlafender Stunde. Tolles Spiel, finde ich. 

lese-esel kommentierte am 23. Juli 2019 um 12:18

Danke Arbutus für das Kompliment..... Aber es war auch wirklich zeitaufwendiger als ich gedacht hat. Und dann kommt man vom Hölzchen aufs Stöckchen.

Falls ich noch eine schreiben sollte, dann hoffe ich, dass ich mich kurz fassen kann....

CookiesBooksAndPizza kommentierte am 23. Juli 2019 um 09:04

Mein Genre war Science-Fiction, worüber ich mehr als froh war. Dann wünsche ich mal viel Spaß beim Lesen! 

 

 

»Wie schlimm ist es?«, höre ich eine bekannte Stimme hinter mir fragen.

Ich weiß nicht, ob es besser wäre, zu Lügen. 

Die Lüge würde mir einfacher über die Lippen kommen.

Doch ich weiß, dass Floyd die Wahrheit schneller herausfinden würde, als ich blinzeln kann. 

»Auf einer Skala von eins bis zehn, liegen wir ziemlich genau bei ›wir sind am Arsch‹«, seufze ich und pflücke ein vertrocknetes, braunes Blatt von dem kleinen Baum, der wie die anderen Pflanzen, die das Überleben von nahezu dreihundert Menschen sichern, dabei ist, abzusterben. 

Ich höre, dass sich der fast zwei Meter Mann mit schweren Schritten auf mich zubewegt. 

»Kannst du nicht etwas machen?«, fragt er mich mit einem Tonfall in der Stimme, der meine strapazierten Nerven zum Überkochen bringt. 

Noch bevor er auch nur ansatzweise in meine Nähe kommen kann, habe ich mich zu ihm umgedreht. 

»Was denkst du versuche ich?«, zische ich und halte ihm das Blatt vor die Augen. »Das ist kein dämliches Spiel, kein Wettbewerb a la ›mein Drachen steigt höher als deiner‹. Hier geht es ums Überleben. Und das werden wir nicht, wenn das hier nicht in Ordnung kommt.«

Obwohl Floyd um einiges größer ist als ich und deutlich mehr Erfahrung hat, wirkt er dennoch etwas eingeschüchtert. 

»Rylan, beruhige dich...«

»Ich kann mich nicht beruhigen«, falle ich ihm ins Wort und wende mich wieder den Pflanzen zu. »Es ist bereits zu spät.«

Ich fühle mich, als ob jemand jegliche Energie aus meinem Körper gesaugt hätte. 

Meine Verzweiflung ist mir anzusehen. 

Aber ich schaffe es nicht, sie zu verstecken. 

Dafür steht zu viel auf dem Spiel. 

Die Raumstation wurde gebaut, um das Überleben der Menschheit zu sichern, während nach einem neuen, bewohnbaren Planeten gesucht wird, der die Erde, die vor mehr als einhundert Jahren zerstört wurde, erstzen kann. 

Bis jetzt liefen alle Erkundungsmissionen erfolglos. Trotz Scanner und modernster Technik. 

Floyd atmet schnaufend aus. »Mach eine Pause. Du bist überarbeitet und...«

Ein weiteres Mal kann er den Satz nicht beenden, da er unterbrochen wird.

Dieses Mal bin nicht ich es, sondern das heftige, plötzliche Ruckeln des Schiffes und die darauf folgenden Alarmsirenen, die bedeuten, dass sich jeder so schnell wie möglich in eine der sechs sicheren Zonen begeben soll. 

»Code neunzehn«, schallt es aus zahlreichen Lautsprechern. 

Code neunzehn. 

Das heißt, dass das Schiff angegriffen wird. 

Ich könnte meine Hand ins Feuer legen und wetten, dass die Übeltäter – oder viel mehr Attentäter, Kopfgeldjäger oder auch Auftragskiller – dem dunklen Rat angehören. 

Ich könnte wetten, dass der Angriffsbefehl von Xavier erteilt wurde.

Die Person, vor der sich jeder in Acht nimmt. 

Niemand weiß, wie er es geschafft hat, die zweite Raumstation in seine Gewalt zu kriegen. Doch es ist bekannt, dass er alles tun wird, um die restlichen vier unter Kontrolle zu bekommen. 

Ohne Rücksicht auf Verluste. 

»Raven ist hier«, sagt Floyd hektisch. 

Er kann die Angst in seinen Augen nicht verbergen. 

Und wenn er wirklich recht hat und Raven tatsächlich hier ist, sind wir geliefert. 

»Geh«, sage ich. »Ich versuche, sie aufzuhalten.«

»Das schaffst du nicht.«

»Warte ab. Und jetzt lauf.«

Floyd nickt hastig und begibt sich zu einem der Fahrzeuge, die im Moment auf Hochtouren laufen, da jeder sich in Sicherheit bringen will. 

Ich schaue ihm einige Sekunden hinterher, bis ich auf dem Absatz kehrt mache und in die entgegengesetzte Richtung laufe. 

Ich schaffe es gerade aus der Farmstation raus, als ich einen Schlag am Hinterkopf spüre und die Welt um mich herum verschwindet. 

•••

Als ich aufwache bin ich nicht mehr auf Station Alpha. 

Mein Kopf dröhnt wie verrückt. Meine Augen verlieren immer wieder den Fokus. 

Dennoch versuche ich, aufzustehen und stelle fest, dass ich das nicht kann. 

Ich bin angekettet. Wie ein Tier im Käfig. 

»Du bist wach.«

Raven. 

»Wenn es nach mir ginge, würde ich dich töten. Aber Xavier will dich umbedingt lebend«, fährt sie fort und kommt auf mich zu. 

»Was will er?«, frage ich. 

Die Worte kommen nur schwer über meine Lippen. 

»Du hast Mist gebaut, Rylan. Und jetzt bezahlst du den Preis. Du und die gesamte Alphastation.«

Raven drückt auf einen Knopf. Daraufhin ertönt ein surrendes Geräusch. 

Eine Metallplatte wandert in die Höhe und entblößt ein Fenster. 

Ein Fenster, das direkten Blick auf die Station möglich macht. 

»Wenn du nicht kooperierst, wird sie gesprengt«, sagt Raven mit einem Tonfall in der Stimme, der annehmen lässt, dass wir ein lockeres Gespräch führen.

Ich schaue eine Weile aus dem Fenster, bis mir nichts anderes übrig bleibt, als meine Deckung fallen zu lassen. 

»Dann sprenge sie«, sage ich und wende meinen Blick von der Station ab, um ihn auf Raven zu richten. 

Für den Bruchteil einer Sekude meine ich, etwas wie Verwunderung in ihrem Gesicht entdecken zu können. 

»Wie ich sehe bist du endlich erwachsen geworden, Brüderchen«, seufzt sie und lacht im nächsten Moment auf. »Ich konnte dein weiches Herz nie leiden.«

Und ich konnte sie nie leiden. 

»Das heißt, dass du nicht tun wirst, was von dir verlangt wird, richtig?«, vergewissert sie sich. 

»Darauf kannst du Gift nehmen. Lieber sterbe ich, bevor ich irgendetwas für dich mache.«

Ein gespieltes Seufzen verlässt ihren Mund. »Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Vater eine Nachricht zu schreiben und ihn während der Feierlichkeiten zu stören.«

Sie dreht sich um und setzt sich in Bewegung. 

Gerade als ich denke, dass sie den Raum verlassen wird, hält sie inne und deutet auf das Fenster.

»Diese Menschenleben gehen auf dein Konto«, sagt sie. 

Ich schaue nach links zu der Alphastation. 

Erst passiert nichts. 

Ich höre nur Ravens Schritte, die sich immer weiter entfernen. 

Dann explodiert die Alphastation. 

Und das Einzige, was mir durch den Kopf geht, ist die Melodie, welche meine Mutter immer auf einem alten Plattenspieler vorgespielt hat. 

Ein Lied über die Schönheit und den Wert des Lebens. 

Erst nach Minuten wird mir klar, in welchen Schwierigkeiten ich eigentlich stecke und dass die Sprengung erst der Anfang war.

 

E-möbe kommentierte am 23. Juli 2019 um 13:00

Schade, dass es nicht weitergeht. War jetzt gerade spannend geworden und hat Fragen aufgeworfen. Würfle weiter!

CookiesBooksAndPizza kommentierte am 23. Juli 2019 um 17:00

Genau das war geplant. 

Ein offenes Ende. 

Ich habe für die Geschichte eine alte Grundidee von mir genommen, die ich mal zusammengebastelt habe. Problem war, dass ich nicht mehr wusste, wie es weitergehen soll...

Wolly kommentierte am 23. Juli 2019 um 11:00

Von mir gibt es auch was für die Kleinsten unter uns.

Endlich Ferien! Darauf hatte sich Hanna schon die ganze Zeit gefreut. Keine blöde Schule, dafür lesen, schwimmen und rumtollen in Opas Garten. Herrlich! Sie schnappt sich ihr BUCH und macht es sich damit unter dem großen BAUM im Garten gemütlich. Als sie das Buch aufschlägt ist sie sofort in der Geschichte gefangen. Der edle Ritter versuchte das Burgfräulein vor einem bösen DRACHEN zu beschützen und sein Pferd Fridolin half ihm dabei. Hanna war gerade an der spannensten Stelle angelangt, als ihr OPA ruft.

"Schau mal Spätzchen, da oben fliegt ein BALLON und an der Schnur hängt ein Umschlag. Was da wohl drin sein mag?"
Hanna schaut nach oben und sieht den schönen hellblauen Ballon. Sie zögert nicht lange, holt die SCHLEUDER aus ihrer Hosentasche und zielt. Zwei versuche gehen daneben, doch beim dritten Mal trifft sie den Ballon, der daraufhin zu Boden trudelt. Aufgeregt nimmt sie ihren Opa an der Hand und zerrt ihn mit sich. Als sie näher herangehen, sehen sie das es sich bei dem Umschlag um einen BRIEF handelt.
"Opa, kannst du mir vorlesen was da steht?" "Natürlich Spätzchen, lauf nur kurz ins HAUS und hole mir bitte meine Brille. Ohne sie seh ich doch so schlecht."
Hanna läuft los und kommt rasch mit dem Gesuchten wieder. Opa Heinrich setzt die Brille auf und beginnt zu lesen.

"Einladung zum Ball der GEBROCHENEN HERZEN"
"Wer diesen Umschlag findet ist herzlich eingeladen zum Ball der gebrochenen Herzen. Ein Tanz für alt und jung dessen EINTRITTSGELDER für herzkranke Menschen GESAMMELT werden. Neben der Musik gibt es natürlich auch Essen, Trinken und weitere Attraktionen für unsere kleinen Gäste. Der Ball findet am 23.07.2019 um 17 Uhr am alten Stadtcafé statt. Wir hoffen auf zahlreiche Besucher und freuen uns schon jetzt auf ihr Kommen."

Hanna zupft Heinrich aufgeregt am T-Shirt. "Opa, Opa gehen wir da hin? Bitte."
Opa runzelt die Stirn und überlegt einen Moment. "Warte hier kurz auf mich, ich gehe eben ins Haus und RUFE deine Eltern an. Wenn sie einverstanden sind können wir gehen."
Nachdem Hannas Eltern zugestimmt haben, machen sich die beiden am Nachmittag auf den Weg in Richtung Stadtcafé. Schon von weitem sieht man die schön geschmückte Terasse des Cafés und viele verschiedene Stände. An einem Stand bekommt man z.B. einen Preis, wenn man als erster die Nadel im Heuhaufen findet. Einige Kinder sind schon eifrig dabei, mit LUPEN in der Hand danach zu suchen. An einem anderen Stand kann man mit einer WASSERPISTOLE auf eine Zielscheibe schießen und einen riesengroßen Teddybär gewinnen. Für die Eltern gibt es eine Tanzfläche, eine edle Bar mit kühlen Getränken und eine hüsche Sitzgruppe. Hanna und Opa Heinrich sind vom Fest ganz begeistert und verbringen dort viele schöne Stunden. Als sie sich am Abend auf den Heimweg machen, ist Hanna müde aber glücklich. "Das war ein toller Tag Opa. Wie gut das wir den Ballon gefunden haben." Heinrich lächelt und nimmt seine Enkelin in den Arm. "Schon mein Vater hat immer gesagt "Alles Gute kommt von oben".

Hennie kommentierte am 25. Juli 2019 um 10:43

Auch eine wunderbare, gelungene Geschichte und wie geschickt du die Bilder eingearbeitet hast. Alle Achtung!

MrsWonder kommentierte am 23. Juli 2019 um 18:59

Wow was für ein schöner Zeitvertreib! Danke, kam genau richtig :) (ist aber ein wenig lang geworden)

Ich hab Krimi gewürfelt

Die Verlorene Tochter

 

Mako erinnerte sich noch ganz genau. Es war ihr erster freier Tag nach wochenlangen Ermittlungen, trotzdem wachte sie schon um 5 Uhr morgens auf, weil der Hahn ihres Nachbarn gekräht hatte. Missmutig stand sie auf und ging unter die Dusche, es würde sich für sie eh nicht mehr lohnen weiter zu schlafen. Sie verplante den sonnigen Tag in ihren Gedanken, sie wollte zuerst auf den Wochenmarkt, um endlich wieder den Kühlschrank mit frischen Lebensmitteln zu füllen, dann würde sie eine schöne Radtour entlang der Felder machen, um danach schön zu kochen und den Abend mit einem Glas Wein und einem schönen Schmöcker ausklingen zu lassen.

Kaum verlässt sie die Dusche, hört sie auch schon ihr Diensthandy klingeln und ihre Pläne zerplatzten wie eine Seifenblase. „Lawosn hier“, meldete sie sich schroffer als beabsichtigt. „Mako hier ist Peter“, sagte ihr Kollege vom Revier. „Wir haben hier eine Vermisstenmeldung, die dich interessieren könnte!“ Nochmals schaute sie auf die Uhr, es waren gerade mal 20 Minuten vergangen und sie verabschiedete sich schon mal von ihrem freien Tag, bei ihrem Glück würde es am nächsten in Strömen regnen und sie hätte keine Lust auch nur ansatzweise etwas zu kochen.

„Worum geht es?“, fragte sie. „Es geht um die fünfjährige Tochter des Bürgermeisters, sie ist wohl nicht mehr in ihrem Zimmer gewesen, als die Mutter nach ihr sehen wollte“, antwortete Peter McAllister. „Treffen in 20 Minuten auf der Wache?“ „Bis gleich.“

Nachdem sie aufgelegt hatte, zog sie sich rasch an und band ihre langen blonden Haare zu einem Pferdeschwanz nach hinten. Bei dem Gedanken einer Kindsentführung wurde ihr ganz kalt ums Herz.

Am Revier angekommen, ging Mako auf Peters Wagen zu um ihn zu begrüßen. Er sah nicht gut au, so als ob er einige Tage nicht geschlafen hätte, an seinem Kinn bildete sich schon ein Bart, der ihm gar nicht stand. Sie öffnete die Beifahrertür und ließ sich in den Sitz fallen. Sofort drehte er die Musik runter und begann zu erzählen: „Anna hat sich gestern Abend nach dem Zähneputzen ins Bett gelegt und ist wohl ziemlich schnell eingeschlafen. Die Mutter hat nochmals nach ihr gesehen, bevor sie selbst schlafen gehen wollte. Dies war wohl gegen 12. Sie sagte auch, dass Anna mit ihrem Kuscheltier, einem Hund, tief und fest geschlafen hat. Heute morgen als sie aufgestanden ist, um 4 Uhr, war das Bett leer. Keine Spur von Anna oder ihrem Hund. Das ganze Haus wurde auf den Kopf gestellt und auch der Garten durchsucht, keine Spur von ihr.“ „Meinst du es ist eine Entführung oder ist sie abgehauen und leistet sich einen Scherz mit ihren Eltern?“ Kleine Kinder spielen ja gern Verstecken und es kam oft genug vor, dass sie nach einigen Stunden den Spaß verloren und von selbst wieder kamen. Peter blickte düster drein, auch er hat an diese Möglichkeit gedacht. „Die Porters haben vor einer halben Stunde einen Brief erhalten. Ich wollte erst mit dir hin und dann weiter entscheiden.“ „Dann mal los.“

Wir fuhren nur einige Minuten, denn das Haus der Porters lag nicht weit entfernt, am Ende einer Sackgasse. Es war ein großes imposantes Gebäude mit großem Garten. Der Vater war der Bürgermeister und die Mutter eine angesehene Ärztin der großen Stadtklinik im Nachbar Ort. Kaum hatten wir die Türen zugeschlagen, kam sie uns auch schon mit roten Augen entgegen. „Danke, dass sie so schnell gekommen sind!“, sagte Hannah Porter. „Wir haben Sie sofort angerufen.als der Brief kam.“ „Gehen wir erst einmal rein und gucken uns alles an“, versuchte Mako sie zu beruhigen. Sie gingen ins moderne Wohnzimmer, wo sie auf den bequemen Sofas platz nahmen. Hannah sah von Peter zu Mako und wollte ansetzen zu erklären, entschied sich aber dagegen und reichte Mako den Brief. Diese zog sich zuerst ein paar Handschuhe an, sicher ist sicher dachte sie sich, vielleicht ist dies ja schon eine Spur. Sie nahm den Brief und betrachtete das Papier, auf denen sich kindliche Sterne in den Ecken befanden. Der Text war allerdings maschinell geschrieben. „Hallo Familie Porter, ihrer kleinen Anna geht es gut und sie wird es auch gut haben. Wir wollen kein Geld, auch keinen Rücktritt oder ähnliches. Sie werden die Kleine nie wiedersehen, sie wird es woanders besser haben! Mit freundlichen Grüßen die guten Feen.“las Mako vor. Sie blickte hoch und sah Hannah an und fragte: „Sie wird es besser haben? Wissen sie worauf diese Feen anspielen?“ Hannah sah auf ihre Hände, die zusammengefaltet in ihrem Schoss lagen, und antwortete bedacht: „Nun ja, Anna hat momentan die Phase in der sie sich viele Sachen wünscht. Es hat damit angefangen, dass sie sich eine eigene Bowlingkugel wünschte, dann kam ein eigenes Handy zur Sprache.... dies ging über Spielzeug zu Feuerwerkskörper. Natürlich haben wir ihr nur die Kugel und das Handy geholt, ihr dann aber versucht zu erklären, dass man nicht immer alles haben kann was man sich wünscht, bzw. auch was dafür tun muss, um sich seine Wünsche zu erfüllen.“ Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen und sie wandte den Blick zur Seite. „Sie müssen sich dafür keine Schuldgefühle machen. Kinder können mit Feuerwerkskörper doch nichts anfangen.... Hat sie sich den über die Bowlingkugel gefreut?“ fragte Peter freundlich. „Ja sehr sogar. Auf ihr sind Flugzeuge gewesen und sie hat sie ständig hin und her getragen. Dabei hat sie immer wieder ein Liede gesungen. Immer und immer wieder, so als ob eine Schallplatte einen Sprung hätte.“, lächelt Hannah bei der Erinnerung an ihre Tochter. „War sie sauer oder hat sie rebelliert als sie ihr keine weiteren Geschenke gemacht haben?“ fragte Mako. „Ja, sie hat gedroht sich mit der Schere ihre langen blonden Haare abzuschneiden, jedoch konnten wir sie schnell beruhigen und sie hat es bei einem Eis eingesehen, dass es nun mal so im Leben läuft.“ „Haben Sie irgendwas auffälliges in letzter Zeit bemerkt? Ein ur nachgehen und gucken was es mit diesem Kurs auf sich hat und Auto, dass öfter mal vorbeifuhr? Neugierige Passanten?“, fragte Mako. Prompt kam die Antwort von Frau Porter: „Ja, es gab hier ein junges Pärchen, dass mit der Kamera einige Fotos aufgenommen hat. Ich habe sie zweimal gesehen und dann auch nachgefragt, aber sie meinten es sei nur ein Schulprojekt. Sie suchen sich schöne Umgebungen aus und fügen per Photoshop gruselige Sachen in die Bilder ein, wie Clowns oder so. Sie fragten auch ob ich nicht mit einer Zwille für sie posieren würde, damit sie dieses Bild dann später bearbeiten könnten. Aber im Endeffekt dachte ich sie seien nur auf einer Wanderung und fanden unser Haus schön.“ Hannah sah zum Brief, der in Makos Hand war. „Meinen Sie die beiden haben damit zu tun?“, Hoffnung trat in ihre Stimme. „Ein Versuch ist es wert. Wissen Sie oder können Sie sich vorstellen von welcher Schule die Beiden kommen?“, fragte Peter und machte sich schon nebenbei Notizen. „Das auffälligste an Ihnen war die Kamera und das Trikot einer hiesigen Highschool. Das Gebäude ist nur 20 Minuten zu Fuss von hier entfernt. Meinen Sie sie werden Anna dort finden?“ Danach versuchte Hannah ihr die beiden Personen genau zu beschreiben. Mako machte sich bereit ihr zu antworten, sie mochte es nicht Versprechen zu geben die sie vielleicht nicht halten kann. „Wir werden der versuchen die Schüler zu finden. Was gegen eine normale Entführung spricht, ist dass es keine Lösegeldforderung gab. Gibt es sonst noch irgendwas was sie uns zu sagen haben?“ Hannah sah ihr direkt in die Augen und schüttelte traurig den Kopf. „Dann machen wir uns mal auf den Weg zur Highschool“, sagte Peter und stand auf. Nach der Verabschiedung, saßen sie im Auto und überlegten. „Was meinst du?“ fragte Mako. „Klingt seltsam. Wo soll es ihr denn besser gehen als bei ihren wohlhabenden Eltern, die anscheinend auch versuchen, ihr gute Moralvorstellungen zu vermitteln?“ Nachdenklich nahm er sein Handy in die Hand und sprach eine Nachricht in sein Handy: „Gehen einer Spur in der Highschool nach und melden uns danach wieder.“ Leider erbrachte die Highschool keine weiteren Hinweise auf die verschwundene Tochter. Es gab weder einen Kurs, der solche Aufgaben stellte, noch konnte keiner etwas mit dem von Frau Porter beschriebenen Pärchen was anfangen.

 

Jetzt ein Jahr später hatten sie immer noch keine Spur von Anna gefunden, obwohl sie Suche weiterläuft und sogar eine Bundesweite Fahndung nach ihr und dem Pärchen läuft. Mako macht sich immer noch viele Gedanken über die kleine Anna. Wie konnte ein so glückliches Kind einfach seinen Eltern entrissen werden, um dann ein besseres Leben zu haben? Ihr hat es an nichts gefehlt. Sie muss ein Detail übersehen haben. Mako fuhr hoch wie von der Tarantel gestochen, es war nur ein kleiner Gedanke, aber vielleicht der entscheidende. Sie fuhr zu den Porters. Als Hannah ihr aufmachte, fragte Mako sie sofort: „Welches Lied hat Anna immer wieder gesungen, als ob eine Schallplatte einen Sprung hat?“ „You spin my head right round.“ Mako sah sich um und überlegte, dieser Song lief auch immer und immer wieder im Bowlingcenter. Sie rief Peter an und fragte am Revvier nach dem Inhaber des Centers. Als sie den Namen hörte wurde ihr einiges klar. Es war der Bruder des Bürgermeisters. Sie traf sich mit Peter vor deren Haus und klingelte. Sie warteten einige Minuten, klingelten noch einmal. Als sie schon gehen wollten wurde die Tür geöffnet. „Hallo, wir hätten da einige Fragen bezü..... ANNA?“

FIRIEL kommentierte am 23. Juli 2019 um 20:06

Ich fürchte, diese Runde muss ich aussetzen. Ich bin abends viel zu kaputt und kann nichts schreiben.

Kochbuch-Junkie kommentierte am 25. Juli 2019 um 06:50

Und bei den Temperaturen diese Woche ist es mit der Kreativität auch nicht so einfach...

Tine kommentierte am 23. Juli 2019 um 22:34

Ich habe ein Märchen erwürfet, das mit 13 Begriffen auch ziemlich lang wurde :D

Es war einmal eine kleine Prinzessin, die mit ihren Eltern in einem riesigen weißen Schloss wohnte. Wie jeden Tag WACHTE die Prinzessin inmitten ihres rosanen Bettes mit dem imposanten Baldachin auf. Sie zog geschwind ihr pinkes Kleid an, das bei jeder Bewegung um sich herum goldenen Glitzer und SEIFENBLASEN versprühte. Was wollte sie heute spielen? Das kleine Mädchen lief zu dem großen goldenen Käfig hinüber, wo ein FAULITER darin schlief. Wie langweilig! Sie haute gegen die Gitterstäbe, doch das laute Geräusch veranlasste das Tier zu kaum einer Bewegung. Frustriert ließ sie sich von ihrer Dienerin einen APFEL zum Frühstück reichen.

Dann lief sie auf die weiten Ländereien und lies ihren DRACHEN steigen. In einem unachtsamen Moment riss der Wind der kleinen Prinzesin ihren pinken Drachen davon. Während er wild im Wind umher trudelte, geschah etwas Wundersames. Der Drache fing an zu rauchen und sich zu verändern. Die kleine Prinzessin staunte, als dort im Himmel plötzlich ein echter, pinker Drache flog und kleine Flammen ausstieß, die goldenes und pinkes Glitzer beinhalten. Das Tier setzte sich in der Nähe der kleinen Prinzessin auf einen BAUM nieder. Völlig fasziniert starrte die Kleine in das Wirrwarr der Zweige und wollte schon ihre Diener rufen, die dieses außergewöhnliche Tier für sie fangen sollten, als es anfing zu sprechen: „Ich habe ein GESCHENK für dich“. Bei diesem Wort hielt die kleine Prinzessin sofort inne. Der Drache spie ein gewaltiges Feuer aus. Beim Erlischen der Flamme regneten abertausende kleine Glitzerstückchen herab, in deren Mitte sich ein pinkes Geschenk befand. „Sieh genau hin, erkenne!“, forderte der pinke Drache sie auf, bevor er über die Wälder davon flog. Hastig rannte die kleine Prinzessin zu dem pinken Paket und öffnete die rosane Schleife. Als sie den Deckel anhob kam zuerst eine BRILLE zum Vorschein. Nanu? Diese saß auf einer kleinen festen Knollennase, die zu einer Pupe gehörte. Das MÄNNCHEN besaß schlohweiße Haare. „Was für eine unperfekte Puppe“, schoss es dem kleinen Mädchen durch den Kopf. Eine männliche Puppe mit grauen Haaren und auch noch einer Brille! Damit spielt sie doch nicht! Wütend stieß sie die Puppe von sich und lief über die Wiesen.

Am Himmel entdeckte sie dabei einen LUFTBALLON. Als sie näher kam, erkannte sie goldene und weiße Schlieren, die der Ballon hinter sich herzog. Außerdem hörte die kleine Prinzessin eine besonders schöne MELODIE, die von dem Luftballon auszugehen schien. „Er soll mein sein“, dachte sie, während sie sich verzweifelt fragte, wie sie an die Schnur kommen soll, die weit über ihrem Kopf baumelte. Da keine Diener in Rufnähe waren und sie das Flugobjekt nicht aus den Augen lassen wollte, rannte und hüpfte sie selbst dem Luftballon hinterher. Als sie sich unwirsch ihre goldenen Locken, die an der nassen Stirn klebten – igitt! – aus dem Gesicht strich, beobachtete sie, wie der Ballon langsam in Bodennähe gelangte. Doch bevor sie ihn sich schnappen konnte, flog er auf einen KAKTUS, wodurch die wunderschöne Musik jäh aufhörte zu spielen.

Erschöpft setzte sie sich auf die Wiese und fing jämmerlich an zu weinen. Die kleine Prinzessin war so traurig und wütend, nicht etwas weiteres Schönes und Perfektes bekommen zu haben, dass sie dachte, ihr HERZ wäre GEBROCHEN. Doch plötzlich kam eine kleine Fee auf die Wiese, deren glockenhelle Stimme zu der kleinen Prinzessin herüber wehte [Mikrophon]. „Was hast du?“ rief sie dem Mädchen zu? „Ich mag ein hübsches neues Spielzeug haben!“, entgegnete diese [MIKROPHON]. Die kleine Fee FLOG zu der Prinzessin herüber. „Hmm“, fing sie an „warum möchtest du das? Du hast doch im Schloss so viele. Viel mehr als andere Kinder haben.“ – „Weil es hübsch ist. Weil… ich damit spielen kann.“ – „Aber dann brauchst du doch nichts neues, oder? Dann kannst du mit den Sachen spielen, die du bisher hast. Schließlich steht die Freude beim Spielen im Vordergrund, oder nicht? Denk an deine goldene LUPE! Du kannst damit viele Sachen entdecken, immer und immer wieder! Ist das nicht schöner, als die golden Lupe auf deiner Kommode liegen zu haben? Oder mehrere Lupen zu besitzen?“ – „Aber…“ Das kleine Mädchen wurde ganz still. Nachdem sie nachdenklich auf ihrer Unterlippe kaute, kam sie zu einem Schluss: „Ich glaube, du könntest Recht haben. Ich liebe meinen pinken Drachen, weil er so schön im blauen Himmel aussieht.“ Die Fee lächelte. „Besinne dich immer darauf, kleine Prinzessin“ riet sie ihr. Bevor sie davonflog sang sie dem Mädchen noch ein Lied vor [Schallplatte/DJ], dessen Melodie sehr melodisch und wunderschön war. Erfüllt von dieser außergewöhnlichen Begegnung lief die kleine Prinzessin heim. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann wartet die inzwischen große Prinzessin noch heute auf der Lichtung auf die wundersame Fee.

 

wandagreen kommentierte am 24. Juli 2019 um 08:54

Bei pink und Glitzer hab ich aufgehört. Das ist extrem misogyn.

Tine kommentierte am 24. Juli 2019 um 22:39

Damit hab ich bewusst sehr übertrieben :'D

BücherwurmNZ kommentierte am 23. Juli 2019 um 23:54

Mein Krimi ist recht lang geworden. Hätte ich nicht gedacht. Das Schreiben hat mir viel Spaß gemacht.

"Kikeriki, kikeriki, kik", stöhnend schaltete Martina den Wecker aus,  drehte sich im Bett um und ließ die Augen noch einen Moment geschlossen. Der Tag begann schon früh genug und der Weckton machte es nicht besser. Das Schreien des HAHNS war Kais fixe Idee. "Wie im Urlaub", meinte er vor einer Woche mit übertriebener Begeisterung. Die Auszeit mit der Familie auf einem Bauernhof im Schwarzwald war schön gewesen, doch jetzt stürmte mit fröhlichem Lachen die fünfjährige Caro ins Schlafzimmer und pustete einen Schwall bunter und funkelnder SEIFENBLASEN auf Martinas Gesicht nieder, wo sie jäh zerbarsten wie die entspannenden Gedanken an die erholsamen Tage des Familienurlaubs. Noch waren Sommerferien, aber Martinas Urlaub war seit heute vorbei. Lachend stürzte sie sich scherzhaft auf ihre Tochter und zog sie kitzelnd ins Bett, wodurch diese noch lauter lachte. Nachdem von Kai gerichteten Frühstück für die drei, bestehend aus knusprigen Cornflakes mit Milch, verabschiedete sich die schlanke, fast schon schlaksig wirkende Frau mit nussbraunem Haar, das ihr glatt auf die Schultern fiel, ein wenig wehmütig von den beiden und fuhr mit ihrem blauen Rennrad zur nahe gelegenden Polizeidienststelle.

"Na, gut erholt?", begrüßte sie ihr Kollege Simon mit verschmitztem Lächeln.
"Hast du mich etwa vermisst?", neckte sie ihn. Noch bevor er etwas erwiedern konnte kam ihre Chefin Kriminalhauptkommissarin Diana Winter zügig auf sie zu und bedeutete ihnen mit einer Handbewegung mitzukommen. Im Teambesprechungsraum angekommen, kam sie ohne Umschweife oder eine morgendliche Begrüßung auf den Punkt. "Es gibt neue Erkenntnisse im Mordfall Noah Hansen. Die KTU hat festgestellt, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Profimesser für Köche handelt, es allerdings schon seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Die Gerichtsmedizin hat ebenfalls neue Erkenntnisse: Das Opfer ist um ca. zweiundzwanzig Uhr gestorben, nicht wie vorerst angenommen bereits um 20 Uhr."
"Achim Maurer hat in seiner Jugend eine Kochlehre begonnen, nach einem Monat aber abgebrochen. Sein Alibi ist auch dahin", (AHA-MOMENT) wirft Simon tollkühn ein, worauf ihn prompt ein stechender Blick aus Winters eisblauen Augen trifft. Nicht zum ersten Mal dachte Martina, dass sie ihrem Namen alle Ehre machte. Sie mag es ganz und gar nicht, wenn jemand etwas einwirft und nicht wartet, bis er an der Reihe ist, um seine neuen Erkenntnisse vorzustellen. Ordnung war ihr höchstes Gut. Martina lenkte die Aufmerksamkeit auf sich "Woran ist das Opfer denn gestorben?"
"Todesursächlich waren zwei Einstiche ins HERZ. Aufgrund von Einbruchspuren an der Terassentür auf der Hinterseite des Hauses und Fehlen von Bargeld, Laptop und weiteren Wertgegenständen, hielten wir einen Einbruchdiebstahl mit Todesfolge am wahrscheinlichsten. Ermittelten aber natürlich in alle Richtungen.", schloss die Eiskönigin ihre Zusammenfassung an ihre Untergebende.
"Wer ist Achim Maurer?", fragte diese an ihren Kollegen gewandt weiter.
"Er ist der OPA des Mordopfers. Komm, wir holen ihn zu einer weiteren Befragung her." Mit einem anerkennendem Nicken stimmte die Chefin stumm zu. Eigeninitiative schätzte sie. Solange es ihre Ordnung nicht durcheinander brachte. Ein Spagat, den nicht jeder Kommissar zu ihrer Zudriedenheit meisterte.

Während Simon das Dienstauto durch den dichten Stadtverkehr manövrierte, berichtete Martina von ihrem Urlaub. "Caro ist nach wie vor ganz verrückt nach LUFTBALLONS. Auf einem Volksfest, auf dem wir zufällig nach einem langen Sparziergang gestrandet sind, gab es eine große Auswahl an bunten Ballons in allen möglichen Formen. Wir standen bestimmt zehn Minuten vor dem Verkäufer, bis Caro sich endlich für einen entscheiden konnte." Bei der Erinnerung konnte sie sich ein Lachen nicht verkneifen und  Simon fiel mit ein.
"Sie hätte wohl am liebsten alle genommen", stellte er mit einem Seitenblick auf seine Kollegin eher fest als dass er fragte.
"Du hast es erfasst. Schlussendlich wurde es ein braunes Pferd. Typisch Mädchen." Martina verzog leicht den Mund. Sie mochte keine Klischees.
Doch der Fahrer bediente gleich das nächste. "Ich weiß noch, ich war vielleicht sieben oder acht, da habe ich mich mit einem Jungen von einem Jahrmarkt angefreundet und wir spielten Räuber und Gendarm.  Er zeigte mir, wie man eine SCHLEUDER baut. Damit spielten wir stundenlang auf dem staubigen Boden hinter den Wohnwägen und schossen Dosen ab."
Seine Kindheitserinnerung brachte sie doch zum Schmunzeln. "Du wolltest also schon immer Polizist werden, ja?"
"Polizist oder Astronaut. Die STERNE haben mich schon immer angezogen. Aber mir wurde schon auf dem Karussell auf dem Spielplatz schlecht." Er fuhr rechts ran, die Ermittler stiegen aus und klingelten bei Maurer. Sie warteten auf ein Summen oder auf die Stimme aus der Gegensprechanlage. Doch es blieb still. Noch einmal drückte Martina den Klingelknopf. Da trat jemand aus der Tür des Mehrfamilienhauses. Simon nutzte die Chance und hielt die Tür auf, bevor sie zufiel. Gefolgt von Martina betrat er das Treppenhaus und stieg zielstrebig in den ersten Stock. Aber auch dort tat sich auf das Klingeln nichts. Hinter ihnen ertönte ein dumpfer Knall. "So was dummes, na." Als sie sich umdrehten sahen sie eine alte Frau, die sich mit einem Stapel Zeitschriften abmühte, von dem die Hälfte bereits auf den Boden gerutscht war. Der kräftige Polizist trat beherzt zu der alten Dame und sammelte die Prospekte auf.
"Da hat man schon vorsorglich einen Keine-Werbung-Aufkleber am Briefkasten und dann werfen die einem doch immer wieder die Werbung ein", begann sie leutselig zu plaudern. "Wollen sie zum Herrn Maurer?" Sie wartete keine Antwort ab. "Der ist vor Stunden mit einem Koffer aus dem Haus. Meinte, er wolle in den Urlaub fahren. Ans Meer. Er wirkte schon seltsam. Irgendwie gehetzt. Und in den vielen Jahren, in denen wir Nachbarn sind, ist er nie in Urlaub gefahren. Er meinte, dass sei nichts für ihn und zu Hause ist es doch am schönsten. Da hat er alles was er braucht. Naja, mit seinen Büchern konnte er sich stundenlang beschäftigen. Da hat er alles um sich rum vergessen. Meine Enkelin ist auch so eine. Steckt ihre Nase stundenlang in Bücher und liest sie sogar zwei- oder dreimal. Wenn ich rauf nach Hamburg"
"Hat Herr Maurer gesagt, wo genau er hin wollte?", unterbrach sie Martina. Wenn sie ihr nicht Einhalt geboten, wären sie wahrscheinlich morgen noch da.
Die Nachbarin guckte von einem zum anderem. "Nein. Er war ja recht in Eile. Was wollen sie denn von ihm?" Das hätte sie mal fragen sollen, bevor sie so viel über ihn ausplauderte, dachte die Kommissarin. "Danke, Sie haben uns schon geholfen. Wenn Sie ihn sehen oder etwas von ihm hören, dann rufen Sie mich bitte an". Sie fischte schnell eine Karte aus ihrer Jacke, reichte sie der alten Frau und ergriff die Flucht, bevor der nächste Redeschwall sie am Boden festwachsen ließ. Ihr Partner stand noch einen Moment mit dem Altpapier in der Hand, dann reagierte auch er schnell, meinte noch, dass er den Müll mit runter nehme und in die Tonne werfe, er habe sie vorhin unten an der Straße stehen sehen. Bis er hinter dem Steuer saß, hatte Martina schon die Fahndung nach dem Verdächtigen rausgegeben.

Mit einem leisen Klicken viel die Haustür ins Schloss und sie schaltete vom Ermittlermodus auf Mutter und Frau um. Ihre kleine Tochter flog mit einem "Mama!" auf sie zu, umklammerte ihre Beine und sah freudestrahlend zu ihr auf. "Kannst du auch Zaubern? Papa hat Beere aus dem HUT gezaubert!" Sie schwenkte ihren weißen Plüschfuchs vor dem Gesicht ihrer Mutter herum. Seit er vor Jahren auch Blaubeeren essen wollte, hatte er am Maul und an einer Pfote Beerenflecken, die sich nicht mehr entfernen ließen. Caro liebte dieses Tier abgöttisch. Schulterzuckend erklärte ihre Mutter: "Papa hat mir mal einen Trick mit WÜRFELN erklärt, aber den habe ich nicht verstanden."
"Er hat mir den Münztrick beigebracht. Aber den muss ich noch üben, damit er auch immer klappt und niemand sieht, wie es geht. Ich darf niemandem verraten, wie es geht, hat er gesagt. Es ist ein Geheimnis unter Zauberern.", erklärte das Mädchen mit ernster Miene.

Als der Wirbelwind im Bett war und Ruhe einkehrte, machten Martina und Kai es sich auf der Terasse mit einem Weinglas bequem. Er erzählte ihr, was er mit seiner Tochter heute alles erlebt hatte. "Nun ja, die Bausteine fielen natürlich alle um, nachdem der erste gefallen war. Wir haben im mühevoller Arbeit alles wieder aufgebaut. Apropos fallen. Wir könnten mal wieder einen Erwachsenenabend mit unseren Nachbarn machen. Ich hätte total Lust auf BOWLING. Ich könnte meine Eltern fragen, ob sie am Wochenende auf Caro aufpassen. Was meinst du?" Mit einem Klingeln wurde Martina einer Antwort enthoben. Sie lauschte der Person am anderen Ende der Leitung, nickte und legte mit einem "Bin unterwegs!" auf. "Unser Verdächtiger wurde aufgegriffen. Ich muss los. Warte nicht auf mich." Mit einem Kuss verabschiedete sie sich, wünschte ihm eine gute Nacht und war kurz darauf im Präsidium. Als Simon sie kommen sah, sprang er vom Schreibtisch auf und lief ihr entgegen. "Achim Maurer wurde am Flughafen festgenommen. Er wollte gerade in ein FLUGZEUG nach Brasilien steigen. Als er die Polizei sah wollte er noch fliehen und wäre auf dem ZEBRAstreifen fast von einem Taxi überfahren worden." Verständnislos schüttelte er den Kopf und rückte sein PISTOLENhalfter zurecht. Er hatte sich schon oft darüber ausgelassen, dass Verdächtige blindlings vor ihnen wegliefen und in Kauf nahmen, vor ein Fahrzeug zu laufen und verletzt, womöglich sogar getötet zu werden, anstatt zu ihrem Fehler zu stehen und die Strafe zu akzeptieren.
"Das kommt schon einem Schuldeingeständnis gleich. Lass uns seine Aussage aufnehmen. Er wird mit Sicherheit schnell gestehen, wenn wir ihn mit den Konsequenzen konfrontieren."

wandagreen kommentierte am 25. Juli 2019 um 07:54

Na das ist ja leicht gewesen. Martina spielt mit ihrem Kind, hält ein bisschen Smalltalk und die anderen machen die Arbeit. warum noch mal wurde gemeuchelt? Und warum war der Täter nicht Martinas Ehegatte, was eine echte Überraschung gewesen wäre? Ich fürchte, das Drehbuch zum Film: "Der falsche Koch" muss noch mal überarbeitet werden.

Aline Kappich kommentierte am 24. Juli 2019 um 15:44

Ihr Lieben,

vielen Dank für eure tollen Beiträge! Das neue Spiel sowie die Bekanntgabe der Wochengewinner erfolgt mit etwas Verpätung morgen, am 25.07. Bis dahin ist Hitzefrei im Büchercamp! :-)

Liebe Grüße

Aline

 

Gerhard kommentierte am 24. Juli 2019 um 16:10

Danke für die Information. Dann bin ich mal gespannt auf die glücklichen Gewinner (und drück mir ganz eigennütz die Daumen) und das neue Spiel! Ich wünsche dir und allen anderen einen schönen Nachmittag.

anna1965 kommentierte am 24. Juli 2019 um 18:56

Bin auch auf das neue Spiel gespannt, ich wünsche mir was mit Eis.

wandagreen kommentierte am 26. Juli 2019 um 07:00

HAHAHAHAHA

Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. Juli 2019 um 21:37

Danke für die Info, ich habe mir schon fast gedacht das Hitzefrei ist

Hennie kommentierte am 25. Juli 2019 um 00:07

Ich habe noch eine zwei gewürfelt. Das bedeutet: Historische Erzählung! Mit den gewürfelten Begriffen nicht ganz einfach. Ich versuche BAUM, DRACHEN, EIS, AUTO, CLOWN, ORTSWECHSEL, KARUSSELLPFERD, DACKEL, BRIEF, STERNENREGEN, SCHERE...irgendwie einzuarbeiten. So sieht nun meine Geschichte zum Thema aus:

 

Es war der 13.08.1961 in einem heißen Sommer im doppelten Sinne. Ein im nachhinein geschichtsträchtiges Datum. Davon wußte oder ahnte der junge Mann, ein Pädagogikstudent für Mathematik und Physik im ersten Studienjahr, an diesem angenehmen Sonntagnachmittag allerdings noch nichts. Er studierte zwar in Berlin an der berühmten Humboldt - Universität, aber jetzt waren Semesterferien und er befand sich in seinem Heimatdorf mitten im beschaulichen Sachsen oder wie die Ostberliner herablassend sagten, in der Republik. Damit meinten sie alles, was nicht Berlin war, eben die Provinz.

Wolfgang Krüger stand unter dem mächtigen BAUM, einer knapp 100jährigen Eiche, in deren dichtem Astwerk sich fast ganz oben ein hübsch anzusehender DRACHEN verfangen hatte. Der großgewachsene Student war etwas früh dran, denn er hatte sich mit seinen Freunden vom Bergwerksverein zum jährlichen großen Treffen verabredet. Genüßlich zündete er sich eine Zigarette der Marke „Casino“ an und schaute sich um. Nichts hatte sich verändert. Die „Fischerschänke", ein uralter Gasthof, an der mäßig befahrenen Landstraße gelegen, beherbergte an diesem Nachmittag noch immer viele Gäste. Im weitläufigen Biergarten hielten sich viele junge Familien und Menschen aller Altersgruppen auf, die aus der naheliegenden kleinen Stadt einen Ausflug unternommen hatten. Der Fluß mit seinem Bad, die Hängebrücke, die auf einem Felsen thronende Burg, das alles lud dazu ein. Eine herrliche Landschaft, die gemeinschaftlich gepflegt und gehegt wurde.

Der kleine Wagen mit dem EIS war dicht umlagert von den Kindern. 10 Pfennige kostete eine Kugel, egal ob Vanille-, Erdbeer- oder Schokoeis, die wahlweise in einer Waffeltüte oder zwischen zwei Waffelschalen, die wie Muscheln geformt waren, ausgegeben wurden.

Nach und nach trafen die Männer unterschiedlichen Alters ein. Sie wollten sich austauschen, diskutieren über die Geschichte des Silbererzbergbaues in der Umgebung. Davon zeugten noch die höhlenartigen Eingänge, versteckt oder auch ziemlich offen in den Wäldern. Die wenigsten davon waren abgesichert. Das bedeutete paradisische Verhältnisse für abenteuerlustige Kinder. Weit kamen sie allerdings nicht in den weitverzweigten Stollen wegen der Dunkelheit, der Enge oder Wassereinbruch. Die Männer hatten Pläne. Sie wollten gern ein Schaubergwerk, ein für die Öffentlichkeit zugängliches Zeugnis herrichten. Ein großes Unterfangen, das erst nach 1989 Gestalt annahm.

Sie tranken und diskutierten und ab und zu knatterte ein TRABANT oder WARTBURG vorbei. Inzwischen hatte ein Vater sich eine CLOWNSmaske aufgesetzt und führte für die Kinder ein lustiges Stück vor. Diese lachten so laut und intensiv, dass die Vereinsmitglieder beschlossen sich in die Schänke ins Vereinszimmer zurückzuziehen...

ORTSWECHSEL

Saskia war mit ihrem Vater zum gleichen Zeitpunkt besuchsweise aus dem kleinen Dorf mit dem Zug in den Westen gefahren. Dort bei den Großeltern gab es am nächsten Tag in der westfälischen Kleinstadt ein riesiges Fest mit großem Umzug und einen Jahrmarkt, der viele Attraktionen zu bieten hatte. Das kolossale StufenKARUSSELL mit seinem entzückenden PFERDCHEN, den Autos und den vielen anderen Mitfahrgelegenheiten hatten es dem kleinen Mädchen sehr angetan. Omas DACKEL Lumpi war mindestens genau so aufgeregt wie Saskia. Am nächsten Tag schrieb sie gleich ihre Eindrücke in einem langen BRIEF an die zuhause gebliebene Mutter und den Bruder. Saskia kam sich vor wie im Märchen, wie Sterntaler, wo ein STERNENREGEN vom Himmel niederfällt. Abends plumpste sie überwältigt von den beeindruckenden Erlebnissen ins Bett und übergangslos in wunderbare Träume, wie mit der SCHERE abgeschnitten...

 

(Alines Bemerkung habe ich leider zu spät gelesen. Es ist nun auch fast Mitternacht. Die Geschichte hatte ich schon geschrieben und eingestellt. Sorry!)

wandagreen kommentierte am 25. Juli 2019 um 09:49

Sehr süß, ich werde gleich ne Zig Marke "Casino" rauchen. Haha. Hat mir gefallen. Auch die vorbeirauschenden Trabanten!

Hennie kommentierte am 25. Juli 2019 um 10:34

Oh vielen Dank, liebe Wanda. "Casino" waren filterlose Zigaretten, eine mildere Sorte der "Rachenputzer"marken in der DDR. Ich glaube, denen wären wir heute nicht mehr gewachsen, abgesehen davon, dass ich das Laster seit über 20 Jahren abgelegt habe.

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