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Im Interview mit Kerstin Engel + Gewinnspiel

Im Interview mit Kerstin Engel + Gewinnspiel

Im Interview mit Kerstin Engel + Gewinnspiel

Das erste Interview in diesem Jahr ist online mit der Schriftstellerin Kerstin Engel. Viele von Euch kennen sie durch ihr erstes Buch „Ameisen küssen nicht“. Kerstin Engel schreibt aber nicht nur Romane...

Wie bist Du zum Schreiben gekommen und gab/gibt es noch andere Berufe, die ausgeübt wurden/werden?
Ich habe als Kind schon gerne Aufsätze geschrieben, und da war der Gedanke naheliegend, nach dem Abitur Journalistin zu werden. Aber nach einem Jahr als freie Mitarbeiterin im Lokalteil einer Tageszeitung gab ich auf. Diese Hektik! Ich hatte ständig einen flauen Magen und habe mir sogar Ausreden ausgedacht, damit ich nach einem Termin nach Hause fahren konnte, nur um dem Trubel im Redaktionsbüro zu entgehen. Lieber wollte ich die Artikel in Ruhe an meinem Schreibtisch daheim schreiben. Auf diese Weise verschwendete ich eine Menge Zeit und Benzin, um mein bisschen Zeilenhonorar (23 Pfennig!) zu verdienen. Ich musste einsehen, dass ich als Journalistin nicht wirklich eine Traumbesetzung war, aber der Wunsch zu schreiben blieb. Später arbeitete ich als Regieassistentin an verschiedenen Theatern, und auch da schrieb ich Texte für die damals noch üppigen Programmhefte. Als ich schließlich als Juniorproducerin beim Film landete, gehörte es zu meinen Aufgaben, die Drehbücher anderer Autoren zu überarbeiten und Serienideen zu entwickeln. Ich hatte längst Blut geleckt und wollte eigene Drehbücher schreiben. Da kam mir ein Unglück zur Hilfe: Die Filmproduktionsfirma, bei der ich arbeitete, machte dicht und ich verlor meinen Job. Das war der Startschuss für mein Leben als Drehbuchautorin. Irgendwann folgte der erste Roman „Ameisen küssen nicht“. Während ich das Buch schrieb, ging mir allmählich das Geld aus, da ich es nicht schaffte, parallel noch Drehbücher zu schreiben. Also suchte ich mir einen Nebenjob als Schulbegleiterin. Zwei Monate später bot mir die Schule einen Vertrag als Deutsch- und Englischlehrerin an. Das mache ich jetzt seit acht Jahren mit ähnlicher Begeisterung wie das Schreiben.

Wenn Du am Schreiben bist, wo tust Du es am liebsten und wie sieht Dein Arbeitsplatz aus?
Der erste Roman ist ausschließlich an meinem Schreibtisch entstanden. Inzwischen sitze ich fast lieber an meinem großen Esszimmertisch. Von dort aus habe ich einen schönen Blick in meinem Garten und an langen Winterabenden (zum Schreiben besonders geeignet) wärmt mir ein Kaminofen den Rücken.

Wenn Du gerade nicht an einem Buch schreibst, was machst Du gerne in Deiner Freizeit?
Es gibt zwei Lieblingsalternativen: Entweder raus in die Natur. Oder rauf auf die Couch, Serien gucken und Bücher lesen.

Wenn Du selbst als Leserin unterwegs bist, welche Bücher liest Du am liebsten und was eher gar nicht?
Am liebsten mag ich tragisch-komische Romane: die von Nick Hornby oder Anthony McCarten zum Beispiel. Außerdem sind die Bücher von Ian McEwan, obwohl selten komisch, und die der Belgierin Amélie Nothomb, sehr speziell!, für mich ein Muss. Zwischendrin probiere ich aber gerne auch anderes aus. Dieses Jahr habe ich John Steinbeck für mich entdeckt. Ich habe mich in seine schöne Sprache regelrecht verliebt. „Jenseits von Eden“ empfehle ich jedem, der Familiensagas mag. Ab und zu lese ich auch einen Krimi, aber nicht so düstere Sachen, lieber Krimikomödien, zum Beispiel die Tante PoldiRomane von Mario Giordano – herzig und saukomisch.

In welcher Stadt außer Deinem Geburts- und Wohnort, könntest Du es Dir vorstellen zu leben und weshalb?
Da kann ich mir viele Städte vorstellen, vor allem Städte am Meer. Als ich diesen Sommer in Norwegen war, hat mir Trondheim besonders gut gefallen. Eine lebendige Großstadt mitten in schönster Natur, und im Winter gibt es beheizte Straßen!

Kerstin, erzähle uns doch etwas über Dein aktuelles Buch. Wie ist die Idee entstanden? Wie sahen die Recherchen dazu aus?
Ich wollte, wie in meinem ersten Buch auch, wieder etwas über ein unmögliches Paar schreiben. Oft geben alte Lieblingsfilme bei mir die Initialzündung für eine Idee. Hier war es der Film „Is’ was, Doc?“. Eine tolle Slapstick Komödie aus den 70ern, in der ein verschrobener Professor von einer chaotischen Studentin so richtig schön aufgemischt wird. Mir hat die Idee gefallen, dass ein sehr vergeistigter Mann, der seine Gefühle nicht kennt, von einer Art Wirbelwind in Frauengestalt so durchgepustet wird, dass er schließlich wieder fühlen kann, wer er ist und was er wirklich will. Beide Hauptfiguren in meinem Roman haben Schwierigkeiten damit, sich für ihr Leben das zu wünschen, was sie glücklich machen würde. Sie kennen sich selbst und ihre innersten Bedürfnisse nicht gut genug. Ich persönlich glaube ja, dass es gar nicht mal wenigen Menschen genau so geht. Oft jagen wir einem falschen Glück hinterher.

Die meiste Recherchearbeit hatte ich für die Berufe meiner Romanhelden. Der Professor in meinem Roman, Henry, ist Paläograf, also ein Kenner antiker Schriften und Schriftzeichen. Über dieses Gebiet wusste ich vorher gar nichts, und es war sehr spannend sich in die Materie einzuarbeiten. Die Frau, die ihn „durchpustet“, Rosalie, ist Buchrestauratorin. Auch darüber musste ich mir einiges an Wissen aneignen. Zum Glück gibt es das Internet!

 

Das vollständige Interview, sowie das Gewinnspiel findet Ihr
--> HIER GEHTS ZUM INTERVIEW MIT GEWINNSPIEL <--

Teilnehmen könnt Ihr bis zum 31.01.2019 um 12 Uhr! 

 

Viel Glück!

Wünsch dich glücklich Im Interview mit Stina Lund + Gewinnspiel