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Ein Schlag ins Gesicht für Kleinverlage und Selfpublisher: Credits bei Lovelybooks. Das Ende der Vielfalt ist da!

Zugegeben, von der ganzen Thematik über Credits bei Lovelybooks habe ich in den letzten Wochen nicht viel mitbekommen. Außer natürlich, dass diese jetzt für Leserunden eingeführt wurden. Ich hatte den Eindruck, dass sich außer der Monetarisierung in diesem Bereich nichts geändert hat, da Verlage und Distributoren/Dienstleister (für Selfpublisher) diese Credits für ihre Autor*innen erwerben.

Nur entspricht das überhaupt nicht der Wahrheit.
Nachdem ich mich jetzt richtig in das Thema eingelesen habe, muss ich sagen: Das war wohl so gewollt.

Man stelle sich den Aufschrei der Buch- Community vor, wenn wir das ganze Ausmaß davon direkt mitbekommen hätten. Sicher gebe es unzählige Protestaktionen und Tausende, die Lovelybooks boykottieren und sogar löschen würden. Wenn auch nur, um sich selbst zu beweihräuchern (wir kennen unsere Pappenheimer ja mittlerweile…).

Die ganze Bubble wäre in Aufruhr! Es gäbe unzählige Hashtags, Posts, Reels und Blogbeiträge. Von den Betroffenen selbst, aber noch mehr sicher von uns, den Bloggenden, Lesenden und Rezensierenden, die Lovelybooks zu dem gemacht haben, was es heute ist.

Davon bekomme ich jedenfalls nichts mit, deshalb meine ich ja, dass das wohl auch so sein soll.

Aber gut, dass ich da nicht mitmache.

Auf dass SEO auch diesmal funktioniert und alle diesen Beitrag lesen, sogar Lovelybooks. Auf dass ich alle inspiriere, sich zu diesem Thema zu äußern, bis die Buchbubble explodiert!

Auf das… ok, ok. Dafür bin ich zu klein. Aber ich muss meinem Unmut trotzdem kundgeben, denn das kann nicht sein. Das kann ich so nicht gelten lassen. Das ist nicht ok, Lovelybooks!

 

Nicht euer Ernst!

Anfang des Jahres hat Lovelybooks das Credit- System eingeführt.

Man braucht daher jetzt einen Credit, um eine Leserunde mit Buchverlosung zu veranstalten.

Beispiel: Wer diese nicht selbst veranstalten kann/möchte und darüber hinaus als „Spitzentitel“ platziert werden möchte bezahlt
nur:

2500 Euro

Ein Credit- Paket kostet da auch nur:

790 Euro für 10 Credits.

Also 79 Euro pro Leserunde. Schnäppchen, was?

Einzelne Credits kann man übrigens nicht kaufen, wodurch dann das eigentliche Schnäppchen entsteht.

Damit sind Selbstverleger bereits raus, sofern sie nicht Millionäre sind.
Allerdings kann man bei Lovelybooks nachlesen, dass man als Privatperson bzw. Autor*in ohnehin keine Credits kaufen kann. Nicht mal das 10-er Packet.

Das macht aber laut Lovelybooks ohnehin der Verlag/ Dienstleister.

 

Warum das nicht ok ist und überhaupt nicht funktioniert

Ich muss zugeben, dass sich mein Mitleid hier mit großen Verlagen und Publikumsverlagen in Grenzen hält.

Darüber hinaus kann ich auch nachvollziehen, dass das für Lovelybooks sehr lukrativ ist.

Nicht dass es dadurch jetzt Sinn macht, mit den Werken & Arbeiten anderer Geld zu machen (die die Bücher schreiben ebenso wie diese, die sich bewerben, lesen und Rezensionen verfassen). Aber es ist zumindest nachvollziehbar.

Vor allem es ist es nur der nächste logische Schritt, nachdem Netgalley und Goodreads bereits ähnliche Systeme eingeführt haben. Sogar die App Read- O monetarisierte sich Anfang des Jahres.
Ebenso lässt sich Instagram da immer wieder was Neues einfallen, nach Werbung kam die Verifizierung.
(Vielleicht sollten wir Bloggenden wirklich mal auf diesen Zug mit aufspringen)

Und die großen Verlage können es sich sicher leisten.

Was mich jetzt überhaupt erst auf das Thema gestoßen hat, ist ein Beitrag in der aktuellen „Der Selfpublisher“ (Ausgabe Nr. 33 März 2024).

Hier erklären Distributoren wie epubli, BoD und tolino-media warum sie keine Credit- Pakete erwerben. Was heißt, dass keiner der Autor*innen mit Distributor eine Leserunde veranstalten kann
(hier ist der Moment, bei dem es klar wird um was es mir hier geht).

Die Gründe sind nachvollziehbar:

Für sie ist das Credit System nicht richtig ausgereift, und sie hätten keine Kontrolle darüber, welche oder welcher ihrer Autor*innen die Credits verwendet.

Im Prinzip müssten sie also die teuren Credit- Pakete erwerben, was tatsächlich nachvollziehbar schon kaum Re- finanzierbar ist. Wer sein Buch z.B. bei epubli verlegen und drucken lassen möchte, bezahlt einmalig 14,95 Euro dafür und drückt bei der Marge was ab. Für 79 Euro + den Wert der Leseexemplare Gegenwert müssten hier schon eine ordentliche Summe an Büchern verkauft werden. Was nur leider nicht funktioniert, wenn niemand mitbekommt, dass das Buch überhaupt existiert.
Hier darf natürlich nicht vergessen werden, dass es sich nicht um Verlage, sondern Dienstleister handelt. Ohne deren Credit- Erwerb nur leider keine/r der dort veröffentlichten Autor*innen eine Leserunde veranstalten kann.

Und weiter ist es nicht gerecht, dass die Kontrolle für die Distributoren verloren geht bzw. nicht existiert. Denn die Selfpublishing- Dienstleister dürfen hier nicht mehr tun, als teure Credits zu erwerben.
Im Prinzip kann so ein Autor 10 Credits für sich beanspruchen und der Rest geht leer aus… wenn sie nicht nach einem Jahr wieder verfallen, weil sie nicht aufgebraucht wurden.

Das kann sich in Zukunft natürlich noch ändern, aber da stehen wir zumindest jetzt.

Privatpersonen und Selfpublisher mit Distributor sind raus. Komplett raus.
Auf der Seite Selfpublishing.bibel kann ich nämlich entnehmen, dass es auch für KDP- Autor*innen (seit 1.2.) nicht anders aussieht (Das lässt sich auf Lovelybooks so nirgends rauslesen. Wird wohl schon seine Gründe haben…).

Und Selbstverleger sind ja praktisch Privatpersonen, können aber, wenn ich das richtig durchschaue, zumindest ein Paket für 2500 Euro buchen.

Aber das FAQ stimmt hier ohnehin vorne und hinten nicht. Hier wird nämlich suggeriert, dass man einfach eine Leserunde anlegen kann, und dann wird das dem Verlag oder Distributor abgezogen und für andere Selbstverleger geht das wohl einfach so.

Das würde ich natürlich auch nicht aktualisieren, denn dann könnte ja jeder nachvollziehen, wie verlogen das ist.

Ohne den Beitrag in „der Selfpublisher“ wäre ich dem wie gesagt nicht auf die Schliche gekommen (und ich frage erneut: Wo bleibt der Aufschrei? Warum äußert sich hier niemand dazu?).

Immerhin kam Lovelybooks der wohl doch irgendwo existierenden Kritik richtig großzügig nach.
Als einmalige „Aktion“ zur Leipziger Buchmesse konnten Autor*innen und Selfpublisher nämlich das „LBM 2024 Special“ buchen. Dieses beinhaltete einen Credit sowie eine Spotlight-Platzierung für 3 Tage für insgesamt 99 €.

Sorry, aber mir ist das Lob für diese tolle Aktion im Halse stecken geblieben.
 

Das Ende der Vielfältigkeit ist da. Diesmal wirklich.

Wer sich bei mir auf dem Blog umschaut, wird schnell merken, dass Bücher von großen Verlagen und Publikumsverlagen überproportional gelesen und rezensiert werden.

Und das stört sicher niemanden so sehr wie mich.
Denn mittlerweile bin ich als Vielleserin und Buchbloggerin unglaublich oft enttäuscht und noch öfter einfach gelangweilt.

Denn klar: Hier wird verlegt, was sich gut verkauft. Mainstream und unglaublich oft dasselbe vom letzten in grün, pink und blau.

Umso besser eigentlich, dass es nie so einfach war wie heute, ein Buch selbst auf den Markt zu bringen.
Der Buchmarkt ist dadurch vielfältiger und bunter geworden.

Das Problem ist: Es war auch noch nie so schwer diese Bücher zu sehen und zu finden wie heute.

Denn das Monopol haben große Verlage, und zwar überall. Im Buchhandel offensichtlich.
Aber eben auch aufgrund ihres Werbebudgets auf den Sozialen Medien.

Und jetzt auch noch auf Lovelybooks.

Der bekanntesten Blattform, um als Selfpublisher an Rezension zu kommen und dadurch auch Sichtbarkeit zu erlangen.
Ohne sich (noch weiter) zu verschulden (eBooks).

Das war das Argument für mich, für Lovelybooks.
Denn hier hatte ich anfangs auch schlechte Erfahrungen gemacht (vor allem mit großen Verlagen, wohlgemerkt), Aber die Vorteile haben hier klar überwogen.

Nur hier habe ich ohne großen Mehraufwand Bücher abseits des Mainstreams entdeckt, vor allem über die Leserunden.

Die Zeiten sind nun zu Ende.

Das ist es, das Ende der Vielfältigkeit auf dem Buchmarkt. Denn jetzt werden wir nur noch die Bücher finden und kaufen, die uns im Buchhandel anlächeln, auf Social Media gezeigt werden, und die die es sich leisten können, eine Leserunde auf Lovelybooks zu veranstalten. Wenn sie überhaupt dürfen.

Nehmen wir das wirklich einfach so hin? Ohne Aufschrei aus der Bubble? Ohne Gegenwind?

Weiter bin ich auf meinen Recherchen übrigens auf eine Aussage von Lovelybooks gestoßen, bei der von offizieller Seite mitgeteilt wird, dass nicht auf jeden Lösungsvorschlag eingegangen werden kann. Dafür gibt es aber wohl ein Team von Lovelybooks- Nutzern, die bei jeder Änderung mit einbezogen werden.

Ich halte diese Aussage für nicht stichhaltig, denn eine Situation wie diese wäre so niemals zustande gekommen…

Ich möchte die ganze Thematik noch einmal in Relation setzen:

Was kommt als nächstes?

Vollkommen logisch. Als nächstes bezahlen die Rezensenten dafür, dass sie sich ein Buch kaufen dürfen, eine Rezension verfassen dürfen und natürlich, ganz wichtig, dafür, diese auf Lovelybooks zu veröffentlichen.

Klingt absurd? Unwahrscheinlich?

Genau so absurd wie das Beispiel des Selfpublishers, der jahrelang an seinem Werk arbeitet und tausende Euro für Cover, Lektorat usw. investiert und über epubli veröffentlicht. Er wird weiter in die Tasche greifen um den Großteil der Rezensionsexemplare selbst zu finanzieren. Und dann natürlich und selbstverständlich noch einmal ZWEITAUSENDUNDFÜNFHUNDERT EURO dafür ausgeben, um seine ersten zwanzig Rückmeldungen und etwas Sichtbarkeit zu erlangen.

Wieso sollten wir Rezensenten nicht auch dafür bezahlen? Fällt mir ehrlich dann auch kein Argument mehr ein.

Da würde mir sicher kein Zahnrad vom Hut abfallen, denn so langsam überrascht mich hier nichts mehr…

 

Was machen wir jetzt?

In erster Linie würde ich mich freuen, wenn dieser Beitrag geteilt wird. Denn ich bin sicher, denn Meisten geht es da so wie mir und sie haben das gar nicht mitbekommen.

Generell muss daher die Botschaft weiterverbreitet werden. Das könnte bereits eine große Welle und Änderung bewirken, denn ganz ehrlich, das sieht wirklich überhaupt nicht gut aus für Lovelybooks.

Und das muss so auch dort ankommen.

Im nächsten Schritt muss eine Lösung her.

Wenn Lovelybooks nicht in absehbarer Zeit Selfpublisher- und Klein(st)- Verlage- freundlich agiert, bin ich hier nämlich gerne bereit, richtig Wind zu machen.

Es ist zum Beispiel sinnvoll, die Meinung/ Kritik der Bubble geballt zu sammeln und weiterzugeben und jede Pressestelle anzuschreiben. Als Journalistin juckt es mir hier nämlich stark in den Fingerspitzen.

Daher sind meine eigenen Lösungsvorschläge zweitrangig, wichtig ist nur, dass sich hier irgendwas tut.

Her mit dem Aufschrei!

 

 

*Kleine sinnvolle Ergänzung:

Derzeit kann von jedem und jeder eine Leserunde erstellt und abgehalten werden, wenn alle Leser*innen das Buch selbst erworben haben. Lovelybooks schließt hierbei ausdrücklich aus, dass die Bücher dann auf „anderem Wege“ verlost werden.

Sorry not sorry, aber auch hier ist mir das Lob für diese tolle Aktion im Halse stecken geblieben.

Quellen:
Alle erwähnten Quellen und Information wurden von mir direkt im Beitrag ( AUF MEINEM BLOG) verlinkt.

Der Sachverhalt

Konnte in dieser Form nur durch gute Recherche von mir gefunden und wiedergeben werden. Weitere Ergänzungen zum Sachverhalt sind gerne gesehen, vor allem da dieser sich täglich ändern kann und gar nicht so leicht zu durchschauen ist.

Alle Informationen sind tagaktuell wiedergeben.

Kommentare

Pure Brass and Books kommentierte am 21. April 2024 um 16:43

https://purebrassbooks.de/bloggerleben-autorenleben/ein-schlag-ins-gesic...

Lesesüchtighoch5 antwortete am 17. Juni 2024 um 18:50

Ich hab vorhin auf deinem Blog den Beitrag kommentiert aber leider den Link vergessen. Das wollte ich noch schnell nachholen und rufe alle Lovelybooks-Leser nochmals dazu auf, sich hier zu regen:

https://www.lovelybooks.de/autor/LovelyBooks/Neuerungen-Fragen-und-Antwo...

Leia Walsh kommentierte am 03. Oktober 2024 um 10:25

So sehr ich Dich verstehen kann, verstehe ich auch LovelyBooks. 

Wie hoch deren Kosten sind, weißt Du nicht. Sie müssen natürlich wirtschaftlich handeln, wie alle Unternehmen.

Selfpublisher können doch nicht erwarten, diesen Service geschenkt zu bekommen. Guck mal, was vorablesen berechnet. Und guck mal, welche Kosten und Mühen Verlage für ein Buch aufwenden. Selfpublisher sparen schon bei Lektorat und Korrektorat am falschen Ende und viele nutzen die LB-Community exakt dafür. Ist auch nicht nett.

Niemand geht ins Nobelrestaurant, nutzt deren Geschirr, Besteck und Gläser und packt sein mitgebrachtes Essen darauf, ohne hinauskomplimentiert zu werden. Warum also sollte LB nicht die eigenen Regeln haben?

Sie Selfpublisher könnten ja eine eigene Plattform gründen. Und dann entdecken, was das an Geld und Arbeit kostet. Vor allem: Wie weit der Weg ist, bis die Reichweite auch nur halb so groß ist, wie bei LB.

Mir ist bewußt, dass Dir meine Meinung nicht gefällt.

Lesesüchtighoch5 antwortete am 03. Oktober 2024 um 20:28

Es geht nicht darum, ob mir deine Meinung gefällt oder nicht. Es ist deine und ich hab meine.

Das Problem liegt nicht in den Regeln von LB sondern in der Art und Weise, wie diese eingeführt wurden und in der Tatsache, dass eine Plattform, die jahrelang kostenlos war und allein deswegen überhaupt nur so groß geworden ist, plötzlich horrende Preise verlangt. Mir ist bewusst, dass Kosten steigen und dass irgendwann der kostenlose Service nicht mehr kostenlos angeboten werden kann. Aber dann muss man eben mit entsprechenden Preisen einsteigen und nicht gleich mit Preisen, die andere Anbieter verlagen. Um  bei deinem Beispiel zu bleiben: Stell dir vor, ein Tafelladen, der bisher kostenlos Lebensmittel abgegeben hat, verlangt plötzlich 5€ für ein Kilo Bio-Tomaten. Das mag vielleicht aus Sicht des Ladens toll sein, weil endlich ein paar der bisher mühevoll durch Spenden aufgebrachte Euro ganz einfach verdient werden aber für viele Kunden bedeutet das, dass sie sich die Lebensmittel schlichtweg nicht mehr leisten können.

Würde der Laden seinen Kunden erklären, dass die Kosten durch Spenden einfach nicht mehr getragen werden können und deswegen leider 1€ pro Kilo Lebensmittel verlangt werden müssen, wäre die Gegenwehr wesentlich geringer als im vorigen Beispiel.

Leia Walsh kommentierte am 04. Oktober 2024 um 00:04

Dein Vergleich hinkt leider erbärmlich, denn die Tafeln sind soziale Einrichtungen. LB nicht. Und war im Übrigen nie kostenlos für Verlage. Die Selfpublisher nutzten nur eine Lücke. Die wurde jetzt geschlossen.

Lesesüchtighoch5 antwortete am 04. Oktober 2024 um 20:36

Es ging mir um die Veranschaulichung aber du scheinst es ja ziemlich genau zu nehmen. LB ist ein schönes Portal gewesen, ich war jahrelang gerne dort aktiv. Aber es ist nicht besser als andere, vergleichbare Portale, weswegen ich den Vergleich mit dem "Nobelrestaurant" ebenfalls nicht passend finde. Und wenn man sich mal anschaut, wie LB zu dem geworden ist, was es ist und wie es jetzt da steht (ich meine nicht finanziell, da habe ich keinen Einblick sonder die Aktivität auf der Seite und die Anzahl der Leserunden und Buchverlosungen) hätte man sich vielleicht besser überlegen sollen, ob dieser Schritt sinvoll war. Ich zumindest kenne kaum noch Leute, die ich bei LB kennen gelernt habe, die dort noch aktiv sind. Die meisten nutzen das Portal noúr noch, um einen Rezensionslink zu sammeln.

Was die Verlage angeht, kann ich nicht alzu viel dazu sagen. LB ist leider extrem intransparent und verweigert die meisten angefragten Auskünfte. Verstanden hab ich das Wenige, was erklärt wurde so, dass sehr wohl die Leserunden umsonst waren. Lediglich die Werbepakete, die die Verlage buchen konnten, um das Buch entsprechend besser  zu positionieren, hat etwas gekostet.

Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2024 um 12:57

Wie gesagt - es steht den SP frei, eine eigene Plattform zu gründen und zu sehen, wie das läuft, was das kostet.

Es ist nun mal so, dass wir in einer freien Marktwirtschaft leben und ich denke eben kaufmännisch, Du denkst "in die eigene Tasche".

Deine Prophezeiung, dass die User in Zukunft bezahlen werden müssen, finde ich urkomisch.

Ich kenne einige, die aus anderen Gründen nicht mehr bei LB aktiv sind. 

Wir werden es ja sehen, ob die Plattform, wie Du andeutest, unter den Änderungen leiden wird. Bisher (und das läuft ja nun doch schon einige Zeit) ist wenig bis nichts davon zu merken.

Vergiss nicht - umsonst ist der Tod und selbst der kostet das Leben.

Lesesüchtighoch5 bemerkte am 05. Oktober 2024 um 18:59

Es tut mir Leid für dich, dass du so denkst. Die Gier nach immer mehr Geld und Konsum macht nicht glücklich und treibt unsere Gesellschaft in eine unschöne Zukunft. 

Von wegen "umsonst ist nur der Tod". So viele von uns besitzen mehr, als sie wirklich brauchen. Hier bei uns in der Gegend wird das zum Glück immer mehr erkannt. Es wird geteilt und verschenkt. Lebensmittel, Kleidung, Bücher und oft sogar Werkzeuge, Maschinen und Autos. Man unterstützt sich gegenseitig - ganz ohne finanziellen Ausgleich. Das bereichert das Leben und erleichtert es gleichzeitig.

Zu sagen, dass jeder ja die Möglichkeit hat, eine eigene Plattform zu gründen ist Schwachsinn. Es hat schlichtweg nicht jeder die Möglichkeiten und/oder das Wissen dazu und das ist absolut nicht verwerflich. Schließlich ist auch keiner gezwungen, sich selbst vor Gericht zu verteidigen oder seine Steuererklärung selbst zu machen oder ähnliches. Dafür gibt es Leute, die das gelernt haben und Überraschung: Beide Berufsgruppen machen das teilweise umsonst, wenn der Kunde nicht das nötige Geld hat (ACHTUNG: Das ist hier wieder nur veranschaulicht. Natürlich wird nicht jeder umsonst beraten. Es müssen selbstverständlich Voraussetzungen eingehalten werden).

Ich denke absolut nicht "in die eigene Tasche". Ich habe nur verstanden, dass unsere Gesellschaft nicht mehr lange zusammenhält, wenn jeder nur an sich denkt. im übrigen bin ich Steuerfachangestellte und habe eine sehr kaufmännische Ausbildung genossen. Ich arbeite erfolgreich in einer ebenso erfolgreichen aber auch sozialen Kanzlei.

Das mit der "freien Marktwirtschaft" kannst du ebenfalls knicken. Ohne Subventionen wären sowohl unsere Automobilindustrie als auch unsere Landwirtschaft schon lange nicht mehr am Leben.

Dass die User ihren Anteil an den Kosten tragen wäre nur solidarisch und ist alles andere als komisch.

Dass du die Änderungen bei LB nicht wahrhaben willst, ist deine Sache. Dass sich die Anzahl der Leserunden mehr als halbiert hat, ist eine Tatsache. Genauso, dass die Vielfalt extrem reduziert wurde, was vor allem auf die fehlenden SP-Bücher zurück zu führen ist. Und nicht zuletzt haben sich mehr als ein nahmhafter Verlag im Laufe des Jahres verabschiedet. Das alles sind einschneidende Änderungen, die man definitiv nicht übersehen kann.

 

Leia Walsh kommentierte am 06. Oktober 2024 um 10:23

Und es ist keine Gier, wenn SPler (mit oft erschreckend schlechter Grammatik und noch schlechterer Rechtschreibung) kostenlos auf LB agieren wollen? Oooooookayyyyyy ...

Und User sollen "ihren Teil beisteuern"? Nachdem sie schon jahrelang kostenlos Fehler korrigierten? 

Volkswirtschaft hat schon in der DDR nicht funktioniert. Ich verschenke sehr viel, bin aber definitiv nicht Fan davon, Faulheit zu unterstützen. 

Den Knackpunkt hast Du wenigstens erkannt. Die einen können etwas, was andere nicht können, also bieten sie dieses Können gegen Bezahlung an. Sie müssen schließlich auch leben. Da möchte ich mal sehen, wie der Lebensmittelhändler reagiert, wenn einer den Einkauf gratis haben will, weil er Bücher verschenkt hat. Und Dich, wenn Dein Chef sagt, diesen Monat gibt's kein Gehalt, weil wir Klienten kostenlos beraten haben. 

Ich gehöre zu den Bösen, die dem Staat ordentlich Kohle in die Kasse spülen und bin schon allein deshalb nicht happy darüber, wie Du das verplempern würdest.

Von den selbsternannten Schriftstellern hat ein winziger Bruchteil das wirkliche Zeug zum Schreiben. Es käme also nie ein lohnenswertes Ergebnis dabei rum. Fairness muss aber sein. Also auf keiner Seite stehen, sondern gerecht sein.

Lesesüchtighoch5 antwortete am 06. Oktober 2024 um 20:57

Was hast du nur gegen die SPler? Klar, auch mir ist schon ein Buch wie du es oben beschreibst, unter gekommen. Aber es ist die absolute Ausnahme. Im Gegenteil haben sie oft sogar weniger Rechtschreibfehler als die neueren Verlagsbücher. Und was hat das mit Gier zu tun?

Es wird auch niemand gezwungen, Fehler zu korrigieren. In keiner Leserunde ist es Pflicht, Rechtschreibfehler zu melden. Oft sind es so wenige, dass man sie einfach überlesen kann.

Kleiner Geschichtsexkurs: In der DDR herrschte Planwirtschaft. Das hat mit Verschenken nicht wirklich was zu tun.

Und was meinst du mit Faulheit? Vielleicht solltest du mal mit und nicht nur über SPler sprechen. Die meisten verdienen durch ihre Bücher so wenig, dass sie nicht davon leben können und es nur als Hobby (neben einer bezahlten Arbeit) machen. Und die, die vom Schreiben leben können (ja, die gibt es!), müssen einige Bücher pro Jahr veröffentlichen, um über die Runden zu kommen. Das hat mit Faulheit absolut nichts zu tun. Beides nicht!

Ich persönlich mache jedes Jahr weit mehr Steuererklärungen gratis als für Geld. Warum soll ich nicht anderen dabei helfen, wenn es Ihnen Schwierigkeiten bereitet? Und was den Lebensmittelhändler angeht. Auch da kann man durchaus was umsonst bekommen. Das hängt zum einen davon ab, wie man frägt und zum anderen davon, wie hoch die eigenen Ansprüche sind. Auch von den abgeernteten Felder bei den Landwirten kann man einiges umsonst bekommen, wenn man den Bauern nett frägt. Möglichkeiten gibt es genug wenn man nur will und sich entsprechend verhält. Zum Glück ist nicht jeder nur auf sich selbst fixiert.

Als böse hast nur du dich bezeichnet. Und was meinst du mit verplempern? Wo würde ich denn dein Geld verplempern?

Leia Walsh kommentierte am 07. Oktober 2024 um 12:30

Du/Ihr willst/wollt meine Postings nicht verstehen. 

Meine Erfahrungen sind nicht nur von LB geprägt. Ich kenne sogar SPler persönlich. Und zwar solche, die Wert auf Qualität legen und die sich über jene ärgern, die den Markt überschwemmen, weil sie meinen (!), schreiben zu können. Sei's drum.

Im Übrigen sind immer noch und gerade aktuell SPler bei den Leserunden auf LB. 

Kleiner kostenloser Tipp: "frägt" gibt es nur im Dialekt.

Frohes kostenlos Dinge beschaffen. Ich werde weiter verschenken, was ich verschenken mag, an Menschen, die ich mag, und bezahlen, was ich möchte/brauche (übrigens gerne und häufig direkt beim Erzeuger). Man freut sich über Geschenke, aber man fordert sie nicht.

Ich wiederhole mich gerne: Fairness ist angesagt, nicht Egoismus. 

Lesesüchtighoch5 antwortete am 08. Oktober 2024 um 19:57

Doch klar will ich dich verstehen. Deswegen stelle ich dir ja die Fragen.

Klar würden die Autoren (egal ob SP oder Verlagsautoren) sich über weniger Konkurrenz freuen. Aber Qualität setzt sich (zumindest im Buchmarkt) normalerweise durch.

Mit dem Dialekt hast dur recht. Erwischt! Danke für den Hinweis. Ich versuche es in Zukunft besser zu machen.

Prima, wenn du Dinge verschenkst. An wen und wie viel ist ganz allein dein Ding. und mit deinem Schlusssatz hast du absolut recht.

Fantasyfinder kommentierte am 07. Oktober 2024 um 23:21

Wäre es nicht auch eine Chance für die Verlage alte Plattformen zu nutzen? Wenn sie auf Büchereule und Büchertreff (wieder) aktiver wären, würden die Leser folgen. Man könnte es mit kleinen Leserunden antesten. Wenn es gut anläuft, könnte man Werbeeinnahmen erzielen und die Seiten auf Vordermann bringen oder umziehen. Privatpersonen und Selfpublisher könnten sich platzieren und auf eine größere Leserschaft treffen.

Ich sehe viele Vorteile. - Nur wer traut sich, das zu probieren?

 

Lesesüchtighoch5 antwortete am 08. Oktober 2024 um 20:01

Gute Idee! Leider dauert es Jahr, bis man eine solche Plattform aufbaut. Allein bis man die Leute auf die Plattform aufmerksam gemacht hat.

Tatsächlich kenne ich Spler, die es mit Büchertreff ausprobiert haben. Aus diesem Grund habe ich mich dann auch dort angemeldet. Leider war es für die Autoren ein Fehlschlag und ich als Leser bin ehrlich gesagt auch kein Fan der Plattform. Sie ist einfach zu schlecht gemacht - oder ich bin zu doof, sie zu bedinen. Das ist durchaus auch möglich ;-)

Fantasyfinder kommentierte am 13. Oktober 2024 um 16:05

Ja, da wäre eine Überholung notwendig. Aber für Selbstverleger immerhin eine Möglichkeit ...

Autorending informierte am 28. Februar 2025 um 13:12

Als von den neuen LovelyBooks Credits und über ePubli publizierender betroffener Autor und Selfpublischer "Kreativer Bücher", bin ich heute erst auf diesen Beitrag hier gestoßen und habe ihn mit großem Interesse gelesen.

Inzwischen froh und dankbar, dass ich eine Leserunde - eigentlich "Ausmal-Leserunde" zu meinem neusten Kreativbuch auf LeseHits "in alter Form", also wie einst auf Lovelybooks mit kostenlosen Rezensionsexemplaren, plazieren konnte, ging just gestern die Bewerbungsphase zu Ende und auch die Exemplare habe ich gestern gleich versandt.

Um LovelyBooks eine Chance zu geben habe ich dort auch kostenlose "Gespräche" zu allen 3 Buchausstattungen gestartet - was ohne Anfang und Ende zu sein scheint, also kaum "zu fassen" ist - aus meiner Sicht.

Wer mehr hinter die Kulissen schauen möchte, auch wie mich die Credits eiskalt erwischt hatten, findet zu meinem Kreativbuch, welches am Open Source Arbeitsplatz "gefertigt" wurde, alle Infos im eigenen Blog "Kreativbuch Petrus trifft Jesus im Eigenverlag" dokumentiert.

Vielen Dank für die Möglichkeit der Kommentare mit Links hier an dieser Stelle, was ich gerne auch nutzen möchte, um auf die Fördermöglichkeiten mit [ win:win Deals ] über Steady zu meinen Programmen "Kreative Bücher & Mehr" oder "Knuud & Ksavver [ KuK ] Projekt" hinzuweisen.

Jochen Nuding

Ausmal-Leserunde zum Kreativbuch "Petrus trifft Jesus" auf LeseHits