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Marc Augé erzählt von zarten Glücksmomenten, flüchtigen Sinneseindrücken und zerbrechlichen Erinnerungen. Als Anthropologe des Augenblicks spürt er den glücklichen Momenten nach, die allen Widrigkeiten trotzen und um derentwillen es sich zu leben lohnt - egal wie unscheinbar sie daherkommen. Glück ist eine Ware geworden, an deren Verfertigung sich viele Fachleute versuchen: Von den Vereinten Nationen bis zum Boulevard wird mit Glücksrezepten hantiert. Marc Augé, der altersweise Ethnologe des Nahen mit dem Blick hinter die Hochglanzfassaden, weiß, dass solche Glücksrezepte leere Versprechen sind. Er spürt den großen und kleinen Momenten der Menschlichkeit nach, die unsglücklich machen. Denn die wahren Glücksmomente sind immateriell. Gerade unspektakuläre Alltagserfahrungen - eine Schweizer Landschaft, ein französisches Liebeslied, eine italienische Pasta - sind Schätze der Erinnerung. Sie erschließen uns die Bedeutung des Lebens. Denn erst wenn diese flüchtigen Augenblicke des Glücks vergangen sind, wird uns klar, wie notwendig und wertvoll sie sind.
Marc Auge, Das Glück des Augenblicks. Liebeserklärung an den Moment, C.H. Beck 2019, ISBN 978-3-406-73135-8
Die Menge der in jedem Jahr zuverlässig erscheinenden Glücksratgeber ist unüberschaubar. Ihre schiere Zahl und die Tatsache, dass sehr viele Verlage solche Bücher in ihrem Programm haben (manche bestreiten es ausschließlich mit solchen Büchern), zeigt ein Bedürfnis vieler Menschen an, über ihr von Hektik und Stress geprägtes Leben nachzudenken und zeigen ihre Hoffnung,...