Rezension

Ein sehr wichtiges Buch

Solidarisch gegen Klassismus – organisieren, intervenieren, umverteilen -

Solidarisch gegen Klassismus – organisieren, intervenieren, umverteilen
von

Bewertet mit 4.5 Sternen

Solidarisch gegen Klassismus 

Francis Seeck/ Brigitte Theißl (Hrsg.) - Solidarisch gegen Klassismus: 
Neben wissenschaftlich fundierten Beiträgen sind ebenso auch rein persönliche Erfahrungen enthalten. Die beiden Herausgeber*innen gewähren verschiedenen Autor*innen Raum, um in 26 Essays über die eigenen Diskriminierungserfahrungen aufgrund der sozialen Herkunft zu sprechen. Ein sehr vielfältiges und intersektionales Buch. So beleuchten unterschiedliche Personen das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Mal in Form von Aufsätzen aus der Ich-Perspektive und manchmal auch in Form von Interviews, die die beiden Herausgeber*innen geführt haben. Einige Beiträge haben mir besser gefallen als andere, aber das ist bei 26 unterschiedlichen Herangehensweisen und Schreibstilen nicht sonderlich überraschend. Ein sehr tolles Buch, um sich der Thematik anzunähern und unterschiedliche Perspektiven kennen zu lernen.

Zudem bestätigt sich, der soziale Aufstieg ist in Deutschland immer noch nur schwer möglich. Geld wird vererbt & Geld ermöglicht oftmals auch eine bessere Bildung. Angeprangert werden auch das Arbeitsamt als auch das Schulsystem. Gleichzeitig geht es auch um die Thematik von Arbeiterkindern. Ein Buch von dem ich mir gewünscht hätte es zu meiner Studienzeit gelesen zu haben. Das hätte den ein oder anderen Zweifel sicherlich entkräftet, da ich auch als Erste in meiner Familie studiert habe und sich dazu im Buch auch sehr bestärkende Worte finden. 

Wer „Klasse und Kampf“ von Christian Baron und Maria Barankow (Hrsg.) mochte, wird sicherlich auch viel Freude hiermit haben.