Hallo lieber Besucher! Noch kein Account vorhanden? Jetzt registrieren! | Über Facebook anmelden
Hallo lieber Besucher! Noch kein Account vorhanden? Jetzt registrieren! | Über Facebook anmelden
Die DDR ist vor zwanzig Jahren untergegangen. Und doch will sie nicht verschwinden - das Gedankengut und die Ideale des sozialistischen Staates leben im vereinten Deutschland in beängstigender Weise fort. Uwe Müller und Grit Hartmann zeigen, wie die mangelnde Aufarbeitung der SED-Diktatur dazu beigetragen hat: Der Rechtsstaat war unfähig, die Staatsverbrechen der DDR zu ahnden, nur vierzig Täter wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die politischen Häftlinge hingegen haben nie eine angemessene Entschädigung erhalten. Gleichzeitig nehmen ehemalige SED-Funktionäre, CDU-Blockflöten und Stasi-Spitzel wieder Schlüsselpositionen in Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Medien ein. Der friedlichen Revolution ist eine stille Restauration gefolgt. Der Westen weigert sich standhaft, seine Komplizenschaft mit dem SED-Staat aufzuklären. Weil man peinliche Enthüllungen fürchtet, lehnt es die Politik ab, die Verstrickungen früherer Bonner Abgeordneter mit dem DDR-Geheimdienst untersuchen zu lassen. So wirkt das Erbe der SED-Herrschaft auf fatale Weise fort: Die Linke, die als Nachfolgerin der Diktaturpartei erneut Gleichheitsideale propagiert, feiert Wahlerfolge im ganzen Land - und der Westen droht zu verosten. Eine schockierende Bilanz nach zwanzig Jahren Einheit.
Die Investigativjournalisten Uwe Müller aus Frankfurt/Main und Grit Hartmann aus Leipzig nahmen in den 2000er-Jahren die Herkules-Arbeit auf sich, gestützt auf ausführliches Quellenmaterial jenes Rollback zu dokumentieren, jene Konterrevolution, welche im wiedervereinigten Deutschland nach 1989/90 Stück für Stück die alten Machthaber des SED-Unrechtsstaats wieder im Amt und Würden brachte.
In gewisser Weise erinnert die heutige Zeit an jenes bleierne Biedermeier nach der Französischen...
Das Buch befindet sich in einem Regal.