Rezension

spannender Fall für sympathische Ermittlerin

Ostseefluch - Eva Almstädt

Ostseefluch
von Eva Almstädt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Auf Fehmarn geschieht ein Mord im Garten eines alten Hauses. Pia Korittki und ihre Kollegen von der Polizei können zunächst niemanden als Täter ausschließen: weder die Mitbewohner noch die Eltern des gestorbenen Mädchens.
Gleichzeitig sprechen die Nachbarn auf der Insel davon, dass das Haus mit einem Fluch belegt sei, da vor 25 Jahren eine Familie starb. Nur der damals 5-jährige Sohn überlebte, aber niemand weiß, wo er heute ist.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Verbrechen?

„Ostseefluch“ ist bereits das achte Buch um die Ermittlerin Pia Korittki. Der Kriminalroman ist aber ohne Vorkenntnisse problemlos lesbar. Der Mordfall steht für sich und greift nicht auf Vergangene Ermittlungen zurück.
Hin und wieder gibt es Andeutungen auf Ereignisse bei früheren Fällen oder Bekanntschaften zwischen Personen, die aber so weit erläutert werden, dass man dem Inhalt problemlos folgen kann. Zudem ist es auch nach der Lektüre von „Ostseefluch“ noch gut möglich, die vorherigen Romane zu lesen, da keine Einzelheiten zu Fällen erläutert werden. Einzig zu Pias Privatleben hätte der Leser bei der Lektüre der vorangegeben Fälle nun bereits etwas Vorwissen.

Neben den Polizeiermittlungen gibt es auch immer wieder kürzere Abschnitte zu Pias Leben mit ihrem kleinen Sohn. Diese lockern das Geschehen auf und geben interessante Einblicke in die „Privatperson Pia“. Diese ist von Beginn an sehr sympathisch, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass sie privat völlig alltägliche Probleme wie der Betreuung ihres Sohnes während der Arbeitszeiten meistern muss.

Die Handlung des Buches ist sehr spannend. Lange tappen sowohl die Polizei als auch der Leser im Dunkeln. Als Leser kann man miträtseln und Theorien zu Motiven und Tathergang aufstellen. Dabei nimmt die Handlung überraschende, unerwartete Wendungen.

Der Text liest sich sehr leicht und flüssig. Die Beschreibungen sind detailliert und geben ein gutes Bild von Fehmarn, seinen Bewohnern und Orten.
Was mir während des Lesens allerdings „negativ“ auffiel, war, dass ich kein rechtes Bild von Pias Aussehen hatte. Dieses wurde erst spät im Verlauf des Buches im Vergleich zu einer Kollegin gegeben. Mit Blick darauf, dass es bereits einige Pia-Romane gab, ist es verständlich, dass die Autorin, Eva Almstädt, nicht jedes Buch mit diesen allgemeinen Beschreibungen beginnt, die für Fans der Reihe langweilig wären. Als Pia-Neuling hätte ich mir allerdings gewünscht, früher auch ein Bild vom ihrem Äußeren, nicht nur von ihrem Innenleben zu bekommen.

Insgesamt kann ich das Buch aber absolut empfehlen. Die spannende Handlung lädt durchweg zum Weiterlesen ein und es hat Spaß gemacht, die Ermittlungen mit der sympathischen Polizisten zu verfolgen.