Rezension

Irgendwie anders, aber auf die positive Art

Dying to Live - Kim Paffenroth

Dying to Live
von Kim Paffenroth

Bewertet mit 5 Sternen

Jonah Caine lebt alleine in einer von Zombies bevölkerten Welt, ohne eine Erklärung für die brutalen Schrecken um sich herum zu finden. Nach Monaten ziellosen Umherirrens trifft er endlich auf eine Gruppe weiterer Überlebender, und nun scheint sich sein Dasein zum Guten zu wenden. Zusammen mit seinen Freunden baut er ein kleines Reich des Friedens auf, das jedoch ständig umkreist wird von gnadenlosen Menschenjägern.
Als sie von einer weiteren Gruppe Überlebender aufgespürt werden, erlebt Jonah, dass der Untot nicht der einzige und bei weiten nicht der schlimmste Schrecken auf Erden ist, denn Menschen können böser sein als jeder wandelnde Tote …
“Dying to live” ist auf den ersten Blick einer von vielen Zombie-Romanen. Eine kaputte Welt, tödliche Bedrohung seitens der Zombies, ein Grüppchen Überlebender und die anderen Überlebenden, die den “Guten” so ganz nebenher noch das sowieso schon üble Leben kräftig zur Hölle machen. Alles schon einmal da gewesen. Es stört mich immer wieder, wenn der Roman bereits mitten im Geschehen startet und man anhand von Rückblenden ein Bild davon bekommt, wie einmal alles begonnen hat.
Dennoch habe ich den Roman an einem Abend verschlungen.
Zwar haben wir auch hier im Prinzip dieselben Zombies wie in anderen Romanen dieser Art, aber ähnlich wie bei Moody gibt es zwischenmenschliche Aspekte, die klar beleuchtet werden.
Ferner haben mir auch einige sozialkritische Seitenhiebe gut gefallen, die klar machen, dass Paffenroth sich eine insgesamt bessere Welt wünscht. Es gibt eine Passage, in der beschrieben steht, wie Schwarze, Weiße, Latinos, usw… von ein und demselben Hunger getrieben als eine Einheit zusammen unterwegs ist, und wie gleichermaßen absurd es zu sein scheint, dass die Menschen erst zu hirnlosen Kannibalen mutieren mussten, um das zu erreichen.
Was mir auch positiv aufgefallen ist: Der Protagonist hat Mitgefühl für die Zombies. Zwar muss auch er wild um sich morden, um am Leben zu bleiben, doch immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, was dieser Zombie einst für ein Mensch gewesen war, wie er lebte und wie er starb.
Das waren, für einen Zombie-Roman, wertvolle Textpassagen, die sich vom üblichen Splattergechehen stark abhoben.
Ansonsten hat der Horror-Fan trotzdem alles, was das Herz begehrt. Es gibt Spannung, Blut und Gemetzel, dass es eine wahre Freude ist.
Fazit: Bereits Dagewesenes mit jedoch außergewöhnlichen Ansätzen, fast schon etwas zum nachdenken. Darf in keiner Zombie-Sammlung fehlen.