Rezension

Sten kann es besser

Ein gefährliches Talent -

Ein gefährliches Talent
von Camilla Sten

Bewertet mit 3 Sternen

Ich greife mittlerweile blind zu Büchern, auf denen der Name Sten steht. Viveca Sten gehört schon seit vielen Jahren zu meinen Lieblings-Autorinnen. Sowohl mit ihrer Sandham-, als auch ihrer neuen Polarkreis-Reihe ist sie ein Garant für gute Krimis. Ihre Tochter Camilla konnte mich im vergangenen Jahr mit ihrem Thriller “Das Haus der stummen Toten” begeistern. Logo, dass auch ihr neuer Thriller auf meiner Leseliste gelandet ist - dafür musste ich nicht mal den Klappentext lesen. Ich habe mich einfach überraschen lassen, was die Autorin diesmal aus dem Hut zaubert.
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Ich habe den Thriller innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Am ersten Tag bin ich gleich mal durch die Hälfte des Buches gerauscht. Leider nicht, weil mich die Story so gepackt hat, sondern weil ich nach dem gewohnten Sten-Kick gesucht habe. Keine Frage: Camilla Sten schreibt wieder toll und baut ihre Charaktere intensiv auf. Trotzdem habe ich diesmal nicht so einfach in die Handlung hineingefunden. Mir haben Spannung und Atmosphäre gefehlt. In der zweiten Hälfte wurde es zum Glück noch etwas besser - sonst wäre das Buch für mich ein Voll-Flop geworden. Aus dem Thema um Direktmarketing, Pyramiden- und Schneeballprinzip hätte man aber definitiv noch mehr herausholen können. Gerne wäre ich noch viel tiefer in die Materie eingetaucht und hätte den Druck physisch sowie psychisch gespürt. Ausgerechnet hier hat es mir aber an Intensität gefehlt.
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“Ein gefährliches Talent” ist ein ruhiger Thriller, der in der ersten Hälfte leider ziemlich langatmig und spannungsarm daherkommt. Erst im weiteren Verlauf wird das etwas wettgemacht. Durch den guten Schreibstil der Autorin und den Sten-Bonus vergebe ich noch 3⭐️. Camilla Sten kann es aber besser - und ich hoffe, dass sie das in ihrem nächsten Thriller wieder zeigt.