Rezension

Sehr lesenswert

Verrücktes Blut -

Verrücktes Blut
von Joe Bausch

Bewertet mit 5 Sternen

Der mir durch den Kölner Tatort bekannte deutsche Arzt und Schauspieler erzählt in seiner Autobiografie über seine Kindheit und Jugend, bis hin zu seinem Studium der Medizin.

Aufgewachsen in den 1950er Jahren in einem kleinen Ort im Westerwald muss er von Kindheit an mit auf dem Bauerhof seiner Eltern arbeiten. Schläge und Demütigungen, nicht nur von seinen Eltern, sind an der Tagesordnung. Liebe und zärtliche Aufmerksamkeit in der Familie ein Fremdwort. Das Gymnasium darf er nur besuchen, wenn er weiterhin seine gesamte Energie in die Arbeit auf dem Bauernhof einbringt. Uwe, der 13 Jahre ältere Pflegesohn in der Familie mißbraucht ihn und Joe kann sich niemandem anvertrauen. So ist es kein Wunder, wenn er schließlich als junger Erwachsener gegen alles rebellieren wird.

Joe Bausch hat seine persönlichen Erinnerungen glaubhaft und nachvollziehbar aufgezeichnet. Er gewährt dem Leser Einblicke in eine Kindheit, wie sie auf dem Dorf in der Nachkriegszeit alltäglich war. Denn auch ich kann so einiges davon aus eigener Erfahrung bestätigen. Mit seiner bildhaften Schreibweise ließ mich der Autor schnell an seinem Leben teilhaben, und so konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, sondern musste es auf einen Rutsch durchlesen.

Freunde von Autobiografien werden an diesem Buch ganz sicher Gefallen finden. Ich empfehle es sehr gerne weiter und vergebe 5 von 5 Sternen.