Rezension

Zugänglich und ehrlich, aber etwas streng formuliert und thematisch nicht ganz neu für mich

Potenziell furchtbare Tage -

Potenziell furchtbare Tage
von Bianca Jankovska

Bewertet mit 3 Sternen

Gutes Cover, toller Titel, schönes Design. Meistens kurze Abschnitte, grundsätzlich zugänglich und ehrlich geschrieben. Thematisch dem Zeitgeist entsprechend, aber da ich schon einige Sachbücher mit ähnlicher Thematik gelesen habe, teilweise für mich wiederholend (gecancelt im Yogastudio; Erbschaften; The Great Resignation; Menstrual Leave; 4-Tage-Woche etc.). Die Teilabschnitte ‘Dysphoria County’, ‘Your therapist can’t end capitalism’, ‘Mein Zyklus ist nicht meine Superpower’, ‘Du, bitte wein leise’, ‘Aliens’ und ‘Intimacy’ haben mir sehr gefallen. Hier habe ich das erste Mal die Verletzlichkeit ehrlich gespürt. Ich mag, dass Jankovska andere Medien erwähnt, die sie auch u.a. konsumiert hat und diese mit einbringt. Auch gefällt mir gut, dass das Buch nicht hyperfokussiert ist, sondern etwas sprunghafter als sonst bei Sachbüchern, wie man halt wirklich denkt u.a. mit assoziativen oder gefühlten Zusammenhängen, die hier auch aufgenommen werden anstatt sich nur thematisch strukturiert abzuarbeiten. Leider hat Jankovska für mich nicht immer den richtigen Ton getroffen. Einige ihrer Formulierungen können sehr resolut und streng sein. Auch der Aufbau des Buches hätte mir anders besser gefallen. Die Struktur nach den drei Untertiteln des Buches (Menstrual Health; Anti-Work; das gute Leben) hätte für mich mehr Sinn ergeben als nach Gefühlen (Wut; Scham, Schmerz, Hoffnung etc.) und das FAQ zu PMDS hätte ich nach vorne gepackt.