Rezension

Bedrückend und dramatisch

Kleine Monster -

Kleine Monster
von Jessica Lind

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch hat mich beim Lesen mit einer sehr bedrückten Stimmung zurückgelassen. Das ist aber nichts negatives, denn es passte sehr zum Inhalt. Vom Klappentext her hatte ich mir zwar vorgestellt, dass es noch mehr um das geht, was der Sohn (angeblich?) gemacht hat - aber die Perspektive der Kindheit der Mutter war auch interessant und hat wunderbar erklärt, warum sie in der Gegenwart so handelt, wie sie es tut.

 

Der Titel "Kleine Monster" passt wunderbar und er zeigt auch, wie groß die Illusion doch ist, dass man als Erwachsene genau wissen kann, wie sich Kinder verhalten. Teilweise ist man ihnen dann wirklich ausgeliefert. Da gab es einige Situationen zwischen den Eltern und ihrem Kind, bei denen Luca eindeutig die Oberhand hat und das Machtgefüge, das man erwarten würde (Eltern bestimmen, was ein Kind macht), eben aufgebrochen wird.

Gleichzeitig zeigt es erschreckend, dass man selbst als Mutter mit besten Absichten mehr oder weniger unbewusst sein eigenes Trauma auf die Kinder übertragen kann.

 

Ich fand den Schreibstil wie gesagt bedrückend, aber gleichzeitig so eindrücklich, dass ich fast nicht aufhören konnte zu lesen, obwohl manche Situation mich traurig oder fassungslos gestimmt hat.