Rezension

Gedanken über wilde …

Karte der Wildnis - Robert Macfarlane

Karte der Wildnis
von Robert Macfarlane

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Wo gibt es heute noch Wildnis? Robert Macfarlanes Suche nach den letz­ten un­be­rühr­ten Fle­cken Natur wird zum le­ben­di­gen Streif­zug. Er ent­deckt ab­ge­le­gene In­seln und ver­bor­gene Ge­birge, durch­wan­dert un­weg­same Moore und un­durch­dring­liche Wäl­der. Er schwimmt in bran­den­der See und in ste­hen­den Ge­wäs­sern, er­klimmt wind­um­toste Gipfel, schläft in Sand­kuh­len. Und er be­gibt sich auf die Spu­ren der­je­ni­gen, die diese Orte vor ihm auf­such­ten: Pil­ger und Phi­lo­so­phen, For­scher und Lite­ra­ten. Eine sprach­mäch­tige Ein­la­dung zum Stau­nen.

 

Rezension:

Wenn man in dichtbesiedelten Ländern lebt, ist die Natur natürlich oft fern. Oder viel­leicht doch nicht? Auch in hoch­indus­triali­sier­ten Län­dern gibt es oft noch Fle­ckchen ech­ter Wild­nis – wenn man nur weiß, wo die zu fin­den sind.

Robert Macfarlane mag Wildnis. In seiner Heimat Großbritannien ist diese aber nicht gerade leicht zu fin­den. Doch auch hier gibt es Stel­len, die ech­ter Wild­nis zu­min­dest noch ähn­lich sind. Diese be­sucht er alleine oder mit Freun­den, und genau davon han­delt die­ses Buch. So­weit zu­min­dest die Theo­rie, den – ehr­lich ge­sagt – hatte ich von die­sem Buch etwas ande­res er­war­tet, als es tat­säch­lich ist. Er­war­tet hatte ich Reise- be­zie­hungs­weise Wan­der­be­schrei­bungen durch na­tur­nahe Ge­gen­den. Das fin­det sich hier aller­dings weni­ger. Na­tür­lich be­schreibt der Autor die be­such­ten Land­schaf­ten, wobei diese aller­dings eher als Bei­spiele die­nen. So gibt es zum Bei­spiel ein Kapi­tel „Moor“, in dem er von einem Aus­flug ins Rannoch Moor er­zählt. Das ist aber eher eine Ein­lei­tung, von der er schnell zu lite­ra­ri­schen Er­wäh­nungen die­ses, zu Moo­ren und ihrer Be­deu­tung für die Natur all­ge­mein und zu (mehr oder we­ni­ger be­rühm­ten) Men­schen über­geht, wel­che eine Ver­bin­dung zu die­sem und ande­ren Moo­ren hat­ten oder da­rü­ber ge­schrie­ben haben. Wirk­lich viel zum Rannoch Moor er­fährt der Leser da­ge­gen kaum. In die­sem Stil hält Robert Mac­far­lane es auch in allen ande­ren Ka­pi­teln, die sich unter ande­rem mit „Insel“, „Berg­grat“, „Hohl­weg“ und so weiter be­fas­sen. Zwi­schen­durch wer­den per­sön­liche Ge­fühle bei­spiels­weise zum Tot eines Wan­der­ge­fähr­ten ein­ge­streut. Damit hat die­ses Buch meine Er­war­tungen lei­der nur sehr an­nä­hernd er­füllt, denn über die vom Autor be­such­ten (bri­ti­schen) Land­schaf­ten habe ich dabei nur wenig er­fah­ren.

 

Fazit:

Dieses Buch bietet weniger Beschreibungen der besuchten Landschaf­ten als viel­mehr phi­lo­so­phi­sche Ge­dan­ken über diese.

 

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