Rezension

Sehr emotionale Reihenfortsetzung

Teufelsgabe -

Teufelsgabe
von Anders Roslund

Bewertet mit 5 Sternen

Nach seinem letzten Fall in "Engelsgabe" war Kommissar Ewert Grens am Ende seiner Kräfte. All die menschlichen Enttäuschungen konnte er psychisch nicht mehr ertragen. Nur langsam kehrt er nun in sein altes Leben zurück.

Die Story beginnt elf Monate vorher, als noch alles verloren schien.

Zitat Pos. 137:
"An jenem Abend schloss Kriminalkommissar Ewert Grens seine Bürotür von innen ab, drehte die Musik ganz laut, und keine der Stimmen, die draußen auf dem Flur der Mordkommission seinen Namen riefen, drang zu ihm durch."

Die Szene ist schwer zu ertragen und man verfolgt geschockt den Moment und fragt sich, wie diese Reihe hier noch weitergehen soll.
Mühsam kämpft Grens sich zurück in sein altes Leben und bekommt von seinem Chef nur 7 Tage auf Probe, um zu beweisen, dass er dieser Art von Arbeit (psychisch) noch gewachsen ist.
 
Als dann ein außergewöhnlicher Mord geschieht, sieht Grens darin seine Chance. Doch schnell entpuppt sich die Ermittlung als äußerst kompliziert und Grens rennt die Zeit davon. In seiner Verzweiflung engagiert er seinen alten Freund Piet Hoffmann, der bereits öfter als ehemaliger Krimineller der Polizei geholfen hat. Doch dieses Mal ist es ein Alleingang - ohne offizielle Rückendeckung, und auch für Piet wird es sehr gefährlich.

Der Schreibstil ist spannend und die Mordfälle wirklich außergewöhnlich. Auch hat mir die Beschreibung der 2-Klassengesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Kinder, die in diesen Gegenden in Schweden aufwachsen, gut gefallen. Das Thema ist sicherlich weltweit interessant und wichtig.

Das Ende war dann wie ein Abschied und hat mich ein wenig traurig gestimmt. Ob es hier noch einen weiteren Teil geben wird, ist für mich unklar. Ich würde mich jedoch sehr darüber freuen

Fazit: Eine sehr emotionale Reihenfortsetzung, in der die Psyche und Traumata ein großes Thema sind. Mir hat der Krimi gefallen.