Rezension

Der Schatten des Vaters

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte -

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
von Bernhard Hennen

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Der Beginn eines neuen magischen Zeitalters.

Der junge Milan Tormeno ist dazu ausersehen, seinem Vater Nandus in das Amt des Erzpriesters zu folgen: Er soll einer jener mächtigen Auserwählten werden, die die Geschicke der Welt Azuhr lenken. Doch Milan kann nicht akzeptieren, dass sein Schicksal vorherbestimmt ist. Er rebelliert – und verstrickt sich mit der Meisterdiebin Felicia und der geheimnisvollen Konkubine Nok in ein gefährliches Netz von Intrigen. Gemeinsam geraten sie in den Bann einer alten Prophezeiung – einer Prophezeiung, nach der die Ankunft des Schwarzen Mondes in Azuhr ein neues Zeitalter der Magie einläuten wird…

 

Rezension:

Erzpriester Nandus ist nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, seine Ziele durchzusetzen. Allerdings scheut er sich auch nicht, selbst mit anzupacken. Das hat er von seinem Vater geerbt, der einst, um das Land vor der Pest zu schützen, eine ganze Stadt mit allen ihren Bewohnern einäscherte. Nandus’ Sohn Milan will der Familientradition jedoch nicht folgen. Er sträubt sich dagegen, Priester zu werden. Stattdessen beabsichtigt er, seinen Vater bloßzustellen.

Schon den Einstieg in seine Fantasy-Trilogie „Die Chroniken von Azuhr“ gestaltet Bernhard Hennen außergewöhnlich. Er führt seine Leser in (s)eine Welt hinein und stellt ihnen diverse Charaktere vor, bei denen man natürlich davon ausgeht, dass es sich dabei um die Protagonisten (und eventuell Antagonisten) der kommenden Geschichte handelt. Man entwickelt schon Sympathien und Antipathien. … und dann lässt er sie nach relativ wenigen Seiten ausnahmslos alle sterben, um Jahrzehnte später in der nächsten Generation mit der eigentlichen Geschichte zu beginnen. Diese ist tendenziell eher düster angelegt. Gewalt und Todesfälle spielen eine immer wiederkehrende große Rolle. Im Fokus steht dabei Milan, der als Sohn des Erzpriesters zu den Bessergestellten gehört, aber gegen den von seinem Vater vorbestimmten Lebensweg aufbegehrt. Das führt dazu, dass er in die Entwicklungen eines sich abzeichnenden Krieges gerät. Während das Setting zunächst einer Welt vergangener Zeiten entspricht, bleibt zunächst alles in einem reellen Rahmen. Fantasy-Elemente treten erst nach einiger Zeit hinzu. Die angeborene Gabe des Protagonisten und wahrscheinlich auch seines Vaters bleibt dabei vorerst recht nebulös. Hier wird sich wohl erst in den Fortsetzungen konkreteres zeigen.

Der Autor wechselt erzählerisch zwischen verschiedenen Charakteren, wobei er immer ausdrücklich den jeweiligen Handlungsort und -zeitpunkt nennt. Die knapp 600 Buchseiten ergeben in der Hörbuch-Umsetzung beinahe 19 Stunden, wozu allerdings auch die äußerst bedächtige Sprechweise des Erzählers beiträgt. Ich habe das Hörbuch mit 1,5-facher Geschwindigkeit abgespielt, um den Vortrag als angenehm zu empfinden.

 

Fazit:

Diese episch angelegte Fantasy-Trilogie beschränkt sich (zumindest bisher) auf eine einzige, sehr spezielle Art von Magie.

 

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