Rezension

Ein stilles Buch mit so viel Gefühl

Unter Wasser ist es still -

Unter Wasser ist es still
von Julia Dibbern

In diesem Buch geht es um Meira. Meira hat mit ihrer Mutter auf einem Hof an der Ostsee gelebt. Als diese schwer erkrankt und dann verstirbt, verlässt Meira die Ostseeküste ungewollt.

Viele Jahre später kehrt sie dahin zurück, um das Haus zu verkaufen. Und sie möchte endlich Antworten finden, auf eine Frage, die ihr seit Jahren auf der Seele brennt. Was ist damals während Meira letzten Tage auf dem Darß wirklich passiert?

Die Protagonistin Meira wär mir direkt von Anfang an sympathisch. Für mich macht sie einen bodenständigen und glücklichen Eindruck, wenn da nicht immer dieses Funken Ungewissheit der Vergangenheit wäre. Eigentlich lebt sie glücklich in Frankfurt, arbeitet als Restaurant und bekommt dann von ihrem Chef das Angebot seine Betrieb zu übernehmen, da er sich zur Ruhe setzen möchte. Das ist der Punkt, an dem sie beschließt, das Haus an der Ostsee zu verkaufen, um die Firma übernehmen zu können.

 

So kehrt sie nach vielen Jahren an die Ostsee zurück und räumt auf. Nicht nur das verstaubte Haus, sondern ganz besonders mit ihren Seelenleben und der Vergangenheit. Immer wieder bekommt man berührende Einblicke auf einfühlsame Art und Weise, wie Meira als junges Mädchen war, wie sie gelebt hat, und welche Last sie schon als junger Mensch zu tragen hatte. Alleine das hat mich schon sehr oft zu Tränen gerührt, weil eigentlich ein Teenager das Leben genießen und feiern sollte, anstatt sich um die schwerkranke Mutter zu kümmern.

 

Und nicht nur das, Meira trägt eine Schuld mit sich rum, die sie eigentlich seit Jahren bedrückt. Und darauf sucht sie endlich Antworten. Das Ankommen an der Ostsee, gestaltet sich für sie emotional, nicht gerade leicht. Zurück zu sein in der Vergangenheit, zurück an dem Ort ihrer Kindheit, an dem Ort, an dem ihre Mutter gestorben ist.

 

Die Autorin hat es geschafft, ein Buch zu schreiben, was ruhig, aber emotional aufwühlend, gleichzeitig befreiend und positiv ist. Daneben wird die Landschaft, der Hof und die Ostsee einfach so bildlich beschrieben, dass man sich alles ausmalen kann.

Auch wenn das Thema um die Krankheit der Mutter sehr tragisch ist, hat die Geschichte durch die lieben und herzlichen Charaktere etwas sympathisches und authentisches, was einen positiv zurücklässt.

 

Fazit:

Unterwasser ist es still ist eine authentische und bewegende Geschichte. Rund um Trauer, Schuld und Selbstfindung - ankommen und loslassen und was es bedeutet, zu Hause zu sein.