Rezension

Ein Schicksalsjahr aus ungewöhnlicher Perspektive betrachtet

Todeswalzer -

Todeswalzer
von Christian Bommarius

Der Sommer 1944 hatte es in sich: noch beherrschte Nazi-Deutschland einen Großteil Europas. Aber der Beginn des Endes der Terrorherrschaft der Nazis in Europa und in Deutschland begann sich abzuzeichnen. Die Rote Armee rückte von Osten her vor und die Westalliierten landeten am Omaha Beach an der Normandie-Küste.

In den 13 Kapiteln wirft der Autor Schlaglichter auf verschiedene Szenarien. Er beschreibt die brutale Kriegsführung einerseits, zeigt auf der anderen Seite aber auch, dass in verschiedenen Städten bei den Menschen nicht nur Todesangst herrschte. Nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft blühte rasch auch wieder das Leben auf, die Stimmung der Menschen hellte sich spürbar auf, manche gerieten in eine Art Euphorie, Feierlaune. Das übrigens galt auch für unterschiedliche Regionen des Deutschen Reiches.

Gekonnt gelingt es Christian Bommarius in seinem vorliegenden Buch die Leserschaft durch seine kaleidoskopartige Betrachtungen inhaltlich zu fesseln. Am liebsten würde man das Buch in einem Zuge durchlesen.
Die scheinbare Widersprüchlichkeit und dennoch die Gleichzeitigkeit der schrecklichen und einschneidenden Ereignisse im Verlauf des Krieges einerseits und der ungebrochene Wille der überlebenden Menschen andererseits überraschen, machen teilweise sprachlos. Aber genau das macht dieses sehr gute Buch aus!