Rezension

Wiedersehen *****

Das Versprechen der Islandschwestern -

Das Versprechen der Islandschwestern
von Karin Lindberg

Bewertet mit 5 Sternen

Nach über sechzig Jahren reist Greta wieder nach Island, um mit ihrer Schwester Helga deren neunzigsten Geburtstag zu feiern. Mit dabei sind Enkelin Pia und Urenkelin Leonie. Auf spannende Weise werden die Ereignisse von 2017 und 1949 verknüpft und jahrzehntelanges Schweigen mit diesem Wiedersehen durchbrochen.

Ein wunderbarer Einstieg mit Szenen zum Schmunzeln begleitet den Leser im Jahre 2017 auf der Schiffsreise von Deutschland nach Island. Alsbald wechseln die Zeitebenen einander ab und man erfährt, wie es Helga und Margarete nach den Kriegsjahren ergangen ist und dass sie als Landarbeiterinnen in den Norden aufgebrochen sind. Immerhin gab es dort 1949 für alle genug zu essen und anzuziehen. Auch diesmal gelingt es Karin Lindberg wieder, die ganz spezielle Atmosphäre Islands einzufangen und die Situation zu beiden Zeitpunkten sehr authentisch zu beschreiben. „Ein Land voller Gegensätze, unberührt und voller Schafe und Pferde, windig und sanft, felsengrau und meeresblau, karg und voll saftiger Wiesen, eisig kalt und … einfach überwältigend.“ (kindle, Pos. 1738) Details zu Kulinarik und Lebensweise lassen den Leser noch tiefer eintauchen ins Geschehen, die komplizierten Namen und isländischen Ausdrücke, welche immer wieder eingestreut werden, tun ein Übriges, um für größtmögliche Authentizität zu sorgen. Sowohl die schöne Naturkulisse als auch die sorgfältig entworfenen Figuren sorgen beim Lesen für angenehme Stunden, die Handlung ist möglicherweise von wahren Begebenheiten inspiriert, zumindest könnte sich alles so ähnlich zugetragen haben.

Eine sehr schöne, bewegende Geschichte, welche aus unterhaltsamen und ernsteren Elementen besteht und somit gute Unterhaltung bietet, aber auch zum Nachdenken anregt. Ich habe diese zweiteilige Reise nach Island sehr gerne unternommen und empfehle sie auch unbedingt weiter.