Rezension

Liebe die über Grenzen geht

Die unerhörte Reise der Familie Lawson -

Die unerhörte Reise der Familie Lawson
von Tj Klune

Bewertet mit 3 Sternen

Familie Lawson, das sind der Roboter und Vater Giovanni Lawson, sein menschlicher Sohn Victor Lawson, ein sadistischer Pflegeroboter und ein überdrehter Staubsauger, lebt mitten im Wald, fernab der Stadt der elektrischen Träume. Auf der Suche nach neuen Ersatzteilen findet Victor den  aussortierten und ramponierten Androiden Tom auf dem Schrottplatz und macht es sich zur Aufgabe, ihn zu reparieren. Plötzlich holt alle die Vergangenheit ein und Giovanni wird in die Stadt verschleppt, auf dem Weg Giovanni zu retten, erfährt Victor die ganze Vergangenheit der Maschinen. Kann er seine Gefühle einordnen und sein Leben akzeptieren? 

T.J. Klune erschafft auch in diesem Werk wieder außergewöhnliche Charaktere, allen voran den Pflegeroboter „Schwester Grob“ und den Staubsauger „Rambo“. Zwei Persönlichkeiten, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen können und an manchen Stellen dann doch etwas zu viel sind. Wer das Computerspiel Borderlands kennt, der findet in Rambo möglicherweise Ähnlichkeiten zum Allzweckroboter „Clap-Trap“. Giovanni, Victor und Tom bleiben hingegen ungewohnt blass, auch wenn sie an einigen Stellen berühren können. Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass ihre Geschichte weniger ungewöhnlich ist und man Parallelen zu T.J. Kluges vorherigen Bänden wahrnimmt. 

Diese Ähnlichkeit hat die Geschichte leider auch vorhersehbar und spannungsarm gemacht, ebenso fehlte es komplett an Tempo. Dennoch gab es immer wieder tollen Einzelszenen, die trotz genereller Vorhersehbarkeit, berühren konnten. 

Die unerhörte Reise der Familie Lawson ist ein ruhiger Roman über Liebe, die über Grenzen geht und eine große Freundschaft, die alle Hürden überlebt. Alle die noch keinen Klune gelesen haben, werden bestimmt schöne Lesestunden verbringen, Klune-Kenner werden den Roman wohl vor allem an den Charakteren messen und ich bin mir sicher, dass diese das Potenzial dazuhaben, geliebt zu werden.