Rezension

Gar nicht laut

Der Lärm des Lebens -

Der Lärm des Lebens
von Jörg Hartmann

In seinem Buch „Der Lärm des Lebens“ erzählt Jörg Hartmann viel Biographisches, auch wenn die Namen seiner Partnerinnen geändert wurden.
Mit lebhafter Sprache und sehr humorvoll erzählt er von seinen Anfängen beim Theater, vom erfolglosen Vorsprechen an der Schaubühne am Lehniner Platz bei Andrea Breth.
Hartmann springt im Laufe der Erzählung mit seinen Gedanken zwischen aktuellen Szenen und Erinnerungen hin und her, was aber keinesfalls als störend empfunden wird, man kann seinen Gedankengängen gut folgen.
Sehr menschlich und bodenständig schildert er die Beziehung zu seinem Vater, den Umgang mit dessen Demenzerkrankung und die Lücke, die dessen Tod in der Familie hinterlässt. Immer wieder weist er auf seine Kindheit hin, die er in einfachen Verhältnissen erlebt hat.
Auch bei der Kindergeburtstagsfeier, die im Buch erwähnt wird, merkt man wie sehr Hartmann durch seine eher schlichte Kindheit geprägt, eigentlich das protzige zur Schaustellen seines Reichtums verachtet.
Jörg Hartmann hat die Fähigkeit Charaktere sehr gut und authentisch zu beschreiben, was wohl auch seinem Beruf als Schauspieler geschuldet ist, der genau beobachten muss, um alle Eigenschaften bestmöglich herauszuarbeiten.
Eine Nebengeschichte, die seines Fans Wilfried, der tatsächlich als Statist in einem Krimi mitspielen durfte, berührt das Herz und sagt ganz viel über den Menschen Hartmann aus.
Ich kann dieses Buch guten Gewissens auch allen empfehlen, die nicht großartige Fans von Jörg Hartmann sind, man wird mit einer wunderbaren Lektüre belohnt!