Rezension

Kommissar perfect und eine unbelehrbare ;-) Lehrerin mit Ermittlungs-Drang und Fettnäpfchenaffinität in locker-kabbeligem Cosy²-Krimi! ;-)

Mord im Rotstiftmilieu -

Mord im Rotstiftmilieu
von Sarah Kempfle

Bewertet mit 5 Sternen

Irrungen, Wirrungen und anderes Chaos ;-) im Leben der Isa K.!

„Mord im Rotstiftmilieu“ ist mein zweiter Ausflug in die Welt von Isa Klein und Götz Bähr, den beiden Hauptfiguren dieser charmant-chaotischen, in der Nähe des schwäbischen Reutlingen angesiedelten Regional-Krimi-Reihe von Sarah Kempfle. Schon der erste Teil, „Übung macht den Mörder“, hat mich bestens unterhalten, so dass ich gespannt bin, was diese Fortsetzung mir bieten wird.

Es ist übrigens nicht zwingend erforderlich, den ersten Band zu kennen, denn die Autorin baut unauffällig kleine Rückblenden und Erklärungen in die jetzige Geschichte ein, sodass man auch ohne Vorkenntnisse diese zweite kriminelle Geschichte genießen kann. Gleichwohl möchte ich die Lektüre von Band 1 empfehlen, weil auch diese sehr unterhaltsam ist und man das Ermittler-Duo dann von Anfang an begleiten kann.

Apropos Ermittler-Duo: dieses besteht aus der Lehrerin Isa Klein, die ihre eigentliche Bestimmung eher in der Aufklärung von Verbrechen, ganz besonders von Mordfällen, sieht, und aus dem wahrhaftigen Kommissar Götz Bähr, der sich während seiner professionellen Ermittlungen immer wieder mit seiner selbsternannten „Kollegin“ konfrontiert sieht.

Zum Inhalt möchte ich nichts schreiben, um für zukünftige Leser die Spannung und den Spaß zu wahren, aber dass ich das herrliche Katz- und Maus-Spiel, das sich zwischen dem mehr als korrekten Bähr und der – ich nenne es mal – unkoordinierten Klein entwickelt, sehr genieße, das kann und möchte ich dann doch verraten.

Es geht in dieser Reihe eher nicht um professionelle Polizeiarbeit, sondern vielmehr um die von Isa ersehnte, auf Bährs Seite aber scheinbar ;-) nur widerwillige Zusammenarbeit der beiden Protagonisten, um die Aktionen der Möchtegern-Miss-Marple und des in den Augen von Isas Mutter perfekten Schwiegersohns ;-) sowie um Isas Privatleben inkl. Schwester und Eltern, Freundin und Dackel Alfons.

Mein Augenmerk liegt also weniger auf dem eigentlichen Kriminalfall als auf dem ganzen Drum und Dran.

Isa hat jedoch nach wie vor das Potenzial, ihre Sympathien zu verspielen, denn während ich mich köstlich über ihre Fettnäpfchenaffinität und ihre slapstickähnlichen Aktionen amüsiere, ärgere ich mich gleichzeitig und zuweilen ungläubig staunend über ihr wiederholt egoistisches, oft ungeschicktes, leider auch nachlässiges und zeitweise wenig vertrauenserweckendes Verhalten ihren Mitmenschen gegenüber, wozu ich inzwischen ;-) auch Kommissar Bähr zähle. 

Gerade diese ob Isas dickköpfigen Verhaltens immer wieder aufkeimende Fassungslosigkeit und die unbeschreibliche Kabbelei zwischen den Hauptfiguren sind es jedoch, die mich durch die Geschichte treiben und die den Reiz dieser so ganz anderen Krimireihe ausmachen.

Und ja, keine Sorge, der Fall wird auch gelöst. ;-) Kaum ist der/die Täter/in gefasst, bin ich gespannt, welchen Fall der Kommissar und – natürlich – die „Privat-Ermittlerin“ Isa als nächstes zu lösen haben und ob ihr „Nicht-Verhältnis“ sehr zur Freude von Isas Mutter sein „Nicht“ verliert. ;-)

„Mord im Rotstiftmilieu“ ist genau wie der Vorgänger „Übung macht den Mörder“ ein locker-leichter Regionalkrimi mit (V)Ermittlungen, Irrungen und (Ver)Wirrungen, der manchmal zum Kopfschütteln animiert, stellenweise mit Tendenz zum Fremdschämen ausgestattete Lachflashs auslöst und der rundum bestens unterhält. Möge auch Band 3 einen so herrlichen Wortspiel-Titel tragen!