Rezension

Sehr berührend und nachvollziehbar

Ein Haus voller Hoffnung -

Ein Haus voller Hoffnung
von Helene Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Ein sehr berührendes Buch über die Entstehung des ersten "Rauhen Hauses" in Hamburg

Helene Winter hat hier einen sehr bewegenden, fesselnden und historischen Roman über ein neu entstandenes Rettungsdorf für verwahrloste Kinder geschrieben.

Im Jahr 1839 lebt die 37-jährige Henriette wieder zuhause in Hamburg bei ihrem Vater, nachdem ihr Mann mit seiner Geliebten ein Kind gezeugt hat. Jetzt wird sie wie ein unmündiges und uneigenständiges Kind und von ihm behandelt.

Zur gleichen Zeit versucht die 12-jährige Jule sich und ihren ein Jahr jüngeren Bruder über Wasser zu halten.Sie leben im Gängeviertel und haben einen billigen Schlafplatz bei der Witwe Strauss gefunden. Durch eine Unachtsamkeit von Frieder verlieren sie diesen jedoch. Für die zwei Waisen geht es nur noch bergab und schon bald steht Jule davor, in der Prostitution zu enden.

Schon nach wenigen Seiten fesselte mich dieser gefühlvolle Roman. Die Geschichte ist fiktiv, jedoch durch realhistorische Personen, die mit dem "Rauhen Haus" in Verbindung standen, bereichert. Nachvollziehbar ist die damalige Stellung der Frau dargestellt, und das Schicksal von den Ärmsten der Armen gezeichnet. Die einzelnen Charaktere hat die Autorin sehr vielschichtig angelegt und ausgearbeitet. Dadurch gelang es ihr, mir die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Figuren zugänglich zu machen. Unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen halten die Geschichte sehr spannend, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Schließlich fieberte ich darauf zu wissen, wie Lektüre endet, durch die Helene Winter mit einer einfühlsamen und fließenden Schreibweise führt.

Mir hat dieses Buch fesselnde und emotionale Lesestunden bereitet. Sehr gerne empfehle ich es weiter. 5 Sterne.