Rezension

Spannung pur

Schlachthaus -

Schlachthaus
von Hunter Shea

Intensives Leseerlebnis, das man nicht mit rationalem Denken, sondern mit einem Sinn für Spaß und Nervenkitzel angehen sollte.

Mir stand ein wenig der Sinn nach Slasher-Action. Ich als großer 90er-Slasher-Movie-Fan kann bis heute nicht genug von „Urban Legends“, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ und vor allem „Scream“ bekommen. Passt da „Schlachthaus“ rein? Wir werden sehen.

Darum geht's:

Die Geschichte des Buches dreht sich um Todd Matthews, der nach dem Selbstmord seiner Verlobten Ashley in das verlassene Hayden Resort zurückkehrt, um das Geheimnis hinter dem irren Wraith-Schlitzer zu lüften. Was er dabei herausfindet, ist nicht das, womit er gerechnet hat.

So hat es mir gefallen:

Allein der Einstieg des Buches ist heftig und verliert von da an auch nicht wirklich an Tempo. Die Story um den Wraith-Schlitzer ist spannend erzählt. Am ehesten lässt sie sich in die Kategorien spannend, paranormal, blutig und unlogisch einordnen. Denn eins sei gesagt: Wer hier mit Logik an das Buch geht, hat schon verloren. Und doch macht das Unlogische den Charme des Buches aus. Die Handlung, insbesondere die Hintergrundgeschichte, ist hier aber eher ein Mittel zum Zweck, um das Horror-Szenario zu entfalten. Der übernatürliche Aspekt und das starke letzte Drittel des Buches sorgen indes für einen eindrucksvollen Abschluss. Das Grauen, das Shea entfesselt, steigert sich von Seite zu Seite und ist weit schlimmer, als man es anfangs erwartet.

Kommen wir mal zur großen Stärke des Buches: Das sind eindeutig die Figuren. Shea versteht es grandios, die Charaktere greifbar und auch authentisch darzustellen. Todd und seine Freunde wirken wie Menschen von nebenan, wodurch man als Leser sofort eine Bindung zu ihnen aufbaut. Und das in einem Genre, das oft durch übertriebene Figuren überzeichnet wird. Das ist erfrischend.

Kleinere Abstriche gibt es von mir bei der Hintergrundstory, die mich nicht wirklich überzeugen konnte. Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Diesen Makel kann Shea aber durch die starke Figurenzeichnung und die schaurige Atmosphäre mehr als kompensieren.

Insgesamt ist „Schlachthaus“ ein intensives Leseerlebnis. Lasst die Logik außen vor, schnappt euch euren Sinn für Spaß und Nervenkitzel, und los geht's. Fans von paranormalem Horror und Slasher-Fans wie ich, die auch vor blutigeren Szenen nicht zurückschrecken, werden hier voll auf ihre Kosten kommen.